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Lehrer:innen reihen sich in britische Streikwelle ein – gegen Arbeitsüberbelastung, aber auch gegen Rassismus im Bildungssektor

Dossier

Großbritannien: Kampagnenbild der Bildungsgewerkschaft NEU "Rettet unsere Schulen, zahlt mehr"Das Lehrpersonal Großbritanniens hat laut der Bildungsgewerkschaft NEU (National Education Union) seit 2010 etwa 23% Reallohnverlust hinnehmen müssen, bei assistierendem Lehrpersonal seien es sogar 27%. Personalmangel und Rassismus belasten Schulpersonal zusätzlich. Trotz restriktiver Streikgesetze, erreichten viele Unterbezirke ein Quorum von über 50% der Lehrer:innen, die mit über 90% für den Streik stimmten und sich damit in die britische Streikwelle einreihen. In Schottland sind bereits im Herbst 2022 tausende Lehrkräfte in den Ausstand getreten. Der erste Streiktag von NEU fällt auf den 1.Februar 2023, an dem auch mehrere Gewerkschaften und der Dachverband TUC gegen das neue Anti-Streik-Gesetz der Tory-Regierung streiken und protestieren wollen. Hierzu weitere Infos über Streikstrategien und Arbeitsbedingungen im britischen Bildungssektor:

  • Am 18. Januar soll es zum größten Streik im Bildungswesen in der Geschichte Nordirlands kommen New
    • Lehrergewerkschaften warnen, dass es keinen Aufschub der geplanten Streiks gibt, solange die Gehaltsforderungen nicht geklärt sind
      Die Lehrergewerkschaften in Nordirland haben davor gewarnt, dass es „keinen Aufschub“ für ihre geplanten Streiks geben wird, solange ihre Gehaltsforderungen nicht geklärt sind. Die fünf wichtigsten Lehrergewerkschaften haben heute bei den Arbeitgebern ihre offizielle Absicht bekundet, am 18. Januar zu streiken. Der Northern Ireland Teachers‘ Council, der die fünf Gewerkschaften vertritt, kündigte letzten Monat an, dass die Lehrer nach einem vorangegangenen halbtägigen Streik am 29. November in den Ausstand treten würden. Jacquie White, Generalsekretärin der Lehrergewerkschaft Ulster Teachers‘ Union, erklärte am Montag, dass ihnen angesichts des Ausbleibens einer Lösung „keine andere Wahl“ bleibe. „Vor Weihnachten hatten wir dies bereits in Erwägung gezogen, aber leider ist es in der Zwischenzeit nicht gelungen, in letzter Minute eine Lösung für unseren Streit über Löhne und Arbeitsbedingungen zu finden“, sagte sie. „Der UTU und den vier anderen großen Lehrergewerkschaften in Nordirland blieb daher keine andere Wahl, als unsere Arbeitgeber offiziell über unsere Entscheidung zu informieren. (…) Patrick Roach, Generalsekretär der NASUWT, sagte, die „Gehaltssituation für Lehrer und Dozenten in Nordirland ist jetzt verzweifelt“. „Die Lehrer haben seit drei Jahren keine Gehaltserhöhung mehr erhalten, während die Gehälter der FE-Dozenten noch schlechter sind“, sagte er. „Unsere Mitglieder sollten sich nicht in einer Lage befinden, in der sie Arbeitskampfmaßnahmen ergreifen müssen, um die gleichen Grundgehälter wie ihre Kollegen in anderen Teilen des Vereinigten Königreichs zu erhalten.“ Justin McCamphill, NASUWT National Official NI, fügte hinzu: „Die Beschäftigten des öffentlichen Sektors haben es satt, vom nordirischen Staatssekretär als Spielfiguren in einem politischen Spiel benutzt zu werden, und fordern, dass sie genauso bezahlt werden wie alle anderen Lehrkräfte im Vereinigten Königreich…“ engl. Artikel von Suzanne McGonagle vom 8.1.2024 in Irish News externer Link („Teaching unions warn ‘no reprieve’ on planned strike action unless pay claim is resolved“, maschinenübersetzt)
    • Siehe auch für Infos die Ulster Teachers’ Union UTU Homepage externer Link und auf Twitter externer Link mit umfangreichem Pressespiegel
    • sowie #fairpayforeducation
    • Nordirland: Großstreik gegen Nullrunden
      „… Mitte November hatten in Nordirland bereits vier Lehrergewerkschaften die Arbeit niedergelegt. Auch sie fordern eine bessere Entlohnung, dazu eine Anhebung des Bildungsbudgets, um die Infrastruktur zu verbessern. Wie beim ÖPNV gibt es auch hier keine Bewegung in London. Die Lehrergewerkschaften kämpfen, seit die Tarifverhandlungen vor mittlerweile einem Jahr ins Stocken gerieten. Im April wurde erstmals ganztägig an allen nordirischen Schulen die Arbeit niedergelegt.
      Nach der Ankündigung der Streiks im Januar veröffentlichte das Bildungsministerium eine Erklärung, in der es hieß, man »erkenne die Frustration von Lehrern und Schulleitern über das anhaltende Fehlen eines Gehaltsangebots«. Es sei »bedauerlich, dass es aufgrund eines unzureichenden Bildungsbudgets nicht möglich war, den Lehrern eine Gehaltsprämie anzubieten.« So klingen auch die Verhandler der Regierung zunehmend frustriert wegen deren Blockade.
