[Nicht nur in den USA] Kollaps der Billig-Airlines: Wie Fluggesellschaften Verbraucher:innen und Arbeitende im Niedriglohnsektor gegeneinander ausspielen
Die Southwest-Airlines war die erste Fluggesellschaft, die in den 1970er Jahren das Billigflugmodell in den USA einführte: Schlechte Löhne, Ansteuern kleinerer Flughäfen mit schlechter Infrastruktur, nur eine Klasse: Ein Bus mit Flügeln. Seither haben Ryanair, EasyJet, Germanwings und andere das Modell übernommen und konkurrieren um Marktanteile. Gewerkschafter:innen warnen seit Jahren, dass das früher oder später zum Zusammenbruch führen muss. Und sie hatten Recht: Um Weihnachten 2022 kollabierte das Modell Billigflug bei Southwest Airlines, 2/3 der Flüge wurden gestrichen. Aufgrund der systematischen Unterbesetzung gab es kaum Personal, das Tausenden gestrandeten Passagier:innen helfen konnte, was zu einer Spirale der Wut führte: Kolleg:innen im Niedriglohnsektor und ebenso prekäre Passagiere, die sich keine teureren Flüge leisten können, wurden gegeneinander ausgespielt – Gewinne aber maximiert: 2023 will Southwest 428 Millionen Dollar an Dividenden ausschütten… Wir haben dazu ein paar Hintergrundartikel zusammengestellt, denn wie bereits das Flugchaos im Sommer 2022 zeigte, ist das nur der Anfang der Flugkrise…
2. Branchen » Lebens- und Genussmittelindustrie » Fischereibranche
Artensterben, Ausbeutung und Zwangsarbeit: Industriefischerei zerstört Umwelt und das Leben von Fischer:innen
Bis 2048 sollen die Meere leergefischt sein. Doch nicht nur das: Die UN fand heraus, dass jedes Jahr weltweit 24.000 Fischer:innen bei der Arbeit sterben, Tausende weitere werden verletzt. In einer Fischerei-Konferenz Anfang Dezember 2022 in Amsterdam konstatierte die ITF (Internationale Transportarbeiter:innen-Föderation), dass Fischfang immer noch zu den schlimmsten Ausbeutungsberufen weltweit gehört. Im September 2022 stellte auch die ILO fest, dass etwa 128.000 Fischer:innen unter Bedingungen der Zwangsarbeit schuften. Darunter sind vor allem Migrant:innen, die durch Menschenhandel oder prekäre Arbeitsbedingungen auf den Schiffen landen und dort regelrecht gefangen sind. Oftmals geht dies mit staatlichen Regelungen einher, die den Fischkonzernen erlauben, einzelne Arbeitende anzuwerben, ohne dass diese Zugang zum offenen Arbeitsmarkt erhalten. Wenn sie Kritik äußern, können sie dadurch sofort abgeschoben werden… Siehe dazu die Ausführungen der ITF und weitere Berichte u.a. am Beispiel Großbritannien
b) Darüber hinaus im LabourNet Germany – ebenso wichtig:
20. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Dossier: Der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Das Streikrecht in Polen
„Marta Rozmysłowicz gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte der Basisgewerkschaft Inicjatywa Pracownicza (IP) und spricht über das Streikrecht in Polen, wo es de facto fast unmöglich ist zu streiken. Das Video wurde als Beitrag für die Veranstaltung „Streikrecht ist Menschenrecht“ aufgenommen, die am 10. Dezember 2022 in Berlin stattgefunden hat. Marta gehört zum nationalen Komitee der Gewerkschaft Inicjatywa Pracownicza. Sie hat eineinhalb Jahre bei Amazon gearbeitet und war dort Vertrauensfrau und im Gewerkschaftskomitee aktiv. Als Amazon ihren Arbeitsvertrag nicht verlängerte, begann sie Arbeitsrecht zu studieren, um dieses Wissen für die Arbeiter*innenbewegung nutzbar zu machen.“ Video von labournet.tv (engl. mit dt. UT | 12 min | 2022)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600