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„White hawk down“: Während die Statuen des britischen Kolonialismus fallen – wird am Jahrestag des Großbrandes des „Grenfell Tower“ daran erinnert, wer die Opfer sind…

Dossier

Eine Statue wird gestürzt - die eines Sklavenhändlers in Bristol am 4.6.2020Ob die Londoner Stadtverwaltung schnell mal die Statue des Herrn Churchill – in weitaus weniger gelungener Weise – verpacken muss, wie es der verstorbene Christo tat oder ob, in republikanischer Tradition, die Statue der Königin Victoria in irischen Gefilden mit Gedenkinschriften ihrer größten Untat („The Great Hunger“) „verziert“ wird: Es ist in Großbritannien ein Kulturkampf entstanden, der auch die Rechte in Verteidigung der unsäglichen Verbrechen des enormen und langandauernden britischen Kolonialregimes mobilisiert. (Und nur, damit niemand sich damit aufhält, uns darauf hinzuweisen, wir hätten vor der eigenen Haustüre zu kehren: Ja, es ist bedauerlich, dass alle Bismarck-Statuen und reitende Könige noch stehen, die die Landschaften der BRD verschandeln). Dass am Jahrestag des Feuer-Infernos des „Grenfell Tower“ darauf verwiesen wird, dass die allermeisten Opfer Migrantinnen und Migranten waren und dass der neue Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft fordert, man müsse den systematischen Rassismus im britischen Bildungswesen beseitigen, solche Bekundungen sind Hinweise darauf, dass es sich um eine gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung handelt, die tief in die Struktur Großbritanniens hinein reicht. Dazu einige  aktuelle Beiträge…

  • 6. Jahrestag des Grenfell-Tower-Brandes: 72 Monate für 72 Tote und trotzdem kein Ausbau von BrandschutzNew
    • 72 Schwarze, People of Colour und arme Menschen kamen bei dem Brand ums Leben – Tories haben nichts daraus gelernt
      „Am 14. Juni jährt sich die Tragödie im Grenfell Tower zum sechsten Mal. Wie jedes Jahr seit dem Brand des Turms kommen Überlebende und Aktivist*innen zusammen, um die verlorenen Menschen zu betrauern und sich gegen die tiefe Ungerechtigkeit zu versammeln, die immer noch spürbar ist. Im Jahr 2017 brach im Grenfell Tower ein Feuer aus, das sich schnell ausbreitete. Eine Reihe von Versäumnissen bei den Bauvorschriften und andere katastrophale Fehler führten zum Tod von 72 Menschen. Wie die BBC berichtete, war die Kunststoffverkleidung, die das Gebäude umgab, von zentraler Bedeutung für das Verständnis des Geschehens: „In seinem Bericht für die öffentliche Untersuchung sagte Professor Luke Bisby, dass die Theorie, dass das Polyethylenmaterial in der Verkleidung die Hauptursache für die Ausbreitung des Feuers war, „stark unterstützt“ wird.“ Viele der Opfer waren Schwarze und Braune, eine Tatsache, die zweifellos einen Einfluss darauf hat, wie die Tragödie im Laufe der Jahre behandelt wurde.
      Platzverweis
      Seit dem Brand wurde eine öffentliche Untersuchung durchgeführt. Der Prozess wurde jedoch von grausamen Politiker*innenn und schrecklichen politischen Standards der Regierung überschattet. Der ehemalige Kabinettsminister Eric Pickles hat sich bei der Zahl der Todesopfer der Tragödie geirrt. Im Jahr 2022 bezeichnete Pickles die Opfer als die „namenlosen 96 Menschen“. Die tatsächliche Zahl betrug 72. Sein Fehler stand stellvertretend für die Reaktion von Minister*innen, die sich in ihren Reden über Grenfell vergriffen und keine Rücksicht auf die Opfer oder ihre Familien nahmen. Erschreckenderweise sagte Jacob Rees-Mogg – damals Vorsitzender des Unterhauses – im Jahr 2019, dass die Opfer nicht mit „gesundem Menschenverstand“ das Gebäude verlassen hätten. Später entschuldigte er sich für seine Äußerungen. Trotzdem war es eine gefühllose Äußerung – vor allem, wenn man bedenkt, dass die Londoner Feuerwehr die Anwohner*innen zum Zeitpunkt des Brandes aufforderte, das Gebäude nicht zu verlassen. (…)
      Was die Untersuchung selbst angeht, so wurde ihre Integrität in Frage gestellt. Der Generalsekretär der Feuerwehrgewerkschaft Matt Wrack fragte zu Recht, warum Politiker*innen nur ein paar Tage lang befragt wurden, während die Feuerwehrleute wochenlang befragt wurden: „Die einzelnen Feuerwehrleute und das Kontrollpersonal haben die Verkleidung des Grenfell Tower nicht angebracht – die Politiker*innen haben das Regelwerk geschaffen, das dies ermöglichte.“ (…)
      Grenfell United teilte mit, dass es am 14. Juni 72 Monate her ist, dass die Überlebenden und ihre Familien 72 geliebte Menschen verloren haben: Die United Families and Friends Campaign, ein Zusammenschluss von Familien und Freunden, die von Polizeigewalt betroffen sind, versprach, an dem stillen Gedenkmarsch teilzunehmen.
