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Die kolumbianische Polizei tötet einen „unbescholtenen Mann“ – mit 10 Taser-Schüssen. Auf die folgenden Proteste reagiert die Bande mit scharfer Munition – bisher 7 Todesopfer. Und über 40 brennende Reviere…

Proteste in Kolumbiens Hauptstadt, nachdem die Welle an Polizeimorden sie erreicht hat - September 2020„… Nach Behördenangaben wurden bei Ausschreitungen im Zuge der Proteste in Bogotá 46 Polizeidienststellen und dutzende Busse beschädigt. Die Polizei versuchte, die Demonstrationen mit Tränengas und Blendgranaten aufzulösen. Ausgelöst wurden die Proteste durch den Tod des 46-jährigen Anwalts Javier Ordóñez. Der zweifache Vater war bei seiner Festnahme von Polizisten zu Boden gedrückt und mindestens fünf Mal getasert worden. Auf einem Video des Vorfalls ist zu hören, wie Ordóñez mehrfach „Bitte aufhören“ ruft. Auch mehrere Augenzeugen bitten die Polizisten, den Mann nicht mehr zu tasern. Ordóñez starb später im Krankenhaus. Bogotás Polizeichef Necton Borja erklärte nach dem Vorfall, Ordóñez habe versucht, „die Polizisten zu schlagen“, die zu einer Ruhestörung durch „alkoholisierte Personen“ gerufen worden waren. Verteidigungsminister Trujillo sprach Ordóñez‘ Familie sein Beileid aus und versprach eine schnelle Aufklärung der Umstände. Gegen die beiden Polizisten wurden laut Trujillo disziplinarische und strafrechtlichen Untersuchungen eingeleitet. Präsident Iván Duque bedauerte das Vorgehen der Sicherheitskräfte und forderte „angemessene Sanktionen“….“ – aus der Meldung „Fünf Tote bei Protesten gegen Polizeigewalt in Kolumbien“ am 10. September 2020 bei dtoday externer Link über die Proteste nach dem Polizeimord an Javier Ordóñez… Siehe zu den aktuellen Auseinandersetzungen vier weitere Beiträge, darunter zwei Videoberichte aus Bogota, sowie den Hashtag, unter dem Tweets zur aktuellen Entwicklung in verschiedenen Sprachen dokumentiert werden:

  • „#JavierNoMurioAJavierLoMataron“ ist der Hashtag externer Link unter dem die Tweets zu Protesten und Polizeiterror dokumentiert werden – und aus dem zu entnehmen ist, dass die Verteidigungstaktik sich geändert hat: Wurde zuerst, wie auch anderswo üblich, zusammen gelogen, er habe die Polizisten angegriffen (außerhalb der BRD gibt es sogar Mainstream-Medien, die solchen Polizeibehauptungen nachgehen, statt sie abzuschreiben), so wird, nachdem diese Lügen überdeutlich geplatzt sind (unter anderem durch ein Video, auf dessen Wiedergabe wir hier verzichten) versucht, das Opfer herunter zu machen – so etwa nach dem Motto „War ohnehin ein Patriarch, der seine Frau schlug“. Was stimmen kann oder auch nicht: Wenn darauf die Todesstrafe stünde, wäre bei weitem nicht nur auf Kolumbiens Straßen mehr Platz…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=177892
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