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Journalistinnen-Mord in Malta: Spitze des Eisbergs eines besonderen Kapitalismus

EU-Richtlinie gegen Whistleblower und Journalismus: Wirtschaft geschützt – Öffentlichkeit vernachlässigt„…Kein Drehbuchautor würde es wagen, die Einzelheiten in der Saga um die Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia auf Malta zu erfinden. Zu absurd und beinah künstlich erscheinen Personal und Szenarien, quasi alle bekannten Filmmotive kommen darin vor. Ein „Consigliere“ hinter dem Regierungschef, der als Strippenzieher des Inselstaates die dunklen Geheimnisse kennt oder selbst ihr Urheber ist. Skrupellose Geschäftsleute, Superreiche aus Russland und Nahost, ihre Yachten, Geldkoffer, Spielkasinos, zweifelhafte Banken, Auftragskiller und ein Mordkomplott, das am Ende aufflog. Premier Joseph Muscat und sein Kabinettschef Keith Schembri haben auf Malta eine Machtergreifung wie aus dem Lehrbuch inszeniert. Sie taten alles, um Geld auf die Insel zu bringen, egal wie zweifelhaft dessen Herkunft. Sie bauten eine Casino-Industrie als perfekte Geldwaschanlage auf. Banken auf der Insel drücken regelmäßig mehr als beide Augen zu. Die Vergabe öffentlicher Aufträge wurde zum Wettbewerb der Korruption. Und ausländische Oligarchen, auf der Suche nach einem EU-Pass, konnten ihn auf Malta gegen gute Bezahlung einfach kaufen. Die Yachten all dieser „Geschäftsleute“ liegen zu Hunderten in den Häfen der Insel. Hier kann man sogar diskret kommen oder gehen...“ – aus dem Kommentar „Malta ist eine Warnung“ von Barbara Wesen am 02. Dezember 2019 bei der Deutschen Welle externer Link über einen Mord, der auch Hintergründe gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen deutlich macht.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=181622
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