      Man hat nichts gelernt
      Eine Untersuchung von Inside Housing ergab, dass sich sechs Jahre nach der Grenfell Tower-Tragödie nicht viel geändert hat. Das berichten sie: „Neue Daten von Inside Housing zeigen, dass von 1.768 Sozialwohnungen, die 37 Wohnungsbaugesellschaften und Gemeinden in ganz Großbritannien gehören, nur 334 (18,9 %) mit Sprinklern und 217 (12 %) mit einem blockweiten Feueralarm ausgestattet sind. Von den Sprinklern wurden 181 im Rahmen eines 93-Millionen-Pfund-Programms des Stadtrats von Birmingham eingebaut, was bedeutet, dass die Zahl im Rest des Landes auf nur 8,6 % sinkt.“ Sechs Jahre nach dieser Tragödie ist klar, dass die aufeinanderfolgenden Regierungen – seit 2017 waren es viele – grundlegende Brandschutzstandards ignorieren. Wie kann man glauben, dass sich Politiker*innen oder Verwalter*innen von Sozialwohnungen überhaupt um die Sicherheit ihrer Anwohner*innen kümmern, wenn die überwältigenden Beweise das Gegenteil nahelegen? Viele der Opfer des Grenfell-Brandes waren arme schwarze und braune Menschen. Diesem Land ist es egal, ob arme schwarze und braune Menschen leben oder sterben. Überwältigende Beweise für institutionelle Versäumnisse, die den Brand verursacht haben, wurden ignoriert. Warum dauert das so lange? Es gibt keine Gerechtigkeit und keine Rechenschaftspflicht, weil Großbritannien ein weißes, rassistisches Land ist, das nur dann aktiv werden kann, wenn reiche weiße Menschen in Gefahr sind. Wie würdest du sonst ein Land nennen, das die Realität der Grenfell-Opfer entehrt, erniedrigt und leugnet?“ Artikel von Maryam Jameela vom 14. Juni 2023 im The Canary externer Link („On the sixth anniversary of the Grenfell Tower fire this country doesn’t care if poor Black and Brown people die”)
    • Feuer im Grenfell Tower „ein Verbrechen, das durch Deregulierung verursacht wurde“, sagt FBU
      „Heute sind es sechs Jahre seit dem Grenfell Tower-Brand im Jahr 2017. Letzten Monat wurde bekannt gegeben, dass sich der zweite Bericht der öffentlichen Untersuchung bis 2024 verzögern wird. Die Feuerwehrgewerkschaft hat erklärt, dass sie „Schulter an Schulter“ mit der Grenfell-Gemeinde stehen wird, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Matt Wrack, Generalsekretär der Feuerwehrgewerkschaft, sagte: „Das Grenfell-Feuer war nicht unvermeidlich – es war ein Verbrechen, das durch jahrzehntelange Deregulierung, Privatisierung und die Bevorzugung von Profit vor Sicherheit verursacht wurde. Sechs Jahre später wartet die Gemeinde immer noch auf Antworten. Keiner der Verantwortlichen wurde bisher zur Rechenschaft gezogen.“ „Die Feuerwehrgewerkschaft steht an der Seite der Hinterbliebenen, Überlebenden und Anwohner*innen, um Gerechtigkeit zu fordern und dafür zu kämpfen, dass sich diese Tragödie nie wiederholt.“ Stellungnahme der FBU vom 14. Juni 2023 externer Link („Grenfell Tower fire „a crime caused by deregulation“, says FBU“)
  • „“Black Lives Matter“-Proteste spülen Großbritanniens Kolonialgeschichte hoch“ von Christian Bunke am 11. Juni 2020 bei telepolis externer Link fasst die Entwicklung der letzten Tage so zusammen: „… Im Londoner Stadtteil North Kensington steht immer noch die im Jahr 2017 ausgebrannte Ruine des „Grenfell Tower“. Bei dem Feuer in dem 24 Stockwerke hohen Wohnblock kamen über 70 Menschen ums Leben. Die meisten der Toten waren Migrantinnen und Migranten mit dunkler Hautfarbe. Sicherheitsprobleme waren in dem Haus schon viele Jahre bekannt. Mietergruppen warnten vergeblich. Sie wurden nicht gehört, weil die Bewohner arm waren und außerdem nicht weiß. Sie interessierten einfach nicht. Der Grenfell Tower ist nach Francis Wallace Grenfell benannt. Grenfell lebte von 1841 bis 