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Arbeiter der Minera Escondida in Chile stimmen für Streik: BHP weigert sich, 1% der Dividende zu teilen – „die Weltwirtschaft“ fürchtet um das begehrte Kupfer

Dossier

Streikposten vor dem Tor der Kupfermine Escondida in Nordchile am 8. März 2017Die Kollegen der Minera Escondida haben zu 99,5% für einen Streik der Gewerkschaft Sindicato N°1 de Trabajadores Minera Escondida gestimmt, die u.a. fordert, dass 1 % der Dividenden der 4 ausländischen Eigentümer aus australischem, britischem und japanischem Kapital an die Arbeiter verteilt werden. Trotz der Medienkampagne der Mainstream-Medien, um die Mobilisierung der Arbeiter zu diskreditieren, stimmten die Bergarbeiter letzten Samstagabend mit nur 11 Stimmen für das Angebot von BHP Billition. In ihrem Kommuniqué widerlegt die Gewerkschaft die von BHP verbreitete Version, die engebotene Bonuszahlung würde die derzeitigen Bedingungen verbessern, sie bedeute Verlängerung der Arbeitszeit und Erhöhung der Arbeitsbelastung auch für kranke und behinderte Arbeiter. Das Unternehmen habe allein im Jahr 2020 einen Nettogewinn von 2,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet hat, was einer Gewinnsteigerung von 115 % gegenüber 2019 entspricht, und das alles bei voller Auslastung des Unternehmens auch in der Pandemie… So die Zusammenfassung des Artikels von Ricardo Rebolledo vom 2.8.21 in La Izquierda Diario externer Link. Auf Antrag des Unternehmens finden ab dem 3. August für fünf Tage Schlichtungsverhandlungen statt, die noch einmal um fünf Tage verlängert werden können. Siehe eine kleine Materialsammlung zur kampferprobten Belegschaft (siehe die Rubrik) und wie sich die Streikdrohung bereits auf den Kupfermarkt auswirkt, was viel über die Kampfkraft der Kollegen (schon nur Männer) aussagt:

