[Buch] Technopolitik von unten. Algorithmische Arbeitssteuerung und kybernetische Proletarisierung

Buch von Simon Schaupp: Technopolitik von unten. Algorithmische Arbeitssteuerung und kybernetische ProletarisierungSmarte neue Arbeitswelt? Ein schonungsloser Blick hinter ihre glänzenden Oberflächen. Von der Pflege bis ans Fließband: Es gibt kaum noch einen Bereich der Erwerbsarbeit, der nicht von der Digitalisierung betroffen ist. Sie erscheint dabei als unausweichliches Schicksal. Simon Schaupp vollzieht einen Perspektivenwechsel. Ausgehend von Momenten des Konflikts zeigt sich die Digitalisierung der Arbeitsprozesse selbst als umkämpftes Terrain. Im Zentrum von »Technopolitik von unten« stehen deshalb die Beschäftigten: Mit welchen Strategien reagieren sie auf die Polarisierung der Arbeitswelt in hochqualifizierte Digitalexpert:innen und manuell Tätige, die, algorithmisch gesteuert und prekär beschäftigt, zunehmend ersetzbar werden? Um das zu beantworten, hat Schaupp mit Manager:innen, Ingenieur:innen und Arbeiter:innen gesprochen, politische Organisierungsversuche begleitet und selbst mehrere Monate als Kurierfahrer und in der Elektroindustrie gearbeitet. Seine Forschung macht deutlich: Überall, wo algorithmische Arbeitssteuerung als Mittel der Verdichtung und Entwertung menschlicher Arbeit eingesetzt wird, finden sich auch Vorgänge des Widerstandes und der Selbstorganisation. Schaupps Studie fordert uns so zu einer Revision des Bildes heraus, das wir uns von der Digitalisierung gemacht haben.“ Info des Verlags Matthes & Seitz zum Buch von Simon Schaupp – siehe weitere Informationen zum Buch und daraus als Leseprobe den resümierenden Schlussteil «Technopolitik von unten» – wir danken dem Autor!

Leseprobe «Technopolitik von unten»

Der folgende Text ist ein Auszug aus dem Buch «Technopolitik von unten. Algorithmische Arbeitssteuerung und kybernetische Proletarisierung», erschienen 2021 bei Matthes & Seitz Berlin. Es handelt sich um einen resümierenden Schlussteil, der Erkenntnisse aus einer vierjährigen Untersuchung in zwei Unternehmen der Plattformlogistik, die hier Smart Shopping und Smart Delivery genannt werden, und zwei Unternehmen der «Industrie 4.0», die hier «Smar Solutions» und Smart Electrics» genannt werden.

Technopolitik von unten

In dieser Untersuchung konnten drei Elemente einer Technopolitik von unten identifiziert werden: Erstens, technologischer Ungehorsam, also der Nutzung von Technologien entgegen der Implementierungsintentionen. Zweitens, widerständige Technokulturen, also die Etablierung antagonistischer Solidaritätsbeziehungen zwischen den Beschäftigten, die eine kollektive Kritik an bestimmten Technologien bzw. deren Nutzung etabliert. Damit ermutigt sie zu technologischem Ungehorsam, aber auch, drittens, zu organisierter Technopolitik. Damit ist die Beeinflussung sowohl von konkreten Implementierungsprojekten als auch von institutionellen Rahmenbedingungen mittels organisationaler Repräsentationen, wie Betriebsgruppen, Betriebsräten, Gewerkschaften oder Parteien, gemeint. Im Folgenden werden die hier empirisch identifizierten Formen einer Technopolitik von unten in einen breiteren gesellschaftlichen Kontext eingeordnet. Dabei geht es insbesondere um Fragen der Selbstorganisation und neuer Machtressourcen für Beschäftigte unter Bedingungen algorithmischer Arbeitssteuerung. Vor allem zeigt sich darin erneut deutlich, dass die stets wiederkehrende Behauptung einer lückenlosen Kontrolle und vollständigen Atomisierung ein Mythos ist.

Algorithmische Arbeitssteuerung geht mit verschiedenen Formen der Kontrolle und der Atomisierung des Arbeitsprozesses einher. Die meisten Studien zum Thema sind deshalb skeptisch bezüglich der Möglichkeiten einer widerständigen Selbstorganisierung der Beschäftigten unter diesen algorithmischen Regimen. Digitale Überwachung führe zur lückenlosen Kontrolle der Arbeitsprozesse, die keinen Raum mehr für Abweichungen lasse; prekäre Beschäftigungsverhältnisse nähmen den Beschäftigten zentrale strukturelle Voraussetzungen zur Selbstorganisation und die Verlagerung der Arbeit an Migrant:innen mit prekärem Aufenthaltsstatus führe zu vorauseilendem Gehorsam der Beschäftigten. All diese Faktoren schränken tatsächlich die Möglichkeiten zur Selbstorganisation der Beschäftigten beträchtlich ein. Wie ausführlich gezeigt, werden diese Möglichkeiten jedoch keineswegs restlos getilgt, teilweise eröffnen sich sogar neue Handlungsspielräume.

