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Südafrika: Proteste bis zum Generalstreik im Gesundheitswesen für Covid-19-Zulagen, bessere Arbeitsbedingungen und Festanstellungen statt Entlassung der Corona-Aushilfen

Südafrika: Proteste bis zum Generalstreik im Gesundheitswesen für Covid-19-Zulagen, bessere Arbeitsbedingungen und Festanstellungen statt Entlassung der Corona-AushilfenDie südafrikanische Gewerkschaft des Öffentlichen Dienstes (National Union of Public Service (NUPSAW)) hat ab dem 16. März 2022 ihre Mitglieder (und die der SAFTU) zu Protesten vor dem Gesundheitsministerium der Provinz Gauteng in Johannesburg aufgerufen. Sie wirft dem Gesundheitsministerium Arroganz und Rücksichtslosigkeit gegenüber Beschäftigten in der kommunalen und staatlichen Gesundheitsfürsorge vor: Anstatt Forderungen nach Festanstellung des Pfelegepersonals sowie von Sicherheits- und Reinigungskräften nachzukommen, wurden – trotz massivem Personalmangel in den Gesundheitseinrichtungen – 800 Gesundheitsfachkräften, die während der Covid-19-Pandemie eingestellt wurden, gekündigt. Auf eine nächtliche Belagerung am 16./17. März folgten weitere Tage der Proteste, die die Gewerkschaft über den Streik in beiden Krankenhäusern bis zum Generalstreik im Gesundheitswesen fortsetzen will. Siehe einige Informationen dazu:

  • Das Gesundheitswesen in Südafrika im Kollaps – Streik im größten Krankenhaus Afrikas New
    „… Das Chris-Hani-Baragwanath-Hospital ist das größte Krankenhaus Afrikas und das drittgrößte der Welt. Hier kommt der freie Fall des südafrikanischen Gesundheitswesens konzentriert zum Ausdruck: Obwohl das Krankenhaus krass unterbesetzt ist, wurden aktuell 819 Arzt- und Schwesternstellen, die wegen Covid-19 geschaffen worden waren, vom Gesundheitsministerium zum 30. März gekündigt. „Diese Stellen haben uns geholfen, zu überleben“, sagt Professor Smith, Chef der Chirurgie und aktuell Streikführer. Das Krankenhaus muss zusätzlich Patienten des 1000 Betten umfassenden Charlotte-Maxeke-Hospital versorgen, das im letzten Jahr abgebrannt ist und einfach nicht renoviert und wiedereröffnet wird. Das bedeutet, dass Patienten tagelang in der Notaufnahme des Chris Hani auf Behandlung warten und viele dort sterben. Krankenschwestern und Ärzte schrubben die Böden, schieben Patientenbetten von A nach B, weil Personal fehlt. Alle sind erschöpft, deshalb bleiben auch Ausbildung und Lehrtätigkeit auf der Strecke, was sich in Kürze bitter rächen wird. Am Mittwoch, dem 9. März, demonstrierten Klinikleitung und Belegschaft gemeinsam gegen diese Zustände, auch weil Lebensmittellieferanten und Abfallentsorger seit Monaten nicht bezahlt wurden. Es türmen sich die Abfälle im Haus. Klinikmitarbeiter bringen Lunchpakete für die Patienten mit oder spenden Geld für Brot. Ein Metzger aus der Nachbarschaft spendet Sandwiches. Aber natürlich ist das alles nicht genug, und die Patienten leiden Hunger. Insgesamt schuldet das Gesundheitsministerium der Provinz Gauteng 42.519 Lieferanten 3,1 Billionen Rand. (…) Im Chris-Hani-Baragwanath-Hospital kämpft das gesamte Personals einschließlich der ärztlichen Leitung, Schwarz und Weiß vereint, um eine bessere Krankenversorgung. Ihr mutiger Kampf kann und muss Schule machen – in Südafrika und darüber hinaus.“ Bericht der Deutsch-Südafrikanischen-Freundschaftsgesellschaft Marikana bei der Roten Fahne am 23. März 2022 externer Link mit einem Video vom Streik externer Link , siehe auch Berichte bei der NUPSAW externer Link
  • Siehe den (engl.) Aufruf der NUPSAW vom 15.3.2022 externer Link (NUPSAW to occupy Gauteng health Department over permanent absorption of CHW’s and EPWP staff) mit umfangreichen Forderungen. Siehe weitere Informationen auch zur Vorgeschichte bei der Gewerkschaft externer Link (engl.) (EPWP = Expanded Public Works Programme = befristete Sonderprogramme gegen Corona, die nun auslaufen sollen, während die Gewerkschaft hingenen vollständige Festanstellung fordert)
  • Video der Proteste vor dem Gesundheitsministerium in Johannesburg am 18.3.2022 externer Link
  • NUPSAW strike: Union continues with strike. Video des Interviews mit dem Vorsitzenden der NUPSAW externer Link
  • NUPSAW calls for full-time employment of community health workers and EPWP members. Video von Newzroom Afrika vom 20.3.2022 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=198910
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