      Am 18. Januar soll es zum größten Streik im Bildungswesen in der Geschichte Nordirlands kommen, verkündeten die Gewerkschaften. Die nordirische Lehrervereinigung NITC verkündete am 18. Dezember, dass sich die vier größten Lehrergewerkschaften am Ausstand beteiligen werden. »Keine Gehaltsangebote, keine Gespräche. Es ist unglaublich, dass wir ins Jahr 2024 gehen, ohne eine Lösung für dieses Problem gefunden zu haben«, sagte Jacquie White, Generalsekretärin der Lehrergewerkschaft UTU, auf BBC NI. Größere Teile des öffentlichen Dienstes werden sich dem Lehrerstreik am 18. Januar anschließen. Die koordinierte Aktion »weist alle Merkmale eines Generalstreiks auf«, erklärte die Generalsekretärin der Gewerkschaft NIPSA, Carmel Gates, gegenüber BBC News NI. »Das wird der größte Streik, den Nordirland je gesehen hat.« Die Verhandlungen zur Wiedereinsetzung der Regionalregierung wurden vor Weihnachten abermals von der probritischen Unionistenpartei DUP torpediert. Ohne Regionalregierung wird Nordirland von London aus regiert, doch das fühlt sich nicht für die Lohnverhandlungen zuständig. Nordirland steht ein Jahr der intensiven Arbeitskämpfe bevor.“ Aus dem Artikel von Dieter Reinisch in der jungen Welt vom 28. Dezember 2023 externer Link
  • Großbritannien: Bildungsgewerkschaften stimmen Regierungsangebot trotz Reallohnverlust und positiver Streikabstimmung mehrheitlich zu 
    „Wenn in zwei Wochen die britischen Schüler zurück aus den Sommerferien in ihre Klassenzimmer kommen, wird vieles anders sein als im abgelaufenen Schuljahr. Denn die letzten Monate des Schuljahres 2022/23 waren von regelmäßigen Unterrichtsausfällen geprägt. Wie kaum eine andere Branche haben die Lehrer in Großbritannien regelmäßig für mehrere Tage gestreikt. Im kommenden Schuljahr wird es nicht mehr zu Arbeitsniederlegungen kommen. Durch ein neues Gehaltsabkommen konnte während der Ferien der Arbeitskampf beigelegt werden. Es ist mager, aber die Lehrergewerkschaften verkaufen es als Erfolg. Alle vier Gewerkschaften im Bildungsbereich haben dem Angebot von 6,5 Prozent mehr Lohn durch Mitgliederbefragungen im Juli zugestimmt. Die Mitglieder der National Education Union (NEU), der größten Lehrergewerkschaft Großbritanniens, stimmten mit überwältigender Mehrheit dafür, das Gehaltsangebot anzunehmen. Auch die anderen Lehrergewerkschaften NASUWT, NAHT und ASCL taten dasselbe. (…) Mit rund 450.000 Mitgliedern ist NEU die größte Lehrergewerkschaft. In einer Abstimmung stimmten 86 Prozent bei einer Beteiligung von 60 Prozent der Mitglieder dem Gehaltsangebot zu. Andere Angestellte an den Schulen, die auch bei NEU organisiert sind, stimmten mit 85 Prozent dafür. Ihre Wahlbeteiligung blieb aber unter 50 Prozent. (…) Doch die NEU-Mitglieder wären bereit gewesen, weiter zu kämpfen: In einer gleichzeitig stattfindenden Befragung stimmten 95 Prozent für die Verlängerung des Streikmandats für weitere sechs Monate. Hier lag die Beteiligung bei mehr als 50 Prozent. Die zweitgrößte Lehrergewerkschaft NASUWT hat 300.000 Mitglieder, von denen 77,6 Prozent dem Deal ebenfalls zustimmten. NASUWT-Generalsekretär Patrick Roach zeigte sich jedoch im Gegensatz zu NEU wenig erfreut von dem Ergebnis. Lehrer sollten in einer Zeit mit »steigenden Zinsen, explodierenden Mieten und anhaltend hoher Inflation mehr Geld in ihre Taschen bekommen«. Das wird mit dem aktuellen Deal nicht der Fall sein, denn nach NASUWT-Berechnungen erlebten die Lehrer Reallohnkürzungen von einem Viertel ihres Gehalts in den vergangenen Jahren. Roach kritisierte ebenso, das Abkommen beinhalte keine ausreichenden Maßnahmen zur Minderung der Arbeitsbelastung…“ Artikel von Dieter Reinsich in der jungen Welt vom 15. August 2023 externer Link („Lehrer auf der stillen Treppe“), siehe:

  • Schulen in ganz England werden am Mittwoch, 5. Juli  und Freitag, 7. Juli bestreikt
    • Die Regierung hat Ihr Gehalt gekürzt, anstatt Sie vor der schlimmsten Lebenshaltungskostenkrise seit Jahrzehnten zu schützen. Am 5. und 7. Juli werden @NEUnion Mitglieder in Englands Schulen an Streikposten und Demos teilnehmen, um unseren Standpunkt für eine vollständig finanzierte, über der Inflation liegende Lohnerhöhung durchzusetzen. #DoYourJobGill #PayUpNow“ engl. Tweet der National Education Union vom 4. Juli 2023 externer Link
    • Während @GillianKeegan nichts tut, verschärft sich die Bildungskrise. Die Rekrutierungs- und Bindungskrise verschärft sich. Kinder verdienen etwas Besseres. Aus diesem Grund sind wir gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um eine vollständig finanzierte, über der Inflation liegende Lohnerhöhung durchzusetzen. Hier sind einige der #PayUpNow #SaveOurSchools Demonstrationen/Kundgebungen, die am 5. Juli stattfinden…“ engl. Tweet der National Education Union vom 4. Juli 2023 externer Link
    • Es gibt auch eine Streik- und Demos-Karte externer Link
    • Siehe für Aktuelles #SaveOurSchools #DoYourJobGill #PayUpNow
  • Lehrkräfte in Großbritannien erneuern seit 15. Mai ihre Abstimmung über weitere Streiks für #PayUpNow
    • „‘Die Stunden, die Lehrerinnen und Lehrer arbeiten, und das Engagement, das sie für ihre Kinder und die Schule aufbringen, auch wenn sie dafür Dinge aus ihrer eigenen Tasche kaufen müssen, sollten fair anerkannt werden.‘ – Alex Wir brauchen deine Stimme bei unserer Neuwahl, um eine voll finanzierte, über der Inflation liegende Lohnerhöhung zu erreichen. #PayUpNow“ Tweet der NEU vom 25. Mai 2023 externer Link (engl.)
