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Der Streik bei Neupack: Weihnachtszeit – Zeit zum Kraft schöpfen. Aber keine Kampfpause!
„Die sollen sich an uns die Zähne ausbeißen“. Zitat eines Streikenden in Stellingen.
„Die Arbeiter sind nicht deshalb stark, weil die öffentliche Meinung auf ihrer Seite steht. Vielmehr entdeckt die öffentliche Meinung die Arbeiter und steht auf ihrer Seite, wenn diese ihre eigene Stärke zum Ausdruck bringen“. Zitat von ArbeiterInnen der Maschinenfabrik INNSE. (*)
In der Streikzentrale am Doerriesweg sind hunderte von Soli-Mails aus der ganzen Republik eingegangen, einige Dutzend hängen in der Jurte aufgereiht. Immerhin, es sind Signale, daß KollegInnen und Gruppen in Betrieben und Initiativen um die Gründe für den Neupack-Streik wissen und wohl auch ihren Umkreis darüber informieren. Aber noch mehr freuen sich die Streikenden in Stellingen und in Rotenburg, wenn die UnterstützerInnen auf einen Schnack oder für Stunden vorbeikommen. So kam eine Gruppe von 35 IG Metall-Kollegen am 28.12. nach Rotenburg, Kollegen von Arcelor (früher Klöckner-Hütte), und Daimler. Sie brachten Kohle und einen großen Feuerkorb. Mit zwei Autos kamen die Bremer Kollegen auch in den Doerriesweg, um einen Feuerkorb und Kohle zu bringen. Diese praktische Solidarität wärmt nicht nur die Füße sondern auch das Herz. Jeder, der kommt wird nicht nur die Streikenden antreffen, sondern (zumindest in Stellingen) auch BesucherInnen. So entstehen Gespräche nicht nur über den Streik sondern man kommt auf die politischen Verhältnisse zu sprechen, z.B. auf den Armutsbericht und die auseinandergehende Schere zwischen arm und reich, wozu ganz anschaulich und konkret die Krüger-family beiträgt.
Ein Betriebsrat las am Freitagmorgen einige der vielen Soli-Mails vor:
Vom Bürgermeister der Stadt Rotenburg/Wümme (Detlef Eichinger) an den Betriebsrat Claus-Dieter Thiele: „…der Rat der Stadt Rotenburg verfolgt Ihren Kampf für eine gerechte Entlohnung und Sicherheit durch Tarifverträge. Neben den vielen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt steht auch der Rat hinter berechtigten Forderungen.“
Die Bezirksversammlung vom Bezirk Eimsbüttel schrieb: „…Die Bezirksversammlung bekundet ihre Solidarität mit den Streikenden der Firma Neupack und unterstützt die Forderung des Betriebsrates nach einem Abschluß eines Tarifvertrages“. (Bei Gegenstimmen der CDU und FDP mehrheitlich beschlossen).
Der Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland e.V.: (…Auch die so oft hoch beschworenen unüberbrückbaren Unterschiede zwischen Einheimischen und Migranten lösen sich in Luft auf, sobald das Gemeinsame in Vordergrund gestellt wird“.
Der Bundesvorsitzende Özlem Alev Demirel von DIDF (Föderation Demokratischer Arbeitervereine) mit Sitz in Köln schreibt: „… Aus diesem Grund berichten wir überall wo wir sind über euren Kampf. Ihr seid auch vielen Kolleginnen und Kollegen ein Vorbild und zeigt denen die meinen ‚in Krisenzeiten kann man nicht kämpfen‘, daß man doch kämpfen kann! Vor allem zeigt ihr auch, daß man in solchen Zeiten nicht nur Abwehrkämpfe führen kann, sondern auch Erzwingungsstreik führen kann und muß!“
Streik bei Neupack
Der Kampf geht weiter! Die Weihnachtszeit ist eine Zeit des Atemholens aber keine Kampfpause! Es geht weiter mit neuem Elan ab 2. Januar. Besucht bis dahin die Streikenden in Stellingen im Streikzelt im Doerriesweg 15 und in Rotenburg im Jeersdorfer Weg. Infos: Soli-Kreis Neupack. www.soli-kreis.tk
(*) Aus: Betriebsbesetzungen als wirksame Waffe im gewerkschaftlichen Kampf. Eine Studie aktueller Beispiele. 2. Auflage.
Dieter Wegner, Soli-Kreis Neupack, Kontakt: soli-kreis@gmx.de, www.soli-kreis.tk , 26.12.2012