Die kybernetische Proletarisierung weist insgesamt ein hohes Konfliktpotential auf. Dabei sind die beiden dem industriesoziologischen Proletarisierungsbegriff zugrundeliegenden Abwertungstendenzen entscheidend: Die materielle Abwertung der Arbeit und die Verschärfung betrieblicher Herrschaft. Beide lösen weltweit Proteste von Beschäftigten aus. Die betriebliche Herrschaft in Form der digitalen Kontrolle wird von vielen Beschäftigten als Verletzung ihrer Würde gesehen. »Ich fühle mich als Roboter, ich fühle mich ständig überwacht«, berichtet ein Industriearbeiter. Ähnliche Worte fallen immer wieder, wenn die hier befragten Beschäftigten von Kontrolltechnologien, wie etwa dem vibrierenden Handschuh, berichten. Sie fühlen sich zugerichtet »wie ein Hund« oder »behandelt wie ein Roboter«. In den hier untersuchten Industriebetrieben war diese Würdeverletzung für die meisten Beschäftigten eine wichtigere Motivation für Widerstand als die materiellen Arbeitsbedingungen. Dieser Widerstand nahm überraschend intensive, jedoch fast immer informelle Formen an. Für die Gewerkschaftspolitik spielten die Würdeverletzungen hingegen kaum eine Rolle.

In den beiden Plattformfällen standen hingegen die materiellen Arbeitsverhältnisse im Zentrum der Konflikte. So führten die Kurier:innen von Smart Delivery informelle Logout-Aktionen durch und die Lagerbeschäftigten von Smart Shopping bestreikten regelmäßig ihre Versandzentren. Damit sind sie Teil einer weltweiten Bewegung von Plattformarbeiter:innen, die gegen die prekären Arbeitsbedingungen in dieser Branche kämpft. Gerade im Bereich der plattformvermittelten Kurierarbeit häufen sich diese Proteste. Nach Schätzungen von Callum Cant liegen etwa in Großbritannien in dieser Branche die Anzahl der durch Streiks verlorenen Arbeitstage 42 Prozent über dem nationalen Durchschnitt.[1] Auch in anderen Ländern, in denen sich entsprechende Unternehmen etabliert haben, kommt es zu vergleichbaren Protestbewegungen. Die zentrale Forderung der Kurier:innen ist dabei meistens, mit fairen Löhnen angestellt statt scheinselbstständig beschäftigt zu werden. Dies konnte an verschiedenen Orten im Zuge der Proteste bereits durchgesetzt werden, so etwa beim Schweizer Kurierdienst NoTime.[2] Ähnliches lässt sich auch über die Taxiplattform Uber und ihre Konkurrenz berichten. In verschiedensten Orten auf der ganzen Welt kommt es bei Uber zu Streiks und anderen Protestaktionen.[3] Das hatte zum Beispiel im US-Bundesstaat Kalifornien zur Folge, dass im September 2019 ein Gesetz erlassen wurde, das Uber und andere Plattformunternehmen dazu zwingt, ihre Fahrer:innen als Beschäftigte und nicht als Selbstständige zu klassifizieren. Beim chinesischen Uber-Konkurrenten DiDi kam es im Juni 2018 zu einer Streikwelle, an der derart viele Fahrer:innen beteiligt waren, dass die Transportbranche in diesem Monat 20 Prozent der gesamtchinesischen Streikaktivitäten verzeichnete.[4]

Insgesamt weist also die digitale Ökonomie ein besonders hohes Konfliktpotential auf. Im Zentrum stehen dabei die beiden zentralen Abwertungstendenzen der Prekarisierung und der Würdeverletzung der Beschäftigten. Zu massiven Arbeitskämpfen kommt es aber nicht nur in der klassischen digitalen Ökonomie selbst. Vielmehr weisen Digitalisierungsprozesse scheinbar in allen Branchen ein hohes Konfliktpotential auf. Ein besonders spektakuläres Beispiel hierfür ist der erfolgreiche wilde Streik des Lehrpersonals in mehreren US-amerikanischen Bundesstaaten. Erster Anlass dieses Streiks war, dass sich die Krankenkassenbeiträge vervielfachten und die Beschäftigten dazu gezwungen werden sollten, Fitnesstracker zu benutzen und den Krankenkassen deren Daten zur Verfügung zu stellen, um die Beiträge wieder zu senken.[5] Aber nicht nur die Anwendung, sondern auch die Entwicklung der digitalen Technologien ist ein Konfliktfeld. Für das Jahr 2019 listet die Tech Workers Coalition insgesamt 100 verschiedene Protestaktionen von Beschäftigten der Techbranche auf, die meisten davon in den USA. Bei 35 davon war ethische Kritik an Art und Einsatz der entwickelten Technologien der Auslöser für die Konflikte.[6]