    • 3 Gründe, mit JA zu stimmen
      „… Eure Entschlossenheit hat diese Regierung unter enormen Druck gesetzt, im Interesse der Schulen und Lehrkräfte zu handeln. Wir sind nicht so weit gekommen, um den Kampf für eine voll finanzierte, inflationsgeschützte Gehaltserhöhung aufzugeben. Ihr verdient eine angemessene Bezahlung für die wichtige Arbeit, die ihr leistet.
      Eltern und Kinder verlassen sich darauf, dass wir fordern, dass die Schulen finanziell so ausgestattet werden, dass alle Schüler*innen ihr Potenzial ausschöpfen können, und zwar in Schulen, die mit Lehrkräften besetzt sind, die in den Fächern, die sie unterrichten, qualifiziert sind.
      Der Berufsstand ist sich einig. Die Schulleitergewerkschaft ASCL ruft ihre Mitglieder zu einem Arbeitskampf auf, ebenso wie die NAHT und die NASUWT. Wir können gemeinsam gewinnen – zum Wohle unserer Mitglieder, des Berufsstandes und deiner Schüler*innen…“ Statement auf der NEU Website externer Link („Reballot“)
  • Die Gewerkschaft NEU ruft bei Mitgliederbefragung über „Angebot“ der Regierung zur Ablehnung auf – Urabstimmung endet am 2. April 2023
    • „Dies ist ein beleidigendes Angebot einer Regierung, die Lehrerinnen und Lehrer einfach nicht zu schätzen weiß. Nach tagelangen intensiven Verhandlungen haben die Bildungsgewerkschaften ASCL, NAHT, NASUWT und NEU von der Bildungsministerin ein Gehaltsangebot vorgelegt bekommen. Dabei handelt es sich um eine einmalige Barzahlung von 1000 £ für das laufende Schuljahr (2022/23) und eine konsolidierte Gehaltserhöhung von 4,3 % für die meisten Lehrkräfte im nächsten Jahr (2023/24). Die Regierung behauptet, dies sei vollständig finanziert, aber eine NEU-Analyse zeigt, dass zwischen 2 von 5 (42%) und 3 von 5 (58%) der Schulen im nächsten Jahr Kürzungen vornehmen müssten, um sich das leisten zu können. Nach der Diskussion im Nationalen Exekutivausschuss am Samstag, den 25. März, wird die NEU ihren Mitgliedern dieses Angebot unterbreiten und ihnen empfehlen, es abzulehnen. Die Urabstimmung beginnt heute und endet am Sonntag, den 2. April. Dr. Mary Bousted und Kevin Courtney, die beiden Generalsekretäre der Nationalen Bildungsgewerkschaft, kommentierten das Gehaltsangebot wie folgt: „Das ist ein beleidigendes Angebot einer Regierung, die Lehrkräfte einfach nicht wertschätzt.“ „Dieses Angebot liegt unter dem, was Lehrer*innen in Schottland und Wales angeboten wurde. Es ändert nichts an der langfristigen Verschlechterung der Lehrgehälter und löst somit auch nicht die Probleme bei der Einstellung und Bindung von Lehrkräften. Jedes Jahr werden die Ziele der Regierung für die Lehrer*innenausbildung routinemäßig verfehlt und ein Drittel der Lehrkräfte verlässt die Schule innerhalb von fünf Jahren nach ihrer Ausbildung. 13% derjenigen, die 2019 ihre Ausbildung abgeschlossen haben, haben gekündigt. Die Regierung scheint damit zufrieden zu sein, dass dies so bleibt.“  (…) „Kein Kind profitiert von einer derartigen Unterfinanzierung. Investitionen in die Bildung dieser Generation von Kindern und Jugendlichen, die von Covid so hart getroffen wurden, sind unverzichtbar für den wirtschaftlichen Aufschwung. Die Regierung sollte sich schämen, wenn sie tatenlos zusieht, wie so viele talentierte Lehrkräfte aus Gründen, die durchaus behebbar sind, gehen müssen.“ „Die NEU ist entschlossen, dass es dabei nicht bleibt, und nach den Ergebnissen der Abstimmung über das aktuelle Gehaltsangebot werden wir unsere nächsten Schritte in unserer Kampagne für die Bildung der Kinder und den Lehrerberuf überlegen.“
      4,5 % ist das durchschnittliche Gehaltsangebot für alle Lehrkräfte, aber alle erfahrenen Lehrkräfte – M6 und höher, einschließlich derjenigen mit Führungsaufgaben – erhalten 4,3 %. Bei einer prognostizierten Inflationsrate von 8,1 % bedeutet das eine weitere reale Gehaltskürzung von 3,8 %, so dass viele Lehrkräfte weiterhin darum kämpfen müssen, über die Runden zu kommen…“
      Pressemitteilung der NEU vom 27. März 2023 externer Link („NEU to consult members on pay offer“)
    • Siehe dazu auch den Artikel von Hannah Davenport vom 28. März 2023 auf Left Food Forward externer Link – “Teachers’ union slams latest ‘insulting’ pay offer”
  • Lehrkräfte in Großbritannien: Letzte Streiks am 1.-3. März erfolgreich, weitere am 15. und 16. März 2023 geplant
