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Streiks bei Häfen in Großbritannien – neben Felixstowe auch in Liverpool Arbeitsniederlegungen geplant
Dossier
„Die Arbeiterinnen und Arbeiter im größten Containerhafen Großbritanniens in Felixstowe haben einen gut einwöchigen Streik angekündigt. Mehr als 1.900 der 2.500 Hafenarbeiter legen die Arbeit vom 21. bis zum 29. August nieder, teilte die Gewerkschaft Unite gestern mit. Sie fordern demnach eine Lohnerhöhung um sieben Prozent. Damit blieben sie unter der stetig steigenden Inflationsrate, hob die Gewerkschaft hervor. Der Streik droht einen Großteil des Warenverkehrs im Land lahmzulegen. Aber auch mit Auswirkungen auf den internationalen Seehandel sei zu rechnen, versicherte die Gewerkschaft. Schließlich würden fast die Hälfte der in Großbritannien ankommenden Container in Felixstowe abgefertigt. (…) Die Unternehmensführung suche „aktiv nach einer Lösung, die für alle funktioniert“, um den Streik noch zu verhindern. „In dem Hafen gab es seit 1989 keinen Streik mehr und wir sind enttäuscht, dass die Gewerkschaft eine Ankündigung gemacht hat, während die Gespräche noch laufen“…“ Agenturmeldung vom 5. August 2022 beim ORF.at („Achttägiger Streik in größtem britischen Containerhafen geplant“), siehe dazu die Unite und weitere Infos:
- #FelixstoweFour wehren sich: Chefs entließen vier Arbeitende von Port of Felixstowe, weil sie 2022 den erfolgreichen Unite-Streik organisierten
- „Die Unite setzt sich für die Wiedereinstellung von Jamie, Keith, Andy und Pete ein. 4 Hafenarbeiter, Unite-Vertreter, die ungerechterweise entlassen wurden. Die Unite lässt nicht locker und wird weiter kämpfen, bis der Hafen von Felixstowe und seine Eigentümer, die CK Group, diese Ungerechtigkeit beenden und die #FelixstoweFour wieder einstellen.“ Tweet von Reinstate the Felixstowe Four vom 14. März 2023 (engl.)
- Mobbing“-Bosse entließen vier Hafenarbeiter von Felixstowe, weil sie den Unite-Streik organisiert hatten
„Vier von Unite the Union unterstützte Arbeitende des Hafens von Felixstowe klagen gegen das Unternehmen, dem der Hafen gehört. Die Chefs hatten die Arbeitenden entlassen, weil sie sich an den Streiks beteiligt hatten, die den Hafen 2022 fast zum Erliegen brachten. Während ihre Kolleg*innen einen Tarifvertrag erhielten, wurden die sogenannten „Felixstowe Four“ entlassen. Sie beschuldigen die Chefs, eine „Hexenjagd“ zu veranstalten, um andere Arbeitende zu „schikanieren“. Und die „Felixstowe Four“ wehren sich.
Felixstowe: Streikende Arbeitende erringen Sieg
Wie The Canary bereits berichtete, traten die Arbeitenden des Hafens von Felixstowe im Jahr 2022 in den Arbeitskampf. Dabei ging es um die Löhne und Arbeitsbedingungen in den Docks: Laut Unite the Union hat der Betreiber, die Felixstowe Dock and Railway Company, den Beschäftigten im letzten Jahr [2021] eine winzige Lohnerhöhung von 1,4 % gewährt. In diesem Jahr [2022] bietet sie nur 5 % an. Das ist etwa die Hälfte der Inflationsrate. Das bedeutet, dass die Chefs den Arbeitenden effektiv das Gehalt kürzen. Deshalb stimmten die Arbeitenden im August mit 92 % für einen Streik, bei einer Wahlbeteiligung von 81 %. Die Gewerkschaft und ihre lokalen Vertreter*innen organisierten im August und September 2022 Arbeitsniederlegungen. Die Aktion hatte Erfolg, denn im Dezember lenkten die Eigentümer des Hafens, die Felixstowe Dock and Railway Company und ihre Muttergesellschaft CK Hutchison Holdings, ein. Wie BBC News berichtete, stimmten die Bosse einer zweijährigen Lohnerhöhung zu: „Für 2022 eine Erhöhung um 7 % und eine zusätzliche Einmalzahlung von 500 Pfund und ab dem 1. Januar 2023 eine Lohnerhöhung um 8,5 % und eine Einmalzahlung von 1.000 Pfund.“ Das war zwar ein gutes Ergebnis für die 2.500 Arbeitenden im Hafen von Felixstowe, aber es gab einen Haken.
Die Felixstowe Four
In einem offensichtlichen Versuch, die Belegschaft einzuschüchtern, gingen die Arbeitgeber gegen vier Unite-Vertreter vor – und feuerten sie schließlich. Wie die East Anglian Daily Times (EADT) berichtet: „Die vier Personen haben rechtliche Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet, die vor einem Arbeitsgericht enden könnten. Die Gewerkschaft Unite, die die Vertreter*innen der Gruppe vertritt, behauptet, sie seien ungerechtfertigt entlassen worden und hat eine Kampagne gestartet, um die Wiedereinstellung der Felixstowe Four zu erreichen.“ (…) Der Umgang von CK Hutchison Holdings mit den vier Arbeitenden ist ein besorgniserregender Unterton im Hafen. Die Bosse entlassen Arbeitende aus einer Laune heraus, weil sie angeblich Streiks organisiert haben, um andere Beschäftigte einzuschüchtern, damit sie in Zukunft nicht mehr aktiv werden. Die Gewerkschaft Unite und die Arbeitenden müssen sich gegen diesen Rückschritt wehren – denn andernfalls schafft sie einen gefährlichen Präzedenzfall für die Zukunft…“ Artikel von Steve Topple vom 20. März 2023 in The Canary („Bullying’ bosses sacked four Port of Felixstowe workers for organising the Unite strike”) - Hier eine Unterstützungsbotschaft an die Felixstowe Four senden!
