Corona-Fälle bei Schlachthof-Mitarbeitern von Vion

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormDer Kreis Steinburg hat eine größere Unterkunft für Schlachthof-Mitarbeiter in Kellinghusen unter Quarantäne gestellt. In den Wohnblocks einer ehemaligen Kaserne leben nach Angaben von Steinburgs Landrat Torsten Wendt (parteilos) etwa 110 Menschen. Inzwischen wurden bei 18 von ihnen das Corona-Virus nachgewiesen. Nachdem es Anfang der Woche zwei bestätigte Fälle gegeben hatte, ordnete der Kreis weitere Tests in der Unterkunft an. Am Sonnabend kamen die positiven Befunde für 16 weitere Personen. Das sind in Kellinghusen etwa so viele Neuinfektionen wie zuletzt pro Tag im ganzen Land…“ NDR-Meldung vom 02.05.2020 externer Link – siehe dazu:

  • [Vion Beef] 83 Mitarbeiter: Corona-Ausbruch im Schlachthof in Buchloe wird immer schlimmer New
    Die Zahl der infizierten Mitarbeiter im größten Schlachtbetrieb Schwabens steigt weiter. (…) 83 Mitarbeiter, überwiegend in der Produktion, des Buchloer Schlachtbetriebs Vion Beef sind positiv auf Corona getestet worden. Laut Landratsamt Ostallgäu ist der erste Fall bereits am 1. März gemeldet worden. Auf Nachfrage bestätigt auch das Unternehmen die Fälle. Durch die folgenden Reihentestungen stiegen die Zahlen weiter an. Am Dienstag waren der Behörde 40 Infektionen bekannt, am Mittwoch stieg die Zahl schon auf 83. Die Produktion ruht derzeit, voraussichtlich bis in die nächste Woche hinein. Unklar ist, wie die Erstinfektion in das Unternehmen gelangt ist und wie sich das Virus trotz umfangreicher Test- und Hygienemaßnahmen so verbreiten konnte. „Ein Großteil unserer Produktionsmitarbeiter/-innen lebt in Wohngemeinschaften. Das bedeutet, dass sie auch im privaten Umfeld miteinander in Kontakt stehen“, teilt eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage mit…“ Artikel von  Claudia Goetting vom 10.03.2021 in der Augsburger Allgemeinen online externer Link
  • Mehrere Corona-Fälle: Further Vion-Schlachthof außer Betrieb 
    “Im Schlachthof Furth im Wald, der zum Konzern Vion Food Group gehört, ruht der Betrieb seit Dienstag weitgehend. Hintergrund sind mehrere aufgetretene Corona-Fälle. Das hat der Geschäftsführer Markus Fischer dem BR auf Anfrage bestätigt. Wie viele Beschäftigte positiv getestet wurden, gibt die Vion Food Group aus Datenschutzgründen generell nicht bekannt, so Fischer. Zeitungsberichten zufolge sollen es zehn Mitarbeiter sein. Von der vorübergehenden Betriebsschließung sind rund 90 Beschäftigte betroffen. Die Produktion habe der Schlachthof laut Fischer eigenständig eingestellt, nicht auf Anordnung der Behörden. (…) Die positiven Fälle sollen im Rahmen freiwilliger Tests aufgetaucht sein. Seit der erneuten allgemeinen Zunahme der Corona-Infektionszahlen gebe es diese freiwilligen Tests im Schlachthof wöchentlich „für einen bestimmten Prozentsatz der Beschäftigten“, sagt Fischer.“ Beitrag von Renate Roßberger vom 04.11.2020 bei BR24 externer Link
  • Bedrängte Leiharbeiter: Trotz Covidinfektion zur Arbeit genötigt? Schlachtkonzern Vion und Verleiher Horizon weiter im Feuer der Kritik 
    “Die niederländische Provinz Gelderland und die deutschen Kreise Kleve und Borken wollen bei der Gesundheitskontrolle von Leiharbeitern, die in der Fleischbranche tätig sind, eng zusammenarbeiten. Darauf einigten sich die zuständigen Stellen in Deutschland und den Niederlanden am vergangenen Freitag auf einer Videokonferenz, wie der Kreis Borken am Montag mitteilte. »Anlass dazu waren die Großtestungen auf das Coronavirus in niederländischen Schlachthöfen, die in den vergangenen Wochen stattgefunden hatten und die Unterbringung vieler Beschäftigter diesseits der Grenze«, heißt es in der Pressemeldung des Kreises. In Zukunft soll ein deutsch-niederländisches Grenzteam kontrollieren, ob in den Unterkünften der zumeist aus Osteuropa stammenden Leiharbeitern die Coronaregeln und Quarantänemaßnahmen eingehalten werden. Es soll außerdem Infektionsherde und ihren Ursprung ausfindig machen. (…) Offenbar steht besonders die niederländische Leiharbeitsfirma Horizon Groep unter Beobachtung. Die meisten der bei Vion positiv getesteten Arbeiter werden von ihr vermittelt. Untergebracht sind sie häufig in Deutschland. Von dort pendeln sie jeden Tag über die Grenze in die Niederlanden und werden eingesetzt, wo sie gerade gebraucht werden. In einem ersten Schritt forderte das Grenzteam die Horizon Groep nun auf, umgehend eine vollständige Liste aller Mitarbeiter mit Wohnadressen vorzulegen. »Andernfalls droht eine Geldbuße«, heißt es in der Pressemitteilung des Kreis Borken. Ferner muss Horizon eine Beförderung der Arbeitskräfte garantieren, die die Einhaltung der Abstandsregeln ermöglicht. Als die