- Automobilindustrie
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
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- Abfall/Umwelt/Ver-/Entsorgung
- Banken und Versicherungen
- Bildungs- und Erziehungseinrichtungen
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- Dienstleistungen allgemein/diverse
- Gastronomie und Hotelgewerbe
- Gesundheitswesen
- Groß- und Einzelhandel
- Öffentlicher Dienst und Behörden
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- Sex-Arbeit
- Soziale Arbeit, Kirche und Wohlfahrts-/Sozialverbände
- Sportwirtschaft
- Transportwesen: (Öffentlicher) Personen (Nah)Verkehr
- Transportwesen: Bahn
- Transportwesen: Hafen, Schiffe und Werften
- Transportwesen: Luftverkehr
- Transportwesen: Post- und Paketdienste
- Transportwesen: Speditionen und Logistik
- Wachdienste und Sicherheitsgewerbe
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- Banken und Versicherungen
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- Öffentlicher Dienst und Behörden
- Reinigungsgewerbe und Haushalt
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- Soziale Arbeit, Kirche und Wohlfahrts-/Sozialverbände
- Sportwirtschaft
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Arbeitnehmervertreter der TUI (fly) kritisieren Jobabbau mit Steuergeldern
Dossier
“Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) unterstützt die Beschäftigten der TUI fly in ihrem Bestreben, die TUI fly gemeinsam aus der Corona-Krise zu führen, anstatt mit Steuergeldern Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. „Staatshilfen werden offensichtlich genutzt, um die TUI fly in Deutschland zusammenzuschrumpfen“, kritisiert der zuständige ver.di-Tarifsekretär Marian Drews: „Hier vollzieht eine funktionierende deutsche Airline Flucht aus demokratischer Mitbestimmung und Tarifverträgen. Das ist ein Skandal und nichts anderes als sozialpolitische Verantwortungslosigkeit der TUI fly Geschäftsführung“, betont Drews. Zuvor hatten sich die Beschäftigten der TUI fly mit einem Hilferuf an die Politik gewandt, die ihren Einfluss geltend machen soll, um Massenentlassungen, Standort- und Stellenverlagerungen zu verhindern. (…) Es werde immer deutlicher, dass das Vorgehen weniger mit der Corona-Krise zu tun habe, sondern vielmehr damit, die Gelegenheit zu nutzen, um mithilfe von Steuergeldern ein Restrukturierungsprogramm brutal gegen die Arbeitnehmer durchzupeitschen, stellt Drews klar. Nach den bisherigen Plänen von TUI fly soll die technische Basis in Hannover geschlossen und damit ein Großteil der Flugzeugwartung nach Belgien und England verlagert werden. Ebenso würden Flugzeugflotte und Crewstandorte im Inland mehr als halbiert. Die geplanten Maßnahmen bedrohen die Arbeitsplätze von mehr als 1.000 Menschen und ihre wirtschaftliche Existenz.“ ver.di Pressemitteilung vom 08.11.2020 , siehe auch entsprechende Meldung bei airliners.de und neu dazu:
- Dachverband kritisiert Mallorca-Flüge der TUI AG: Konzern muss mehr Verantwortung für Klimaschutz übernehmen / 12 Fragen zur Hauptversammlung am 25. März 2021
„Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre verurteilt die Mallorca-Sonderangebote von TUIfly, weil sie der Eindämmung des Covid-19-Infektionsgeschehens zuwiderlaufen. Zur morgigen Hauptversammlung der Muttergesellschaft TUI AG hat der Dachverband 12 Fragen eingereicht. „TUI hat in der Corona-Krise Milliarden Steuergeld bekommen, nur um jetzt mit Billigangeboten Menschen mitten in der Pandemie nach Mallorca zu fliegen“, moniert Jens Hilgenberg, Vorstandsmitglied des Dachverbands und Verkehrsreferent des BUND. „Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Steuerzahler*innen, sondern zeigt, welche Blüten Staathilfen ohne Bedingungen tragen können. Staatsgeld nur gegen verbindliche Verpflichtungen in Sachen Pandemiebekämpfung und für mehr Umwelt- und Klimaschutz: Das hätte von Anfang an die Position der Bundesregierung sein müssen.