- Unter der Inflation und hinter Liverpool: Unite verhandelt Lohnerhöhungen bei Felixstowe von 7% für 2022 und 8,5% für 2023 – nicht beigelegt sind die Schikanen gegen Gewerkschafter:innen
- „Nach einer Reihe von Streiks, an denen mehr als 1.900 Arbeitende in Felixstowe, dem größten Containerhafen Großbritanniens, beteiligt waren, wurde jetzt eine Einigung erzielt, um den Lohnstreit zu beenden. Die zweijährige Lohnerhöhung sieht für das Jahr 2022 eine siebenprozentige Erhöhung und eine zusätzliche Einmalzahlung von 500 Pfund vor und ab dem 1. Januar 2023 eine 8,5-prozentige Lohnerhöhung und eine Einmalzahlung von 1.000 Pfund. Obwohl die Gehaltsfrage nun geklärt ist, gibt es immer noch eine offene Frage bezüglich der Schikanierung einiger Unite-Mitglieder. Ein Unite-Sprecher sagte: „Auch wenn diese Lohnerhöhung ein wichtiges Ergebnis des Streiks ist, wird der Konflikt erst dann beendet sein, wenn unsere Mitglieder, die schikaniert wurden, wieder an ihrem Arbeitsplatz sind.“ Pressemitteilung von UNITE vom 13. Dezember 2022 („Felixstowe port workers win 15.5 per cent pay increase“
- „NEU: Die Hafenarbeiter:innen von Felixstowe haben nach einer Reihe von Streiks eine Lohnerhöhung von 15,5 % durchgesetzt. Der Streit betrifft 1900 Arbeitende, die im größten Containerhafen Großbritanniens beschäftigt sind. Unite sagt, dass diese Lohnerhöhung zwar bedeutend ist und als Ergebnis eines Streiks erreicht wurde, dass der Konflikt aber erst beendet sein wird, wenn die geschädigten Mitglieder wieder arbeiten können. (…) Letzten Monat haben die Hafenarbeiter:innen in Liverpool einen Lohnabschluss zwischen 14,3 und 18,5 % erzielt. Während der ersten Streikwelle in Felixstowe im August weigerten sich die Hafenarbeiter in Liverpool, auf Schiffen zu arbeiten, die von Felixstowe umgeleitet wurden, und schickten eine Delegation an die Streikpostenkette, um ihre Unterstützung zu zeigen.“ Thread von Taj Ali vom 13. Dezember 2022 (engl.)
- Sieg für die Dockers in Liverpool! Kolleg:innen stimmen für 14,3 und 18,5 % Lohnerhöhung
- “NEU: Liverpooler Hafenarbeiter feiern großen Sieg, nachdem UNITE einen Lohnabschluss zwischen 14,3 und 18,5 % erreicht hat. Auf einer Massenversammlung, die heute in den Docks stattfand, stimmten rund 600 Arbeitende mit überwältigender Mehrheit für den Anfang der Woche ausgehandelten Vertrag. Die Arbeitenden werden nun ihre normale Arbeit wieder aufnehmen und damit die seit dem 19. September andauernde Streikwelle beenden.“ Thread von Taj Ali vom 10. November 2022 (engl.)
- „** Ein weiterer Sieg ** Der Streit um die Docks in Liverpool endet, da ein verbessertes Angebot zwischen 14,3 % und 18,5 % heute Abend von UNITE – Mitgliedern angenommen wird. Sehr stolz…“ Tweet von UNITE Vorsitzender Sharon Graham vom 10. November 2022 (engl.)
- Siehe dazu auch die Pressemitteilung von UNITE vom 10. November 2022 („Liverpool dockers celebrate major victory after Unite secures pay deal worth between 14.3% and 18.5%”): „… Die bei Peel Ports beschäftigten Hafenarbeiter:innen in Liverpool haben eine Lohnerhöhung zwischen 14 und 18 Prozent erhalten, je nach Beschäftigungsgrad, nachdem die Hafenarbeitergewerkschaft Unite eine Einigung erzielt hatte. Bei einer Massenversammlung am heutigen Donnerstag stimmten rund 600 Arbeitende mit überwältigender Mehrheit für den Anfang der Woche ausgehandelten Tarifvertrag. Die Arbeitenden werden nun ihre normale Arbeit wieder aufnehmen und damit eine Welle eskalierender Streiks beenden, die am 19. September begann. Der Sieg wurde durch die entschlossenen Streiks der Unite-Mitglieder, aber auch durch die Hebelwirkung von „Streiks plus“ errungen. Unite-Generalsekretärin Sharon Graham sagte: „Dies ist ein sehr wichtiger Sieg für die Unite-Mitglieder in den Liverpooler Docks. Die entschlossene Entschlossenheit unserer Mitglieder in den Streikposten und die Streik-Plus-Strategie der Unite haben das Unternehmen zur Vernunft gebracht und dazu, das Richtige zu tun. (…) Seit Sharon Graham zur Generalsekretärin gewählt wurde, hat Unite Wirtschaftsprüfer:innen und Wirtschaftswissenschaftler:innen eingestellt, um die komplexen und undurchsichtigen Unternehmensfinanzen zu durchleuchten und die Firmen zur Rechenschaft zu ziehen. Hebelstrategien, um versteckte Entscheidungsträger:innen in Unternehmen zu identifizieren und ins Visier zu nehmen, sind ebenfalls zu einem wichtigen Bestandteil bei der Bekämpfung von Konflikten geworden. Im letzten Jahr konnten so über 81 Prozent der mehr als 450 Streitfälle gewonnen werden, was den Arbeitenden zusätzliche 200 Millionen Pfund in die Taschen spülte. Unite National Officer Bobby Morton sagte: „Die harte Arbeit und die Solidarität unserer Mitglieder und Vertreter:innen bei Peel Ports in Kombination mit der strategischen Taktik der Gewerkschaft haben sich ausgezahlt…“
- Gratulation kommt auch vom Internationalen Dockers‘ Council und der ITF
- „Es wurde gesagt, wir haben daran geglaubt und es wurde erreicht! Großer Sieg für die Hafenarbeiter von Liverpool und großer globaler Sieg für die Hafenarbeiter auf der ganzen Welt, die alle internationalen Mechanismen in Gang gesetzt haben, um diesen Sieg zu ermöglichen.“ Tweet von IDC/dockworkers vom 10. November 2022 (engl.)