1925 und war Feldmarschall der britischen Armee. In dieser Funktion nahm er an zahlreichen Aufstandsbekämpfungsaktionen in Afrika, Ägypten sowie Irland teil und kommandierte auch etliche davon. Ein Wohnblock, dessen Baumängel dutzenden Nachfahren der brutalen Kolonisierungsgeschichte des britischen Empire das Leben kosteten, ist nach einem Mann benannt, welcher an der gewaltsamen Durchsetzung der herrschenden Ordnung in den britischen Kolonien führend beteiligt war. (…) Im Jahr 1895 wurde die nun gefällte Statue zu Colstons Erinnerung aufgestellt. Auf der Inschrift des Monuments wurde Colston als größter Wohltäter der Stadt gefeiert. Seit den 1990er Jahren existiert in Bristol eine Bewegung, welche den Abriss der Statue fordert. 11.000 Menschen unterschrieben dafür eine Petition. Fast hätte es eine neue Plakette gegeben, welche auf Colstons Rolle im Sklavenhandel hinweisen hätte sollen. Das wurde jedoch von den „Merchant Venturers“ verhindert, einer Organisation, welche die verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen Colstons finanziert und dessen Erbe verwaltet. Pikant dabei ist, dass auch die Merchant Venturers selbst ihre Wurzeln im Sklavenhandel haben. Der lange Arm des Empire reicht bis in die Gegenwart. Das gilt nicht nur für Statuen. Für die Regimenter der britischen Armee sind die Feldzüge der Kolonialzeit immer noch identitätsstiftend. In den Schulen wird kaum über Kolonialismus, Sklaverei und die Wurzeln des britischen Militarismus im Empire unterrichtet. Als die Labour-Partei in ihrem Wahlprogramm 2019 forderte, dass diese Geschichte Teil des nationalen Lehrplans sein müsse, wurde sie dafür aus den Reihen der Konservativen Partei scharf kritisiert. Die schwarze Labour-Politikerin Dawn Butler, welche für dieses Vorhaben in Corbyns Schattenkabinett die Verantwortung trug, wird bis heute mit rassistischen Hassbotschaften auf sozialen Netzwerken eingedeckt – auch weil sie diese Forderung im Rahmen der Black Lives Matter-Bewegung wieder erhoben hat. Doch jetzt steht vieles zur Debatte. Über tausende Namensnennungen wird nun diskutiert. Die Stadt London will extra eine Kommission zu diesem Zweck etablieren. Die Aktion in Bristol scheint hier einiges erreicht zu haben. Doch die Gegenbewegung rollt bereits. Die konservative Innenministerin Priti Patel fordert Haftstrafen für jene, welche sich am Sturz der Statue beteiligt haben. Im nationalkonservativen Milieu ist man schwer um Schadensbegrenzung bemüht und ruft zum Kulturkampf zur Rettung von umstrittenen Straßen- und Gebäudenamen auf. Rechtsradikale und faschistische Gruppen haben begonnen, diesem Ruf auf der Straße zu folgen, bislang aber mit eher kleinen und symbolischen Mobilisierungen…“
  • „Keine Gemeinsamkeiten“ am 13. Juni 2020 ist eine afp-Meldung externer Link (hier bei der taz), in der es unter anderem heißt: „… Im Zentrum von London haben am Samstag erneut hunderte Menschen gegen Rassismus demonstriert. Zugleich versammelten sich rechtsextreme Demonstranten in der Nähe des Parlaments rund um Statuen, um diese vor möglichen Angriffen zu schützen. Mehrere Londoner Denkmäler wurden vorsorglich verpackt, darunter eine Statue von Winston Churchill, auf die jemand vergangenes Wochenende das Wort „Rassist“ geschrieben hatte. Im Laufe des Nachmittags kam es schließlich auch zu Auseinandersetzungen zwischen den Rechtsextremen und der Polizei. Flaschen flogen gegen die Beamten, als diese versuchten, die Demonstranten zurückzudrängen. (…) Die Polizei hatte bereits im Vorfeld der Anti-Rassismus-Proteste und der geplanten Gegenkundgebungen vor einer Teilnahme gewarnt und auf die Corona-Beschränkungen verwiesen. Wer dennoch demonstrieren gehe, müsse sich an die