Die Corona-Krise verschärfte diese Auseinandersetzungen noch einmal. So kam es bei Smart Shopping, aber auch bei anderen Unternehmen, zu einer Reihe von Arbeitsniederlegungen aufgrund von mangelndem Infektionsschutz. In den USA haben sich die Arbeitskämpfe im Zuge der Pandemie besonders stark zugespitzt. So wurden von März bis August 2020 über 900 wilde Streiks registriert – von Bauarbeiter:innen über Pfleger:innen, Lager-, Transport-, Fleischverarbeitungs-, Callcenter-, Schreinerei-, Fastfood-, Gefangenen- bis zu Müllarbeiter:innen.[7] Außerdem drohten die beiden größten Transportgewerkschaften einen landesweiten Generalstreik an, sollten Transportarbeiter:innen nicht adäquat vor dem Virus geschützt werden.[8] Die Streiks wurden ergänzt durch kurze Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen von Krankenpfleger:innen und Ärzt:innen in sieben US-Bundesstaaten, die gegen den Mangel an kritischer Sicherheitsausrüstung protestierten, sowie durch ein breites Medieninteresse an der Notlage »systemrelevanter« Arbeiter:innen.[9] In vielen dieser Konflikte vermischen sich gesundheits- und technopolitische Fragen, beispielsweise bei den Auseinandersetzungen um das Homeoffice.

In den hier untersuchten Betrieben gelingt es den Beschäftigten, wie in Kapitel sechs dargestellt, trotz der technischen und organisationalen Atomisierungstendenzen, Solidaritätskulturen aufzubauen. Diese basieren auch auf einer kritischen Technikaneignung. Anstatt die Selbstoptimierungsimperative der Feedbacktechnologien aufzugreifen, entwickeln die Beschäftigten regelmäßig kritische organisationale Technokulturen. Praktiken der Kritik lösen sich bei einer Verschiebung der organisationalen Kontrollfunktionen vom Aufsichtspersonal zur digitalen Infrastruktur also nicht einfach auf, sondern verschieben sich ebenfalls. In allen Fällen folgte aus diesen kritischen Technokulturen auch ein technologischer Ungehorsam, das heißt eine Verwendung der Technologien entgegen ihren Implementierungszwecken. Aus eher individuellen Widerstandspraktiken erwachsen in einigen Fällen auch verschiedene Formen der kollektiven Selbstorganisation der Beschäftigten, zum Beispiel in Form von Betriebsratsgründungen.

Die Betriebsratsforschung hat wiederholt gezeigt, dass es keine einheitliche Mitbestimmungspraxis gibt, sondern vielmehr eine große Vielfalt von Typen und Formen der Mitbestimmung.[10] Auch in der Technopolitik changiert die Rolle der Betriebsrät:innen zwischen der eines Co-Managements und der einer widerständigen Avantgarde. Ob die Kämpfe von Betriebsräten für eine menschenfreundliche Digitalisierung als eine Technopolitik von unten bezeichnet werden können, lässt sich in diesem Sinne weniger kategorial als vielmehr empirisch entscheiden. Der zentrale Faktor für die Beantwortung dieser Frage ist der Grad, zu dem die Beschäftigten die Strategien des Betriebsrats beeinflussen können, also die Demokratisierung der betrieblichen Mitbestimmung. Die hier präsentierten Befragungen zeigen, dass sich dabei durchaus neue Möglichkeiten auftun. Einerseits ermöglicht die digitale Kommunikation den unkomplizierten Einbezug einer großen Menge an Personen in strategische Debatten, wie wir oben im Fall der Betriebsratsarbeit bei Smart Delivery gesehen haben. Andererseits ermöglicht auch die Dezentralisierung der industriellen Beziehungen und die damit einhergehende Informalisierung der technopolitischen Konflikte eine partizipative Betriebsratsarbeit, die vor allem die Selbstorganisation der Beschäftigten unterstützt. Das zeigt der Fall der Auseinandersetzungen bei Smart Solutions.

Auch die Rolle der Gewerkschaften ist hinsichtlich einer Technopolitik von unten ambivalent. In den hier untersuchten Unternehmen steht die Stärke der Gewerkschaften in einem negativen Zusammenhang mit der kybernetischen Proletarisierung. Je stärker letztere ausgeprägt ist, desto schwächer ist auch die gewerkschaftliche Organisierung. Allerdings handelt es sich in keinem der hier untersuchten Unternehmen um gewerkschaftliche Hochburgen. Bei Smart Electrics liegt der Organisierungsgrad im branchenüblichen hohen Durchschnitt der metallverarbeitenden Industrie und das Unternehmen verfügt über einen von der Branchengewerkschaft unterstützten Betriebsrat. Der zuvor geltende Tarifvertrag wurde jedoch aufgekündigt. Smart Solutions verfügt über einen starken Betriebsrat, der jedoch nur sehr lose an die Gewerkschaft angebunden ist und sich stattdessen eher auf Betriebsgruppen stützt. Bei Smart Shopping ist der Organisierungsgrad eher niedrig. Die zuständige DGB-Gewerkschaft geht hier kämpferisch vor, kann jedoch aufgrund des niedrigen Organisierungsgrades und avancierter digitaler Ressourcenplanung des Unternehmens durch Streiks nur relativ wenig Macht aufbauen. Noch niedriger ist der Organisierungsgrad bei Smart Delivery. Hier kommt es jedoch zu einer starken Häufung von informellem Widerstand.

