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#WHES22 am 22.1.2022 ohne Demo: Wir haben es satt!-Protest im Regierungsviertel und #StaffelLauch Online-Aktion für die Agrarwende
„Bleibt bitte am 22.1. zuhause! Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Wir sehen uns im Sommer auf der Straße! Wir müssen die Demo leider erneut verschieben. Die Infektionszahlen steigen und wir wollen im Interesse aller die Kontakte reduzieren. Das Wir haben es satt!-Bündnis bittet euch daher: Bleibt am 22.1. zuhause! Die neue Regierung muss trotzdem unseren Startschuss für eine neue Agrarpolitik hören. Deshalb haben wir die Aktion #StaffelLauch ins Leben gerufen und sind ganz überwältigt von der Resonanz! So viele Menschen haben uns ihr Video und ihre Forderungen geschickt. Wir sagen: Ein ganz großes DANKE! Und natürlich wird es am 22.1. einen bildstarken Wir haben es satt!-Protest im Regierungsviertel geben – zwar ohne Menschenmengen, aber wie immer mit Traktorkolonne und starker Aussage!…“ Meldung der Initiative Wir haben es satt! und Infos zur Aktion #StaffelLauch und nun Berichte:
- Zeit für soziale Agrarwende: NGO-Bündnis stellt »Kritischen Agrarbericht 2022« vor. Traktorkolonne im Regierungsviertel
„… Das Agrarbündnis, dem unter anderem die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der BUND und Germanwatch angehören, hatte am Donnerstag die 30. Ausgabe des jährlich erscheinenden »Kritischen Agrarberichts« präsentiert. Auf 352 Seiten werden zahlreiche landwirtschaftspolitische Themen behandelt. Schwerpunktthema sind diesmal »Preis Werte Lebensmittel«. »Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert«, zitieren die Autoren eingangs den irischen Schriftsteller Oscar Wilde. Denn in »kaum einer Produktgruppe« dürfte die Diskrepanz zwischen Preis und »Wert« so groß sein wie bei Lebensmitteln. Das gelte in zweierlei Hinsicht. Erstens: »Die Schäden, die eine industrialisierte Landwirtschaft an den Umweltgütern hinterlässt, von der Abholzung der Regenwälder für Futtermittel bis zur Überdüngung der Gewässer und Degradierung der Böden, sind in den Billigpreisen keineswegs eingepreist.« Zweitens: »Die Mühe, der Aufwand, die Sorgfalt, die viele Bäuerinnen und Bauern für die Herstellung ihrer Produkte aufbringen, wird weder von der ›abnehmenden Hand‹ noch den Kundinnen angemessen honoriert. Oftmals liegen die Erzeugerpreise sogar unter den Produktionskosten.« Der Geschäftsführer des Bündnisses, Frieder Thomas, sagte bei der Präsentation, alle Berechnungen machten deutlich, »dass die derzeit vorhandenen öffentlichen Mittel für angemessene Erzeugerpreise und eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft bei weitem nicht ausreichen«. Man müsse auch über die Verbraucherpreise sprechen. Gefordert wird aber vor allem eine Umverteilung zu Lasten des Handels. Als positive Beispiele werden Frankreich und Spanien genannt, wo gesetzliche Bestimmungen für eine gerechtere Verteilung entlang der Wertschöpfungsketten sorgen sollen – etwa indem Händlern untersagt wird, die Preise unter die Produktionskosten zu drücken. Von den Landwirten wird heute viel verlangt, wenn es um den Kampf gegen den Klimawandel, um Tierwohl oder Artenschutz geht. Die Bundesvorsitzende der AbL, Elisabeth Fresen, stellte deshalb klar, man sei dafür bereit. »Aber damit das möglich ist, muss Cem Özdemir endlich den politischen Rahmen setzen, statt die Gestaltung den freien Kräften des Marktes zu überlassen.« Das bedeute konkret, etwa »den deutschen Strategieplan für die EU-Agrarpolitik hinsichtlich sozialer Gerechtigkeit, Ökologie und Tierwohl weiterzuentwickeln«. (…) Ebenfalls wegen Corona nicht stattfinden kann am Sonnabend die traditionelle Demonstration für eine Agrarwende »Wir haben es satt«. Die Organisatoren haben alternativ die Videoaktion »#StaffelLauch« ins Leben gerufen. Am Sonnabend soll der Lauch an Özdemir übergeben werden. Zudem ist die Fahrt einer Traktorenkolonne durchs Regierungsviertel samt Kundgebung vor dem Landwirtschaftsministerium geplant.“ Artikel von Sebastian Edinger in der jungen Welt vom 22. Januar 2022 – siehe auch Berichte auf der Aktionsseite