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Rassismus in den USA: Erst recht „hinter den Betriebstoren“ – landesweiter Proteststreik am 20. Juli beschlossen

#StrikeForBlackLives in den USA am 20.7.2020Während die Black Lives Matter-Proteste quer durch die USA weiterhin massiv Menschen mobilisieren, werden im Zug der dadurch entstandenen gesellschaftlichen Debatte auch verschiedene andere wichtige Aspekte des strukturellen Rassismus in den USA zum öffentlichen Thema – nicht zuletzt die rassistische Diskriminierung in den Betrieben und Einrichtungen der USA. In dem Beitrag „Black Workers at Ohio Ford Plant Denounce Racist Taunts“ von Jane Slaughter bereits am 30. Juni 2020 bei den Labornotes externer Link wird aus den Fordwerken berichtet, dass ein weißer Arbeiter, der rassistische Aktionen gegen afroamerikanische Kollegen startete, gefeuert wurde – worauf ein Teil seiner weißen Kollegen gegen diese Entlassung in einen Proteststreik traten. Neben weiteren Informationen über konkrete rassistische Strukturen des Unternehmens, wie die systematische Benachteiligung nichtweißer Beschäftigter bei Bezahlung und Beförderung, wird in dem Betrag auch deutlich gemacht, dass die Verhältnisse anders waren, als es noch eine wirkliche und starke Gewerkschaft im Betrieb gab – während ein antirassistischer Aktivist mit der Aussage zitiert wird „aber heute arbeitet die UAW mit dem Management zusammen, ich verstehe nicht, warum“… Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge zum rassistischen betrieblichen Alltag und einen Bericht über den (von einigen Gewerkschaften) beschlossenen landesweiten Protest-Streiktag (#StrikeForBlackLives) gegen Rassismus:

  • „An Open Letter to Pacific Northwest Carpenter Union Members, the Construction Industry, and Our Communities about the Black Lives Matter Movement and Racism in Constructionexterner Link von Evelyn Shapiro, am 02. Juli 2020 bei Portside dokumentiert, ist ein offener Brief des Mitglieds des regionalen Vorstandes der Zimmermann-Gewerkschaft Pacific Northwest Regional Council of Carpenters, die deutlich macht und unterstreicht, dass auch ihre Gewerkschaft oftmals nicht bereit oder in der Lage gewesen sei, antirassistische Initiativen mit zu tragen und zu organisieren, obwohl dies Bestandteil der Satzung sei. Spätestens jetzt jedoch, da es die vielleicht größte politische Bewegung gegen den Rassismus der letzten 50 Jahre gebe, sei der allerletzte Augenblick gekommen, dies zu ändern – wofür es deutlich mehr brauche, als Erklärungen abzugeben, schließlich sei auch die Baubranche ein Sektor der Gesellschaft, der von strukturellem Rassismus gekennzeichnet sei.
  • „A ‚Strike for Black Lives‘ will bring together workers calling for end to systemic racism“ von Charisse Jones am 08. Juli 2020 bei USA Today externer Link berichtet von dem gemeinsamen Beschluss mehrerer Gewerkschaften und einiger sozialer Organisationen, am 20. Juli 2020 einen landesweiten eintägigen Proteststreik gegen Rassismus zu organisieren. Zu den aufrufenden Organisationen gehört die größte Einzelgewerkschaft der USA, die Dienstleistungsgewerkschaft SEIU, aber auch die United Farm Workers, und die gewerkschaftlichen Initiativen Fight for $15 (Mindestlohnkampagne), und Poor People’s Campaign (Anti-Armuts-Initiative) (wobei man kein „Insider“ sein muss, um zu sehen, dass die Gewerkschaften des AFL-CIO darin wenig vertreten sind). Der Streik soll in mindestens 25 Srädten „zwischen Los Angeles und Boston“ stattfinden.
  • Siehe dazu auch die Aktionsseite für den Streik: https://j20strikeforblacklives.org/ externer Link und #StrikeForBlackLives bei Twitter
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=175349
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