- In einer gemeinsamen Stellungnahme vom 10. November 2022 schreiben IDC und ITF (engl.): „Nach einem harten Kampf haben die Hafenarbeiter:innen in Liverpool einen Tarifkonflikt gegen den Hafenbetreiber Mersey Docks and Harbour Company Limited (MDHC) gewonnen. Vor sieben Wochen legten die Hafenarbeiter:innen in Liverpool ihre Werkzeuge nieder und gingen auf die Streikpostenliste, als ihr Arbeitgeber MDHC, der zur zweitgrößten britischen Stauerei Peel Ports Group gehört, sich weigerte, die Forderung der Arbeitenden nach einer Lohnerhöhung in Höhe der Inflation zu akzeptieren – obwohl Peel im vergangenen Jahr über 140 Millionen Pfund Gewinn gemacht hat. Heute haben die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) und der International Dockworkers Council (IDC) den Sieg der Hafenarbeiter von Unite the Union in Liverpool. „Dies ist ein großer Sieg nicht nur für die Hafenarbeiter in Liverpool, sondern für die Hafenarbeiter und Arbeitenden auf der ganzen Welt“, sagte der Präsident:in der ITF und Vorsitzende der Sektion Häfen, Paddy Crumlin. „Der Mut und das Engagement der Liverpooler Hafenarbeiter, sich gegen einen Arbeitgeber zu wehren Arbeitgeber zu wehren, dem seine Aktionäre wichtiger zu sein schienen als seine Arbeitenden – während der Lebenshaltungskostenkrise der jüngeren Geschichte – wird die Arbeitenden überall inspirieren, für Lohn Gerechtigkeit und einen angemessenen Lebensstandard zu kämpfen“, sagte er. IDC-Generalkoordinator Dennis Daggett sagte: „Die Liverpooler Hafenarbeiter:innen stehen an der Spitze des Kampfes um Würde und Respekt im Hafengebiet. Das ursprüngliche Angebot von Peel Ports ist eine Missachtung dieser Arbeitenden, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass die britischen und globalen Lieferketten während der Pandemie weiterliefen. Die weltweite Hafenarbeiterbewegung spricht heute mit einer Stimme, um diesen Sieg zu feiern und gratuliert den Arbeitenden und Unite the Union.“
Sieg nach konzertierter Aktion
Der Sieg in Liverpool folgt auf wochenlange Aktionen im Hafen, nachdem die Belegschaft am 19. September 2022 mit überwältigender Mehrheit für einen zweiwöchigen Streik gestimmt hatte, und den anschließenden Drohungen von Peel Ports mit Arbeitsplatzverlusten und falschen Behauptungen über die Bezahlung der Arbeitenden. Trotz der drohenden Entlassungen waren die Liverpooler Hafenarbeiter:innen felsenfest entschlossen ihre Lohnforderung durchzusetzen, und verpflichteten sich zu zwei weiteren Streiks. (…) Ihr Motto lautete: „Wir sind gemeinsam rausgegangen, wir gehen gemeinsam wieder rein und wir werden gemeinsam gewinnen“. Crumlin und Daggett würdigten die enorme weltweite Solidarität, die während des Streiks in Liverpool nach Liverpool floss, von den Arbeitenden an der Westküste der USA bis hin zu den bis hin zu „Werftarbeitern in Neuseeland“. „ITF- und IDC-Mitgliedsorganisationen der Hafenarbeiter aus der ganzen Welt sagten ihre Unterstützung zu und übten Druck auf MDHC und Peel Port aus indem sie Beziehungen zu Reedereien, Pensionsfonds und Investoren aufnhamen. Es war inspirierend, internationale Delegationen an der Streikpostenkette zu sehen und wie die Hafenarbeitergewerkschaften weltweit vereint im Interesse dieser Arbeitenden handeln“, sagte Crumlin.
