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Was die BRD und Österreich auch vereint: Unmenschliche Arbeitsbedingungen in Landwirtschaft und Fleischindustrie
„… In drei fleischverarbeitenden Großbetrieben in den Bezirken Ried, Wels-Land und Braunau sind insgesamt zehn Mitarbeiter positiv auf COVID-19 getestet. In Amtsgebäuden des Landes kehrt ab Dienstag die Maskenpflicht zurück. Bis Sonntagabend seien insgesamt zehn Mitarbeiter positiv getestet worden, sagt Christina Pilsl vom Krisenstab des Landes: Drei in einem im Bezirk Ried im Innkreis, zwei in Braunau und fünf im Bezirk Wels-Land. Im Umkreis der Mitarbeiter gibt es 13 weitere bestätigte Fälle. Sämtliche Mitarbeiter aller betroffenen Betriebe sollen in den nächsten Tagen getestet werden. Die Betriebe sollen vorerst nicht geschlossen werden. Die Bundesregierung war am Sonntag um Beruhigung bemüht. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonten, mit kleineren Schlachthof-Strukturen und vorsorgliches Testen der Betriebe sei man einen Schritt voraus. „Die österreichischen fleischverarbeitenden Betriebe sind mit jenen in Deutschland nicht zu vergleichen“, meinte Köstinger. So hätte ein durchschnittlicher Schlachthof in Österreich 400 Mitarbeiter, im Nachbarland seien dies 8.000. Während die Schlachtkapazitäten in Deutschland bei maximal 33.000 Schweinen täglich liegt, würde diese in Österreich rund bei rund 2.000 Tieren liegen. Die kleineren Strukturen seien ein Vorteil im Containment. Zudem seien die Mitarbeiter in den österreichischen Betrieben unter besseren sozialrechtlichen Bedingungen angestellt als in deutschen…“ – aus der Meldung „Schlachthöfe in Oberösterreich CoV-positiv“ am 05. Juli 2020 beim ORF – aus der, trotz andauernder Beteuerung des Gegenteils, Parallelen zur (ohne Zweifel größeren) Fleischindustrie der BRD deutlich werden. Siehe dazu auch eine Pressemitteilung des Vereins gegen Tierfabriken und einen Bericht über ersten Widerstand in der Landwirtschaft gegen die Arbeitsbedingungen, sowie den Hinweis auf die entsprechende gewerkschaftliche Kampagnenseite:
- „Corona im Schlachthof: Nun auch Österreich betroffen!“ am 06. Juli 2020 ist die Pressemitteilung des Vereins gegen Tierfabriken, in der es unter anderem heißt: „… Nach den verheerenden Ausbrüchen in Großschlachthöfen in den USA – mehr als 5000 Infizierte und 180 betroffene Betriebe bereits Ende April – und schließlich auch in diversen europäischen Staaten wie zuletzt prominent in Deutschland war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch in Österreich ähnliche Fälle geben würde. Schutzmaßnahmen und Testungen wurden vielerorts vernachlässigt. Doch die eigentlichen Probleme liegen noch viel tiefer. „Corona zeigt uns Probleme in der Schlachtindustrie auf, die schon seit langem bestehen und kritisiert werden. Schlachthöfe sind Orte der Gewalt und des Leids – vor allem für die Tiere. Aber auch die Arbeiter und Arbeiterinnen zahlen ihren Preis“, berichtet VGT-Aktivistin Lena Remich. Viele der Probleme aus Tierschutzsicht schlagen sich auch auf Belastungen für die Mitarbeiter_innen in den Betrieben nieder. Akkordarbeit und hohes Arbeitstempo führen zu Gewalt gegenüber den verängstigten Tieren – mit Treibstöcken und Elektroschockern werden sie ihrem Tod zugetrieben. Fehlbetäubungen aufgrund des Zeitdrucks sind an der Tagesordnung. Der Stress und die systembedingte Gewalt begünstigt Burn-Outs und Belastungsstörungen bei den Arbeiter_innen. „Hunderte oder sogar tausende Tiere in einer Schicht umzubringen, geht nicht spurlos an einem Menschen vorbei – weder psychisch noch körperlich“, so Remich weiter...“
