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Die Türkei stoppt ihren Überfall auf den Irak und zieht ihre Armee zurück: Diesmal eine Schlappe kassiert…
„… Wie das türkische Verteidigungsministerium heute bekannt gab, hat die türkische Armee die am 10. Februar gestartete Militäroperation in der südkurdischen/nordirakischen Region Gare (Provinz Duhok) beendet. Journalisten aus der Region werten das plötzliche Ende der Operation als eine militärische Niederlage gegen die dort stationierten Guerillaeinheiten der PKK. Während das türkische Verteidigungsministerium von 48 getöteten und zwei festgenommenen PKK-Kämpfern spricht, haben die Volksverteidigungseinheiten der PKK (HPG) bereits zuvor die Zahlen der türkischen Armee als Falschmeldung bezeichnet. Die türkische Armee habe selbst hohe Verluste verzeichnet, die sie nicht bekannt gebe. Die HPG kündigte an, zeitnah eine ausführliche Stellungnahme zu den militärischen Auseinandersetzungen in Gare abzugeben und die Namen der eigenen Gefallenen bekanntzugeben. In einer ersten Erklärung hat die HPG die Behauptung des türkischen Verteidigungsministeriums zurückgewiesen, wonach PKK-Kämpfer von ihnen festgehaltene türkische Soldaten und Geheimdienstmitarbeiter getötet habe. Die HPG erklärte, dass die Türkei von Anbeginn der Operation die Region Gare breitflächig bombardiert habe. Ihr sei bekannt gewesen, dass sich in der Region auch die festgesetzten türkischen Soldaten und Geheimdienstmitarbeiter befinden…“ so die erste Meldung „Türkei bricht Militäroperation im südkurdischen/nordirakischen Gare ab“ am 14. Februar 2021 bei Civaka Azad über den Rückzug im Angriffskrieg… Siehe dazu auch einen weiteren Beitrag zur Bewertung des abrupten Endes des militärischen Überfalls, eine Meldung über innenpolitische „Konsequenzen“ des Regimes der AKP nach seiner Niederlage und – am Tag davor – einen Beitrag (einmal mehr) zu der Frage, was eigentlich die Bundesregierung vorher gewusst habe, sowie den Hinweis auf unseren Bericht zum Beginn des erneuten Überfalls…
- „Sieg für Guerilla“ von Nick Brauns am 15. Februar 2021 in der jungen welt bewertet den Rückzug so: „… Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat in der Nacht zum Sonntag überraschend das Ende der jüngsten Militäroperation gegen die Guerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak erklärt. Die Operation »Adlerklaue 2« im Gare-Gebirge sei abgeschlossen, die beteiligten Truppeneinheiten wieder sicher in ihre Stützpunkte zurückgekehrt. Der Versuch der türkischen Armee, sich dauerhaft in Gare festzusetzen, sei vereitelt worden, feierte indes das Hauptquartier der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (HPG) den Rückzug der türkischen Truppen am Sonntag den Erfolg ihres Widerstandes. Die Angriffe auf das rund 70 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt in der irakischen Autonomieregion Kurdistan gelegene Gare-Gebirge hatten am Mittwoch mit heftigen Luftangriffen begonnen, anschließend wurden Kommandoeinheiten von Helikoptern abgesetzt. Von Anfang an stießen die Invasoren auf den Widerstand der HPG, der sich auch kommunistische Partisanen des Guerillabündnisses HBDH aus der Türkei angeschlossen hatten. Ein am Sonntag von der kurdischen Nachrichtenagentur ANF verbreiteter Film zeigte Transporthubschrauber der türkischen Armee, die aufgrund des Beschusses durch die in den Bergen verschanzten Guerillakämpfer die geladenen Truppen nicht absetzen können und wieder abdrehen müssen. Gegen die türkischen Kommandotruppen setzte die Guerilla auch selbstgebaute Drohnen ein. Während das türkische Verteidigungsministerium von lediglich drei im Kampf gefallenen eigenen Soldaten aber 48 »neutralisierten« PKK-Kämpfern spricht, hatten die HPG bereits zuvor die Zahlen der türkischen Armee als Falschmeldung bezeichnet. Diese habe selbst hohe Verluste verzeichnet, die sie nicht bekannt gebe. Die HPG kündigten eine zeitnahe ausführliche Stellungnahme mit den Namen ihrer eigenen Gefallenen an...“
- „Nach dem Misserfolg/Niederlage der türkischen Armee bei der Offensive in Gare / Südkurdistan versucht die Staatsanwaltschaft von Ankara durch Repression Kritik am türkischen Vorgehen zum Schweigen zu bringen“ am 14. Februar 2021 im Twitter-Kanal von Ismail Küpeli meldet die ersten Reaktionen des türkischen Regimes auf seine Niederlage: Weitere Repressionsmaßnahmen…
- „Invasion in Südkurdistan: Was weiß die Bundesregierung?“ am 13. Februar 2021 bei der ANF berichtet von einer Anfrage aus guten Grund im Bundestag – schließlich gab es immer vor neuen Überfällen zufälligerweise Gespräche zwischen beiden Regierungen: „… Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am 2. Februar ein langes Gespräch mit ihrem türkischen Amtskollegen Hulusi Akar in Berlin geführt. Der Besuch wurde von Protesten begleitet. Im Anschluss erklärten beide Seiten, mit dem Gespräch zufrieden zu sein. Kramp-Karrenbauer bewertete das Treffen als „ein besonderes und gutes Signal unter Verbündeten“ und erklärte: „Die Türkei ist und bleibt ein wichtiger NATO-Partner.“ Auffällig war, dass Akar zuvor nach Hewlêr (Erbil) und Bagdad gereist war. Am 10. Februar startete dann die Invasion der türkischen Armee im südkurdischen Guerillagebiet Gare. Am selben Tag fragte Andrej Hunko (MdB DIE LINKE) die Bundesregierung, über welche Themen Kramp-Karrenbauer und Akar beraten haben. Konkret wollte der Linksabgeordnete wissen, inwieweit mögliche neue Militäroperationen in Nordostsyrien und im Nordirak Teil der Gespräche waren. Staatssekretär Thomas Silberhorn gab eine kurze Antwort auf die mündliche Frage. Demnach ging es um die „bilateralen Beziehungen im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die Bedeutung der Kohäsion des NATO-Bündnisses sowie die Lage in Afghanistan, wo die Türkei neben Deutschland, Italien und den USA eine von vier Rahmennationen bei der Mission Resolute Support ist. Dazu zählt auch die Lage im Irak und Syrien“. Das Hauptaugenmerk habe auf der Lage im östlichen Mittelmeer gelegen, so die Antwort der Bundesregierung, die abschließend festhält: „Deutschland wird diesen Dialog mit dem türkischen Partner fortsetzen.“...“
- Siehe dazu zuerst: „Der nächste Krieg des türkischen Regimes: Stoppt den Überfall!“ am 12. Februar 2021 im LabourNet Germany