    • „… Während die Arbeitenden die Streiks am 15. und 16. März so groß wie möglich machen sollten, müssen sie den Gewerkschaftsführern auch sagen, dass ein oder zwei Aktionstage nicht genug sind. NEU-Bezirkssekretär Stefan Simms sagte letzte Woche auf der Kundgebung in Ealing im Norden Londons: „Wenn wir die Regierung bis zum 15. oder 16. März nicht geschlagen haben, dann müssen wir eskalieren – und zwar schnell und hart.“ (…) „Ich denke nicht, dass wir nur Lobbyarbeit betreiben und Petitionen an die Abgeordneten richten sollten. „Ich denke, das ist eine gute Sache und wir sollten es tun, aber das allein wird die Regierung nicht dazu bringen, auf uns zu hören.  „Ich glaube nicht, dass ein ein- oder zweitägiger Streik die Regierung zum Nachdenken oder zum Aufhören bringen wird.  „Schau dir an, was sie mit den Gewerkschaften RMT und CWU gemacht haben. Sie haben sechs Monate lang gestreikt, zwei oder drei Tage am Stück.“ Er sagte, dass der Streik der Lehrer:innen bereits „anfängt zu wirken“. „Gillian Keegan hat gesagt, dass sie dieses Jahr nicht über die Gehälter diskutieren will“, sagte er. „Plötzlich will sie nächstes Jahr über die Gehälter diskutieren. Was ist passiert? Wir sind in den Streik getreten. „Nur der Druck und unser Kampf für das, was richtig ist, zwingt die Regierung, zuzuhören…“ Meldung von Socialist Worker vom 5. März 2023 externer Link („‘Only strikes will make the Tories listen’—workers rally for 15 March”)
    • Letzte Streiks erfolgreich
      „… Am Donnerstag, den 2. März, streikten Lehrkräfte, die der National Education Union (NEU) angehören, in Schulen im Südosten, Südwesten und London sowie in Wales und forderten eine Erhöhung der Löhne in Höhe der Inflation sowie mehr Personal und Mittel für die Schulen. Unter dem Motto „Rettet unsere Schulen“ gingen die Lehrkräfte am Donnerstag auch in mehreren Städten des Landes auf die Straße. Zuvor, am 1. März und am 28. Februar, hatten auch Lehrkräfte aus anderen Teilen Englands gestreikt. Auf ihren Demonstrationen prangerten die Lehrkräfte die Gleichgültigkeit der Tory-Regierung gegenüber den Bedürfnissen der krisengeschüttelten britischen Arbeitenden an. Die protestierenden Lehrkräfte prangerten auch die verächtlichen Äußerungen des ehemaligen Bildungsministers Gavin Williamson und des ehemaligen Gesundheitsministers Matt Hancock über sie in ihren WhatsApp-Chats aus dem Jahr 2020 an, die kürzlich bekannt wurden. In ganz Großbritannien haben Arbeitende, darunter auch Lehrkräfte, Wellen von Protesten veranstaltet und eine angemessene Erhöhung ihrer Löhne gefordert, um mit der rasant steigenden Inflation fertig zu werden. Anstatt auf die protestierenden Arbeitenden einzugehen, hat die Tory-Regierung regressive arbeitnehmerfeindliche Maßnahmen wie das Anti-Streik-Gesetz und die Streikbrecher-Charta durchgesetzt. Laut der NEU „lag das Gehaltsangebot der Regierung von 5 % für die meisten Lehrkräfte im September 2022 weit unter der rasant ansteigenden Inflation – das bedeutete eine reale Gehaltskürzung von über 7 % allein im Jahr 2022, zusätzlich zu den bereits erheblichen realen Gehaltskürzungen zwischen 2010 und 2021. Zu allem Überfluss ist das Gehaltsangebot auch noch nicht vollständig finanziert. Die Lehrkräfte haben seit 2010 real 23% gegenüber der Inflation des Einzelhandelspreisindex verloren und die Lehrkräfte verlassen den Beruf in Scharen.“ Gleichzeitig haben die Lehrergewerkschaften in Schottland, darunter die National Association of Schoolmasters Union of Women Teachers (NASUWT), das Educational Institute of Scotland (EIS) und andere, davor gewarnt, dass es zu weiteren Protesten und Streiks kommen wird, wenn der seit langem andauernde Gehaltsstreit in der Region nicht beigelegt wird. Seit Mitte Januar dieses Jahres haben die Lehrkräfte bereits mehrmals gestreikt. Die EIS hat bereits zu einer neuen Runde von Streiks zwischen dem 13. März und dem 21. April aufgerufen. Die Lehrkräftegewerkschaften haben sich auch über die verächtlichen Äußerungen des ehemaligen Bildungsministers Gavin Williamson und des ehemaligen Gesundheitsministers Matt Hancock über Lehrkräfte während des Höhepunkts der COVID-19-Pandemie beschwert. In ihrer WhatsApp-Konversation bezeichneten Hancock und Williamson die Lehrergewerkschaften als „einen Haufen absoluter Arschlöcher“ und sagten, dass sie „die Arbeit wirklich hassen“ und nach „einer Ausrede suchen, um nicht unterrichten zu müssen“. Die Generalsekretärin der Nationalen Bildungsgewerkschaft (NEU), Dr. Mary Bousted, sagte, es habe nie eine Zeit gegeben, in der Lehrkräfte während der Pandemie nicht gearbeitet hätten: „Der Bildungsminister war eindeutig überfordert und hat, wie wir jetzt hören, die Gewerkschaften und Lehrkräfte verachtet.“ „Angesichts des aktuellen Streits mit dem Bildungsministerium über die Bezahlung von Lehrkräften hoffen wir inständig, dass die derzeitige Bildungsministerin Gillian Keegan diese Haltung nicht teilt und sich mit uns an einen Tisch setzt, um eine Lösung für den Gehaltsstreit zu finden“, fügte sie hinzu.“ Meldung von Peoples Dispatch vom 4. März 2023 externer Link („Teachers in the UK continue protests demanding pay rises and more resources”)
  • Tausende Lehrkräfte streikten vom 1. – 3. März 2023 in England und Wales
    • „WATCH & SHARE: Ein Überblick über unseren gestrigen Streiktag in den Regionen Südost, Südwest, London und Wales. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie die Bildung von einer Regierung zerstört wird, die uns und unsere Arbeit für die Kinder der Nation nicht zu schätzen scheint. #SaveOurSchools“ Tweet von NEU vom 3. März 2023 externer Link (engl.)