Auflagen halten und etwa in abgetrennten Bereichen bleiben oder den Demo-Ort bis 18.00 Uhr (MESZ) wieder verlassen. Vergangenes Wochenende war es bei Protesten in Großbritannien zu Ausschreitungen und Zusammenstößen zwischen Polizisten, Black Lives Matter-Aktivisten und Rechtsextremen gekommen. Der Großteil der Demonstrationen verlief aber friedlich. In Bristol warfen Demonstranten die Statue eines Sklavenhändlers aus dem 17. Jahrhundert ins Hafenbecken. Premierminister Boris Johnson hatte am Freitag gesagt, die Proteste seien „von Extremisten übernommen worden“, und er nannte den Angriff auf Statuen „beschämend“…
  • „„Patrioten“ gegen Antirassisten“ von Daniel Zylbersztajn am 14. Juni 2020 in der taz online externer Link über die Mobilisierungen pro und contra die rassistischen Verbrechen: „… Neben den Black-Lives-Matter-Protesten hatten nämlich verschiedene Organisationen, manche davon aus dem extrem rechten Milieu, zur Bewachung von Denkmälern in Westminster aufgerufen. In Reaktion hatte nicht nur Black Lives Matter ihre offizielle Beteiligung an antirassistischen Protesten in London am Wochenende abgesagt, sondern auch das Londoner Antifascist Assembly, das sich sonst fast immer ultrarechten Versammlungen entgegenstellt. Auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan und die britische Regierung riefen dazu auf, nicht an Demonstrationen am Samstag teilzunehmen. Dennoch versammelten sich mehrere Hundert Antirassist*innen im Hyde Park zu einer friedlichen Kundgebung, zu der die Organisation Stand Up To Racism aufgerufen hatte. Anschließend begab sich ein kleiner Teil der Versammelten in Richtung Stadtmitte und stoppte am Trafalgar Square, wo rund um die zentrale Nelson-Säule „Denkmalschützer*innen“ bereit standen. Die große Mehrheit dieser „patriotischen Beschützer*innen“ hatte sich jedoch am Parliament Square versammelt, wo eine gerade kontrovers debattierte Statue steht, nämlich die Winston Churchills. Als am vergangenen Wochenende das Denkmal des Sklavenhändlers Edward Colston in Bristol ins Hafenbecken geworfen wurde, hatte zugleich jemand an diese Statue Churchills der Zusatz „Rassist“ geschrieben. Churchill, Premierminister Großbritanniens während des Zweiten Weltkriegs, hatte sich zu Lebzeiten rassistisch über verschiedene Bevölkerungsgruppen des Empire artikuliert. Selbst der amtierende Premierminister Boris Johnson, der immerhin aus Bewunderung einst eine Biografie Churchills verfasst hat, gestand in einem Tweet öffentlich, dass Churchill durchaus „manchmal Meinungen vertrat, die heute inakzeptabel wären“. Seiner Meinung nach bleibe Churchill jedoch ein Nationalheld, da er Europa vor dem Faschismus gerettet habe, schrieb er. Am vergangenen Montag entfernte eine kleine Gruppe konservativer Parlamentsabgeordneter die Graffiti an der Statue Churchills, während eine Gruppe stark rechts angehauchter und älterer weißer Männer über 50, wie sie angaben, „die Statue bewachten.“ Ähnliche Menschen, überwiegend weiß, bevölkerten nun am Samstag den gesamten Platz, „zum Schutz der Statuen und Denkmäler“ und mit reichlich Bier…“
  • „This Sunday – Go Green for Grenfell, commemorate the loved ones lost and join the fight for justice“ am 12. Juni 2020 bei der Gewerkschaft CWU externer Link ist ein Aufruf der Kommunikationsgewerkschaft zum Jahrestag des Brandes in Grenfell Towers – worin einerseits unterstrichen wird, dass immer noch nichts geschehen sei, um irgendwie Gerechtigkeit, Entschädigung und Klärung voran zu treiben, andrerseits unter Verweis auf die aktuelle Mobilisierung gegen Rassismus betont, der Kampf zur Unterstützung der Opfer von Grenfell Towers sei Bestandteil des aktuellen Kampfes gegen strukturellen Rassismus.