Liverpool eine „Ikone“
„Wir alle kennen die Geschichte der Liverpooler Hafenarbeiter:innen“, sagte Crumlin, „und es war undenkbar, dass die internationale Hafenarbeiterbewegung tatenlos zusehen würde. Deshalb gratulieren wir den Liverpooler Hafenarbeitern zu ihrem Sieg, wir gratulieren Sharon und der Führung von Unite und wir gratulieren allen Gewerkschaften, die den Liverpooler Hafenarbeitern in ihrem Kampf für einen fairen Abschluss zur Seite standen“, so Crumlin. Mit den Worten von Dennis A. Dagget: „Wieder einmal hat Liverpool gezeigt, warum es eine Ikone für die IDC ist. Der Mut, die Einigkeit und die Entschlossenheit, die die Hafenarbeiter im Hafen von Liverpool gezeigt haben, sind eine Lektion, die kein Gewerkschafter auslassen sollte. Es ist zweifelsohne ein großer Sieg und eine direkte Botschaft laut und deutlich an jeden, der versucht, die Rechte der Hafenarbeiter irgendwo auf der Welt zu untergraben: Sie werden uns von Angesicht zu Angesicht treffen. Und wir werden geeint sein.“
- Streik in Liverpool geht weiter: ITF und IDC mit gemeinsamer Protest-Botschaft gegen Peel Ports Group – Ausweitung der Proteste auf internationaler Ebene möglich
„Der Internationale Hafenarbeiterrat (IDC) und die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) haben gemeinsam einen Brief an die Geschäftsführung der Peel Ports Group im Hafen von Liverpool (Großbritannien) geschickt, um die vereinte und unerschütterliche Unterstützung ihrer mehr als 640.000 internationalen Hafenarbeitermitglieder für den Kampf der Kolleg:innen von Unite the Union, einer britischen Gewerkschaft und aktives Mitglied beider Organisationen, bei der legitimen Verteidigung der Arbeitsrechte unserer Kolleg:innen zu übermitteln. Beide internationalen Gewerkschaftsorganisationen arbeiten mit Regierungen, Investmentfonds, Häfen und den wichtigsten Schifffahrtsunternehmen zusammen, um die unfaire Behandlung der Hafenarbeiter durch die Unternehmen sichtbar zu machen, insbesondere nachdem sie in den letzten Monaten Rekordgewinne erzielt haben. Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der IDC, ITF, Unite the Union und einigen IDC-Gründern wurde eingesetzt, um zu entscheiden, welche Maßnahmen auf globaler Ebene ergriffen werden können, um gegen die unfaire Unternehmenspositionierung der Peel Ports Group vorzugehen. Wir Hafenarbeiter fordern, dass die Peel Ports Group an den Verhandlungstisch zurückkehrt und die Androhung von Entlassungen als Form der Nötigung aufgibt. Wir fordern einen fairen Lohn für unsere Kolleg:innen, der dem Anstieg des Lebensstandards entspricht. Derzeit werden die Hafenarbeiter:innen in Liverpool schlechter bezahlt als der Durchschnitt der großen britischen Häfen, und außerdem ist die Inflation im Vereinigten Königreich in den letzten Jahren so stark gestiegen wie nie zuvor. Die Hafenarbeiter:innen fordern, dass die gerechten Forderungen unserer Kolleg:innen berücksichtigt werden. Die IDC und die ITF erwarten weiterhin die Antwort der Peel Ports Group und werden global und geschlossen handeln, falls es keine wirksame Antwort im Interesse der Hafenbeschäftigten von Unite the Union gibt.“ Gemeinsame Stellungnahme von IDC und ITF vom 2. November 2022 („IDC and ITF stand together with Unite the Union for dockers‘ rights at Port of Liverpool”)- Siehe dazu auch [Unterschreiben]: Petition zur Unterstützung der Liverpool Dockers von Unite the Union auf megaphone.org.uk
- Weiterer Streik in Liverpool Peel Ports mind. bis zum 17. Oktober – Grund: geplante Kündigung von 132 Kolleg:innen / Historische Solidarität in Verbindung mit Liverpool-Hafenstreik von 1995
- Stillstand am Dock
„Der Arbeitskampf der britischen Hafenarbeiter spitzt sich zu. Nach nur einer Woche Streikpause traten am Dienstag die Beschäftigten am Frachthafen in Liverpool erneut in den Ausstand. Er soll mindestens eine Woche bis zum 17. Oktober dauern. Auslöser war, dass das Unternehmen zuvor 132 Angestellten ein Kündigungsschreiben zugestellt hatte – knapp 15 Prozent der Belegschaft.
Vom 19. September bis 3. Oktober hatten mehr als 1.000 Liverpooler Hafenarbeiter gestreikt. In einer Stellungnahme kritisierte die Gewerkschaft Unite nun das Vorgehen des Unternehmens. Der »verzweifelte Versuch« der Unternehmensführung zeige, dass es im Arbeitskampf nun nicht mehr nur um Lohnerhöhungen, sondern um die Sicherung von Arbeitsplätzen gehe: »Wirtschaftlich ergeben die Entlassungen keinen Sinn, denn der Hafen plant zu expandieren. Der Schritt soll einfach dazu dienen, die Beschäftigten einzuschüchtern, die in einem langandauernden Lohnstreit rechtmäßige Arbeitskampfmaßnahmen ergreifen.« (…) Unite-Generalsekretärin Sharon Graham fügte hinzu: »Der Plan von Peel Ports ist es, auf Kosten seiner Arbeiter und ihrer Familien noch mehr Profit anzuhäufen. Es ist ein verzweifelter Versuch, die Arbeiter einzuschüchtern, der nicht funktionieren wird.« Peel Ports, Mutterkonzern der Mersey Docks and Harbour Company (MDHC), die den Liverpooler Hafen besitzt und verwaltet, hat kürzlich einen Rekordgewinn vor Steuern von 141 Millionen Pfund gemeldet, so Unite. Der Konzern habe außerdem in den vergangenen fünf Jahren mehr als 300 Millionen Pfund an Dividenden ausgezahlt. Der bestbezahlte Manager erhielt im Jahr 2021 Gehälter und Sonderzahlungen in Höhe von insgesamt 4,5 Millionen Pfund – ein Anstieg von 1,6 Millionen Pfund zum Vorjahr.
