Übermächtig: AMAZON. Der Internet-Gigant ist längst mehr als ein Online-Händler. Amazon ist auf dem Weg zur digitalen Supermacht. Darauf müssen sich auch die Gewerkschaften einrichten

 Primed for Pain: Amazon’s Epidemic of Workplace Injuries„… Amazon ist eine riesige Datenkrake, die es geschafft hat, mit einer Mixtur aus teils funktionalen und teils völlig sinnlosen und gefährlichen Produkten und Dienstleistungen immer tiefer in den Alltag von Millionen Menschen einzudringen. (…) Amazon ist heute zugleich Logistiker, Treiber der Plattformökonomie, Anbieter von Musik- und Videostreaming-Diensten, Entwickler und Produzent von IT-Hard- und Software und vieles mehr. Der Tech-Gigant ist als Film- und Serienproduzent einer der großen Player der Kulturindustrie und unterhält mit Ring ein auf Smarthome-, Sicherheits- und Überwachungstechnik spezialisiertes Tochterunternehmen. Amazon ist Großinvestor bei Deliveroo und seit dem Kauf der US-Bio-Supermarktkette Whole-Foods 2017 auch der größte Biolebensmittelhändler der Welt. (…) Ein weiteres Aktionsfeld des Konzerns hat durch die Corona-Pandemie einen neuen Schub bekommen: Amazons Einstieg ins digitale Gesundheitsgeschäft, insbesondere in die Entwicklung von KI-gestützten Tools für Diagnose, ärztliche Versorgung und Medizinforschung. (…) Auch ins Versicherungsgeschäft ist Amazon eingestiegen…“ Artikel von Jörn Boewe vom 12. November 2021 beim gewerkschaftsforum externer Link und weiteres zu Gewerkschaftsstrategien:

  • “ (…) Waren an Kunden zu bringen, bleibt dennoch Amazons zentrales Geschäft. Um unabhängig von anderen Unternehmen zu sein, baut sich der Konzern zunehmend eigene Logistikketten auf. Und das nicht nur zu Land. Amazon betreibt Containerschiffe zwischen China und den USA, und die eigene Luftfracht-Fluglinie Amazon Prime Air ist mittlerweile die viertgrößte der Welt. (…) Amazon ist ein höchst agiler Multibranchenkonzern. Gewerkschaften müssen das berücksichtigen und mehr als in der Vergangenheit über Branchen-, Länder- und Organisationsgrenzen hinausdenken und zusammenarbeiten. Dass man damit Erfolg haben kann, zeigt das Beispiel Italien: Im Frühjahr haben vier Gewerkschaften gemeinsam den ersten landesweiten Streik entlang der kompletten Amazon-Logistikkette organisiert. Im September sah sich der Konzern gezwungen, einen Tarifvertrag abzuschließen. Für das Unternehmen, das sich ansonsten notorisch weigert, überhaupt mit Gewerkschaften zu verhandeln, ist das eine Weltpremiere.“
  • Siehe auch: [U.a.] Die smarten Polizeitürklingeln von Amazon: Wie Amazon (nur?) der amerikanischen Polizei dabei hilft, ein Videoüberwachungsnetz aufzubauen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=195555
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