„Die meisten sind gut versorgt“ und gleichzeitig: Die Altersarmut wird weiter wachsen. Kein Widerspruch
„… Altersarmut ist kein Problem in unserem Land, das hört und liest man immer wieder (…). Aber Schein bleibt Schein und wird nicht zum Sein, nur weil man es immer behauptet. Tatsächlich haben wir bereits in den zurückliegenden Jahren einen überdurchschnittlichen Anstieg der Armutsbetroffenheit bei den älteren Menschen. Wenn man „richtig“ rechnet. (…) Altersarmut ist heute schon ein reales und leider an Gewicht gewinnendes Problem – das merkt man vor allem vor Ort, wo die konkreten Lebenslagen der Menschen sichtbar werden. Genau diese unmittelbare Betroffenheit ist sicher der Grund, warum – um nur eines von vielen Beispiele zu erwähnen – das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) das Thema aufgegriffen hat und zugleich versucht, Handlungsperspektiven aufzuzeigen (…) »Das Merkmal „Grundsicherung im Alter“ ist nicht aussagekräftig, da sich die erhebliche versteckte Altersarmut nicht darin widerspiegelt. Denn viele Bezugsberechtigte stellen aus Scham oder Unwissenheit keinen Antrag auf Grundsicherung im Alter.« So ist das. Auch hier wurde in den vielen Beiträgen zum Thema Altersarmut immer wieder eindringlich davor gewarnt, Altersarmut auf den Bezug von Grundsicherung im Alter nach SGB XII zu reduzieren. Aber genau auf dieses Phänomen trifft man immer wieder, seitens der Politik und auch in vielen Medienberichten. (…) Seit 2005 ist die „Armutsgefährdungsquote“ bei den „Rentnern und Pensionären“ als Teilgruppe der 65 Jahre und älteren Menschen um mehr als 60 Prozent angestiegen…“ Beitrag von Stefan Sell vom 24. November 2020 auf seiner Homepage