“ Angesichts einer solch massiven Unterstützung durch Staat und Gesellschaft – bislang sind dem Konzern mehr als 4 Milliarden Euro an Krediten gewährt worden – muss vom Vorstand verlangt werden, in Zukunft mehr Verantwortung für den Klimaschutz zu übernehmen und konkrete Maßnahmen zu beschließen, um dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens gerecht zu werden, fordert der Dachverband. Einige Kreuzfahrschiffe der TUI AG laufen nach wie vor mit gesundheits- und umweltschädlichem Schweröl und tragen zu der hohen Luftschadstoffbelastung in Hafenstädten bei. „Ist der Vorstand bereit, übergangsweise in wirksamere Abgastechnik als bisher und längerfristig in emissionsfreie Antriebe zu investieren?“, fragt der Dachverband. „Beschäftige und Betriebsräte der TUI AG haben öffentlich kritisiert, dass die Lasten durch Kurzarbeit und Lohnkürzung teils unverhältnismäßig ungleich verteilt sind – zum Nachteil von weniger verdienenden Berufsgruppen“, erklärt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands. „Vorstand und Aufsichtsrat sollten daher ein Zeichen setzen, ihre Gehälter und ihre Vergütung deutlich absenken sowie auf Boni verzichten.“ Pressemitteilung vom 24.03.2021 der Kritischen AktionärInnen - TUI auf Staatskosten. Reisekonzern erhält weiteres Hilfspaket. Gewerkschaften und Linke fordern Beschäftigungsgarantien
„Und noch ein Griff in die Portokasse des Staatshaushalts: Der weltgrößte Touristikkonzern TUI mit seiner Flotte Tuifly erhält 1,25 Milliarden Euro vom Bund. Eine Art Rettungsaktion gegen den Bankrott. Die Umsatzeinbrüche sind dramatisch, im zweiten Quartal 2020 verringerten sich die Erlöse um 98,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit der nun dritten Finanzspritze wurden dem Konzern inklusive privater Mittel rund 4,8 Milliarden Euro an Unterstützung zugesagt, um Ausfälle zu kompensieren. Existenzgarantien für den Konzern, nicht für die Beschäftigten wohlgemerkt. Zum Abnicken des Finanzpakets wurden die TUI-Aktionäre eilig am Dienstag zur außerordentlichen Hauptversammlung zusammengerufen. »Das Paket enthält Komponenten, die genehmigt werden müssen«, erklärte Vorstandschef Friedrich Joussen am Montag via dpa. Dazu gehöre unter anderem die Kapitalerhöhung über rund 500 Millionen Euro. Mit der Ausgabe weiterer Aktien will TUI auf dem Börsenparkett punkten, sprich Anteile veräußern. Die Aktienbesitzer folgten ihrer Konzernspitze mit großer Mehrheit. Bereits am Montag stimmte die EU-Kommission in Brüssel zu. (…) »Die Rettung durch den Staat kann nur der erste Schritt sein«, sagte etwa Sonja Austermühle, Verdi-Bundesfachgruppenleiterin für den Bereich Touristik, am Dienstag im jW-Gespräch. Jetzt liege es an TUI, Arbeitsplätze zu erhalten, und zwar hierzulande. Pläne für Stellen- und Flottenkürzungen würden in der Regel nur »häppchenweise« seitens des Konzerns vorgelegt, monierte die Gewerkschafterin. »Ein Gesamtbild der Situation für die Beschäftigten lässt sich so kaum gewinnen.« Klar ist: Geldmittel aus dem Steuersäckel müssen an Standards gekoppelt sein, an eine Tarifbindung etwa, mahnte Austermühle. Etwas konkreter sieht es bei der TUI-Tochter Tuifly aus. Zuletzt war die Rede von bis zu 900 Vollzeitstellen, die gestrichen werden könnten: 720 beim fliegenden Personal, davon 280 Pilotenvollzeitstellen, sowie 280 beim Bodenpersonal, in der Technik und Verwaltung. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) legte am Montag ein eigenes Rechenmodell vor. Demnach seien TUI pro Arbeitsplatz in Deutschland 430.00 Euro an Staatsknete zugeflossen…“ Artikel von Oliver Rast in der jungen Welt vom 06.01.2021 - ver.di begrüsst die Stützungsmaßnahmen für TUI [um „nach der Krise wieder durchzustarten“] und Handelsblatt (!) kritisiert: „dieselbe Summe investierte der Bund seit 2008 in insgesamt vier Kita-Programme“
- ver.di: TUI muss Stützungsmaßnahmen in gute und sichere Arbeitsplätze investieren
“Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt, dass für den TUI-Konzern ein neues Finanzierungspaket in Höhe von 1,8 Mrd. Euro unter Beteiligung des Bundes auf den Weg gebracht wurde. Mit Hilfe der erneuten Stützungsmaßnahmen könnten Arbeitsplätze erhalten werden. „Nun ist es an TUI, diese Mittel zukunftsgerichtet zu verwenden und den Beschäftigten sichere und vor allem auch existenziell absichernde Arbeitsplätze zu garantieren“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. Weitere Einschnitte in die Entgelte und Arbeitsbedingungen müssten ebenso verhindert werden, wie eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Vielmehr müsse der Konzern nun mit attraktiven und motivierenden Arbeitsbedingungen dafür sorgen, dass er auch nach der Corona-Krise am Markt gut bestehen kann. „Das wird sicherlich nicht mit wenig Personal und Einschränkungen in der Qualität und im Leistungsspektrum gelingen“, so Behle. Im Gegenteil werde das Knowhow und die gute und qualifizierte Arbeit der Beschäftigten dringend benötigt, um nach der Krise wieder durchzustarten. Die Beschäftigten der verschiedenen Gesellschaften würden zu Gunsten des Konzerns bereits jetzt mit erheblichen Einschnitten durch Personalabbau, durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Gesellschaften mit schlechteren Vergütungsmodellen, Gehaltseinbußen durch monatelange Kurzarbeit und Reduzierung flexibler Gehaltsbestandteile belastet. Zudem fordere der Konzern weitere Einschnitte wie beispielsweise Stellenabbau bei der TUI fly, Verlängerung und Ausweitung der Kurzarbeit in verschiedenen Gesellschaften, Reduzierung der Ausbildungskapazitäten und weitere Einschnitte in Gehaltsbestandteile. Diese Forderungen seien untragbar, so Behle. Sie forderte TUI auf, die erneuten Stützungsmaßnahmen dafür zu nutzen, die Arbeitsplätze zu erhalten und attraktive und sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Das werde auch dem Konzern zu Gute kommen. Es sei nun an Bund und Land, ihren Einfluss geltend zu machen, dass sozialverträgliche und zukunftsfähige Antworten gemeinsam mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gefunden werden und nicht gegen sie. Die Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland müsse gestoppt werden.“ ver.di-Pressemitteilung vom 03.12.2020 – wir konnten das aus Dokumentationszwecken unmöglich kürzen… - Mit den Milliardenhilfen für Tui macht der Staat so ziemlich alles falsch
“Wer rückblickend in ein, zwei Jahren eine Liste der schlimmsten Fehler erstellt, die sich die Regierung während der Corona-Pandemie geleistet hat, wird an oberster Stelle den Namen eines in London gelisteten Reisekonzerns notieren: Tui. Insgesamt 4,3 Milliarden Euro, so steht seit Mittwochabend fest, hält der Staat bislang an deutschen Steuergeldern bereit, um den Hannoveraner Konzern zu retten – ein Unternehmen übrigens, das sich mehrheitlich im Besitz ausländischer Investoren befindet. Allein die Summe schon macht sprachlos. Wem sie angesichts der vielen Nullen zu abstrakt erscheint, dem könnten Relationen wie diese weiterhelfen: Rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigt der Reisekonzern in Deutschland, sodass auf jeden Kopf eine Rettungssumme von 430.000 Euro entfällt. Eine andere Vergleichszahl gefällig? Nahezu exakt dieselbe Summe investierte der Bund seit 2008 in insgesamt vier Kita-Programme, um Betreuungsplätze für eine halbe Million Kinder unter drei Jahren zu schaffen. (…) In den Schlamassel manövrierte sich die Bundesregierung wie einst Goethes Zauberlehrling. Denn um die Schäden in den Griff zu bekommen, verursachte Berlin mit unbedachten Gegenmaßnahmen immer noch größere Kalamitäten – getreu dem Wort des Dichters: „Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“ Man erinnere sich: Gleich zu Beginn des ersten Lockdowns im März machte Berlin für Tui auch deshalb einen KfW-Kredit über 1,8 Milliarden Euro locker, um eigene Versäumnisse zu vertuschen. Weil die Bundesregierung aus der Pleite des Wettbewerbers Thomas Cook ein halbes Jahr zuvor keine Konsequenzen zog, hätte der Staat auch bei einer Tui-Insolvenz für fehlende Kundengeldabsicherung haften müssen – mit schätzungsweise rund einer halben Milliarde Euro. Schon im August 2020 stellte sich das Dilemma erneut. Würde bei der Staatshilfe jetzt nicht draufgesattelt, so war zu befürchten, wären 1,8 Milliarden Euro Steuergeld womöglich innerhalb von nur fünf Monaten unwiederbringlich verbrannt gewesen. Ein Image-GAU für die GroKo, die zur Abwehr weitere 1,2 Milliarden Euro draufsattelte. Und jetzt noch einmal 1,3 Milliarden Euro? Und was kommt Ende März, wenn es dann wieder nicht reicht?…“ Kommentar von Christoph Schlautermann vom 03.12.2020 im Handelsblatt online
- ver.di: TUI muss Stützungsmaßnahmen in gute und sichere Arbeitsplätze investieren