Heute beginnt der Streik bei Bosch (BSH) in Peru als Ergebnis jahrelanger Missachtung der KollegInnen durch das Unternehmen – Aufruf zur Solidarität
Für den 7. Dezember 2020 hat die Betriebsgewerkschaft SITOB bei Bosch (BSH) in der Nähe von Perus Hauptstadt Lima die Belegschaft zu einem unbegrenzten Streik aufgerufen. Die Geschäftsleitung hatte für die diesjährigen Tarifverhandlungen von der Gewerkschaft eine Nullrunde gefordert – „natürlich“ wegen der Epidemie. In Wirklichkeit aber als faktische „Krönung“ eines antigewerkschaftlichen Kurses, der bereits seit Jahren vom Unternehmen konsequent verfolgt wird. In dem Bericht „Perú: tenaz reclamo de los trabajadores del sindicato SITOB“ von Rafael Santos am 23. Mai 2020 bei Prensa Obrera – also vor rund einem halben Jahr – wurde bereits von zwei Jahre andauernden Auseinandersetzungen um 158 willkürliche Entlassungen berichtet (ganz „zufällig“ waren 111 der Entlassenen Gewerkschaftsmitglieder, darunter der gesamte Gewerkschaftsvorstand und zur selben Zeit wurden 100 Neueinstellungen angekündigt). Entlassungen, die sogar vom Arbeitsministerium Perus als unrechtmäßig beurteilt worden, inklusive der Aufforderung, sie rückgängig zu machen, was bis heute nur zum Teil befolgt wurde – und Gewerkschaftsaktivisten blieben bis heute über 2 Jahre lang ohne Lohn. Die Gewerkschaft SITOB, darauf wird in dem Beitrag noch besonders hingewiesen, gehört zu einem Netzwerk betrieblicher Gewerkschaften, die sich gegenseitig im Kampf gegen Entlassungen unterstützen. Siehe dazu auch einen weiteren Beitrag zum Kampf gegen die Willkür der BSH-Geschäftsleitung sowie die deutsche Übersetzung des Solidaritäts-Aufrufs des Alternativen Gewerkschaftlichen Netzwerks für Solidarität und Kampf (inklusive Link zum spanischen Original) mit e-mail-Vorlage
Keiner glaubt den Versprechungen der indischen Rechtsregierung: “Delli Chalo“ (Belagerung Delhis) der Bauern am 08. Dezember 2020 ausgerufen
Die Proteste der indischen Kleinbauern gegen die neoliberale Agrarpolitik der rechtsradikalen Modi-Regierung gehen weiter. Nachdem zunächst am Donnerstag den 03. Dezember und dann auch am Samstag 05. Dezember zwei Gespräche einer Delegation mit Regierungsvertretern ergebnislos blieben, ist für den 8. Dezember der Delli (wie die Menschen in Delhi den Namen der Stadt aussprechen) Chalo ausgerufen worden, ein „Bharath Bandh“ (am ehesten: Blockade) der Hauptstadt. Die Bauern-Koordination AIKSCC unterstrich in dem Aufruf, dass es keine weiteren Verhandlungen mit der Regierung geben werde, solange die umstrittenen drei neuen Agrargesetze nicht zurückgezogen würden. Die Regierung ihrerseits forderte mehr Zeit, um konkrete Zusagen geben zu können. Was allgemein als Zeichen des Rückzuges bewertet wurde, da sowohl die Dauer als auch der Umfang der Proteste im ganzen Land unerwartet groß und lange sind. Siehe im neuen Überblick dazu vier aktuelle Beiträge nach dem Scheitern der zweiten Gesprächsrunde, einen Ökonomie-kritischen Hintergrundbeitrag zu den neuen Agrar-Gesetzen, einen ganz besonderen Demonstrations-Videobericht, den Hashtag zur Blockade am 8. Dezember und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den Kleinbauern-Protesten in Indien (in Zusammenhang mit dem Generalstreik vom 26. November)
Lieber Gruss, Mag und Helmut – heute Morgen gab es Probleme mit unserem mail-Server (daher die relative Verspätung) – falls e-mails zurückgewiesen wurden, bitte erneut senden!
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Porto Marghera – Die letzten Feuer
„Dieser bemerkenswerte Film schlägt einen Bogen von 1955 bis 2004 und beschreibt die Kämpfe im petrochemischen Industriekomplex von Porto Marghera aus der Perspektive einiger militanter Arbeiter. Eine Gruppe aus Arbeitern, Studierenden und Intellektuellen war dort von den frühen 1960er Jahren bis in die 80er Jahre hinein unter wechselnden Namen aktiv. Sie kämpften nicht nur für mehr Lohn, sondern auch gegen die Zerstörung der Gesundheit der Arbeiter und die Vergiftung der Umwelt. (…)1968 kam es zu einem großen Streik, der in der Besetzung des Bahnhofs von Mestre gipfelte. Die Streikenden forderten „5.000 Lire mehr für alle!“. Danach wurden die Arbeiteraktivisten aus der Gewerkschaft CIGL ausgeschlossen. Sie organisierten sich in der Gruppe Potere Operaio, die sie 1967 mitgegründet hatten…“ Video bei labounet.tv (italienisch mit dt. UT | 55 min | 2004)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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