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Während Regierung und Unternehmen in der Türkei zur Arbeit um jeden Preis zwingen – stellen Basis-Initiativen Gesichtsschutz für Krankenhauspersonal her

„… Idris Tutum muss trotz Ausgangssperre weiterarbeiten. Sein Arbeitgeber, Tutum ist im Baumateriallager ISTOÇ in Istanbul beschäftigt, hatte sich, wie viele andere Unternehmen auch, eine Sondergenehmigung eingeholt. „Wir Arbeiter sind diejenigen, die am meisten wollen, dass diese Phase endlich vorbei geht. Wir sind am Ende“, beschreibt er die Situation. Die Maßnahmen gegen Covid-19 in der Türkei und Nordkurdistan schließen die meisten Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter aus. Selbst während der Ausgangssperren an den Wochenenden werden sie von ihren mit Sondergenehmigungen des Gouverneurs ausgestatteten Arbeitgebern gezwungen, zur Arbeit zu gehen. Idris Tutum arbeitet in dem Warendepot in Istanbul für einen absoluten Mindestlohn und wohnt als Mieter im Stadtteil Eyüp. Als Vater zweier Kinder kamen sie schon vor der Pandemie kaum über die Runden, jetzt erhalte er aber seinen Arbeitslohn nicht einmal mehr regelmäßig. Da er seine Kinder nicht mehr versorgen könne, habe er sich für materielle Unterstützung an die Behörden gewandt. „Im Fernsehen loben sie sich jeden Tag für ihre Hilfskampagnen selbst. Sie sprechen von ihren Hilfen für die Arbeitgeber. Niemand kommt zu uns und fragt, wovon wir denn etwas essen sollen? Wenn ich die Miete einmal zu spät zahle, dann wird mich der Hausbesitzer rauswerfen“, erklärt er…“ – aus dem Beitrag „Istanbul: Trotz Pandemie zur Arbeit gezwungen“ am 04. Mai 2020 bei der ANF externer Link über die Wirklichkeit kapitalistischer Zwangsarbeit im AKP-Regime. Siehe dazu auch einen Beitrag über Menschen, die aktiv für den Schutz vor der Epidemie arbeiten – und keineswegs zufällig nicht der AKP angehören:

  • „Turkey’s 3D-printing movement shields coronavirus workers“ von Tessa Fox am 04. Mai 2020 bei Al Jazeera externer Link berichtet von der Initiative des Netzwerkes „3 Boyutlu Destek“ externer Link (3D Unterstützung) – da werden Gesichtsschilder für medizinisches Personal mit 3D Druckern hergestellt. 3.500 Freiwillige in über 80 Städten sind daran beteiligt und haben in der ersten Woche ihrer Arbeit über 25.000 solche Schilder angefertigt und an mehr als 250 Krankenhäuser ausgeliefert. Aus „offiziellen Kanälen“ konnten bisher nur Chirurgen solche Schilder bekommen. Die Produzenten haben sich für die Verteilung der Schilder wiederum mit einigen neu organisierten Gruppen von (zumeist) Fahrrad-Kurieren zusammen getan, die die Auslieferung übernehmen, während die anfallenden Kosten per Crowd-Funding getragen werden. Ziemlich überflüssig, der AKP-Staat…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=171837
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