Insgesamt zeichnet sich in den untersuchten Unternehmen die Tendenz ab, dass das traditionelle Vorgehen der DGB-Gewerkschaften, das vor allem auf die Facharbeiter:innen der großen Industrieunternehmen und eine kooperative Top-Down-Politik setzt [11], in der digitalen Ökonomie an seine Grenzen stößt. Einerseits konnten diese Gewerkschaften sich im Industriesektor mit ihrem gestaltungsorientiert-kooperativen Modell der Technopolitik durchaus als zentrale Akteurinnen der Digitalisierungsdebatten etablieren. Andererseits führt diese Politik, wie wir gesehen haben, teilweise auch zu Entfremdungserscheinungen bei den Beschäftigten. Diese wiederum eröffnen Möglichkeitsräume für eine informelle Technopolitik von unten, die etwa auf Betriebsgruppen setzt. In der Plattformökonomie, zu der auch die hier untersuchten Unternehmen Smart Delivery und Smart Shopping gehören, kann sich die traditionelle Gewerkschaftspolitik aufgrund verschiedener oben beschriebener Faktoren nicht durchsetzen. Stattdessen kommt es zu einem, unter anderem von Basisgewerkschaften getragenen, antagonistischen Modell der Gewerkschaftspolitik. Dieses zeichnet sich vor allem durch partizipative Organisierung, direkte Aktionen und Medienkampagnen aus. Insbesondere kommunikative Machtressourcen scheinen hier stärker genutzt zu werden als in den DGB-Gewerkschaften. Auch dieses Modell ist jedoch von inneren Widersprüchen geprägt, die dazu führen, dass es sich im Erfolgsfall eher in Richtung institutionalisierter Formen der Gewerkschaftspolitik entwickelt. Wenn sich die hier beobachteten Entwicklungen also fortsetzen, werden die Aushandlungen im Industriesektor antagonistischer und diejenigen im Plattformsektor kooperativer werden.

In Bezug auf die digitale Ökonomie im Allgemeinen und die Plattformbranche im Besonderen hält sich der Mythos, es handle sich um eine gewerkschaftlich »unorganisierbare« Branche. Das wird unter anderem mit den prekären Beschäftigungsverhältnissen und den niedrigen Löhnen in diesem Bereich begründet. Dieser Mythos wird jedoch, wie auch die Untersuchungen dieser Studie deutlich gemacht haben, zunehmend durch sich häufende Arbeitskämpfe in dieser Branche widerlegt. Jamie Woodcock und Mark Graham verweisen in diesem Zusammenhang auf die Parallele zu dem Anfang des 20. Jahrhunderts verbreiteten Mythos, die Beschäftigten des Automobilsektors seien unorganisierbar.[12] Ähnlich wie diese könnte heute das kybernetische Proletariat zur Basis einer erneuerten Arbeiter*innenbewegung werden.

Es gibt einige Faktoren, die für eine solche Möglichkeit der Erneuerung sprechen. Allen voran ist dabei das oben beschriebene hohe Konfliktpotential der kybernetischen Proletarisierung zu nennen. Allerdings gibt es keinen Kausalzusammenhang, der von der Abwertung der Beschäftigten zur widerständigen Mobilisierung führen würde. Stattdessen ist das Vorhandensein verschiedener Machtressourcen ausschlaggebend für den Aufbau einer durchsetzungsfähigen Technopolitik von unten.

Neue digitale Machtressourcen

Trotz ihrer primären Rolle als Kontrolltechnologien, können digitale Infrastrukturen auch für Beschäftigte zur Quelle neuer Machtressourcen werden. Ein Ansatzpunkt ist dabei etwa der Versuch, selbst von der digitalen Transparenz zu profitieren. Damit einher geht, wie eine Betriebsrätin von Smart Solutions erklärt,

die Hoffnung, da entsteht eben auch eine Klarheit, dass uns soundso viele Ressourcen fehlen. Dann wird vielleicht mal jemand eingestellt und kann abends um fünf nachhause gehen und muss nicht jedes Wochenende Bereitschaft machen.

