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[1. Februar 2022] Gewerkschafter für Mumia Abu-Jamal. Internationale Konferenz: Arbeiterbewegung will Kampagne für politische Gefangene in USA stärken

[Mumia Abu-Jamal] Wettlauf gegen den Tod. Kundgebung am 2. Dezember 2017 vor der US-Botschaft BerlinWährend das Anwaltsteam des inhaftierten US-Journalisten und Bürgerrechtlers Mumia Abu-Jamal unentwegt versucht, das vor 40 Jahren gegen ihn ergangene Unrechtsurteil wegen eines ihm untergeschobenen Polizistenmordes juristisch anzufechten und seine Unschuld zu beweisen, nehmen Gewerkschaften einen neuen Anlauf zur Stärkung der internationalen Solidaritätsbewegung für den politischen Gefangenen. Am Dienstag, dem 1. Februar, wird um 22 Uhr unserer Zeit online ein Gewerkschaftsforum stattfinden externer Link, das nicht nur die Freilassung Abu-Jamals, sondern aller politischen Gefangenen aus den Kerkern des US-Gefängnissystems fordert. Die US-Hafenarbeitergewerkschaft ILWU, die südafrikanische Metallarbeitergewerkschaft NUMSA, die Vereinigung der Beschäftigten des Erziehungs- und Bildungssektors OEA im kalifornischen Oakland sowie das Arbeiteraktionskomitee zur Befreiung Mumia Abu-Jamals (LAC), San Francisco, rufen international dazu auf, sich an ihrer Videokonferenz zu beteiligen. An die 100 Organisationen und Individuen unterstützen das Vorhaben. Dazu gehört auch Unite The Union (Unite), die mit 1,4 Millionen Mitgliedern zweitgrößte Gewerkschaft Großbritanniens und Irlands…“ Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 29.01.2022 externer Link und das Ergebnis:

  • Die Anstrengungen verdoppeln. Geballte Arbeitermacht gegen die »Knäste des Klassenkriegs«: Internationales Gewerkschaftsforum fordert Freiheit für Mumia Abu-Jamal New
    „… Cleo Silvers vom New Yorker »Black Panther Party Commemoration Committee« moderierte die Videokonferenz, deren Titel das Ziel der Veranstaltung vorgab: Die Forderung »Freiheit für Mumia Abu-Jamal und alle antirassistischen und antiimperialistischen Freiheitskämpfer« sollte in alle Welt, vor allem aber in die Gewerkschaftsbewegung getragen werden. Der dreistündigen Veranstaltung hatten sich dann auch Gewerkschaften und Arbeiterparteien aus Argentinien, Ecuador, Puerto Rico, der Türkei, Pakistan, Indien, Japan, Griechenland, Deutschland »und vielen Ländern mehr« mit Grußadressen zugeschaltet, wie die 75jährige Silvers erklärte.  (…) Aus aktuellem Anlass erhielt Gloria La Riva von der US-amerikanischen Party for Socialism and Liberation als erste das Wort. Sie klärte über die Lebensgefahr auf, in der sich der schon lange erkrankte indigene Gefangene Leonard Peltier befinde, und über die vielfältigen internationalen Bemühungen um seine Freilassung. Joseph Biden habe als US-Präsident »die Macht, ihn zu begnadigen«, so Peltiers Unterstützerin La Riva. Silvers ergänzte, derzeit fänden Demos in Nordamerika und Europa statt, weitere wie in Berlin an diesem Sonntag vor der US-Botschaft seien geplant, um den Druck auf Biden zu erhöhen. (…) Tony Burke von der britisch-irischen Gewerkschaft Unite The Union (Unite) kritisierte in seinem Beitrag, die USA würden als »Land der Freiheit« angesehen, aber wie viele Menschenrechtsverletzungen dort begangen würden, sei kaum ein Thema. Auch in seinem Land stünde es schlecht um die Menschenrechte, so Burke.(…) Auch Unite werde »für weltweite Gerechtigkeit und Gleichheit« kämpfen und seine »Anstrengungen verdoppeln, um die politischen Gefangenen in den USA zu befreien«. Deren Lage schilderten eindringlich Keith Brown von der kalifornischen OEA-Bildungsgewerkschaft und der Ex-Panther-Gefangene Jihad Abdul-Mumit im Namen des »Jericho Movement«. (…) An die Ziele der »Jericho-Bewegung« konnte Angela Davis, Exgefangene und Langzeitaktivistin für die Abschaffung der Gefängnisse, nahtlos anknüpfen. Vor dem Hintergrund der internationalen Kampagne, die sie 1972 aus der Haft befreit hatte, erläuterte Davis, »ein sehr lebendiger Internationalismus« habe sie vor Todesstrafe oder lebenslanger Haft bewahrt. Der sei heute »notwendiger denn je«. Dass er heute fehle, beweise die Tatsache, »dass Mumia immer noch hinter Gittern sitzt«. (…) ILWU-Veteran Jack Heyman argumentierte, gegen die »Knäste des Klassenkriegs« helfe »wie in Angelas Fall« nur die geballte Arbeitermacht. Abu-Jamals Hinrichtung sei nicht zuletzt durch die von der ILWU 1999 ausgerufene Blockade von 29 US-Häfen verhindert worden. Auch der pensionierte ILWU-Gewerkschaftssekretär Clarence Thomas erinnerte zum Schluss der Konferenz an die schlichte Erkenntnis: »Wenn die Arbeiter nicht die Schiffe entladen, läuft nichts mehr!« Daraus müsse auch »die neue Gewerkschaftergeneration für ihre aktuellen Aufgaben ihre Schlüsse ziehen«. Deshalb, so Thomas’ abschließender Rat, sollten »die Beiträge dieses Gewerkschaftsforums zusammengefasst verbreitet werden«. Der nächste 1. Mai sei nicht mehr fern.“ Bericht von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 4. Februar 2022 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=197417
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