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Zehntausende am 20. Juli 2020 im Streik quer durch die USA: Gegen den Rassismus in den Arbeitsbedingungen

#StrikeForBlackLives in den USA am 20.7.2020Die der IUL angeschlossene SEIU hat für den 20.Juli in den Vereinigten Staaten zu einem Streik für Black Lives aufgerufen, mit Streiks, Arbeitsniederlegungen und Arbeitnehmeraktionen, um rassische und wirtschaftliche Gerechtigkeit in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz zu fordern, “unter Einsatz unserer Macht als Gewerkschaft und als Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die Arbeit niederzulegen, die Arbeit zu verweigern und landesweite Proteste für den Abbau von Rassismus und weisser Vorherrschaft in die Wege zu leiten”. Die gleichzeitigen Krisen, ausgelöst durch Covid-19 und Polizeibrutalität gegen schwarze Amerikaner und andere unterdrückte Minderheiten weltweit”, stellt die Gewerkschaft fest, “haben zu einer beispiellosen Situation geführt mit neuen Chancen für Verbundenheit, für ein gemeinsames Vorgehen und für die Erklärung, dass wir nicht zur “Normalität” zurückkehren werden. Die massive Protestwelle in den USA gegen die tief verwurzelten Strukturen des institutionalisierten Rassismus und der institutionalisierten Ausgrenzung und Diskriminierung hat weltweite Solidarität und eine neue Entschlossenheit ausgelöst, gegen die fest verankerte Unterdrückung vorzugehen. Die SEIU bittet um internationale Solidaritäts- und Unterstützungsaktionen und wird unter dem Twitter-Hashtag #StrikeForBlackLives über die eigenen und die weltweiten Aktionen berichten“ – so am 17. Juli 2020 der Unterstützungs-Aufruf der IUF „Vereinigte Staaten: SEIU-Streik für Black Lives am 20. Juli“ externer Link – bei dem die anderen (zahlreichen) Organisationen, die an der Organisierung des Streiktages beteiligt waren zwar nicht genannt werden, der aber immerhin deutlich unterstreicht, dass es gegen rassistische strukturierte Arbeits- und Lebensbedingungen geht. Zum Streiktag 20. Juli 2020 einige aktuelle Berichte und Bewertungen, sowie kritischer Anmerkungen – und der Hinweis auf unseren Beitrag über Beschluss und Vorbereitung des Aktionstages:

„#StrikeForBlackLives“ externer Link ist einer der Hashtags, unter dem auf Twitter eine ganze Reihe von Tweets, Meldungen und Kurzberichten aus Städten quer durchs Land gesammelt sind (vermutlich die meisten im Vergleich der uns bekannten Hashtags auf jeden Fall). Aber, weil sozusagen auch gewerkschaftsoffiziell, auch von Präsidentschaftskandidat „Yesterday Man“ und anderen Vertretern einer Politik, die durchaus zum Fortbestehen rassistischer Strukturen der US-Gesellschaft beigetragen hat…

„Across the country, essential workers are on strike for Black lives“ von Bryce Covert am 20. Juli 2020 bei Vox externer Link war sozusagen eine erste Bestandsaufnahme der Aktivitäten am Morgen des Aktionstages, wobei da bereits deutlich wurde, dass sich in der Tat die vom Rassismus in Unternehmen und Einrichtungen betroffenen Menschen sehr massiv daran beteiligten.

„San Franciscans strike over racial inequality“ am 20. Juli 2020 bei Yahoo News externer Link ist ein AP-Video aus San Francisco in dem einige Streikende zu Wort kommen und ihre ausgesprochen einleuchtenden Gründe anführen, weshalb sie streiken…

„Strike for Black Lives Aligns Worker Justice and Racial Justice“ von Kent Wong und Rev. James Lawson, Jr am 21. Juli 2020 bei Portside externer Link ist ein erster redaktioneller Gesamtüberblick über den Streiktag und eine Bewertung der Aktion. Dabei wird unterstrichen, dass die Teilnahme – an allen Orten – von  Fast Food-Beschäftigten, Kurieren, HauspflegerInnen, Reinigungspersonal und Dienstleistungen sowie akademisches Zeitpersonal an den Universitäten überall bedeutend war und gleichzeitig darauf verwiesen, dass alles dies Tätigkeiten sind, in denen Menschen, die vom Rassismus betroffen sind eine Anteil stellen, der weit über ihrem Anteil an der Bevölkerung liegt. Der Zusammenhang zwischen dem Kampf um Rechte im Betrieb und in Einrichtungen mit dem allgemeinen Kampf gegen den Rassismus in der Gesellschaft sei an diesem Tag vielen sehr deutlich geworden und dies werde hoffentlich als Ausgangspunkt dienen, mehr solcherart Kampagnen zu organisieren.

„SEIU Leads #StrikesForBlackLives in 25 Cities“ von Mike Elk am 21. Juli 2020 im Payday Report externer Link berichtet zu den Debatten um diesen Aktionstag der SEIU, dass es vielen andererseits deutlich geworden sei, dass dabei weitaus weniger mobilisiert worden sei, als bei Aktionstagen von BLM. Dazu werden auch SEIU-Oppositionelle zitiert, die dafür den für diese größte Einzelgewerkschaft der USA so typischen „Top-Down“-Ansatz kritisieren und die ganze Aktion auch als Reaktion auf die Stimmungsveränderungen in der Mitgliedschaft bewerten.

„Jenseits der Symbolik“ am 22. Juli 2020 in der jungen welt externer Link ist eine (kommentierte) AFP-Meldung über den Streiktag, in der es unter anderem heißt: „… Der Streikaufruf der etablierten, den Demokraten nahestehenden Dachgewerkschaft belegt den zunehmenden Druck, dem die Führung sich auch durch ihre eigenen Mitglieder ausgesetzt sieht. Deren Ruf nach konkreten Forderungen ist in den vergangenen Wochen lauter geworden. So verlangten Aktivisten – auch innerhalb der SIEU –, die Polizei aus den Gewerkschaftsverbänden zu werfen. Weitere Forderungen reichen von Gefangenenamnestien und Wiedergutmachungszahlungen bis hin zum Aussetzen der Mietzahlungen und einem Ende von Zwangsräumungen angesichts einer dramatisch wachsenden Obdachlosigkeit von Millionen. Folglich ging auch der Streik vom Montag über das rein Symbolische hinaus. Laut Washington Post bestreikten zum Beispiel fast 6.000 Krankenpfleger mehr als 80 Kliniken und Heime in New York, New Jersey und Connecticut…“

„Workers demanding union rights plan to walk off the job in nationwide Strike for Black Lives“ von Chauncey Alcorn am 20. Juli 2020 bei CNN externer Link war ein Nachmittag-Bericht aus New York – in dem zunächst, im Gegensatz zu vielen anderen Beiträgen in Mainstream-Medien, unterstrichen wurde, dass in NYC der Tag von dem Bündnis Movement for Black Lives organisiert werde, zusammen mit verschiedenen Gewerkschaften…

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=175859
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