Arbeiter und Unite fordern mit dem einwöchigen Streik erneut einen Lohnzuwachs in Höhe der Inflation, die in Großbritannien im vergangenen Monat bei 12,3 Prozent lag. MDHC hat aber schon den Tarifvertrag von 2021 nicht eingehalten und etwa eine versprochene Gehaltsrevision nicht durchgeführt, was zuletzt 1995 geschah, und eine Vereinbarung zur Verbesserung der Schichtpläne nicht eingehalten, so Unite…“ Artikel von Dieter Reinisch in der jungen Welt vom 13. Oktober 2022 - Historische Solidarität in Verbindung mit Liverpool-Hafenstreik von 1995 von IDC, Robbie Fowler und LabourNet
- Aus Protest gegen die unflexible Vorgehensweise der ITF in Bezug auf den Hafenstreik in Liverpool gründete sich 1999 der International Dockers Council (IDC). Eine Delegation der internationalen Basisgewerkschaft von Hafenarbeiter:innen reiste anlässlich der aktuellen Hafenstreiks nach Großbritannien: „Eine IDC-Delegation reist nach Liverpool und Felixstowe, um die Streiks zu unterstützen, indem sie sich den Streikposten anschließt und ihnen zeigt, dass sie nicht allein sind. Die Botschaft ist klar: Wir haben einen Plan und ZUSAMMEN werden wir Erfolg haben!“ Facebook-Post der IDC vom 30. September 2022 (engl.) Zudem haben sie eine Solidaritätsbotschaft des Generalkoordinators Dennis A. Daggett aufgenommen, der ausdrückt, wie wichtig der Streik international für andere ähnliche Auseinandersetzungen ist (20. September 2022 Facebook-Post )
- Über Twitter erneut solidarisiert: Der Fußballer Robbie Fowler hatte seinerzeit beim Streik der Liverpool Hafenarbeiter:innen in den 1990ern auf dem Sportplatz vor der laufender Kamera seine Solidarität mit den Kolleg:innen ausgedrückt, indem er sein Trikot hochzog und darunter das „DoCKer“ Shirt zu sehen war. In einem aktuellen Twitter-Post vom 20. September 2022 (engl.) teilte er das berühmte Foto von ihm erneut, um seine Solidarität mit dem aktuellen Hafenstreik bei Liverpool auszudrücken.
- LabourNet wurde ebenso wie der International Dockers Council (IDC) anlässlich des historischen Liverpool-Hafenstreiks gegründet. Auch wir solidarisieren uns erneut. Siehe dazu auch unser damaliges Dossier im LabourNet-Archiv: Liverpooler Dockers (alle ersten Postings sind leider beim ersten Server-Umzug verloren gegangen)
- Stillstand am Dock
- Zwei Wochen Streik von 560 Arbeitenden im Hafen von Liverpool – Solidarität von ITF und Hafenarbeiter:innen aus Piräus
- „Globale Verkehrsgewerkschaften werden sich den 560 streikenden Hafenarbeitenden im Hafen von Liverpool anschließen, da der Hafenbetreiber Mersey Docks and Harbour Company Limited (MDHC) trotz seiner Profitgier seine Lohnversprechen nicht einhält. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) und die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) unterstützen voll und ganz den Kampf der Hafenarbeiter von Unite the Union und der anderen Hafenarbeitenden in Liverpool, die einen Arbeitskampf für einen angemessenen Lohnabschluss führen. „Angesichts der rasant ansteigenden Inflation im Vereinigten Königreich, für die einige Ökonomen bis Januar einen Anstieg auf 20 Prozent vorhersagen, sind die Lohnforderungen der Liverpooler Hafenarbeiter maßvoll und vernünftig“, sagte Paddy Crumlin, ITF President und Vorsitzender der Sektion Hafenarbeiter. (…) MDHC, das im Jahr 2021 mehr als 30 Millionen Pfund Gewinn gemacht hat, gehört zur Peel Ports Group, der zweitgrößten Hafengruppe Großbritanniens. Das letzte Angebot des Unternehmens von 7 Prozent plus einer Einmalzahlung von 750 Pfund wurde von den Arbeitenden abgelehnt. Bei einer realen Inflationsrate (RPI) von derzeit 12,3 Prozent stellt das Angebot eine reale Lohnkürzung dar. (…) „Mehr als 99 Prozent der Hafenbeschäftigten haben für einen Streik gestimmt. Die Belegschaft ist sich einig, und die weltweite Gemeinschaft der Hafenbeschäftigten steht ebenso geschlossen hinter ihnen…“ Pressemitteilung der ITF vom 20. September 2022 („International solidarity for Liverpool’s striking dockers”).
