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[1. Mai 2020] Auch vor und am 1. Mai 2020 versuchte das iranische Regime – vergeblich – alles, um Proteste zu verhindern, auch durch erneute Festnahmen

Campaign to Free jailed workers in Iran (Free Them Now)„… 3000 Bergarbeiter des Kohlebergwerks in der iranischen Stadt Kerman streikten am 20. April. Der Streik richtete sich erstens gegen die niedrigen Löhne, sie verdienen nämlich monatlich nur zwischen 638 Euro und 680,40 Euro. Außerdem richtete sich der Streik gegen die schlechten Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsbedingungen sind insbesondere vor dem Hintergrund von Covid 19 schrecklich. Da die Belastung der Lungen der Arbeiter durch die Arbeit in den Bergwerken sie zu einer besonders gefährdeten Gruppe macht. Deswegen ist es notwendig, dass neben den Löhnen auch die Arbeitsbedingungen und insbesondere der Arbeitsschutz verbessert werden. Um dies zu erreichen gab es bereits Gespräche. Aber an diesen wurden die Vertreter der Arbeiter selbst nicht beteiligt. Sie fanden also zwischen den Bossen der Bergwerke und der Regierung statt. Dies zeigt erneut, dass das iranische Regime kein Interesse daran hat, sich selbst organisierende Arbeiter*innen an Entscheidungen zu beteiligen…“ – aus der Meldung „Iran: Streik während der Corona – Krise“ am 02. Mai 2020 bei Solidarität externer Link über eine der Aktionen der jüngsten Zeit. Siehe dazu auch einen Aktionsbericht zum Kampf der Bevölkerung gegen die Epidemie und einen französischen gewerkschaftlichen Appell zum 1. Mai für die Freilassung der inhaftierten Lehrer-Gewerkschafter:

  • „Wir grüßen die Kollegen im Iran zum 1. Mai“ am 01. Mai 2020 bei den Rote Fahne News externer Link ist die Dokumentation eines Statements der Kommunistischen Partei Iran (CPI) und Komala, worin es heißt: „… Im Iran haben viele Menschen selbst den Schutz vor Corona organisiert. Sie haben Komitees gebildet, in den Stadtteilen, in Straßen, in kleineren Städten. Es sind vor allem junge Menschen. Sie haben sich entsprechend angezogen. Die Menschen hören auf sie. Sie kontrollieren, dass die Menschen in den Stadtteilen unter sich bleiben und nicht hin- und herreisen. Wenn Menschen Hilfe brauchen, z.B. keine Wohnung haben, dann organisieren sie, dass sie in eine Wohnung können und Essen bekommen. Älteren wird geholfen, z.B. beim Einkaufen. Die Regierung hatte die Situation nicht im Griff, sie hat keinen Schutz organisiert, keine Masken, es gab Leichen auf den Straßen. Wirtschaftlich war die Lage schon vorher katastrophal. Viele hatten schon keine Arbeit. Arbeitslosengeld gibt es nur wenig. In den Fabriken fehlt zum Teil das Material – wegen der US-Sanktionen. Kleine Betriebe haben jetzt zum Teil zugemacht, ihre Beschäftigten nach Hause geschickt, ihnen eventuell etwas Geld gegeben, und ihnen gesagt, dass sie das dann nacharbeiten müssen. Viele müssen täglich Arbeit suchen, manchmal bekommen sie was, manchmal tagelang nichts. Sie haben große Angst davor, krank zu werden, denn dann haben die Familien niemand mehr, der etwas verdient…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=171609
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