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Ein Schiff zerbricht vor Mauritius: Die Ölpest wächst – und niemand traut der Anweisung der Regierung, alle Aktivitäten den Behörden zu überlassen
„… Der Krisenstab des Inselstaates Mauritius teilte mit, der Zustand des Schiffes habe sich weiter verschlimmert. Es sei deutlich zu sehen, wie sich an der „Wakashio“ ein „beträchtlicher Teil“ des Rumpfes gelöst habe. Das Schiff sei kurz davor, komplett in zwei Teile zu zerbrechen. Schiffe der Küstenwache halten sich laut Krisenstab bereit, um beim Auseinanderbrechen der „Wakashio“ auslaufendes Öl aufzufangen. Es ist unklar, wie viel Öl sich noch in dem Frachter befindet. Nach Schätzungen könnten es rund 90 Tonnen sein. Bereits am Freitag waren Ölreste, die nicht abgepumpt werden konnten, aus dem Schiff ausgetreten. Seit dem frühen Samstag flogen Helikopter zwischen dem Frachter und der Küste hin- und her, um weiteres Öl vom Schiff zu bringen. Für die kommenden Tage ist schlechtes Wetter mit vier bis fünf Meter hohen Wellen vorhergesagt, was die Arbeiten deutlich erschweren dürfte. (…) Das Urlaubsparadies Mauritius hatte vergangene Woche den Umweltnotstand ausgerufen. Allerdings wurde den Behörden vorgeworfen, zu langsam gehandelt zu haben. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert eine Untersuchung des Unfalls. Es sei unklar, warum das Schiff so nah an das Riff fuhr...“ – aus der Meldung „Frachtschiff bricht vor Mauritius auseinander“ am 15. August 2020 bei der Deutschen Welle – in der das Wesentliche, die tausendfache Selbstorganisation der Menschen in tiefem Misstrauen zur Regierung lediglich „gestreift“ wird… Siehe dazu auch drei weitere aktuelle Beiträge – über die unerwünschten, aber sich weiter ausbreitenden selbstorganisierten Aktionen und über eine, bei genauer Betrachtung keineswegs überraschende Solidaritätsbekundung aus Brasilien, sowie den Hinweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zur Ölpest auf Mauritius und die christlich-kapitalistische Seefahrt (zu der auch die japanische – trotz „religiöser Abweichungen“ – gehört…):
- „En direct de Mahebourg“ am 16. August bei Rezistans ek Alternativ (Facebook) ist ein ausführlicher Videobericht von einer eintägigen Mobilisierungs- und Protestaktion am Strand von Mauritius – mit der heftige Kritik an Regierung und Unternehmen deutlich gemacht wurden…
- „Fuite d’huile: quatrième jour de mobilisation“ bereits am 09. August 2020 bei L’Express war der erste Bericht, der davon handelte, dass die Menschen, statt auf die Regierung zu vertrauen, die „Sache“ nun selbst in die Hand nehmen – was seitdem eine Art Normalzustand geworden ist…
- „Solidarity note to the communities in Mauritius“ am 14. August 2020 bei Atingidos pela Vale ist die Solidaritätserklärung des weltweiten Netzwerkes der „Vale-Opfer“ (der brasilianische Bergbaukonzern ist wirtschaftlich eng verflochten mit der japanischen Reederei und ihrer „Muttergesellschaft“ – und das Schiff sollte Erz aus Brasilien holen, um es in die VR China zu befördern…), worin die ökologischen Verbrechen von profitjagenden Konzernen und Multis (heute eben auch immer mehr Unternehmen aus sogenannten Schwellenländern) heftig kritisiert werden und die Bereitschaft zu gemeinsamen Aktionen unterstrichen wird.
- Zur Ölpest auf Mauritius zuletzt: „Die (japanische) Reederei Mitsui OSK Lines und Japans Regierung müssen die Verantwortung für die Ölpest auf Mauritius tragen – und das globale „Ausflaggen“ beendet werden“ am 12. August 2020 im LabourNet Germany