  • „Fire chiefs condemn failure to replace cladding three years on from Grenfell“ am 14. Juni 2020 bei Morning Star Online externer Link berichtet von einer Pressekoferenz der britischen Feuerwehr, auf der deren Sprecher kritisierte, dass auch drei Jahre nach dem Brand das Programm, die – brandträchtigen – Verkleidungen von Gebäuden zu ersetzen von seiner Verwirklichung „weit entfernt“ sei.
  • „The Grenfell anniversary and the fight against racism“ ebenfalls am 14. Juni 2020 beim Morning Star online externer Link ist das Editorial des Tages, in dem darauf verwiesen wird, dass der Kampf um Gerechtigkeit für die Opfer von Grenfell und der Kampf gegen Rassismus eindeutig zusammen hängen: Rund 300 Hochhäuser, die mit gefährlichen Verkleidungen versehen sind, gebe es aktuell in Großbritannien – und die Feuerwehrgewerkschaft FBU, auf die in dem Beitrag verwiesen wird, hat deutlich gemacht, dass sie alle in sogenannten sozialen Brennpunkten stehen und sehr weit überdurchschnittlich von MigrantInnen, Flüchtlingen und People of Colour bewohnt seien.
  • „New UK teachers‘ union chief: ‚Institutional racism in schools has got to be addressed’“ am 09. Juni 2020 im Guardian externer Link ist ein Interview von Liz Lightfoot mit Patrick Roach, der seit April 2020 Generalsekretär der Bildungsgewerkschaft NASUWT ist – mit ihren 300.000 Mitgliedern die größte Gewerkschaft im Bereich – der von seinen Erfahrungen als Sohn jamaikanischer Einwanderer der 60er Jahre einige Schlussfolgerungen zieht, die er in dem Interview massiv vertritt: Vor allem eben, dass der strukturelle Rassismus im britischen Bildungswesen nicht nur thematisiert werden muss, sondern vor allem bekämpft.
  • „Whose side are you on?“ von Charlie Jackson und Taisie Tsikas am 14. Juni 2020 bei RS21 externer Link steht hier als Beispiel für die Stellungnahmen verschiedener linker Gruppierungen zu den aktuellen Auseinandersetzungen rund um BLM in Großbritannien – und kritisieren dabei die Haltung der Labour-Partei unter ihrer neuen Führung, die sich auf die Seite der Polizei geschlagen habe – wozu in dem Beitrag daran erinnert wird, dass der neue Parteivorsitzende Keir Starmer lange Jahre als Staatsanwalt gearbeitet habe – unter anderem bei der (rassistischen) Verfolgung der „London riots“ von 2011…
  • Zu den Auseinandersetzungen um Rassismus in Großbritannien, die viel mehr sind, als ein Kulturkampf zuletzt:„Nach der einen gestürzten Statue – die nächste. „Rhodes must fall“ erreicht Großbritannien, denn „Der Kolonialismus ist nicht Geschichte Großbritanniens, sondern Oxfords Gegenwart““ am 10. Juni 2020 im LabourNet Germany
  • Siehe von den vielen Berichten zum Großbrand des „Grenfell Tower“ u.a. den vom 19. Juni 2017: Immer mehr Todesopfer des Londoner Hochhausbrandes: Und immer heftigere Kritik an und Proteste gegen Wohnungsmafia und Regierung
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=174013
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