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Siebte MigrantInnen-Karawane aus über zehn Ländern in Mexiko aufgebrochen: Straßenblockaden und Proteste

Dossier

„Migrationskarawane“ von Honduras durch Guatemala nach Mexico und in die USA„Die nun siebte Migranten-Karawane in diesem Jahr ist Anfang der Woche aufgebrochen, um vom südlichen Mexiko in die USA zu gelangen. Die Gruppe, bestehend aus circa 200 Menschen aus über zehn Ländern, machte sich von der Stadt Tapachula im Bundesstaat Chiapas nahe der Grenze zu Guatemala Richtung Norden auf. Die Beteiligten fordern ein humanitäres Visum zur sicheren Durchreise durch Mexiko. (…) Einen Tag nach ihrem Aufbruch blockierte die Gruppe am Dienstag eine vierspurige Straße im Bundesstaat Chiapas, um Druck auf das Nationale Migrationsinstitut (INM) aufzubauen. Nach fünf Stunden einigten sich die Teilnehmenden mit den Behörden darauf, in ein Büro in Huixtla gebracht zu werden, um dort die Legalisierung ihres Aufenthalts voran zu bringen. (…) Am Mittwoch eskalierte die Situation in Oaxaca. Einige Personen waren mit vom INM bereitgestellten Bussen in die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates gefahren, da ihnen versichert wurde, dort humanitäre Visa ausgestellt zu bekommen. Dazu kam es jedoch nicht. Stattdessen beklagten die Menschen, dass ihnen ihre Habseligkeiten und Telefone abgenommen wurden und man ihnen mitteilte, dass sie sich bis zu 20 Tage in der Einrichtung aufhalten müssten. Daraufhin flüchteten einige der Menschen aus dem Zentrum des INM. Etwa 120 Betroffene protestierten, indem sie eine Straße blockierten. Die Nationalgarde und die Staatspolizei Oaxacas schritten ein…“ Beitrag von Analena Bachmann vom 14. Mai 2022 bei amerika21 externer Link und dazu:

