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„Dank des Vaterlandes“ für die „Helden“ der Epidemie: New Yorker Polizei überfällt streikende Großmarkt-ArbeiterInnen – am Martin Luther King Day…
Am Sonntag 17. Januar 2021 traten 1.400 Kolleginnen und Kollegen in dem Großmarkt Hunts Point in Longwood, New York, in den Streik für ihre Forderung nach 1 Dollar die Stunde Lohnerhöhung und 60 Cent pro Stunde Unternehmensbeitrag zur Krankenversicherung – der die Geschäftsleitung mit einem „Angebot“ von insgesamt 32 Cent Gesamterhöhung gegenüber getreten war. Das Durchschnittseinkommen der Streikenden beträgt 40.000 Dollar im Jahr – offiziell ziemlich genau die Summe, die in New York eine allein stehende Person zum Überleben benötigt. Es ist der erste Streik in Hunts Point seit 1986. Hunts Point ist der größte der zahlreichen Großmärkte in New York und Longwood eine der ärmsten Gemeinden: Während in ganz New York 17% der Bevölkerung unterhalb der offiziellen Armutslinie leben müssen, sind es hier sage und schreibe 38%. In dem ausführlichen Bericht „Cops Arrest Essential Union Workers Striking for $1 Raise“ von Edward Ongweso am 19. Januar 2020 bei Vice wird informiert, dass bereits am Montag das New York Police Department die Streikenden überfallen hat und mehrere von ihnen festgenommen. Die Streikenden – die zu jenen gehören, die längere Zeit als „Helden“ in der Epidemie gefeiert wurden, weil sie die Nahrungsversorgung der Stadt zu sichern halfen, haben nun den „Dank des Vaterlandes“ auch real erhalten. Die Teamsters, die Gewerkschaft, die den Streik organisiert (weil eben viele der Streikenden LKW-Fahrer sind) protestierte umgehend gegen den Polizeiangriff und organisiert eine Solidaritätskampagne mit den Streikenden. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge, darunter sowohl ein Tweet (samt sehr ausführlichem und lesenswertem Thread) der örtlichen Teamster-Gewerkschaft, die den Streik organisiert und auch eine Meldung zur Fortsetzung des Streiks nach dem Überfall:
- Der Streik in New Yorks wichtigstem Großmarkt ist erfolgreich beendet: Breite Solidarität nach dem Polizeiüberfall erzwingt verdoppelte Lohnerhöhung
Der Polizeiüberfall auf die Streikenden in New Yorks Großmarkt Hunts Point hatte nicht zum Ergebnis, dass der Streik geschwächt wurde – im Gegenteil wurde er durch die entstandene Solidarität noch gestärkt fortgesetzt. Und führte dazu, dass das Unternehmen sein ursprüngliches Angebot mehr als verdoppeln musste – 70 Cents Lohnerhöhung die Stunde, das fanden bei der Urabstimmung am Wochenende 97% der 1.400 Streikenden OK und stimmten für die Annahme des Entwurfs eines Tarifvertrags. In dem Bericht „Hunts Point Produce Market Workers End Strike with a Raise“ von Claudia Irizarry Aponte am 23. Januar 2021 bei The City wird weiterhin informiert, dass auch die Forderung, keine erhöhten Krankenversicherungsbeiträge der Beschäftigten einzuführen erfüllt wurde. Mehrere Streikende kommen darin abschließend zu Wort – und unterstreichen einhellig, sie hofften, anderen gezeigt zu haben, dass es sich lohnt zu kämpfen… Siehe dazu auch einen Videobericht von der Urabstimmung zum erfolgreichen Streikende:- „Local 100 Fightback Coalition Live Stream“ am 22. Januar 2021 bei Facebook war der Live Stream von der Verkündung des Ergebnisses der Urabstimmung – und dem Beginn der Feiern…
- „Hunts Point Produce Workers Enter Day Three Of Strike After NYPD Breaks Up Picket Line“ von David Cruz am 19. Januar 2021 bei The Gothamist berichtet von der Streikversammlung nach dem Polizeiüberfall, auf der die Fortsetzung des Streiks beschlossen wurde. Zum Artikel gehören auch mehrere Videoberichte vom Überfall der Polizei, deren Sprecher offiziell als Grund für die Aktion nannte, die Streikenden hätten „den Verkehr gestört“, die sechs Festnahmen seien nur vorübergehend gewesen – offensichtlich ein erster Versuch, den regelrechten Aufschrei, der die erste Reaktion auf die Polizeiaktion war, etwas einzudämmen.
- „“Hands up don’t shoot!” We condemn the arrests of several peaceful strikers on the Teamsters picket line tonight at Hunts Point Market. These essential workers deserve their $1 raise” am 19. Januar 2021 im Twitter-Kanal der Teamsters Local JC16 ist einerseits ein kurzer Videobericht von dem Polizeiüberfall (bei dem die Streikenden den anstürmenden Polizisten entgegenrufen “Nicht schießen! Wir haben die Hände hoch!) und dokumentiert andrerseits die Erklärung der Gewerkschaft, in der dieser Polizeiüberfall verurteilt wird und zur Solidarität aufgerufen. Im nachfolgenden – extrem ausführlichen – Thread zu dieser Meldung wird unter mehreren anderen auch das Thema diskutiert, dass hier eindeutig mehr Polizei anwesend war, als etwa bei faschistischen Sturm auf das Capitol – und die Forderung ausführlich debattiert, der Gewerkschaftsbund AFL-CIO möge endlich Polizeigewerkschaften ausschließen (die New Yorker Polizeibruderschaft ist nicht Mitglied im Gewerkschaftsbund).