- „Zaghafter Aufstand der Erntearbeiter“ von Colette M. Schmidt am 02. Juli 2020 im Standard.at berichtet über erste Proteste aus der Landwirtschaft: „… Der Fall von Frau A. soll nicht der Einzige bleiben. „Dass sie sich gewehrt hat, hat auch anderen Mut gemacht“, sagt Slacik, „zwei Frauen und vier Männer aus Rumänien, die für denselben Betrieb gearbeitet haben, wollen sich anschließen.“ Auch sie wollen ihren gerechten Lohn. Laut Kollektivvertrag beträgt dieser in Niederösterreich 8,66 Euro brutto. Vier Euro Stundenlohn habe man ihr angeboten, so Frau A., zudem soll noch Geld für das Elendsquartier abgezogen worden sein. (…) Erwin Kinslechner, Branchensekretär der PRO-GE für die Kollektivverträge im Nahrungsmittelbereich, erzählt von einem aktuellen Fall in der Steiermark, wo sechs Arbeiter für ein – abgesehen von Matratzen – unmöbliertes 15-Quadratmeter-Zimmer, in dem sie gemeinsam untergebracht waren, 100 Euro im Monat zahlten. Diese Menschen, die meistens aus osteuropäischen Ländern kommen, wehren sich fast nie, so Kinslechner. „Das System ist auf Angst aufgebaut, die arbeiten 13, 14 oder 15 Stunden am Tag, kennen ihre Rechte aber nicht, können kaum oder nicht Deutsch und haben keine Kraft mehr, sich zu wehren.“ Auch falsche Zeitaufzeichnungen, die den Arbeitern zum Unterzeichnen unter Druck vorgelegt werden, seien nicht selten, sagt Elisa Kahlhammer von Sezonieri, der Initiative, die Erntehelfer in ihrer Muttersprache über ihre Rechte aufklärt: „Das hören wir oft. Es sind eben nicht schwarze Schafe. Die Ausbeutung in der Landwirtschaft hat weltweit System. Ohne sie wäre der Überfluss zu Billigstpreisen in reichen Ländern nicht zu finanzieren.“...“
- „Für faire Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft!“ bei der Kampagne Sezioneri erläutert zu dieser Kampagne: „… Die Produktionsgewerkschaft PRO-GE, eine der sieben Teilgewerkschaften im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), startete im Sommer 2014 die Aufklärungskampagne SEZONIERI um der Ausbeutung in der österreichischen Landwirtschaft entgegenzuwirken. Die Kampagne wird im Burgenland, in der Steiermark, in Tirol, Wien, in Niederösterreich und in Oberösterreich gemeinsam mit lokalen Nichtregierungsorganisationen und Aktivist_innen durchgeführt und setzt sich zum Ziel, Erntehelfer_innen über ihre Rechte zu informieren und einen Beitrag dazu zu leisten, dass wenigstens die bestehenden rechtlichen Regeln, insbesondere betreffend Bezahlung, menschenwürdige Behandlung und Unterbringung sowie Arbeitsschutz eingehalten werden. Wir arbeiten mit mehrsprachigem Informationsmaterial, Infotelefonen, direkter Kontaktaufnahme zu den Arbeiter_innen auf den Feldern, großen Plakatwänden in den Grenzregionen, sowie Rechtsberatung und -begleitung. Weitere zentrale Aktivitäten sind Medienarbeit durch Presseaussendungen und eine laufende und intensive bildungspoltische Arbeit durch Veranstaltungen, Publikationen und Videoclips. Die SEZONIERI-Kampagne für die Rechte von Erntehelfer_innen in Österreich ist eine gemeinsame Initiative von PRO-GE – die Produktionsgewerkschaft, Nyéléni – Forum für Ernährungssouveränität, UNDOK – Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender, MEN-VIA – Unterstützung für männliche Betroffene von Menschenhandel, LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen, Südwind Oberösterreich, ÖGB-Kompetenzforum Migration, Migrare, “weltumspannend arbeiten”, dem entwicklungspolitischen Verein im ÖGB und unabhängigen Aktivist_innen...“