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Für solche „Ordnung“ kämpfen Trump und seine rassistischen Milizen: (Angebliches) Verkehrsdelikt eines Radfahrers wird von den „Blue Lives“ bestraft – mit 20 Todesschüssen

Defund the Police„… In den USA ist erneut ein Schwarzer bei einem Polizeieinsatz erschossen worden, diesmal in Westmont, einer gemeindefreien Neighborhood von South Los Angeles. Es handelt sich um den 29-jährigen Dijon Kizzee, der am Montag mit einem Fahrrad unterwegs war, als zwei Polizisten versuchten, ihn wegen eines nicht näher beschriebenen Verstoßes gegen die Radfahr-Vorschriften anzuhalten. Nach Angaben der Polizei lief Kizzee zunächst davon, schlug dann einem der ihn verfolgenden Beamten ins Gesicht. Er soll ein Kleidungsbündel fallen gelassen haben, in dem sich eine Handfeuerwaffe befunden habe. Daraufhin hätten die Polizisten das Feuer eröffnet. Der Anwalt von Kizzees Familie erklärte, Kizzee habe die Waffe nicht aufgehoben. „Aber die Cops schossen ihm mehr als 20 Mal in den Rücken und ließen ihn stundenlang zurück.“ Ein Polizeisprecher sagte, es seien weniger als 20 Schüsse gewesen. Eine Autopsie sollte im Laufe des Tages erfolgen. Gegen welche Radfahr-Vorschrift Kizzee genau verstoßen haben soll, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Auch zu den beiden beteiligten Polizisten machte er keine näheren Angaben...“ – aus der Meldung „Polizisten töten afroamerikanischen Radfahrer“ am 02. September 2020 in der Süddeutschen Zeitung online externer Link – vor genau einer Woche also – in der Zwischenzeit liegt beispielsweise ein Junge angeschossen im Krankenhaus, weil seine Mutter den Fehler machte, die Polizei zu rufen, weil das autistische Kind eine Krise hatte, da die Mutter erstmals seit langem wieder zur Arbeit gehen musste. Siehe dazu auch einige weitere aktuelle Beiträge zum Wirken der US-Polizei im Sinne des Schutzes für die Nazibanden und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu Trumps faschistoider Mobilisierung:

„Rassisten attackieren“ am 09. September 2020 in der jungen welt externer Link ist eine Reuters-Meldung, in der es unter anderem heißt: „In der US-Stadt Salem im Bundesstaat Oregon haben Rechte am Montag (Ortszeit) Anhänger der antirassistischen »Black Lives Matter (BLM)«-Bewegung angegriffen. Mehr als hundert Parteigänger von Donald Trump, unter ihnen Mitglieder der faschistischen Gruppe »Proud Boys«, hatten sich versammelt, um dem US-Präsidenten ihre Unterstützung zu demonstrieren. Als sich etwa 20 BLM-Vertreter ihnen entgegenstellten, attackierten sie diese…“

„White Vigilantes Have Always Had A Friend In Police“ von Christopher Mathias am 28. August 2020 bei der Huffington Post externer Link ist ein Überblicks-Beitrag, der seit der Ermordung von George Floyd im Mai von nicht weniger als 500 Angriffen von Nazibanden auf BLM-Aktive berichtet und dabei ein Schwergewicht darauf legt, dass beinahe immer die Polizei angesichts des rechten Terrors untätig blieb…

„Eskalation bei Protesten“ am 07. September 2020 in der jungen welt externer Link über den bisher größten Aufmarsch der Vigilanten-Banditen in Louisville, Kentucky am Derbytag: „… In den USA ist es bei anhaltenden Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt am Wochenende erneut in mehreren Städten zu teils schweren Zusammenstößen gekommen. In Portland im Bundesstaat Oregon sei es laut Polizei am 100. Tag der Demonstrationen zu »Tumulten und Gewalt« gekommen. Mindestens ein Mensch sei verletzt worden, es habe mehrere Festnahmen gegeben. In Rochester im Bundesstaat New York setzte die Polizei Schlagstöcke, Pfefferspray und Tränengas ein, um die etwa 2.000 Demonstrierenden zurückzudrängen. Dort war der Afroamerikaner Daniel Prude im März nach einem Polizeieinsatz, bei dem er mit einer Haube über dem Kopf auf den Boden gedrückt wurde, verstorben. Am Rande des jährlichen Kentucky-Derby-Pferderennens in Louisville stießen Anhänger der »Black Lives Matter«-Bewegung am Sonnabend in einem Park auf etwa 250 mit Pistolen und Gewehren bewaffnete Gegendemonstranten. Auch gut 250 bewaffnete Mitglieder der schwarzen Miliz NFAC marschierten zu dem von der Polizei bewachten Gelände, zogen dann aber ohne Zwischenfall wieder ab. Louisville ist einer der Brennpunkte der landesweiten Proteste. Dort starb im März die Schwarze Breonna Taylor, als Polizisten ihre Wohnung stürmten...“

