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Belarus (Weißrussland) »
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Die Proteste in Belarus gehen weiter – die Repression auch. Und Lukaschenko guckt schon mal nach einem Plätzchen im Gefängnis?

ABC-Belarus - Anarchist Black Cross Belarus„… Doch der Machthaber von Belarus hat sich wirklich am Samstag mit führenden inhaftierten Oppositionellen getroffen. Die Bilder des völlig unerwarteten Treffens zeigen einen ganz in Schwarz gekleideten Lukaschenko, der wie ein Dozent auf eine Gruppe von Personen einredet, die selbst nicht so ganz zu wissen scheinen, was da gerade abläuft. Viereinhalb Stunden habe das Gespräch gedauert, berichtet die staatliche belarussische Nachrichtenagentur belta.by. Über die Inhalte will die Agentur nichts preisgeben. Ein 60-Sekunden-Video zeigt einen Lukaschenko, der die Bedeutung einer Verfassungsreform beschreibt. Unter den zwölf Anwesenden waren außer Lukaschenko vor allem der inhaftierte Bankmanager Viktor Babariko und dessen Weggefährten. Ebenfalls am Samstag durfte die exilierte Swetlana Tichanowskaja zum ersten Mal seit vier Monaten mit ihrem inhaftierten Mann Sergej telefonieren. (…) Das sei doch kein gleichberechtigter Dialog, analysiert der russische Politologe Maxim Kaz: Auf der einen Seite politische Gefangene und auf der anderen Seite der Mann, der darüber entscheidet, ob seine Gegenüber den nächsten Tag noch erleben. Andrej Kasakajewitsch, Direktor des Politikinstituts Politische Sphäre, indes sieht das „historische Ereignis“ in einem positiven Licht. „Faktisch haben die Machthaber eingestanden, dass es eine politische Kraft gibt, ohne die sich eine angekündigte politische Reform nicht umsetzen lässt“, so Kasakajewitsch gegenüber dem Portal Naviny.by…“ – aus dem Beitrag „Dialog sieht anders aus“ von Bernhard Clasen am 11. Oktober 2020 in der taz online externer Link zu Lukaschenkos Besuch im Knast und seiner – umstrittenen – Bedeutung… Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge zu den Protesten an diesem Wochenende – darunter zwei Videoberichte – und eine Materialsammlung zur besonderen Rolle der frauen in diesen Protesten, sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu Belarus:

  • In Serebryanka, people tried to build barricades. Stones and bottles were thrown at the riot policeam 11. Oktober 2020 im Twitter-Kanal von Voices of Belarus externer Link ist ebenfalls ein Videobericht von Auseinandersetzungen zwischen DemonstrantInnen und Polizei – wobei inzwischen deutlich wird, dass die Protestierenden längst nicht mehr unvorbereitet in diese Konfrontationen gehen…
  • „Wieder brutale Polizeigewalt gegen Demonstranten in Belarus“ am 11. Oktober 2020 bei der Deutschen Welle externer Link meldet zu den erneuten Konfrontationen in Belarus (im Gegensatz zu fehlenden Berichten über die vielen anderen Polizeibrutalitäten befreundeter Regierungen, beginnend mit Frankreich): „… In der belarussischen Hauptstadt Minsk hat die Polizei eine Massendemonstration gegen den autoritär regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko gewaltsam aufgelöst. Die Sicherheitskräfte hätten Wasserwerfer und Blendgranaten eingesetzt, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums. Unabhängige belarussische Medien veröffentlichten Aufnahmen, auf denen vermummte Bereitschaftspolizisten, Soldaten sowie Männer ohne Uniform zu sehen waren, die sich aus nicht gekennzeichneten Minibussen heraus auf Demonstranten stürzten und auf sie einschlugen. Ein Journalist der unabhängigen Zeitung Nascha Niwa filmte, wie Sicherheitskräfte offenbar Demonstranten mit Schusswaffen bedrohten. Laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna nahm die Polizei landesweit mindestens 170 Demonstranten fest, allein 140 in der Hauptstadt. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete die kurzzeitige Festnahme einer ihrer Mitarbeiter in Minsk. Das belarussische Innenministerium will die Zahl der Festgenommenen erst am Montag bekanntgeben…“
  • „You Go, Girl!“ am 11. Oktober 2020 beim Russian Reader externer Link ist ein Hintergrundbeitrag – eine Materialsammlung von insgesamt 8 (meist englischen) Beiträgen – zur besonders aktiven Rolle der Frauen in den Massenprotesten in Belarus aus Anlass des International Women’s March for Belarus.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=179414
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