- Solidaritätsbotschaft aus Griechenland von PAME International vom 20. September 2022, auf Twitter (engl.) „Aus Griechenland COSCO solidarisiert sich die Hafenarbeitergewerkschaft ENEDEP in Piräus mit dem Liverpool Dockerstreik – Wir stehen an euer Seite!“
- #LiverpoolDockers #LiverpoolDocksStrike
- Ausweitung der Hafenstreiks auf diesmal 8 und 15 Tage: Dockers in Felixstowe und Liverpool haben Lohnangebot von 7% abgewiesen
„Wie die Gewerkschaft Unite am Dienstag mitteilte, planen die Beschäftigten des größten britischen Containerhafens Felixstowe einen zweiten achttägigen Streik wegen der Löhne. Neue Streiks sind vom 27. September bis zum 5. Oktober geplant, nachdem die Hafenbeschäftigten mit einer Mehrheit von 82% ein Lohnangebot von 7% abgelehnt hatten, so die Unite in einer Erklärung. „Weitere Streiks werden unweigerlich zu Verzögerungen und Unterbrechungen in der britischen Lieferkette führen, aber das hat das Unternehmen selbst zu verantworten“, sagte der nationale Unite-Beauftragte für Häfen, Bobby Morton, mit Bezug auf den Hafenbetreiber CK Hutchison (CKHUY). Da die Inflation im Juli über 10 % lag und die Bank of England für den nächsten Monat einen Anstieg auf über 13 % prognostiziert, stellt das Lohnangebot von 7 % nach Ansicht der Unite eine „reale Lohnkürzung“ dar. „Der Tarifverhandlungsprozess ist ausgeschöpft und es besteht keine Aussicht auf eine Einigung mit der Gewerkschaft“, heißt es in einer Mitteilung des Hafens Felixstowe auf seiner Website. Sie fügte hinzu, dass die Hafenbehörden „sehr enttäuscht“ über die Nachricht des Streiks seien und die 7-prozentige Lohnzulage plus 500 Pfund (585 US-Dollar) rückwirkend zum 1. Januar 2022 einführen würden. Der Streik würde auf eine ähnliche achttägige Arbeitsniederlegung im ostenglischen Felixstowe im vergangenen Monat folgen, die zwar die Versorgungsleitungen verstopfte, aber keine weitreichenden Störungen in einer Branche verursachte, die bereits mit Problemen in der Lieferkette zu kämpfen hat.“
15 Tage Streik im Hafen von Liverpool geplant
„Anderswo in Großbritannien werden mehr als 560 Hafenarbeiter im Hafen von Liverpool, einem der größten Containerdocks des Landes, vom 19. September bis zum 3. Oktober wegen der Bezahlung streiken, wie die Gewerkschaft Unite Anfang des Monats mitteilte. Laut Unite werden etwa 48% aller Container, die nach Großbritannien gebracht werden, über den Hafen von Felixstowe transportiert, was ihn zu einem wichtigen Importknotenpunkt für Großbritannien macht. Ein weiterer Streik in Felixstowe wäre der letzte in einer Welle von Arbeitsunruhen in ganz Großbritannien in diesem Sommer, von der Luftfahrt und dem Transportwesen bis hin zu Krankenschwestern und Anwälten. In den letzten Tagen haben die Gewerkschaften, darunter auch die Unite, ihre Pläne für Arbeitskampfmaßnahmen jedoch aufgrund der 10-tägigen Trauerzeit in Großbritannien nach dem Tod von Königin Elisabeth in der vergangenen Woche ausgesetzt.“ Meldung von CNN /Reuters vom 13. September 2022 („Workers at two big British ports to strike later this month”)- Siehe auch: „Streikwellen-Reiter von Felixstowe“ – Artikel von Peter Stäuber vom 2. September 2022 in der WOZ
- 400 Pfund extra für Streikbruch: Hafenunternehmen zahlen Prämie und schicken Danksagung und Bewunderung für den Mut, die Picketline zu überqueren
„Der Hafen von Felixstowe hat Hafenarbeiter:innen, die sich vor zwei Wochen nicht am Arbeitskampf beteiligt haben, einen Bonus von 400 Pfund gezahlt. Laut einem Brief, der dieser Zeitung vorliegt, wurde den Beschäftigten, die sich dafür entschieden haben, während des Streiks weiterzuarbeiten, ein Scheck als Dankeschön von den Chefs geschickt. In dem Brief, der vom Chief Operating Officer des Hafens unterzeichnet wurde, heißt es: „Die Entscheidung, eine Streikpostenkette zu überqueren, ist nicht leicht, vor allem vor dem Hintergrund einiger ziemlich einschüchternder sozialer Medien. Ich weiß, dass du deine eigenen persönlichen Gründe hast, zur Arbeit zu kommen, aber ich möchte dir im Namen des gesamten Führungsteams danken. Dein Mut und deine Überzeugung, zur Arbeit zu gehen, haben wirklich etwas bewirkt. Als Anerkennung dafür möchten wir dir eine Zahlung von 400 £ netto zukommen lassen. Nochmals vielen Dank, dass du zur Arbeit gekommen bist.“ In dem Schreiben heißt es außerdem, dass der Hafen sich um die Steuern für die Prämie „kümmern“ wird. Der Hafen von Felixstowe lehnte eine Stellungnahme ab. Weitere Arbeitskampfmaßnahmen sind möglich, da sich die beiden Parteien nach dem Streik weiterhin in einem Lohnstreit befinden.“ Artikel von William Warnes am 4. September 2022 in der East Anglian Dayily Times („Port pays £400 bonus to dockers who worked throughout strike”).
- 7% Lohnangebot abgelehnt, Hafenstreiks bis in Winter möglich – UNITE Gewerkschaftssekretärin Sharon Graham vergleicht Streikwelle mit Anti-Poll-Tax-Kampagne, die Thatcher verjagte
- „… Die Mitglieder der Gewerkschaft Unite, die im Hafen von Felixstowe arbeiten, befinden sich am achten und letzten Tag ihres Arbeitskampfes. Es ist das erste Mal seit 30 Jahren, dass die Arbeitenden im Hafen in den Streik treten. (…) Der nationale Unite-Beauftragte Robert Morton sagt, die Mitglieder wollten eine „Erhöhung, die der Inflation entspricht, und nicht mit weniger zurückkommen“. Er fügt hinzu: „Ich glaube nicht, dass 7 % ein besonders großzügiges Angebot im Verhältnis zu den Gewinnen des Unternehmens ist“. Das Unternehmen gibt an, dass der Durchschnittslohn der Arbeitenden bei etwa 43.000 Pfund liegt, aber Herr Morton sagt, dass einige Gewerkschaftsmitglieder 20.000 Pfund im Jahr verdienten, so dass „die Zahlen nicht übereinstimmen…“ BBC Meldung vom 28. August 2022 („Port of Felixstowe strike workers enter final day”).
