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10 Jahre nach Fukushima: Und ab mit dem (radioaktiven) Wasser in den Ozean…
„… Oberbäumer ist wohl der einzige deutsche Zeitzeuge in Fukushima. Im Jahr 1986 wollte er mit Anfang 30 als Rucksacktourist Japan entdecken. Er stieg in Iwaki aus dem Zug, der größten Stadt südlich der heute zerstörten Atomanlage. Auf der Suche nach einer Jugendherberge sprach er eine Japanerin an, die ihn zu einem Bekannten mitnahm, bei dem er übernachten durfte. Sechs Monate später war er mit der jungen Frau verheiratet. Japan wurde seine neue Heimat. Heute ist er 66 Jahre alt. Er arbeitet als Englischlehrer und vertreibt deutsches Holzspielzeug an Einzelhändler. Die Folgen der AKW-Havarie für sein Leben und seine Wahlheimat hat er in vier Büchern sorgfältig protokolliert. Er will mir einige Orte in der Region zeigen, die seine biografischen Stationen seit der Katastrophe markieren. Wir treffen uns in Iwaki am Bahnhof. Mit dem Schnellzug dauert die Fahrt von Tokio hierher etwa drei Stunden. Die Strecke der Jobanlinie verläuft direkt am Pazifik und passiert auch das zerstörte Atomkraftwerk. Der Tsunami riss damals viele Gleise weg, an anderen Stellen verhinderte die Strahlung lange den Zugang. Neun Jahre dauerte die Instandsetzung, erst seit dem Frühjahr 2020 verkehren die Züge wieder…“ – aus dem Beitrag „Nach dem Beben“ von Marti Fritz am 07. März 2021 in der taz online zum 10. Jahrestag von Fukushima. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge und eine Studie zur japanischen Regierungspolitik 10 Jahre nach der AKW-Katastrophe und neu: Photos der „Fukushima Anti-Atom-Aktion“ vom 11.03.2021 in Koriyama
- „Japón insiste: El agua contaminada de Fukushima será lanzada al mar“ am 06. März 2021 bei kaosenlared ist ein Beitrag über ein Interview mit einem Minister der japanischen Regierung, worin dieser erneut unterstreicht, dass das radioaktive Wasser abgeleitet werden soll – in den Ozean…
- „A decade after Fukushima nuclear disaster, contaminated water symbolizes Japan’s struggles“ von Simon Denyer am 06. März 2021 bei der Washington Post ist ein Beitrag, der die Ausgangslage zusammen fasst, der zufolge die gesamte japanische Politik von der Katastrophe geprägt bleibt – und eben, wie darauf heute zu reagieren wäre…
- Greenpeace Studie : Zehn Jahre nach Fukushima Super-GAU ist Bevölkerung immer noch gefährlicher Strahlung ausgesetzt
- Für Demo-Berichte siehe #Fukushima und #Fukushima10anos
Photos der „Fukushima Anti-Atom-Aktion“ vom 11.03.2021 in Koriyama
Unsere KollegInnen von Doro-Chiba haben dankenswerterweise 3 Photos der „Fukushima Anti-Atom-Aktion“ vom 11.03.2021 in Koriyama gesandt, die wir hier mit ihren Kommentaren dokumentieren:
Siehe zum Hintergrund im LabourNet:
- Siehe auch unser Dossier Nach einem bahnbrechenden Urteil, das die Regierung für Fukushima verantwortlich macht: Die neue japanische Rechtsregierung unter Druck – am alljährlichen Kampftag alternativer Gewerkschaften im November 2020 soll dieser Druck verstärkt werden
- Und – zu unseren Kooperationspartnern von Doro-Chiba bei ihrem Besuch bei uns 2018: Gespräche über Gewerkschaften in Japan: „Natürlich war Fukushima ein Einschnitt“