    • Für weitere Fotos und Videos von den Streikaktionen: @NEUnion #SaveOurSchools #PayUp
  • Am 1. Februar streikten 300.000 LehrerInnen in Großbritannien
    • Gestern streikten 300.000 Lehrer, um zu versuchen, und #SaveOurSchools, weil sich die Bildung in einer Krise befindet. Wir wollen nicht streiken, wir wollen im Klassenzimmer sein und eure Kinder unterrichten. @GillianKeegan muss uns ein Angebot zur Beilegung dieses Streits unterbreiten.“ engl. Tweet der National Education Union vom 2.2.23 externer Link mit einer Video-Schau der Aktionen
    • Siehe viele weitere Fotos und Videos unter #SaveOurSchools und #TeacherStrike
    • Im Artikel von Miriam Dahlinger vom 1. Februar 2023 in der Süddeutschen Zeitung online externer Link heißt es dazu: „… Britische Eltern, die mit dem Zug zur Arbeit fahren oder ihre Kinder zur Schule bringen wollten, blieben am Mittwoch besser zu Hause (…) Die Nationale Bildungsgewerkschaft rechnete damit, dass ihre Aktionen etwa 85 Prozent aller Schulen in England und Wales treffen würde. (…) „Ich streike, weil die Regierung nicht zuhört“, sagt Ed Finch, 51, Schulleiter in Südwestengland, am Telefon. Ihm gehe es vor allem um die Arbeitsbedingungen: „Es gibt immer weniger Lehrer, weniger Lehrassistenten, das übt Druck auf alle aus und das schadet den Kindern.“ In seiner Schule beobachte er einen Anstieg psychischer Probleme bei Schülerinnen und Schülern, aber auch bei seinen Kollegen. „In meiner Schule gibt es Lehrer, die auf dem Weg zur Arbeit im Auto weinen und auf dem Weg nach Hause wieder weinen“, erzählt Finch. Viele hätten das Gefühl, den Kindern nicht gerecht zu werden. Also sage er ihnen: „Du tust alles, was du kannst, aber du wirst von einer gierigen, korrupten Regierung im Stich gelassen.“ Um Lücken zu stopfen, unterrichtet Finch selbst manche Klassen, auch wenn ihm diese Zeit fehlt, um seinen eigentlichen Job als Schulleiter so ausfüllen zu können, wie es nötig wäre. (…) Bildungsministerin Gillian Keegan sagte dem Sender „Times Radio“, sie sei „enttäuscht“, dass der Streik der Lehrkräfte in England und Wales fortgesetzt werde. Der Arbeitskampf sei unnötig, da die Gespräche mit den Gewerkschaften weitergingen. Bisherige Angebote der Regierung hatten die Gewerkschaften abgelehnt, etwa fünf Prozent mehr Gehalt für Lehrkräfte – was den Anstieg der Lebenshaltungskosten nicht annähernd ausgleichen würde…“
  • Der aktuelle Streikplan startet mit 1. Februar in England und Wales 
    Der aktuelle Streikplan als Grafik im engl. Tweet von NEU vom 24.1.23 externer Link: „Die @NEUnion erklärt im Februar und März einen siebentägigen Streik. 23.400 Schulen in England und Wales betroffen. Jede einzelne Schule wird nur von vier davon betroffen sein. Nachfolgend finden Sie die vollständige Liste der NEU-Streiktage. Es ist Zeit für #PayUp und #SaveOurSchools.“:

    • Wednesday 1 February 2023: all eligible members in England and Wales.
    • Tuesday 14 February 2023: all eligible members in Wales.
    • Tuesday 28 February 2023: all eligible members in the following English regions: Northern, North West, Yorkshire & The Humber.
    • Wednesday 1 March 2023: all eligible members in the following English regions: East Midlands, West Midlands, Eastern.
    • Thursday 2 March 2023: all eligible members in the following English regions: London, South East, South West.
    • Wednesday 15 March 2023: all eligible members in England and Wales.
    • Thursday 16 March 2023: all eligible members in England and Wales.
  • Siehe auch Strike action FAQ externer Link und die Streikkarte externer Link – und für Aktuellers National Education Union externer Link auf Twitter
  • Eltern sind aufgerufen, sich mit den Lehrer:innen zu solidarisieren
    „Die Eltern werden aufgerufen, die Lehrkräfte in ihrem Kampf um eine Gehaltserhöhung zu unterstützen, während die Gewerkschaften versuchen, die Öffentlichkeitsarbeit gegen die Regierung wegen der Streiks im nächsten Monat zu gewinnen. Die Gewerkschaft Association of School and College Leaders (ASCL) hat dem Observer mitgeteilt, dass sie mit Parentkind, dem Dachverband der Eltern-Lehrer-Vereinigungen an Schulen, und mit Schulleitern zusammenarbeitet, um Eltern dazu zu bringen, die konservativen Abgeordneten im Hinterzimmer auf die Krise bei der Einstellung und Bindung von Lehrkräften hinzuweisen. Bildungsministerin Gillian Keegan sagte, die Eltern seien „zutiefst enttäuscht“, dass die Mitglieder der Nationalen Bildungsgewerkschaft mit den Streiks, die einzelne Schulen für bis zu vier Tage schließen könnten, die „Bildung und das Wohlergehen“ der Kinder aufs Spiel setzen würden. Geoff Barton, Generalsekretär der ASCL, sagte dagegen: „Wir sind entschlossen, dass die Regierung nach 12 Jahren Unterfinanzierung der Bildung nicht damit durchkommt, die Schuld auf die Lehrkräfte zu schieben. Während die Minister versuchen, mit dem Anti-Streik-Gesetz der Regierung eine Mindestdienstzeit für Lehrkräfte und Beschäftigte des öffentlichen Dienstes durchzusetzen, fordert seine Gewerkschaft die Eltern auf, an die konservativen Abgeordneten zu schreiben und sie zu fragen: „Sollte es nicht eine Mindestanforderung geben, dass mein Kind von einer qualifizierten Lehrkraft [in diesem Fach] unterrichtet wird?