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Linke Diskussion über die VR China: Online-Veranstaltungsreihe – und Aktuelles zum Hintergrund
Immer wieder Samstags im September 2020 organisieren Gruppierungen wie gongchao.org, das Made in China Journal und die Gruppen, die den Protest gegen das geplante (verschobene) EU-China-Treffen in Leipzig organisieren, vier Debatten über die VR China im Web. Die Themen der vier Debatten sind – der Reihe nach, ab dem 05. September 2020 – die Beziehungen zwischen der EU und der VR China (unter der Perspektive „Clash of Capitalisms?“), die Protestbewegung in Hongkong („The Hong Kong Protest Movement“), Feminismus und Querer Aktivismus in China („Feminism and Queer Activism in China“) sowie die neuesten Entwicklungen in der ArbeiterInnen-Bewegung in der VR China („Recent Labor Unrest and Organizing in China“) – für die man sich jeweils einzeln anmelden kann (und soll). Für die Anmeldung zur kostenlosen (aber zahlenmäßig begrenzten) Teilnahme sind in der Ankündigung „Online Discussion Series in September 2020: China and the Left – Critical Analysis & Grassroots Activism“ seit dem 17. August 2020 bei Gongchao.org alle nötigen Informationen angegeben – inklusive des Hinweises, dies möglichst frühzeitig zu tun. Dazu passend drei aktuelle Beiträge: Zwei über Hongkong und die Rolle sowohl der Linken als auch der Rechten in der Protestbewegung, sowie ein Beitrag über neuere Entwicklung der ArbeiterInnen-Bewegung in der VR China:
- „Situating the Hong Kong left“ am 30. Juli 2020 bei Europe Solidaire dokumentiert, ist ein Interview des Squatter-Magazins mit einem Aktivisten aus Hongkong, worin es sehr ausführlich und konkret über die Aktivitäten der Linken in der Protestbewegung Hongkongs geht – samt ihrer Schwächen und Herausforderungen, wobei einleitend unterstrichen wird, dass es „die Linke“ in Hongkong so wenig gibt, wie anderswo – im Sinne einer rundherum gemeinsamen Haltung. Was sich auch an jeweiligen Haltungen zur sogenannten „Lokalisten-Strömung“, also rechter, nationalistischer Bestrebungen zeige, wie im folgenden ausgeführt wird.
- „Von Heuschrecken und Hunden“ von Jörg Kronauer in der Ausgabe 78 der Lotta befasst sich genau mit dieser rechten „Lokalisten-Strömung“, wozu unter anderem zu ihrer Vorgeschichte bzw. Entwicklung ausgeführt wird: „… Abgrenzung gegenüber Beijing gehört bereits seit der Gründung der Volksrepublik am 1. Oktober 1949 zur politischen Grundüberzeugung eines einflussreichen Bevölkerungsteils in Hongkong. Das liegt daran, dass gegen Ende des Bürgerkriegs zahlreiche rechte Kuomintang-Aktivist*innen und -Anhänger*innen, darunter nicht zuletzt wohlhabende Unternehmer aus Shanghai, in die britische Kolonie übersiedelten; sie zogen ein Leben unter der Herrschaft von Kolonialbeamten dem Verbleib in der Volksrepublik vor. Zwar zählten zu den chinesischen Migrant*innen, die Hongkongs Bevölkerung in der kurzen Zeit von 1945 bis 1951 von 600.000 auf zwei Millionen Menschen anwachsen ließen, auch viele, die einfach vor dem Bürgerkrieg geflohen waren und keine politischen Prioritäten hatten. Dennoch war der Antikommunismus in der britischen Kolonie nicht nur in den Kolonialbehörden, sondern auch unter der Bevölkerung seit den 1950er Jahren stark ausgeprägt. Auch daraus erklärt es sich, dass Hongkongs antikoloniale Revolte, die sich 1967 aus Protesten gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen vor Ort entwickelte, nicht genügend Unterstützung fand, um erfolgreich zu sein: Lieber London als Beijing — das stand nicht nur für Industrielle wie den späteren Milliardär Li Ka-shing, in dessen Plastikblumenfabrik die Revolte mit Arbeitsprotesten begann, fest. Li ist bis heute der reichste Mensch in Hongkong. Nach der Niederschlagung des antikolonialen Aufstands kam in Hongkong zum Antikommunismus eine zweite gegen Beijing gerichtete Komponente hinzu: die Herausbildung einer spezifischen kulturellen Identität. Cantopop etwa, gesungen nicht in Mandarin, sondern in der Sprache Südchinas, Kantonesisch, ist ein Beispiel dafür, wie sich chinesische und westliche Elemente seit den frühen 1970er Jahren in Hongkong zu etwas Neuem verbanden. Die britische Kolonialmacht stand der Entwicklung positiv und durchaus auch fördernd gegenüber; schließlich half die Stärkung einer eigenständigen identitären Kultur, die bestehende Kluft zwischen Hongkong und der Volksrepublik weiter zu vertiefen. Dies schien vor allem mit Blick auf die langsam, aber sicher sich abzeichnende Entkolonialisierung recht hilfreich zu sein, um den Londoner Einfluss so weit wie möglich zu festigen...“
- „The changing face of worker protest in northeast China“ am 17. August 2020 beim China Labour Bulletin befasst sich mit der Entwicklung in jener Region Chinas, die vor rund zwei Jahrzehnten ein Zentrum der Kämpfe gegen Privatisierung war. (In den – wie immer in ihrer Propaganda nicht eben besonders schlauen – BRD-Medien damals oft als „Verteidigung der eisernen Reisschüssel“ verzerrt). Nach den historischen Niederlagen jener Kämpfe, an denen sich Zehntausende beteiligt hatten, erscheinen die drei nordöstlichen Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning im Vergleich zu anderen Region eher als „ruhig“ so wird in dem Beitrag einleitend unterstrichen. Das Wesentliche aber sei, dass die Arbeitskämpfe heute eben gegen privatkapitalistische Unternehmen stattfinden, die dort vor allem in Niedriglohn-Bereichen wie Dienstleistungen und Logistik existieren. Da solche Unternehmen oft eher klein bis mittelgroß seien, seien logischerweise auch die kämpfenden Belegschaften nicht mehr so groß wie einst – was aber nicht darüber hinwegtäuschen dürfe, dass die Kämpfe (unter anderem oft wegen nichtausbezahlter Löhne mit der Entschuldigung „Corona-Krise“) nicht nur stattfinden, sondern auch zunehmen.
- Interessant für die Debatte dürfte u.a. auch unser Beitrag vom 03. August 2020 sein: Die Demokratie-Bewegung in Hongkong: Die Linken, genauer betrachtet