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Gegen alle Repression: Der Widerstand in Belarus geht weiter – zunächst mit Solidaritäts-Aktionen am Abend des 14. August
„… Wir werden immer all die Schrecken mit uns herumtragen müssen, die wir nie wollten. Diese Macht entführt, foltert und tötet unsere Brüder und Schwestern. Es ist die Macht, die uns dazu bringt, unser eigenes Blut von den Stufen der U-Bahn abzukratzen. Sie sagen uns, dass der Protest friedlich sein muss, dass wir der Provokation nicht nachgeben dürfen und dass wir weiterhin unser Joch ziehen müssen. Du und ich, so verschieden, aber zusammen. Und ich glaube, wenn sie versuchen, mich zu schlagen, zu verhaften oder zu töten, wirst du mich nicht im Stich lassen. Ich habe dich in den Straßen von Minsk, Grodno, Brest, Baranowitschi und Dutzenden anderer Städte gesehen, und du hast nicht zugelassen, dass sie mich schnappen. Ein Freund sagte mir, dass der einzige Weg, diesen Fluch zu brechen, darin besteht, den Palast der Republik in der Höhle der Bestie in Brand zu setzen. Mitten im Herzen unserer Welt haben du und ich ein magisches Schloss, das diesen Horror brechen kann. Denkt nicht, dass ich an diesen Aberglauben glaube! Aber ich weiß, dass dieser Palast brennen wird wie die Sonne! Und wenn wir diese Diktatur jetzt nicht loswerden, können wir es nie wieder tun. Ja, wir können den Fluch nicht brechen, aber wir können alles tun, was in unseren Macht steht, um dafür zu sorgen, dass diejenigen, die nach uns kommen, wieder voll atmen können. Und wissen Ihr was, liebe Freunde? Wir werden diesen Fluch zu unserer Macht werden lassen. Anstatt die Hände niederzulegen und nach Hause zu gehen, werden wir tief in das Grauen dieser Diktatur hinein atmen, und das wird uns stärker machen. Wir werden nicht mehr weg schauen, wir werden nur noch nach vorne schauen, denn irgendwo hinter dem Horizont wartet unsere Freiheit. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Deshalb gehen du und ich an diesem Freitag um 19.00 Uhr mit weit geöffneten Schultern auf die Straßen unserer Städte. Und in der Umklammerung werden wir diese Welt erobern, die uns rechtmäßig gehört!...“ – aus dem Aufruf „#Belarus: Wir, die von den Autoritäten Verfluchten“ am 13. August 2020 bei Enough is Enough in deutscher Übersetzung. Siehe dazu auch einen weiteren aktuellen Beitrag, einen der Hashtags, unter denen für den Solidaritätstag 14. August 2020 mobilisiert wird und den Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge zu den Massenprotesten in Belarus:
- „Das System Lukaschenko wankt“ von Denis Trubetskoy am 13. August 2020 in nd online unter anderem zu Selbstorganisation und Streiks: „… Telegram-Kanäle wie Nexta, dem fast zwei Millionen Menschen im Land folgen, versorgen die Belarussen mit aktuellen Informationen und veröffentlichen Aufrufe mit einer generellen Strategie. Seit Montag versuchen die Protestierenden in Minsk, sich nicht gemeinsam an einem Ort, sondern an sehr vielen Ecken der Stadt in kleineren Gruppen zu treffen. Außerdem blockieren die Autofahrer die Straßen, um die Durchfahrt der Sicherheitsbehörden mit ihrer Technik zu gefährden. Die kleinen Demos werden oft von Frauen angeführt, damit sie weniger angreifbar sind. Zudem bleibt die Opposition immer noch weitestgehend friedlich – außer am Montag, als offenbar vereinzelt auch Molotowcocktails eingesetzt wurden. Die Selbstorganisation der Proteste ist auf einem hohen Niveau. In Minsk wurden eigene, voneinander unabhängige Gruppenchats für die jeweilige Gegend eingerichtet, die meist via Telegram laufen. Während eine Gruppe von bis zu 300 Menschen demonstrieren geht, beobachten die anderen von ihren Balkonen aus die Lage. Die Idee ist, über potenzielle Zivilfahnder oder Busse in der Nähe im Voraus zu informieren. Wenn sich die Polizei tatsächlich um die Ecke befindet, löst man sich auf – um später wieder zu kommen, wenn die Polizei weg ist. »Die Sicherheitsbehörden sind nicht gerade effektiv«, erzählt Andrej K., ein belarussischer Journalist, dem »nd«. »Sie kommen zum Ort der Versammlung, die Menschen sind dann bereits weg. Sie fahren wieder weg, die Menschen kommen zurück. Und das bis in die Nacht. Am nächsten Abend läuft das so weiter.« Solche Aktionen finden fast überall in Minsk statt, nur die eigentliche Innenstadt wird gemieden. Dazu kommen ähnliche Proteste in den Regionen. OMON, die Sonderkräfte der belarussischen Polizei, die auf Demonstrationen spezialisiert sind, verfügen allerdings landesweit nur über rund 1500 Personen. Andere Strukturen sind für die Straßenkämpfe weniger geeignet. Das führt dazu, dass OMON derzeit nur auf die größeren Gruppen der Demonstranten reagiert. (…) Die Streiks am Donnerstag haben sich offenbar über BelAZ hinaus ausgeweitet. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, wären die Probleme für Lukaschenko größer als gedacht. Die Proteste wie bisher brutal zu unterdrücken, wird dauerhaft aus heutiger Perspektive kaum gelingen. Und so werden sich die Proteste entweder zu einem späteren Zeitpunkt selbst auflösen – oder die politische Krise in Belarus erreicht irgendwann die nächste Stufe…
- „#BelarusProtest“ ist einer der Hashtags, unter denen Tweets aus und über Belarus dokumentiert werden und worüber auch für die Solidaritäts-Aktionen am Abend des 14. August 2020 mobilisiert wird…
- Unterdessen meldet Jan-Henrik Wiebe am 14.8. bei Twitter : „Der Arbeitersufstand in #Belarus geht heute weiter und breitet sich auf immer mehr staatseigene Betriebe aus. Hier sind Arbeiter*innen des Minsker Elektrotechnik Werkes im Streik“ (mit Video)
- Und eine Besonderheit: Frauen in Weiß gegen Lukaschenko: „Mit Polizeigewalt will Weißrusslands Machthaber Alexander Lukaschenko die Proteste gegen ihn ersticken. Doch diese gehen weiter. Den Frauen, die auch am Donnerstag in weißer Kleidung und mit Blumen Menschenketten bildeten, schlossen sich wieder Tausende an…“ Bericht vom 13.8.20 bei orf.at
- Zu den Protesten in Belarus zuletzt: „Was nach diesen Wahlen anders ist: Nicht nur, dass es die größten Proteste in Belarus sind…“ am 12. August 2020 im LabourNet Germany (dort auch Verweise auf frühere Beiträge)