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Gewinnt Lukaschenko? Die bisher kleinsten Demonstrationen – und die größten Polizeiaufgebote am Wochenende in Belarus
„… Uniformierte in Sturmhauben sind in Belarus in Hundertschaften gegen neue Proteste vorgegangen. Es gab Hunderte Festnahmen, wie das Menschenrechtszentrum Wesna auf seiner Internetseite mitteilte. Am Nachmittag waren dort bereits rund 350 Namen aufgeführt. Auf Videos und Fotos war zu sehen, wie Uniformierte teils ohne Erkennungszeichen friedliche Menschen auf den Boden drückten und in Gefangenentransporter zwängten. An mehreren Stellen der Stadt ging die Sonderpolizei OMON gegen Menschengruppen vor, die versuchten, im Stadtzentrum gegen Machthaber Alexander Lukaschenko zu demonstrieren. Wie jeden Sonntag waren Tausende Menschen auf den Straßen unterwegs. Auch in anderen Städten gab es Demonstrationen. Metrostationen in Minsk waren gesperrt, damit Demonstranten nicht ins Stadtzentrum gelangen konnten. Auch das mobile Internet war erneut weitgehend abgeschaltet – so sollten Verabredungen zu Versammlungen in der Stadt erschwert werden. Truppen sperrten mehrere Straßen…“ – aus der Meldung „Hunderte Festnahmen in Belarus“ am 08. November 2020 bei tagesschau.de – worin über die zurückgehenden Teilnahme-Zahlen ebenso hinweg gegangen wird, wie über die fragliche Führungsposition „im Westen“ hoch gehandelter Oppositioneller (und, beispielsweise, darüber, dass sich vergleichbare Polizeiüberfälle in Frankreich laut tagesschau „natürlich“ nicht ereignen…). Siehe dazu auch einen eindeutigeren Videobericht, einen weiteren aktuellen Beitrag und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den demokratischen Massenprotesten in Belarus:
- „Over 1000 people detained around Belarus after today’s protests with the smallest demonstration in Minsk since the beginning of the whole movement against Lukashenko” am 08. November 2020 im Twitter-Kanal von Integration Nightmare ist ein Videobericht über den Polizeieinsatz am Wochenende der sowohl wachsende Polizeigewalt als auch sinkende Teilnahmezahlen deutlich macht
- „Polizei schickt Rekordaufgebot“ von Bernhard Clasen am 08. November 2020 in der taz online berichtet unter anderem: „… „Vielleicht waren es diesen Sonntag weniger Menschen als beim letzten Mal,“ schiebt er nach, aber so viel Polizei wie heute habe er noch nie auf der Straße gesehen seit dem 9. August. Motivierend auf die Demonstranten habe gewirkt, dass Präsident Alexander Lukaschenko und sein für die Staatssicherheit zuständiger Sohn Viktor jetzt auf der Sanktionsliste der EU seien. (…) Dieses Mal, so Kondratiewa, habe die Polizei es wohl geschafft, die zahlreichen Kolonnen von Demonstranten, die sich auf das Stadtzentrum zubewegt hatten, an einer Vereinigung zu hindern. So seien auch Bilder eines Menschenmeeres verhindert worden, fügt sie traurig hinzu. Das Portal naviny.media berichtete um 17 Uhr von über 300 Festnahmen. Darunter seien auch bekannte Persönlichkeiten wie der Zehnkämpfer Andrej Krawtschenko, Olympiamedaillengewinner, der Kickboxer Iwan Ganin und die Ex-Pressesprecherin des Brester Clubs „Dynamo“, Olga Chischinkowa. Eine Protestwoche laufe fast schon ritualisiert ab, berichtet Kasynenko: Am Montag gingen Rentner und Studierende auf die Straße, am Mittwoch Menschen mit Behinderungen, am Samstag die Frauen. „Unser Land gerät zunehmend in die Isolation“, so Kasyanenko. „Zunächst hat man am 2. November Ausländern die Einreise verboten, nun dürfen sogar belarussische Staatsbürger nicht mehr aus dem Ausland zurückkehren.“...“
- Siehe dazu auch: „Hat dieser “Generalstreik” in Belarus die Position des Regimes geschwächt? Oder gestärkt?“ am 02. November 2020 im LabourNet Germany