In diesem Sinne könnten die Daten der digitalen Ressourcenplanung auch der Betriebsratsarbeit zugutekommen. Insbesondere für Verhandlungen mit dem Management wünscht sich die Betriebsrätin eine belastbare Datengrundlage:

Die Manager halten sich sehr an Daten und Fakten und die agieren viel nach ihren KPIs. Und wenn halt die KPIs was Anderes sagen, als was das Gefühl von allen Mitarbeitern ist, dann siegen trotzdem die KPIs. Das ist so, wie wenn Sie sagen, okay in meinem Büro ist es zu warm und wenn dann der Grenzwert bei soundso viel Grad ist und das ist nicht überschritten, dann ist es nicht zu warm. Egal was die Leute sagen oder wie sie sich fühlen. Und das ist eigentlich genau das gleiche, was da passiert. Und deshalb ist halt so eine gewisse Hoffnung da, mit Zahlen und Fakten belegen zu können, wo die Probleme und Engpässe sind.

Viele der entsprechenden Aushandlungen drehen sich dabei um die Zugangsrechte zu Daten, die von den befragten Betriebsrät:innen als Machtressourcen gesehen werden. In der Diskussion erklärt einer von ihnen:

Macht ist einwandfrei verbunden mit Datenbesitz. Wer die Daten erhebt, wer die Daten besitzt, entscheidet, was er davon weitergibt und manipuliert so politische Entscheidungen.

In diesem Sinne fordert ein Betriebsrat von Smart Solutions sogar eine Ausweitung der Digitalisierung, aber eben im Sinne der Beschäftigten: »Was brauchen wir? Digitale Vernetzung für alle Kollegen und Zugriff auf alle Daten!« Andere Betriebsrät:innen fordern eine »Vernetzungsplattform für Mitarbeiter«. Davon erhofft er sich eine Erhöhung der Transparenz im Unternehmen und eine Ausweitung der Vernetzung der Beschäftigten. Mit einer solchen digitalen Vernetzung kann die Kommunikation intensiviert werden, was, wie im Falle von Smart Delivery, auch für widerständige Mobilisierung genutzt werden kann. Deshalb können digitale Kommunikationsinfrastrukturen, wie Chatgruppen und Foren, durchaus zu Machtressourcen für Beschäftigte werden, auch wenn sie Face-to-Face Interaktionen nicht ersetzen können.[13] In diesem Sinne nahmen sich auch betrieblich Aktive bei Smart Solutions und Smart Shopping vor, entsprechende Vernetzungsplattformen zu schaffen:

Ich habe jetzt natürlich auch die Gelegenheit, die Kollegen in Frankreich in Echtzeit und ohne Telefon oder sonst was mit einzubeziehen, wenn wir in [Standort] irgendwelche spontanen Arbeitsniederlegungen veranstalten während der Tarifrunde. Das ist ja heute kein Problem mehr, die Kollegen per Skype dazuzuschalten oder so. Oder wir machen es jetzt auch schon, dass man in Vorbereitung zu solchen Maßnahmen halt die Kollegen informieren: Hey, bei uns ist Tarifauseinandersetzung, wenn es geht, müsst ihr jetzt nicht unbedingt Überstunden machen, um Arbeit von den Kollegen auszugleichen. […] Also versuchen so entlang der Supplychain irgendwas zu organisieren.

Solche digitalen Netzwerke können auch ein partizipativeres Modell der Gewerkschafts- und Betriebsratspolitik befördern. Bei Smart Delivery etwa wird die Betriebsratsarbeit kontinuierlich in einem Forum diskutiert, das für alle Kurier:innen offen ist. So werden die Kurier:innen über aktuelle Verhandlungsthemen informiert und können teilweise Einfluss auf die Verhandlungen nehmen. Man habe auch bei der betreuenden Gewerkschaft entsprechende Entscheidungsmodelle vorgeschlagen, erklärt ein Betriebsrat. Dabei sei man jedoch schnell an Grenzen gestoßen:

Man will immer so ein Altherrendemokratie- und Organisationsverständnis, was ich auch, und eigentlich alle hier, überhaupt nicht teilen, will man irgendwie fortsetzen. Also zum Beispiel das Prinzip, dass ein Vorsitzender alles macht und entscheidet und die anderen nur Erfüllungsgehilfen sind. Was komplett gegen unser Selbstverständnis läuft. Das würde kein einziger Betriebsrat so akzeptieren. Aber es wird an uns der Anspruch gestellt, dass wir auch so agieren. […] Da sagen wir, nee warum sollten wir das tun?

Im Zeitalter der digitalen Kommunikation gäbe es »doch gar keine Notwendigkeit, dass nur eine Person entscheidet. Die Person kann doch sich ganz schnell abstimmen mit den anderen etc.« Gefragt sei deshalb »sowas wie Gewerkschaft 4.0«. Die betreuende Gewerkschaft schöpfe diese Potentiale jedoch nicht aus. Allerdings wird die Notwendigkeit einer solchen partizipativen Gewerkschaftspolitik angesichts der Digitalisierung durchaus auch von einem befragten Gewerkschafter angesprochen:

Das erhöht für Gewerkschaften und Betriebsräte die Eigenschaft, im gewerkschaftlichen Handeln auch selber Beschäftigte mehr einzubinden und die Mitgliedschaft zu fragen, was sie denn wollen. Stichwort Stellvertreterpolitik wird weniger Zukunft haben als sie das in der Vergangenheit Gewerkschaftshandeln geprägt hat.