  • Hoffnung auf besseres Leben: Tausende Migranten in Mexiko auf dem Weg in die USA. Washington will mit Abkommen Flüchtlingsbewegungen verhindern New
    Tausende Migranten ziehen seit Montag von der südmexikanischen Stadt Tapachula an der Grenze zu Guatemala Richtung Norden durch das Land. Laut örtlichen Medien versuchen mindestens 6.000 Menschen, hauptsächlich aus Venezuela sowie aus Honduras, El Salvador und Guatemala, die USA zu erreichen. Aktivisten sprechen von der bisher größten Flüchtlingskarawane mit 10.000 bis 15.000 Menschen, die wegen Armut, den Folgen von Sanktionen und Gewalt ihre Heimat verlassen und auf ein besseres Leben im Norden hoffen. Zeitgleich mit dem Marsch fand in Los Angeles der sogenannte Amerikagipfel statt, auf dem die USA als Gastgeberland auch ein Migrationsabkommen verabschieden wollten. Mit der Vereinbarung will Washington die lateinamerikanischen Länder verpflichten, die Fluchtbewegungen in die USA zu verhindern. Sie stelle »eine gegenseitige Verpflichtung dar, in regionale Lösungen zu investieren, um die Möglichkeiten für eine sichere und geordnete Migration in der Region zu erhöhen«, erklärte US-Präsident Joseph Biden. Wie der Nachrichtensender Telesur am Donnerstag (Ortszeit) meldete, kündigte US-Vizepräsidentin Kamala Harris dazu neue, private Investitionszusagen in Höhe von fast zwei Milliarden Dollar in Zentralamerika an. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador stellte deren Wirkung jedoch in Frage und verglich den als Hilfe für die ärmeren Länder Lateinamerikas angekündigten Betrag kritisch »mit den mehr als 44 Milliarden US-Dollar für Waffenlieferungen zur Unterstützung des Krieges in der Ukraine«, berichtete Telesur. Washingtons Pläne zur »Eindämmung« der Migration drohen auch aus anderen Gründen zu scheitern. Gegen den Protest zahlreicher Länder der Region hatten die USA die Regierungen und Vertreter der »Zivilgesellschaften« von Venezuela, Nicaragua und Kuba, aus denen viele Migranten kommen, vom Gipfel ausgeschlossen…“ Artikel von Volker Hermsdorf in der jungen Welt vom 11.06.2022 externer Link
  • Erneut Karawane mit tausenden Migrant:innen auf dem Weg in die USA
    Zeitgleich mit dem Amerika-Gipfel in Los Angeles hat sich aus dem Süden Mexikos eine Karawane mit Tausenden Migrant:innen mit Ziel USA auf den Weg gemacht. Nach Angaben örtlicher Menschenrechtsorganisationen kommt der Großteil der mehr als 5.000 Personen, die am 6. Juni gemeinsam die Grenzstadt Tapachula verließen, aus Venezuela, etwa ein Fünftel sind Frauen und Kinder. Insgesamt geht die mexikanische Menschenrechtskommission CNDH von rund 11.000 Personen aus, die in Richtung USA unterwegs sind. Der Menschenrechtsaktivist Luis Rey García Villagrán aus dem Grenzort Tapachula begleitet die erste Gruppe. Ihm zufolge haben sich die venezolanischen Staatsangehörigen bereits seit Tagen und Wochen, einige sogar seit Monaten dort aufgehalten und um Transitpapiere bemüht. Die Behörden hätten sie aber hingehalten. Anfang Juni habe der Grenzschutz Dutzende Migrant:innen aus Hotels und Pensionen abtransportiert und in das größte Auffanglager des Landes, Siglo XXI, in der Nähe gebracht. Menschen aus Zentralamerika, Kuba und Venezuela lebten auf der Straße, auch ganze Familien, berichtete García. Der Marsch der Karawane sei eine Verzweiflungstat der in Tapachula gestrandeten Migrant:innen (…) Der Landweg durch Mexiko in die USA ist für Migrant:innen hochgefährlich. Jedes Jahr verschwinden Hunderte Personen, Menschen werden ausgeraubt, erleben (sexuelle) Gewalt und Korruption, und geraten immer wieder ins Visier der organisierten Kriminalität. So wurde im Januar 2021 im nördlichen Bundesstaat Tamaulipas ein ausgebrannter Pickup mit den Leichen von 19 Migrant:innen gefunden. Die Mehrheit der Jugendlichen kam aus einem indigenen Dorf in den Bergen von Guatemala. Mindestens zwölf mexikanische Polizisten wurden mit ihrem Tod in Verbindung gebracht…“ Beitrag von Sonja Gerth vom 11.06.2022 bei amerika21 externer Link
  • Karawane zum Amerikagipfel: Tausende Migranten auf dem Weg in die USA 
    Tausende Menschen aus mittelamerikanischen Ländern haben sich auf den Weg Richtung USA gemacht. Grund ist der anstehende Amerikagipfel, wo ein neues Migrationsabkommen vereinbart werden soll. Human Rights Watch fordert Achtung von Menschenrechten.
    Migranten und Flüchtlinge haben sich am Montag (Ortszeit) von der südmexikanischen Grenzstadt Tapachula aus in einer Karawane auf den Weg Richtung USA gemacht. Der Marsch begann bewusst gleichzeitig mit dem in Los Angeles stattfindenden Amerikagipfel, auf dem ein neues Migrationsabkommen externer Link vereinbart werden soll. Man wolle den Staats- und Regierungschefs sagen, dass die Migranten nicht das „Tauschmittel ideologischer oder politischer Interessen“ seien, erklärte der Menschenrechtsverteidiger Luis García Villagrán vor Journalisten. Die meisten der an dem Marsch Beteiligen stammen aus Venezuela, die anderen aus Mittelamerika, Haiti und Kuba. Viele von ihnen harren seit Monaten in Tapachula nahe der guatemaltekischen Grenze aus und warten vergeblich darauf, dass sie Dokumente für die Weiterreise bekommen. Dadurch sind sie gezwungen, lange Zeit unter schwierigen Bedingungen auf der Straße zu leben. (…) Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ rief die Beteiligten des Amerikagipfels auf, dafür zu sorgen, dass das gewalttätige Agieren der Sicherheitskräfte an der Südgrenze Mexikos beendet wird. Der Gipfel sei eine gute Gelegenheit, um die Menschenrechte in der Migrationspolitik in den Vordergrund zu stellen. Im Vorfeld des Gipfels war es wegen politischer Differenzen zum Streit zwischen der US-Regierung und mehreren lateinamerikanischen Staatschefs gekommen…“ Meldung vom 07.06.2022 beim Migazin externer Link

  • Siehe zuletzt unser Dossier: Neue Flüchtlingskarawane aus Honduras in die USA: Guatemalas Rechtsregierung ruft den Notstand aus, Mexikos “Linksregierung” lässt die Armee aufmarschieren
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=200895
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