Personalabbau: So ekeln Firmen Mitarbeiter raus

ChefEine frühere Psychotherapeutin erzählt, wie Unternehmen unbequeme Beschäftige entsorgen. Heute hilft sie Gefährdeten, solche Situationen auszuhalten. (…) Wenn die Patienten von den Schikanen und Intrigen erzählten, denen sie ausgesetzt waren, habe ich nicht für möglich gehalten, dass es so etwas in Wirklichkeit gibt. Ich habe ihre Erzählungen damals psychologisch gedeutet: Ein Konflikt mit dem Chef ist eher eine Auseinandersetzung mit dem Vater, der im Arbeitsleben ausgetragen wird. Das ist der falsche Ansatz. Was Menschen im Beruf wirklich krank macht, sind die Umstände am Arbeitsplatz. (…) Klassiker sind unlösbare Aufgaben. Pflichtbewusste Menschen, die meinen, alle Aufgaben lösen zu müssen, sind prädestiniert dafür, durch die Arbeit krank zu werden. Risiken sind auch die Verdichtung der Arbeit oder ungelöste Konflikte und illoyale Chefs. Oft wollten Vorgesetzte ihren Mitarbeitern sogar bewusst schaden, um sie loszuwerden. (…) In allen Größen von Unternehmen und Branchen gibt es solche abgekarteten und üblen Spielchen. Überwiegend sind es unbequeme Mitarbeitende, die Firmen loswerden wollen. Menschen die sich wehren, die den Finger in die Wunde legen. Die engagiert sind, etwas bewegen wollen. Das sind Stachel im Fleisch des Chefs, die er loswerden will. (…) Auch wenn man eine Situation nicht ändern kann, hat man Einfluss auf die eigene Einstellung. Man kann etwa beschließen, Angriffe nicht mehr persönlich zu nehmen. Oder innerlich kündigen. Das ist zwar keine gute Lösung, aber immer noch besser, als psychisch krank zu werden.“ Artikel von Peter Ilg vom 24.3.2021 bei heise news externer Link

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