In eine ähnliche Richtung weist auch die Initiative der IG Metall, in Zukunft verstärkt auf Organizing Methoden zu setzen. Demnach bildet die Gewerkschaft eigene Organizer:innen aus, setzt auf stärkere Autonomie der lokalen Einheiten gegenüber dem Vorstand und auf eine stärkere Partizipation der Beschäftigten.[14] Im Plattformsektor ist die Tendenz in Richtung einer partizipativeren Gewerkschaftspolitik noch stärker. Wie ausgeführt, wird dieser Sektor zu großen Teilen von Basisgewerkschaften organisiert. Das ist nicht nur in Deutschland, sondern europaweit der Fall: In England werden die Plattform-Kurier:innen hauptsächlich von den Independent Workers of Great Britain (IWGB) und den Industrial Workers of the World (IWW) organisiert, in Spanien von der Confederación Nacional del Trabajo (CNT) und der Intersindical Alternativa de Cataluña, in Polen von der Inicjatywa Pracownicza (IP), in Frankreich von der Union syndicale Solidaires und in Italien vom Sindacato Intercategoriale (SI) Cobas. Bei all diesen Organisationen handelt es sich um Basisgewerkschaften mit radikaldemokratischer Organisationsform. Insgesamt scheint eine partizipative Gewerkschaftspolitik im Zuge der Digitalisierung eine stärkere Chance auf Durchsetzung zu haben. Das kann durchaus als Machtressource verstanden werden. So legen verschiedene Studien einen Zusammenhang zwischen partizipativer Arbeitskampfpolitik und Durchsetzungskraft der Gewerkschaften nahe.[15]

Aber nicht nur funktionierende, sondern auch nicht-funktionierende digitale Infrastrukturen können zur Machtressource für eine Technopolitik von unten werden: Dabei geht es insbesondere darum, dass unter Ausnutzung technischer Verwundbarkeiten im Streikfall einfacher Druck auf Unternehmen aufgebaut werden kann. So macht insbesondere die digitale Radikalisierung der Lean Production Produktionsnetzwerke noch verwundbarer gegenüber Streiks und anderen Aktionen von Beschäftigten.[16] Diese Tatsache kam auch den Beschäftigten eines Audi-Motorenwerks im ungarischen Györ zugute. Dort hatten die Beschäftigten eine Woche lang gestreikt und damit nicht nur das Audi-Stammwerk in Ingolstadt, sondern auch ein Porsche-Werk in Ingolstadt und ein Volkswagen-Werk in Bratislava lahmgelegt. Durch dieses Druckmittel konnten sie all ihre Forderungen, einschließlich einer Lohnerhöhung um 18 Prozent, durchsetzen.[17] Teilweise können solche Aktionen sogar von außen erfolgen. Dies geschah etwa während eines Generalstreiks im französischen Blanc-Mesnil. Dort schalteten Beschäftigte des örtlichen Versorgungsunternehmens die Stromzufuhr für ein Amazon-Versandlager ab, um so die dortigen Streikenden zu unterstützen. Erst am nächsten Tag wurde die Stromzufuhr wiederhergestellt.[18]

Diese Beispiele zeigen, dass die Radikalisierung der Lean-Production-Prinzipien im Zuge der Digitalisierung den Beschäftigten durchaus neue Machtressourcen verschaffen kann. Diese werden von den großen Gewerkschaften in den meisten Fällen nicht genutzt, können aber für die Selbstorganisation der Beschäftigten eine Rolle spielen. Wichtig ist jedoch auch, dass es keine technischen Abkürzungen für eine Technopolitik der Beschäftigten gibt, die um einen Machtaufbau von unten herumführen würden. Die genannten digitalen Kommunikationskanäle und die Kenntnis über Nadelöhre im Produktionsablauf können zwar einer widerständigen Selbstorganisierung zugutekommen, sie ersetzen diese aber nicht, da sie, wie etwa im Fall von Smart Delivery deutlich wurde, für sich genommen weder Vertrauen noch Verbindlichkeit herstellen können. In diesem Sinne bleibt die kollektive Organisierung das zentrale Machtmittel der Beschäftigten. Insbesondere infolge der Digitalisierung steht diese auch vor neuen Herausforderungen. So können Unternehmen im Falle eines Streiks mittels algorithmischer Prozesssteuerung Produktionsprozesse relativ einfach an andere Standorte verlagern und so die Wirkung der Streiks abfedern, wie etwa Aktive bei Smart Shopping berichten. Die hier beforschte internationale Koordination der betrieblich Aktiven von Smart Shopping stellte eine Reaktion auf genau diese Tatsache dar. Dabei entwickelten die Beschäftigten Strategien, die über die Landes-, und Gewerkschaftsgrenzen hinausgingen. Es nahmen Lagerbeschäftigte aus verschiedenen europäischen Ländern teil, aber auch Programmierer:innen aus der Zentrale des Konzerns. Gemeinsam entwickelten sie ein Netzwerk, mit dem sie ihre Streikaktivitäten koordinieren konnten, um so den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen. Über dieses Netzwerk sollte aber auch verhindert werden, dass die verschiedenen Standorte gegeneinander ausgespielt werden, etwa in Form internationaler Kennzahlenvergleiche. Zu diesem Zweck sammelten die Beschäftigten selbst Daten, um diese mit denjenigen des Managements vergleichen zu können.