„Aggressionen in den USA steigen“ von Dorothea Hahn am 06. September 2020 in der taz online externer Link zum Aufmarsch der rechten Milizen – und der Gegenwehr: „… Zeitgleich begannen in Rochester Demon­strationen von Black Lives Matter, die seither täglich größer geworden sind und die verlangen, dass die Polizisten entlassen und angeklagt werden. Um sich gegen das Tränengas der Polizei zu wehren, halten Demonstranten aufgespannte Regenschirme vor sich. In der Nacht zu Sonntag fuhr ein roter Pkw in eine Gruppe von Menschen, die auf der Kreuzung East Avenue und Alexander Street demonstrierten. Aus einem offenen Seitenfenster sprühte jemand aus dem Wageninneren ein gelbes Gas in die Menge. Dann fuhr der Fahrer einen Demonstranten an und flüchtete vom Tatort. Gefährliche Szenen gab es am Wochenende auch an mindestens zwei anderen Orten in den USA. In Louisville fand am Samstag das 146. Kentucky Derby statt. Tamika Mallory, Mit-Gründerin der Gruppe „Until Freedom“, die seit 100 Tagen eine Anklage gegen die Polizisten verlangt, die im März die junge Afroamerikanerin Breonna Taylor in Louisville in ihrer Wohnung erschossen haben, nennt es eine: „Heuchelei, dass die Pferde zur Unterhaltung der Reichen und Berühmten rennen“. Schwarze Prediger und Bürgerrechtler hatten vergeblich eine Absage des Spektakels verlangt, das pandemiebedingt ohne Zuschauer stattfand. Hunderte Schwarze und weiße AktivistInnen zogen am Samstag zu der Rennbahn und skandierten: „Keine Gerechtigkeit – kein Derby“, als auf Parkplätzen rundum schwer bewaffnete weiße Milizionäre zusammenkamen. Viele von ihnen hatten Trump-Fahnen auf ihre Trucks montiert. Am Sammelplatz des „National Patriotic Defense Team“ las ein weißer Mann einen Bibeltext vor. Eine weiße Frau mit geflochtenen Zöpfen mahnte, „bleibt alle zusammen“, bevor die Gruppe zur Rennbahn fuhr, um „der Polizei den Rücken zu stärken“. Ein ebenfalls schwer bewaffneter weißer Mann einer anderen Miliz, der sich selbst als „Angry Viking“ bezeichnete, erklärte einem Reporter: „100 Tage Proteste reichen.“ Auch die Schwarze Bürgerwehr Not Fucking Around Coalition, die im Frühsommer nach dem Mord an dem Schwarzen Jogger Ahmaud Arbery erstmals in Georgia öffentlich aufgetreten war, reiste am Samstag mit geschulterten Schusswaffen in Louisville an. Zu bewaffneten Auseinandersetzungen kam es jedoch nicht…“

„White Supremacists Are Invading American Cities To Incite a Civil War“ von David Atkins am 03. September 2020 bei Portside externer Link dokumentiert (ursprünglich in Washington Monthly) gibt nicht nur einen Überblick über die Aktivitäten der „Vigilanten“, sondern unterstreicht auch die Schlussfolgerung, dass aus dieser wachsenden Zahl von Überfällen und Angriffen deutlich wird, dass diese Nazi-Gruppen Kurs nehmen wollen auf einen neuen Bürgerkrieg – und sich dabei von Trump faktisch unterstützt sehen.

„La delgada línea azul entre las violentas milicias pro Trump y la policía“ am 04. September 2020 bei Resumen Latinoamericano externer Link ist ein Beitrag, der anhand konkreter Darstellungen mehrerer Fälle deutlich macht, dass es keineswegs nur polizeiliche Untätigkeit gegenüber dem Treiben der Nazibanden gibt, sondern immer wieder auch direkte und verschiedentlich auch ganz offene Zusammenarbeit zwischen Polizei und diesen Banden.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=177787
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