  • Minera Escondida (BHP Group Ltd) und Gewerkschaft erzielen vorläufige Einigung noch unbekannten Inhalts, Abstimmung der Belegschaft läuft bis Donnerstag New
    Der „befürchtete“ Streik in der größten Kupferlagerstätte der Welt scheint damit abgewendet, acuh wenn keine Inhalte der Einigung bekannt sind. Die Gewerkschaft muss diese Vereinbarung nun der Belegschaft zur Ratifizierung vorlegen. Zu diesem Zweck haben sich die Parteien darauf geeinigt, die Schlichtung um zwei weitere Tage zu verlängern, d.h. bis Donnerstag, den 12. August, an dem der neue Tarifvertrag unterzeichnet werden muss. So ungefähr der wichtigste Inhalt des spanischen Artikels von Patricia San Juan vom 11.8.21 bei La Tercera externer Link – die Börse ist schneller: lt. einer (engl.) Reuters-Meldung vom 10.8.2021 externer Link fielen am Mittwoch die Kupferpreise, als die „Sorgen“ über Lieferunterbrechungen in der weltgrößten Kupfermine Escondida nachließen, nachdem eine Einigung das „Risiko“ eines Streiks verringert hatte…
  • [Frist läuft am Montag ab] Beschäftigte der größten Kupfermine der Welt in Chile wollen streiken 
    „… Sowohl Unternehmensführung als auch Gewerkschaft setzen auf eine Mediation unter Einbeziehung der chilenischen Regierung. Zu Beginn der Woche hieß es, dass innerhalb von fünf bis zehn Tagen weiter nach einer Lösung gesucht werden sollte, bisher ohne Ergebnis. Sollten auch diese Verhandlungen scheitern, wird ein unbefristeter Streik nicht mehr zu verhindern sein. Bereits im Jahr 2017 war die Arbeit in der Mine Escondida für 44 Tage niedergelegt worden, der längste Streik im Bergbau in der Geschichte des Andenstaates. Das Unternehmen erlitt Verluste von 740 Millionen US-Dollar, das chilenische Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um 1,3 Prozent. Chile ist der weltgrößte Kupferproduzent mit einem Anteil von einem Drittel am globalen Markt. Die chilenische Regierung, vertreten durch die Ministerien für Finanzen und Bergbau, hat ein entsprechendes Interesse, dass es nicht zu einem Streik kommt. Sie zeigt sich Berichten zufolge besorgt, dass es zu einer Schrumpfung der Wirtschaft kommen könnte. Man hoffe, dass es zu einem konstruktiven Dialog komme und eine Arbeitsniederlegung vermieden werden könne.“ Artikel von Marius Weichler vom 8.8.2021 bei amerika21 externer Link
  • Minera Escondida: Streikdrohung im größten Kupferbergwerk Chiles
    Die Arbeiter von Minera Escondida, einer der weltweit größten Kupferminen in der Atacama-Wüste im Norden Chiles, fordern die Aufteilung von einem Prozent der Dividende der vier ausländischen Kapitaleigner unter den Beschäftigten. An der Urabstimmung am Samstag, den 31.7., beteiligten sich 2164 Mitglieder der Gewerkschaft Sindicato N°1. 99,5 Prozent stimmten für den Streik. Ein Bonusangebot des Unternehmens hatten sie abgelehnt.
    Der Nettogewinn des Unternehmens betrug 2020 2,4 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung von 115 Prozent gegenüber 2019. Ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Arbeiter war die Förderung in der Pandemie voll aufrecht erhalten worden. Minera Escondida Limitada ist ein multinationales Unternehmen der britisch-australischen BHP Billiton (57,5%) und Rio Tinto PLC (30%) sowie der japanischen JECO Corporation (10%) und JECO 2 Ltd. (2,5%).
    2017 war dieses Bergwerk 44 Tage lang bestreikt worden, mit einem Verlust von 110 000 Tonnen Kupfer (bei einer Gesamtproduktion von 925 000 Tonnen in Chile, dem größten Kupferproduzenten der Welt). (Quelle: https://www.laizquierdadiario.com/Huelga-en-la-Minera-Escondida-paraliza-el-mayor-productor-de-cobre-chileno externer Link)
  • Streikdrohung wirkt sich auf den Kupfermarkt aus
    Die Streikankündigung der Arbeiter von Minera Escondida hat nach Monaten des Aufwärtstrends zu einem leichten Abfall des Kupferpreises an der Börse geführt. An der Metallbörse von London lag der Preis pro Pfund am Montag bei 4,41 US-Dollar, ein Verlust von 0,11% gegenüber dem vorherigen Freitag.
    Nach der Urabstimmung schrieb die Gewerkschaft: „Dieses durchschlagende Ergebnis zeigt einmal mehr das hohe gewerkschaftliche Bewusstsein unserer Basis, die erkannt hat, dass dieses Angebot keinen Fortschritt in Bezug auf die legitimen Forderungen der Arbeitnehmer beinhaltet.“ Um einen Streik zu vermeiden, hatte das Unternehmen eine Bonuszahlung von 18 Millionen Pesos (fast 20 000 Euro) für jeden Beschäftigten angeboten. Dies lehnte die Gewerkschaft ab. Das Angebot sei keine wirkliche Verbesserung, sondern würde die Verlängerung der Arbeitszeit, der Erhöhung der betrieblichen Anforderungen und die Belastung kranker und behinderter Arbeiter verschleiern. Die Einmalzahlung sei der Versuch, die endgültige Verschlechterung der Bedingungen zu erkaufen. Im Mittelpunkt dieses Konflikts „steht die Diskussion über die Arbeitsbedingungen zwischen Tausenden von chilenischen Arbeitern und dem größten transnationalen Bergbauunternehmen der Welt, das allein in diesem Jahr einen Umsatz von über 10 Milliarden Dollar erzielen wird“, so die Gewerkschaft. ). (Quelle: https://www.eldesconcierto.cl/nacional/2021/08/01/sindicato-de-trabajadores-de-minera-escondida-anuncia-huelga-legal-tras-no-saldar-demandas-con-la-empresa-cuprifera.html externer Link)
  • Obligatorische Schlichtung
    Auf Antrag des Unternehmens finden ab dem 3. August für fünf Tage Schlichtungsverhandlungen statt, die noch einmal um fünf Tage verlängert werden können. (Quelle: https://www.latercera.com/pulso/noticia/minera-escondida-confirma-extension-de-negociaciones-con-los-trabajadores-en-medio-de-amenaza-de-huelga/ externer Link)
  • Begehrter Rohstoff wird knapper: Dieser Streik könnte die Weltwirtschaft hart treffen
    Minenarbeiter in Chile sind sauer: In der weltgrößten Kupfermine drohen nun Streiks – und die könnten Wochen dauern. Das würde den Kupferpreis nach oben schnellen lassen und auch die deutsche Industrie treffen. Die ersten Anlageexperten spekulierten am Wochenanfang bereits auf steigende Kupferpreise – dabei ist das Edelmetall bereits seit Wochen sehr gefragt und erreichte bereits im April sein Zehnjahreshoch. (…) Doch Spekulanten gehen davon aus, dass der Preis weiter in die Höhe schießen könnte. Der Grund? Unzufriedene Arbeiter in Chile. Tatsächlich könnte der Arbeitskampf in dem südamerikanischen Land bedeutend für den Kupferpreis und damit auch für die deutsche Wirtschaft sein. In der weltgrößten Mine Escondida in Chile haben sich die Mitarbeiter bei einer Abstimmung der Gewerkschaft mit überragenden Mehrheit für einen Streik ausgesprochen. Von 2.175 Minenarbeiter lehnten 2.164 das Angebot des Minenbesitzer BHP Group Ltd. ab…“ Artikel von Nele Behrens vom 03.08.2021 bei t-online externer Link
  • Die Homepage der Sindicato N°1 de Trabajadores Minera Escondida externer Link und diese auf Twitter: Sindicato N1 de MEL externer Link
  • Nur auf Twitter die Meldung externer Link über das Abstimmungsergebnis von 99,5% für den Streik
  • TRABAJADORES DE MINERA ESCONDIDA CONCURREN MASIVAMENTE A VOTACIÓN / ARBEITER DER MINERA ESCONDIDA GEHEN MASSENHAFT ZUR WAHL
    Die Meldung der Gewerkschaft vom 30.7.21 externer Link über die tolle Wahlbeteiligung
  • Die Basisgewerkschaft Frente Trabajadores Mineros gibt es leider nur auf Fratzebuch externer Link
  • Siehe für die Geschichte der Belegschaft unsere gesamte Rubrik: Arbeitskämpfe in Chile » Der Streik bei Escondida ab Januar 2017
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=192326
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