Ähnlich verfuhr die europäische Bewegung der Fahrradkurier:innen. So waren die Aktivist:innen der jeweiligen Gewerkschaftsinitiativen in verschiedenen europäischen Ländern seit Beginn der Arbeitskämpfe miteinander vernetzt. Eine Koordinationsplattform ist dabei der Transnational Social Strike, der bei einem Treffen Anfang 2017 in London 160 Personen aus vierzig Organisationen und neun Ländern zusammenbrachte, um einen transnationalen Austausch zwischen den verschiedenen Arbeitskämpfen der Plattformökonomie zu ermöglichen. Im Zuge dieser Vernetzung dokumentierten die Aktivist:innen innerhalb von 18 Monaten 41 Protestereignisse in sieben Ländern, an denen 1493 Rider teilnahmen. Auf Grundlage dieser Daten lässt sich ein Zusammenhang zwischen den verschiedenen lokalen Ereignissen erkennen. So zeigt die Statistik nicht nur ein Anwachsen der Mobilisierung, sondern auch eine wachsende Synchronizität zwischen den Protesten.[19] Nachdem 2016 in London ein Arbeitskampf bei Deliveroo stattgefunden hatte, wurden dessen Aktionsformen in Italien bei Protesten der Rider in Turin wiederholt.[20] Im Oktober 2018 trafen sich Beschäftigte von Lebensmittelplattformen aus zwölf Ländern zur Gründung der Transnational Federation of Couriers in Brüssel. Dieser Verband will die Kurier:innen über Grenzen hinweg vertreten und koordiniert für bessere Arbeitsbedingungen in der Plattformökonomie kämpfen.[21] Im Januar 2020 trafen sich Arbeitende von Taxiplattfromen wie Uber, Bolt, Grab und Lyft aus 23 verschiedenen Ländern in England, um die International Alliance of App-Based Transport Workers (IAATW) zu gründen.[22] Bemerkenswert ist, dass diese Koordinationen weitgehend nicht auf der Ebene von Gewerkschaftsfunktionär:innen angesiedelt sind, sondern vor allem von den Arbeitenden selbst getragen werden. Eine wichtige Voraussetzung für eine solche transnationale Selbstorganisation – das wurde oben bereits deutlich – ist eine Angleichung der Arbeitsprozesse über die Landesgrenzen hinweg. Eine solche wird durch die algorithmische Arbeitssteuerung in großem Ausmaß herbeigeführt. Diese Tatsache kann also zu einer weiteren organisatorischen Machtressource der Beschäftigten im digitalisierten Arbeitsprozess werden.

Insgesamt bieten sich einer Technopolitik von unten also verschiedene Machtressourcen, die ihre Durchsetzungschancen deutlich erhöhen. Aufgrund der Abwertungsprozesse der kybernetischen Proletarisierung ist es sehr wahrscheinlich, dass die Häufigkeit von Konflikten in den hier untersuchten Bereichen eher weiter zunehmen wird. Vor allem drücken sich diese Konflikte in informellen Auseinandersetzungen aus, es kommt aber auch zu großen gewerkschaftlich organisierten Arbeitskämpfen. Bei diesen steigen die Durchsetzungschancen einer Technopolitik von unten, wenn die Gewerkschaften auf partizipative Arbeitskampfführung und neue kommunikative Machtressourcen setzen. Dies ist vor allem bei Basisgewerkschaften der Fall, aber auch die offiziellen Gewerkschaften bewegen sich, wie oben beschrieben, teilweise in diese Richtung. Im Falle von Streiks können Beschäftigte die Verwundbarkeit der digitalen Infrastruktur als Druckmittel nutzen. So schafft insbesondere die radikalisierte Lean Production neue Nadelöhre, durch deren Blockade ganze Lieferketten lahmgelegt werden können. Vor allem aber wird für eine effektive Technopolitik von unten eine transnationale Selbstorganisation der Beschäftigten notwendig sein. Diese wird durch die internationale Angleichung der Arbeitsprozesse im Zuge der algorithmischen Arbeitssteuerung und auch durch neue Kommunikationsinfrastrukturen vereinfacht. Wenn es diese Machtressourcen ausnutzt, kann das kybernetische Proletariat möglicherweise sogar zum Kern einer erneuerten Arbeiter:innenbewegung werden.