“ Er fügte hinzu: „Viele dieser Abgeordneten haben sehr schwache Sitze und wissen, dass eine Wahl bevorsteht, also haben die Eltern die Macht, Veränderungen zu fordern. Die Bildungsgewerkschaften sagen, dass der Lehrermangel inzwischen für fast alle Schulen ein kritisches Problem darstellt, da die Gehälter zu niedrig sind, um genügend Personal zu gewinnen und zu halten. Schulleiter:innen sagen, dass auf Stellenausschreibungen für den Unterricht in Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik und modernen Sprachen oft überhaupt keine Bewerbungen eingehen. Viele Lehrerinnen und Lehrer spotteten über Rishi Sunaks Plan, alle Schülerinnen und Schüler in England bis zum Alter von 18 Jahren in Mathematik unterrichten zu lassen, weil viele Schulen Schwierigkeiten haben, Mathelehrer:innen einzustellen. An fast der Hälfte (45 %) der staatlichen Schulen wird der Mathematikunterricht von Lehrkräften erteilt, die für ein anderes Fach qualifiziert sind, so ein aktueller Bericht der National Foundation for Educational Research. Das Institute of Physics (Institut für Physik) hat festgestellt, dass etwa 400 Schulen in England keinen Physiklehrer für das A-Level haben…“ Artikel von Anna Fazackerley vom 22. Januar 2023 im Guardian online externer Link („Parents urged to help teachers win battle over pay and jobs“) – NEU hat auch eine Unterstützungskampagne externer Link gestartet
  • Überlastung und Abwertung im Lehrberuf – BPOC Lehrkräfte häufiger von Übergriffen betroffen – Gewerkschaften fordern von Regierung Strategien zu besserem Arbeitsschutz
    „Dr. Patrick Roach, Generalsekretär der NASUWT, kommentierte den heute von Education Support veröffentlichten Bericht über die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Lehrkräften aus ethnischen Minderheiten: „Die Erfahrung, überlastet und unterbewertet zu sein, ist leider im gesamten Lehrerberuf verbreitet, unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Aus diesem Bericht und aus den Berichten unserer Schwarzen Mitglieder geht jedoch klar hervor, dass die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit eine zusätzliche Ebene rassistischer Erfahrungen am Arbeitsplatz darstellt, die die Würde und Moral der Lehrkräfte weiter untergraben. Schwarze Lehrkräfte sind häufig mit zusätzlichen Hindernissen bei der Bezahlung und beim beruflichen Aufstieg sowie mit offenem und verstecktem Rassismus und Diskriminierung in ihrem Arbeitsalltag konfrontiert. Unsere jüngsten Daten von Mitgliedern zeigen beispielsweise, dass 59 % der asiatischen und 53 % der schwarzen Lehrkräfte, die aufgrund ihrer Leistungsbeurteilung mit einem Aufstieg in der Gehaltsskala im Schuljahr 2020/21 rechneten, dies auch taten, verglichen mit 73 % der weißen Lehrkräfte. Unsere Daten deuten auf eine geringere Zufriedenheit von Lehrkräften mit schwarzem Hintergrund hin. Während sich vier von zehn weißen Lehrkräften als zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer Arbeit bezeichneten, waren es bei asiatischen Lehrkräften nur 34% und bei schwarzen Lehrkräften nur 33%. Die Regierung könnte sofort Maßnahmen ergreifen, um rassistisch bedingte Lohnunterschiede und Diskriminierung am Arbeitsplatz zu bekämpfen, indem sie die Vorschriften verschärft, aber sie hat sich geweigert, dies zu tun. Diese Untätigkeit verschärft die ernsten Probleme bei der Einstellung und Bindung schwarzer Lehrkräfte an den Beruf und untergräbt den grundlegenden Anspruch aller Arbeitnehmer:innen, mit Respekt und Würde behandelt zu werden. Wir setzen unseren Kampf für Rassengerechtigkeit für schwarze Lehrkräfte fort und werden am kommenden Wochenende unsere Black Teachers‘ Consultation Conference abhalten, auf der diese und andere Fragen, die das Arbeitsleben schwarzer Lehrkräfte betreffen, diskutiert werden.“ Pressemitteilung der Schottischen Lehrer:innengewerkschaft NASUWT vom 18. Januar 2023 externer Link („Report underlines concerns about experiences of Black teachers“)
  • Der Kampf für schwarze Lehrkräfte
    Die NASUWT ist entschlossen, das „feindselige Umfeld“ zu ändern, das die Karriereaussichten und das Wohlergehen schwarzer Lehrkräfte an unseren Schulen und Hochschulen weiterhin untergräbt, erklärte der Generalsekretär der Gewerkschaft gegenüber ihren Mitgliedern. In seiner Rede auf der Black Teachers‘ Consultation Conference (Konsultationskonferenz für Schwarze Lehrkräfte) der Gewerkschaft kritisierte Dr. Patrick Roach den „Tick-Box“-Ansatz zur Rassengleichheit, der in zu vielen Schulen und Colleges vorherrscht und der offenkundigen Rassismus und Mikroaggressionen unkontrolliert gedeihen lässt. Er verurteilte das „inakzeptable“ Versagen von Arbeitgebern und Regierungen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um den Rassismus zu bekämpfen, der dazu führt, dass sich schwarze Lehrkräfte zu oft „ausgeschlossen, zum Schweigen gebracht und isoliert“ fühlen. Er sagte auf der Konferenz, dass „die besten Bildungssysteme weltweit diejenigen sind, die Gerechtigkeit und Inklusion in den Vordergrund stellen, aber allzu oft sind die Systeme, in denen schwarze Lehrkräfte und Schüler:innen arbeiten, lernen und sich bewegen müssen, alles andere als inklusiv und gerecht.