- UNITE Gewerkschaftssekretärin beim Streikposten der Hafenarbeiter:innen: aktuelle Streikwelle sei wie Anti-Poll-Tax-Kampagne, die Thatcher verjagte
„… Sharon Graham, die Generalsekretärin der Gewerkschaft Unite, sagte, dass die Frustration darüber, dass die Löhne nicht mit der steigenden Inflation Schritt halten, zu einer Streikwelle führt, die sich vom Sommer der Unzufriedenheit bis in den Winter hinein erstrecken wird. An der Streikpostenkette vor dem Hafen von Felixstowe, wo Tausende von Hafenarbeiter:innen in dieser Woche für ihre Löhne streiken, verglich sie die Situation mit der landesweiten Wut über Margaret Thatchers umstrittene Gemeindesteuer, besser bekannt als „poll tax“, vor mehr als drei Jahrzehnten. Hunderttausende gingen im März 1990 in den Städten Großbritanniens auf die Straße, um gegen die Steuer zu rebellieren. Die Kopfsteuer wurde zunächst in Schottland, dann in England und Wales eingeführt, bevor sie von Thatchers Nachfolger John Major abgeschafft wurde. „Ich glaube, dass es einen Moment gibt, in dem die Menschen genau das Gleiche wieder tun könnten“, sagte Graham dem Guardian. Sie gab an, dass weitere Streiks an Großbritanniens größtem Containerterminal über diese Woche hinaus zu erwarten seien und bis Weihnachten andauern könnten – es sei denn, die in Hongkong ansässigen Eigentümer des Hafens verbessern ihr Lohnangebot an die Arbeitenden. Mit Blick auf die Aussicht auf eine erneute Unterbrechung der Lieferkette vor den Feiertagen sagte sie, dass die Arbeitenden fest entschlossen seien, eine höhere Lohnerhöhung vom Hafen zu erhalten, und dass sie nicht zögern würden, einen neuen Arbeitskampf zu führen, wenn es nötig sei. „Wir werden eine Eskalation des Streiks in Betracht ziehen“, sagte sie. Spekulationen, wonach die Gewerkschaftsführenden den Arbeitskampf koordinieren, um maximalen Druck auf die Arbeitgeber und die Regierung auszuüben, wies Graham zurück und erklärte, dass die Unzufriedenheit über den Lebensstandard das ganze Land ergreift. „Es ist genau andersherum. Es gibt eine Koordination der Arbeitenden, die sagen: ‚Ich mache das nicht mehr mit‘. Das geschieht organisch, so wie es bei der Kopfsteuer der Fall war. Ja, es gibt Anführer von Dingen. Aber es sind Kollektive, die etwas verändern, nicht Einzelne. (…) Die Arbeitenden in Felixstowe befinden sich in einem achttägigen Streik. Die Unite hat ein Lohnangebot des Hafenbetreibers CK Hutchison in Höhe von 7 % abgelehnt, weil es „deutlich unter“ der Inflationsrate liegt…“ Artikel von Richard Partington, erschienen am 24. August 2022 im Guardian („Workers’ anger at cost of living as strong as time of poll tax riots, union boss says”).
- #DockersDemandBetter: Unite verurteilt die Krokodilstränen der Unternehmen und ITF solidarisiert sich mit dem Streik – Merseyhafen in Liverpool könnte folgen
- „Unite spricht von „Krokodilstränen“ der Arbeitgeber in Felixstowe, die behaupten, sie könnten es sich nicht leisten, den Arbeitenden eine Lohnerhöhung zu zahlen. Unite-Vorsitzende Sharon Graham sagt, dass das Unternehmen Gewinne und Dividenden anstelle von Löhnen bevorzugt. Dividendenausschüttung in drei Jahren erreicht £200 Millionen. Unite-Untersuchungen der Felixstowe Docks Company, ihrer Tochtergesellschaften und letztlich der Muttergesellschaft mit Sitz in Hongkong zeigen, dass das Unternehmen ‚Krokodilstränen‘ weint, wenn es behauptet, es könne sich die Bezahlung seiner Hafenarbeiter nicht leisten. Seit 2017 hat das Unternehmen Dividenden in Höhe von 198 Millionen Pfund ausgeschüttet, die größtenteils an die Muttergesellschaft CK Hutchinson Holdings Ltd. mit Sitz in Hongkong gingen. Der Jahresabschluss von Felixstowe für das Jahr 2020 (auf dem Höhepunkt der Pandemie) zeigt zum Beispiel, dass das Unternehmen einen Gewinn vor Steuern von 61 Millionen Pfund erzielte und gleichzeitig eine Dividende von 99 Millionen Pfund ausschüttete. Unite-Generalsekretärin Sharon Graham sagte: „Felixstowe Docks und die mit ihm verbundenen Unternehmen haben Gewinne und Dividenden in den Vordergrund gestellt, anstatt ihren Arbeitenden einen angemessenen Anteil am Kuchen zu geben. „Stattdessen schiebt das Unternehmen fast jedes Jahr zig Millionen Pfund ins Ausland zu seiner Muttergesellschaft in Hongkong ab. Die Aktionäre in Hongkong bekommen also eine üppige Auszahlung, während das Unternehmen „Krokodilstränen“ weint und behauptet, dass es hier keine anständige Lohnerhöhung zahlen kann und die Arbeitenden im Grunde genommen auffordert, eine Lohnkürzung zu akzeptieren. „Die Arbeitenden in Felixstowe haben die volle Unterstützung von UNITE, bis dieser Streit beigelegt ist…“ Pressemitteilung von UNITE veröffentlicht am 21. August 2022 (engl.).
- „Solidarität mit UNITE Mitgliedern, die heute im größten Containerhafen Großbritanniens in den Streik treten. Sie wehren sich gegen Reallohnkürzungen. Die ITF steht an ihrer Seite. Die arbeitenden Menschen sollten nicht für eine Krise zahlen, die wir nicht verursacht haben. #WeAreITF #EnoughisEnough“ Twitter-Post der ITF vom 21. August 2022 (engl.).
