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RentnerInnen, DozentInnen, Pflegebeschäftigte und AutomobilarbeiterInnen im Iran streiken und protestieren: Für Lohnauszahlung und gegen angebliche „Sozialreformen“
Peugeot, Renault und Suzuki – deren Wagen werden unter anderem in Irans größter Autofabrik Khodro in Täbris (der Sitz des Hauptwerks) in Lizenz nachgebaut. Auch bei diesem internationalen Konzern (unter anderem mit Werken in Aserbeidschan, Belarus, Senegal, Syrien und Venezuela) gab es, spätestens seit September/Oktober 2020, wesentliche Verzögerungen bei der Auszahlung von Löhnen bzw. sie wurden teilweise bis heute nicht ausbezahlt. Was unter anderem dazu führte, dass Kolleginnen und Kollegen nicht in Rente gehen konnten – oder auch medizinische Betreuung zu erhalten, weil die Sozialversicherungen sich ihrerseits angesichts ausgebliebener Sozialbeiträge weigern, Rente usw. auszubezahlen. In der Meldung „Iranian auto workers strike against non-payment of wages“ am 11. Februar 2021 bei IndustriAll wird berichtet, dass es seit Herbst immer wieder Proteste gab, die nun zu Beginn 2021 in eigenständige Streiks gemündet sind. (Wenn es um den Iran geht, benutzt sogar IndustriAll die ansonsten „streng verbotene“ Bezeichnung „wilde Streiks“ – wildcat). Hintergrund ist einerseits die Epidemie-Krise, die im Iran sich zu den Auswirkungen der Wirtschaftsblockade vor allem durch die USA addiert und eben dazu führt, dass nun auch „Renommier-Unternehmen“ nicht mehr in der Lage sind, Löhne auszubezahlen, was bisher meist in staatlichen Bereichen (nicht zuletzt solchen, die privatisiert werden sollen) der Fall gewesen war. Siehe dazu auch eine weitere Meldung über soziale Proteste verschiedener Berufsgruppen und Rentnerinnen und Rentner im Januar und einen Bericht über Widerstandsaktionen gegen einen neuen antisozialen Plan des zuständigen Ministeriums
- „Pensioners, educators, medical staff and university lecturers protest in Tehran“ bereits am 11. Januar 2021 bei der SZAC berichtete bereits zu Jahresbeginn von neuen Protesten verschiedener Gruppen Betroffener sowohl gegen die Nichtausbezahlung von Löhnen, als auch für Verbbesserungen ihrer Versicherungsbezüge, beziehungsweise für eine Neuordnung ihrer jeweiligen beruflichen Karrierepläne durch die zuständigen Behörden.
- „Labor Activists Slam Government’s New Contracts Proposal“ am 11. Februar 2021 im Iran Wire berichtet von der Initiative verschiedener Aktiven-Gruppe iranischer GewerkschafterInnen gegen eine Initiative einer Abteilung des Sozialministeriums, der zufolge ab März 2021 die Unternehmen jede Arbeiterin und jeden Arbeiter, unabhängig beispielsweise von ihren jeweiligen Berufsjahren, als „neu im Beruf“ einstufen können (und sie entsprechend schlechter bezahlen), wenn sie eben neu eingestellt werden. Dagegen organisieren verschiedene Gruppierungen von Beschäftigten Proteste und Widerstandsaktionen (beispielsweise vor den Türen des Ministeriums) und mobilisieren weiter für größere Aktionen in der nahen Zukunft und gemeinsam mit den Betroffenen der antisozialen maßnahmen anderer Behörden bzw. zuständiger Ministerien.