Fussnoten

[1] Callum Cant, «The wave of worker resistance in European food platforms 2016-17, 29.01.2018», Notes from Below {https://notesfrombelow.org/article/european-food-platform-strike-wave externer Link} letzter Zugriff 20. 1. 2020.

[2] Unia, «Notime-Angestellte protestieren für ihre Rechte» {https://www.unia.ch/de/medien/medienmitteilungen/mitteilung/a/14063/ externer Link} letzter Zugriff 20. 1. 2020.

[3] Julia Kollewe, «Uber drivers strike over pay and conditions», The Guardian, {https://www.theguardian.com/technology/2019/may/08/uber-drivers-strike-over-pay-and-conditions externer Link} letzter Zugriff 16. 9. 2019; Woodcock, Graham, The Gig Economy, S. 94–103.

[4] China Labour Bulletin, «Didi drivers in China protest pay cuts and restrictive work practices» {https://clb.org.hk/content/didi-drivers-china-protest-pay-cuts-and-restrictive-work-practices externer Link} letzter Zugriff 20. 1. 2020.

[5] Adam Gaffney, «The West Virginia teachers’ strike is over. But the fight for healthcare isn’t», The Guardian {https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/mar/07/west-virginia-teachers-strike-healthcare externer Link} letzter Zugriff 20. 1. 2020.

[6] Tech Workers Coalition, Collective Actions in Tech, {https://data.collectiveaction.tech/ externer Link} letzter Zugriff 20. 1. 2020.

[7] Payday Report, «COVID-19 Strike Wave Interactive Map» {https://paydayreport.com/covid-19-strike-wave-interactive-map/ externer Link} letzter Zugriff abgerufen 1. 9. 2020.

[8] ATU, «America’s Largest Transit Worker Unions Vow “Aggressive Action” If Transit Systems Don’t Protect Frontline Workers», {https://www.atu.org/media/releases/americas-largest-transit-worker-unions-vow-aggressive-action-if-transit-systems-dont-protect-frontline-workers externer Link} letzter Zugriff 1. 9. 2020.

[9] Robert Ovetz, «The Working Class Pandemic in the US», in: Workers Inquiry Network (Hg.), Struggle in a Pandemic: A collection of contributions on the COVID-19 crisis from members of the Workers Inquiry Network, k.O. 2020, S. 53–67.

[10] Hermann Kotthoff, «Works Councils in the Mirror of Recent Research», in: Ingrid Artus, Martin Behrens, Berndt Keller, Carsten Wirth (Hg.), Developments in German Industrial Relations, Cambridge 2016, S. 131–156.

[11] Klaus Dörre, «Funktionswandel der Gewerkschaften. Von der intermediären zur fraktalen Organisation», in: Thomas Haipeter, Klaus Dörre (Hg.), Gewerkschaftliche Modernisierung, Wiesbaden 2011, S. 267–301.

[12] Woodcock, Graham, The Gig Economy, S. 110.

[13] Siehe auch: Tanja Carstensen, Social Media in der Arbeitswelt. Herausforderungen für Beschäftigte und Mitbestimmung, Bielefeld 2016.

[14] Thomas Haipeter, Interessenvertretung in der Industrie 4.0: Das gewerkschaftliche Projekt Arbeit 2020, Berlin 2019.

[15] Für einen Überblick siehe Catharina Schmalstieg, Partizipative Arbeitskämpfe, neue Streikformen, neue Streikfähigkeit, Berlin 2013

[16] Moody, On New Terrain.

[17] Zeit Online, «Tarifeinigung: Streik im Audi-Werk in Ungarn ist beendet», {https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-01/tarifeinigung-streik-audi-ungarn-gyoer externer Link} letzter Zugriff 2. 9. 2019.

[18] Ephrat Livni, «A French union cut power to an Amazon facility in support of workers» Quartz, {https://qz.com/1775188/the-french-union-cgt-cut-power-to-an-amazon-facility/ externer Link} letzter Zugriff 20. 1. 2020.

[19] Cant, «The wave of worker resistance»

[20] Stefania Animento, Giorgio Di Cesare, Cristian Sica, «Total Eclipse of Work?», in: PROKLA, 47 (2017) 187, S. 271–290.

[21] Kurt Vandaele, Will trade unions survive in the platform economy? Emerging patterns of platform workers’ collective voice and representation in Europe, Brussels 2018.

[22] IWGB, «First-ever international meeting of app-based transport workers to develop global strategy to challenge platform companies», {http://iwgb.org.uk/post/5e2ff05f4b19a/first-ever-international-meeti externer Link} letzter Zugriff 28. 1. 2020.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=196744
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