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Gesetzentwurf in Spanien: Keine Arbeit bei Regelschmerzen (‚Menstruationsurlaub‘)

Lohnungleichheit bei Männern und FrauenWenn sie unter starken Regelschmerzen leiden, sollen Frauen in Spanien künftig von der Arbeit freigestellt werden können Ausgerechnet zwei Spitzenpolitikerinnen stritten teils heftig über den Gesetzentwurf. (…) Die Wirtschaftsministerin spricht im Zusammenhang mit der Monatsblutung von Stigmatisierung und will nicht, dass Frauen sich deshalb unkompliziert krank melden können. Für Arbeitsministerin Yolanda Diaz von Unidas Podemos, dem Juniorpartner in der Koalition, ein Unding. Sie sagte, die Situation sei genau umgekehrt: „Stigmatisierung ist es, wenn man nicht versteht, dass Frauen und Männer unterschiedlich sind und die Arbeitswelt kein Neutrum.“ (…) Die Regelung solle aber nur für den Fall starker Schmerzen gelten. Betroffene müssen eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. (…) Fast ins Vergessen geraten ist vor dem Hintergrund der Stigmatisierungsdebatte, dass das geplante Gesetzespaket auch Schwangerschaftsabbrüche neu regeln soll. Demnach sollen Jugendliche ab 16 in Zukunft wieder ohne Zustimmung der Eltern abtreiben dürfen…“ Beitrag von Reinhard Spiegelhauer vom 17.05.2022 bei tagesschau.de externer Link, siehe auch einen Kommentar:

  • Frauenrecht in Spanien: Menstruation ist kein Urlaub
    Was in Spanien an Gesetzgebung auf dem Weg gebracht wird, ist ein Gamechanger: Weibliche Gesundheit gehört mitten ins öffentliche Bewusstsein.
    Drei bis fünf Krankentage pro Monat bei Menstruationsbeschwerden, kostenfreie Tampons und Binden in Bildungseinrichtungen und Gefängnissen, Schwangerschaftsabbrüche auch ab dem Alter von 16 Jahren ohne Zustimmung der Eltern und Mutterschutz ab der 39. Woche: All das sieht ein Gesetz vor, das das spanische Kabinett am Dienstag verabschiedet hat. Das Parlament muss noch zustimmen. Aufmerksamkeit bekommen derzeit zumindest in der deutschen Öffentlichkeit vor allem die Krankentage, die auch in Spanien umstritten sind: Führt „Menstruationsurlaub“ dazu, dass Frauen schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben? Die eigene Gesundheit aufgrund dieser Befürchtung zu opfern ist die seit Langem von vielen praktizierte, aber denkbar schlechteste Lösung. Von „Urlaub“ zu sprechen ist schlicht Ignoranz: Es ist höchste Zeit, dass sich Frauen mit teils immensen Schmerzen offiziell nicht mehr zur Arbeit schleppen müssen. Ein Gamechanger ist zudem, dass Spanien zusammendenkt, was zusammengehört: Menstruation, Verhütung, Abbrüche und Mutterschutz sind Teil der Gesundheit von Menschen, die schwanger werden können…“ Kommentar von Patricia Hecht vom 17.5.2022 in der taz online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=201003
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