“ Er verwies auf die Unterrepräsentation schwarzer Lehrkräfte im gesamten Berufsfeld, insbesondere auf den höchsten Ebenen, auf die Tatsache, dass schwarze Lehrkräfte bei Beförderungen immer wieder übergangen werden und häufiger mit Disziplinarmaßnahmen, Eignungsverfahren oder Entlassungen konfrontiert sind. In Bezug auf die Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern wies er auf die unverhältnismäßig hohen Raten von Ausschlüssen und körperlichen Durchsuchungen bei schwarzen Schülerinnen und Schülern sowie auf die höheren Raten von unerfülltem sonderpädagogischem Förderbedarf hin. Er kritisierte eine Arbeitsplatzkultur, in der Schwarze Lehrkräfte mit Fragen nach ihrer Herkunft und rassistischen Stereotypen konfrontiert sind und ausgegrenzt werden, wenn sie ihre Kleidung, ihre Sprache und ihr Verhalten nicht anpassen, um sich anzupassen. „Das ist der Beweis für ein feindliches Umfeld in unserem Bildungssystem, das wir ändern müssen“, sagte Dr. Roach vor den Mitgliedern. Er sagte: „Das fängt damit an, dass wir sicherstellen, dass Rassengerechtigkeit ein zentraler Bestandteil der Verhandlungsagenda und der Prioritäten der Gewerkschaft ist, wenn wir uns mit Regierungen und Arbeitgebern treffen. Es beginnt damit, dass wir unsere Forderungen nach einer Überprüfung des Lohngefälles zwischen den Rassen in unseren Schulen und Hochschulen verstärken. Es fängt damit an, dass wir ein Ende des Systems fordern, in dem schwarze Lehrkräfte unter Berücksichtigung ihres Alters, ihrer Erfahrung und ihres Verantwortungsniveaus schlechter bezahlt werden als ihre weißen Kolleg:innen. (…) „Es fängt damit an, dass wir fordern, dass die Gewerkschaft sich für Schwarze Lehrkräfte einsetzt, dass unsere Gewerkschaft auf jeder Ebene wie unsere Schwarzen Mitglieder aussieht, in unseren lokalen Verbänden, in unseren Regionen, in unseren dezentralen Nationen und in unserem nationalen Vorstand und auf unserer Jahreskonferenz. „Deshalb ist unser Anti-Rassismus-Aktionsplan so wichtig, dass er von all unseren Mitgliedern unterstützt wird. Wir fordern Sichtbarkeit und Transparenz, damit wir als Gewerkschaft zeigen können, dass wir unsere Werte leben und Schwarze Mitglieder auf allen Ebenen unserer demokratischen Strukturen vertreten sind…“ Pressemitteilung der NASUWT vom 23. Januar 2023 externer Link („Leading the fight for Black teachers“)
  • Auch in Schottland kündigt NASUWT weitere Streiks von Lehrkräften an
    „Die Mitglieder der schottischen Lehrer:innengewerkschaft NASUWT werden am 28. Februar und 1. März zwei weitere Streiktage in ihrem anhaltenden Konflikt mit der schottischen Regierung und den Arbeitgebern über die Lehrergehälter durchführen. Diese weiteren Termine sind das Ergebnis des anhaltenden Versäumnisses von Ministern und COSLA, ein verbessertes Gehaltsangebot vorzulegen. Die NASUWT fordert für 2022/23 eine voll finanzierte Gehaltserhöhung von 12%. Das derzeitige Gehaltsangebot von 5 % für die meisten Lehrkräfte bedeutet eine weitere reale Gehaltskürzung, nachdem über ein Jahrzehnt lang die Gehälter eingefroren und unter der Inflationsrate liegende Gehaltserhöhungen gewährt wurden, die die schottischen Lehrkräfte um fast 50.000 Pfund schlechter gestellt haben, weil ihre Gehälter nicht mit der Inflation Schritt gehalten haben. Neben den Streiks werden die NASUWT-Mitglieder auch weiterhin Maßnahmen ergreifen, die nicht in den Streik fallen. Die Mitglieder weigern sich, für abwesende Kolleg:innen einzuspringen und nehmen an höchstens einer Sitzung pro Woche außerhalb der Schülersitzungen teil. Die Mitglieder werden weiterhin unterrichten, Unterricht planen und die Arbeit der Schüler:innen bewerten. Dr. Patrick Roach, Generalsekretär der NASUWT, sagte: „Es besteht kein Zweifel daran, dass es die Entschlossenheit der Mitglieder ist, unsere Aktion solide zu unterstützen, die Minister und Arbeitgeber in den letzten Wochen wieder an den Tisch gebracht hat, um über die Gehälter zu diskutieren. Wir haben die Gespräche mit den Minister:innen und Arbeitgebern fortgesetzt und werden dies auch weiterhin tun, um eine Lösung für diesen Konflikt zu finden, aber die Realität sieht so aus, dass trotz der Diskussionen der letzten Wochen noch kein verbessertes Angebot vorgelegt wurde. Wenn die Minister hoffen, dass die Lehrkräfte den Kampf um eine bessere Bezahlung aufgeben, sollten sie noch einmal darüber nachdenken. Die Lehrkräfte wissen, dass sie mehr wert sind als eine weitere reale Gehaltskürzung, und es ist höchste Zeit, dass auch die Minister und COSLA dies anerkennen…“ Stellungnahme der NASUWT vom 20. Januar 2023 externer Link („NASUWT Scotland announces further strike action by teachers“)
  • Gewerkschaft kündigt nach positivem Ergebnis der Urabstimmung Streik wegen der Gehälter an
    „Die Mitglieder der National Education Union in England und Wales sowie das Unterstützungspersonal in Wales haben in ihrer laufenden Kampagne für eine voll finanzierte, über der Inflation liegende Gehaltserhöhung mit überwältigender Mehrheit für einen Streik gestimmt. Die Urabstimmung hat die von der Regierung festgelegten restriktiven Schwellenwerte für Streiks erfolgreich überschritten. Die Frage lautete: „Seid ihr bereit, in diesem Konflikt zu streiken?