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75 Jahre nach Hiroshima: Kämpfen statt Gedenken – in Japan und überall

Atombomber - nein danke!Der exemplarische Gedenktag für den Jahrestag der Atombombe auf Hiroshima fand, wie immer, am Ort selbst statt: Trotz enorm reduzierter Teilnahmezahl wegen der Corona-Epidemie waren nicht nur Bürgermeister und der japanische Ministerpräsident Abe anwesend, sondern auch Delegationen aller möglichen Regierungen, die irgendwie für wichtig befunden werden. Exemplarischer Gedenktag soll hier vor allem heißen: Die japanische Rechtsregierung gab sozusagen den Stil vor. Erklärung gegen Atomwaffen fehlten wahrlich nicht – und auch der Ministerpräsident beteuerte, wie unendlich viele RednerInnen an diesem Tag rund um die Welt, dass man gegen Atomwaffen sei und für ihre Abschaffung arbeite. Was den Herrn Abe aber nicht daran hinderte, die Aufforderung des Bürgermeisters von Hiroshima, dem Atomvertrag von 2017 beizutreten, schlicht zu ignorieren. In der Meldung „Hiroshima marks 75th anniversary of A-bombing“ am 06. August 2020 bei Japan Today externer Link wird dieser eher gespenstische Ablauf nachgezeichnet – wobei hinzuzufügen ist, dass im letzten Jahr die Stadtverwaltung von Hiroshima jegliche Kundgebung mit Lautsprechern in der Stadt „untersagt“ hatte… Siehe dazu auch Aufrufe – aus der BRD und aus Japan – einen Kampftag gegen atomare Kriegsgefahr zu organisieren, statt bei „Gedenken“ zu bleiben:

  • „HIROSHIMA ANTI-WAR, ANTI-NUKE RALLYAUG. 6, 2020“ des August 6 Hiroshima Grand Action Organizing Committee war der Aufruf zur Bewegungs-Demonstration statt Honoratiorenfeier, worin es unter anderem hieß: „… On the other hand, Abe continues to refuse firmly the Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons, pushes to hold Tokyo Olympics overwhelming the voice of Fukushima people and supports the restart of nuclear power plants. He targets to arm Japan with nuclear weapons. Moreover, Abe dispatched the Self-Defense Forces to Middle East last February. By taking advantage of the coronavirus pandemic, Abe eyes the reinstatement of “emergency prerogative” which was once existed under the Meiji Constitution abolished after WWII. He is rushing headlong on the path to war by all means. Since 2018, the City of Hiroshima has been decrying our annual protest as “disturbance of the calm of the Peace Memorial Ceremony” and planned to introduce an ordinance to ban use of loudspeakers near the venue.This is a criminalization of protests against the Abe administration by many groups and individuals. In these circumstances, residents in Hiroshima including atomic bomb survivors, lawyers and many others have protested against the proposed ordinance which would “infringe on freedom of speech and pave the way to war.” Together we won; we prevented the legislation this year. However, Mayor Kazumi Matsui said, “We will perform the ceremony this year focusing just on just for the commemoration and prayer for atomic bomb victims”…“
  • 75 Jahre Atombombenabwurf auf Hiroshima: Gemeinsam für Abrüstung und eine Welt ohne Massenvernichtungswaffen. Videobotschaft des DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann an den japanischen Gewerkschaftsbund RENGO anlässlich des 75. Jahrestags des Atombombenabwurfs auf Hiroshima am 6. August 1945. Beitrag und Video am 06.08.2020 beim DGB externer Link
  • Unterzeichnen Sie das UN-Atomwaffen-Verbot! Petition an die Bundesregierung externer Link – eine Aktion von ICAN Deutschland (Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen), IPPNW Deutschland (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) und der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“, in Kooperation mit dem Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen – bei uns anfangen“.
  • Siehe zuletzt 2019: Erst Recht nach diesem Wahlergebnis: Am Jahrestag von Hiroshima mobilisiert die japanische Antikriegsbewegung gegen das militaristische Projekt der Verfassungsänderung
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=176478
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