- Acht Tage Streik in Felixstowe. Größter britischer Containerhafen vor Ausstand, Merseyhafen in Liverpool könnte folgen
„Die maritime Wirtschaft schaut auf die für Montag angesetzte zehnte Tarifverhandlung für die norddeutschen Seehäfen, aber auch über den Ärmelkanal: Ab Sonntag wird der große Containerhafen im britischen Felixstowe für acht Tage bestreikt. Außerdem läuft unter den Hafenarbeitern in Liverpool eine Urabstimmung über einen noch nicht terminierten Ausstand. Beide Arbeitskämpfe werden sich erheblich auch auf hiesige Häfen auswirken. In Felixstowe haben sich die organisierten Beschäftigten Ende Juli laut Mitteilung der Gewerkschaft Unite mit großer Mehrheit für den Streik ausgesprochen. Eine von der Felixstowe Dock and Railway Company (FDRC) angebotene Lohnerhöhung um nur fünf Prozent bewertete Unite mit Blick auf zweistellige Inflationsraten als »effektive Gehaltskürzung«. Anfang August scheiterte ein Vermittlungsversuch durch den Advisory, Conciliation and Arbitration Service (ACAS), einer nach britischem Arbeitsrecht vorgeschriebenen Schlichtungsstelle: Die FDRC erhöhte ihr Angebot zwar auf sieben Prozent, das genügt Unite aber nicht annähernd. Damit ist der angekündigte Acht-Tage-Streik von mehr als 1.900 organisierten Hafenbeschäftigten nun unausweichlich. (…) In beiden Häfen finden die geplanten Arbeitskampfmaßnahmen beträchtlichen Rückhalt – Ausdruck der Stimmung unter den Beschäftigten: In Felixstowe beteiligten sich 81 Prozent der Unite-Mitglieder an der entscheidenden Urabstimmung, 92 Prozent von ihnen votierten für den Streik. In Liverpool sprachen sich bei einer Beteiligung von 88 Prozent sogar 99 Prozent der Hafenarbeiter für Streik aus (das Votum der Ingenieure steht noch aus) – eine Entscheidung in einer Tradition. Der nordwestenglische Merseyhafen machte vor 25 Jahren international Schlagzeilen mit einem 27 Monate und 29 Tage dauernden Arbeitskampf. Konfrontiert mit brutaler Härte der MDHC, unterstützt von Politik und Polizei, konnten die Arbeiter jenen Streik dank weltweiter Solidarität durchhalten. (…) Beiden Häfen gemeinsam ist, dass ihre Betreibergesellschaften den Angaben von Unite zufolge keinerlei Probleme hätten, ihre Belegschaften höhere Reallöhne zu zahlen. MDHC, das 2021 einen Gewinn von mehr als 30 Millionen Pfund Sterling (etwa 35 Millionen Euro) erzielte, gehört der Peel Group des britischen Multimilliardärs John Whittaker – beide haben ihren Sitz im Steuerparadies Isle of Man –, ein australischer Investmentfonds ist der zweitgrößte Investor der Gruppe. Die FDRC hat laut Unite im Jahr 2020 einen Vorsteuergewinn von rund 61 Millionen Pfund erzielt (rund 72,42 Millionen Euro) und 99 Millionen Pfund (117, 54 Millionen Euro) an Dividenden ausgeschüttet. Zum überwiegenden Teil gehört die FDRC der global aktiven Holdinggesellschaft Hutchison, einem an der Börse Hongkong notierten, aber im Steuerparadies der Cayman Islands registrierten Konzern. In beiden Fällen handele es sich um »äußerst profitable Geschäfte und unglaublich wohlhabende« Eigner, betont Unite-Generalsekretärin Sharon Graham. Die aktuellen Konflikte in den Häfen seien ein »weiteres Beispiel dafür, warum die Arbeiter in diesem Land genug haben«.“ Artikel von Burkhard Ilschner in der jungen Welt vom 20. August 2022
- Streiks im Hafen von Felixstowe angekündigt, da das Unternehmen kein akzeptables Lohnangebot macht
„Die Beschäftigten des Hafens von Felixstowe werden noch in diesem Monat in einem Lohnkonflikt streiken, nachdem die Friedensgespräche bei der Schlichtungsstelle Acas zu keinem vernünftigen Angebot geführt haben.
Acht Tage Streiks
Über 1.900 Beschäftigte, die der führenden britischen Gewerkschaft Unite angehören, werden ab Sonntag, dem 21. August, acht Tage lang streiken, die am Montag, dem 29. August, enden werden.
Die Gespräche bei Acas führten gestern zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, nachdem der Arbeitgeber, die Felixstowe Dock and Railway Company, sein Angebot einer Lohnerhöhung von sieben Prozent, die deutlich unter der realen Inflationsrate (RPI) von 11,8 Prozent liegt, nicht verbessert hatte. Die Arbeitsbeziehungen waren bereits angespannt, da die Beschäftigten im vergangenen Jahr nur eine Erhöhung von 1,4 Prozent erhielten, die unter der Inflationsrate lag.
Massive Gewinne
Unite-Generalsekretärin Sharon Graham sagte: „Sowohl Felixstowe Docks als auch die Muttergesellschaft CK Hutchison Holding Ltd. sind massiv profitabel und unglaublich wohlhabend. Sie sind durchaus in der Lage, der Belegschaft einen angemessenen Tageslohn zu zahlen…“ Maschinenübersetzung der engl. Meldung der Unite vom 5. August 2022 („Strikes announced at port of Felixstowe as company fails to make acceptable pay offer“) - Siehe ebd. auch vom 28.7.2022: Massive 92 per cent yes vote for strike action at Felixstowe Docks