“. Bei der Urabstimmung der Lehrkräfte stimmte in England eine Mehrheit von 90,44% mit JA, bei einer Wahlbeteiligung von 53,27%. In Wales stimmte eine Mehrheit von 92,28% mit JA, bei einer Wahlbeteiligung von 58,07%. Die Urabstimmung ist das Ergebnis des Versagens des Staatssekretärs in England und der Arbeitgeber in Wales, genügend Geld zur Verfügung zu stellen, um eine voll finanzierte Gehaltserhöhung für Lehrkräfte zu zahlen, die mindestens der Inflation entspricht und die verlorenen Gehälter wiederherstellt. Die Gewerkschaft ruft im Februar und März zu sieben Streiktagen auf, von denen allerdings nur vier auf die einzelnen Schulen entfallen werden. Der erste wird am Mittwoch, dem 1. Februar, stattfinden und 23.400 Schulen in England und Wales betreffen. Die Lehrkräfte an den Oberstufenkollegs in England, die in den letzten Monaten bereits an einer Urabstimmung teilgenommen und gestreikt haben, werden an diesen Tagen in einem separaten, aber damit verbundenen Konflikt mit dem Staatssekretär ebenfalls aktiv werden. Drei Urabstimmungen für das Hilfspersonal wurden zeitgleich mit den Urabstimmungen für Lehrkräfte in England und Wales durchgeführt. In England stimmte bei einer Wahlbeteiligung von 46,46% eine Mehrheit von 84,13% der Unterstützungskräfte an Schulen mit JA. Obwohl das Ergebnis sehr positiv ausfiel, verfehlte es die restriktiven Hürden der Regierung nur knapp. In Wales stimmte eine Mehrheit von 88,26% der Unterstützungskräfte in Schulen mit JA, bei einer Wahlbeteiligung von 51,30%. Mit diesem Ergebnis wurden die Schwellenwerte überschritten und das Unterstützungspersonal in Wales wird zu den unten genannten Terminen zu einer Aktion in ihrem Konflikt aufgerufen. In Englands Oberstufenzentren stimmte eine Mehrheit von 83,56% der Unterstützungskräfte mit JA, bei einer Wahlbeteiligung von 36,23%. Dieses Ergebnis war zwar sehr positiv, verfehlte aber die restriktiven Schwellenwerte der Regierung. Das bedeutet, dass die folgenden Gruppen von NEU-Mitgliedern für eine voll finanzierte, über der Inflation liegende Gehaltserhöhung streiken können: Lehrkräfte an staatlichen Schulen in England, Lehrkräfte an staatlichen Schulen in Wales, Hilfskräfte an staatlichen Schulen in Wales und Lehrkräfte an Oberstufenzentren in England. Die vollständige Liste der geplanten Streiktage lautet wie folgt: Mittwoch, 1. Februar 2023: alle anspruchsberechtigten Mitglieder in England und Wales. Dienstag, 14. Februar 2023: alle anspruchsberechtigten Mitglieder in Wales. Dienstag, 28. Februar 2023: alle anspruchsberechtigten Mitglieder in den folgenden englischen Regionen: Northern, North West, Yorkshire & The Humber. Mittwoch, 1. März 2023: alle anspruchsberechtigten Mitglieder in den folgenden englischen Regionen: East Midlands, West Midlands, Eastern. Donnerstag, 2. März 2023: Alle anspruchsberechtigten Mitglieder in den folgenden englischen Regionen: London, South East, South West. Mittwoch, 15. März 2023: alle anspruchsberechtigten Mitglieder in England und Wales. Donnerstag, 16. März 2023: alle anspruchsberechtigten Mitglieder in England und Wales.
    Dr. Mary Bousted und Kevin Courtney, gemeinsame Generalsekretäre der National Education Union, sagten: „Wir haben unsere Besorgnis über die Bezahlung von Lehrkräften und Hilfskräften und deren Finanzierung in Schulen und Colleges immer wieder bei den verschiedenen Bildungsministerien zur Sprache gebracht, aber anstatt sich um eine Lösung des Problems zu bemühen, haben sie die Hände in den Schoß gelegt. Es ist enttäuschend, dass die Regierung es vorzieht, über noch drakonischere Anti-Streik-Gesetze zu sprechen, anstatt mit uns zusammenzuarbeiten, um die Ursachen für Streiks zu beseitigen. Es geht nicht um eine Gehaltserhöhung, sondern um die Korrektur der historischen Reallohnkürzungen. Seit 2010 haben die Lehrkräfte real 23% und das Hilfspersonal 27% an Gehalt verloren. Die durchschnittliche Gehaltserhöhung von 5 % für Lehrkräfte in diesem Jahr liegt etwa 7 % hinter der Inflation zurück. Inmitten einer Lebenskostenkrise ist das eine unhaltbare Situation. Die Regierung hat außerdem tatenlos zugesehen, wie ihre eigenen Einstellungsziele routinemäßig verfehlt wurden. Ein Drittel der Lehrkräfte verlässt die Schule innerhalb von fünf Jahren nach ihrer Ausbildung. Das ist eine skandalöse Verschwendung von Talenten und Steuergeldern, aber die Regierung scheint sich nicht um die Zustände zu kümmern, in die sie Schulen und Colleges hineinschlittern lässt. Die Gründe für die Rekrutierungs- und Bindungskrise sind kein Geheimnis; die Berichte des IFS und des NFER in der letzten Woche bestätigen die Argumentation der NEU. Die Regierung muss wissen, dass es eine Korrektur der Lehrergehälter geben muss. Sie muss erkennen, dass das Schulpersonal eine Gehaltserhöhung braucht.  Wenn sie das nicht tun, sind die Folgen für Eltern und Kinder klar. Der Mangel an engagierten Mathematiklehrkräften bedeutet zum Beispiel, dass 1 von 8 Schülerinnen und Schülern Aufgaben von Personen gestellt und bewertet bekommen, die nicht für den Mathematikunterricht qualifiziert sind. Jeder, dem Bildung wichtig ist, sollte uns in diesem Streit unterstützen, denn genau dafür setzen wir uns ein. Wir sollten nicht die Augen vor den Folgen der Regierungspolitik für Schulen und Colleges verschließen. (…)
    Die Urabstimmung von 300.000 Lehrkräften und Hilfskräften in England und Wales wurde am Freitag, den 28. Oktober 2022 eröffnet und endet am Freitag, den 13. Januar 2023…“
    Pressemitteilung von NEU vom 13. Januar 2023 externer Link („NEU to take strike action over pay“)
  • Siehe für aktuelle Meldungen den Twitter-Account der NEU externer Link und #PayUp oder#SaveOurSchools
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=208136
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