niederländische Polizei am Mittwoch vor einer Woche überraschend morgens bei Schichtbeginn zu einer Kontrolle an einer Vion-Schlachterei in Apeldoorn auftauchte, stellte sie fest, dass die Leiharbeiter trotz des Krankheitsausbruchs in Groenlo nach wie vor in vollbesetzten Kleinbussen zur Arbeit gekarrt wurden. Das Werk in Apeldoorn wurde für den Rest des Tages geschlossen, die 531 Mitarbeiter mussten nach Hause, berichtete die Volkskrant. (…)Am Tag nach der Kontrolle in Apeldoorn setzte Vion 50 große Reisebusse ein, in denen die Leiharbeiter genügend Abstand halten konnten. Das Unternehmen durfte die Produktion daraufhin wieder aufnehmen. Die Kosten für die Busse soll Horizon tragen. »Wenn wir das aus unserer Tasche bezahlen müssen, dann ist es eben so«, sagte ein Sprecher von Horizon am 27. Mai gegenüber De Gelderlander. »Die Krise trifft jeden und uns auch.« Vor allen aber wohl die Leiharbeiter aus Osteuropa, die für wenig Lohn ihre Gesundheit aufs Spiel setzen: Am Dienstag wurden bei Vion die nächsten 18 Mitarbeiter positiv getestet. Diesmal in einer Schlachterei in Boxtel im Süden des Landes. Weil alle Getesteten im Kühlhaus arbeiten, darf die Produktion fortgesetzt werden, berichtete der Lokalsender Omroep Brabant am Dienstag. Vion verspricht die Hygienemaßnahmen nachzuschärfen. Wieder mal…“ Artikel von Gerrit Hoekman in der jungen Welt vom 04.06.2020 externer Link
  • Corona in Niederlanden: Deutsche Schlachthof-Mitarbeiter infiziert 
    147 Corona-Infektionen gibt es in einem niederländischen Schlachthof nahe der deutschen Grenze. 79 der infizierten Mitarbeiter leben offenbar in Deutschland. Der Betrieb wurde bereits am Freitag geschlossen. Ein Coronavirus-Ausbruch in einem niederländischen Schlachthof in Groenlo hat sich bis nach Deutschland ausgebreitet. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung wurden in dem Betrieb nahe der deutschen Grenze 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Einem Bericht der Lokalzeitung „De Gelderlander“ zufolge leben 79 der Infizierten in Deutschland, 68 in den Niederlanden…“ Meldung vom 25.05.2020 bei tagesschau.de externer Link
  • Corona-Infizierte bei Vion: 600 Schlachthof-Mitarbeiter in Quarantäne 
    600 Mitarbeiter der niederländischen Schlachthof-Gruppe Vion müssen für zwei Wochen in Heim-Quarantäne bleiben. Das ordneten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes unweit der deutschen Grenze am Freitag an. Im Schlachthof in Groenloo waren bei 45 Mitarbeitern Corona-Infektionen festgestellt worden. Am Freitag sollten noch 250 Mitarbeiter getestet werden. Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der Vion-Gruppe auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert worden. (…) Der Gewerkschaftsverband FNV machte die Wohnsituation vieler Mitarbeiter für die Verbreitung des Virus verantwortlich. Vor allem Arbeitsmigranten würden in Gruppen-Unterkünften eng beieinander wohnen. In den meisten Fällen besorgen Arbeitsvermittler die Unterkünfte für die Migranten, vielfach in Deutschland.“ Artikel von Anke Fritz vom 22.05.2020 in agrarheute.com externer Link
  • [Bericht aus Kellinghusen] Auf der Strecke bleibt der Mensch: Der Schlachthof und das Leben 
    „Wieder einmal stinkt es. Nicht nur ein bisschen. Es ist kein Geruch, der schnell verfliegt. Kein schlechtes Lüftchen. Nein, es stinkt und sitzt in meiner Nase fest. Auch wenn ich noch so schnell in die Pedale trete, muss ich den Gestank erstmal ertragen. Schnelles Entkommen geht nicht. Meine Freude darüber an der Wiese mit dem frisch gemähten Gras vorbeizuradeln und diesen Duft einzuatmen, den ich schon seit meiner Kindheit liebe: geschenkt. Es stinkt um mich herum und dieser Gestank ist stärker als das Gras. Zumal der Wind von vorne kommt, von dort, wohin die beiden Laster, die an mir vorbeigefahren sind, langsam entschwinden. Erst am Kreisverkehr, vorne an der Einfahrt nach Kellinghusen, werde ich den Gestank loswerden. Dort biegen die Laster entgegengesetzt zu meinem Weg ab, nehmen den direkten Weg zum Schlachthof am Rand meiner neuen Heimatstadt in Schleswig-Holstein, dem nördlichsten Bundesland, flach und zwischen den Meeren gelegen. (…) Laster voller Schweine, rund 40 davon täglich. Bis ich mit meinem Fahrrad zu Hause am anderen Ende des Städtchens ankomme, wird meine Nase den Geruch „entsorgt“ haben, werden andere Düfte und Gerüche sich durchgesetzt haben. Angenehmere. (…)Manche Laster sind zweistöckig, manche haben aber auch 3 Ebenen und alle haben sie an den Seiten kleine zu- oder aufklappbare Luken. Manchmal lugt aus einer dieser Luken ein rosa Ringelschwänzchen durch, manchmal eine nach Luft schnappende Schweinestupsnase. Und an manchen Tagen dringen durch diese kleinen Öffnungen auch mal ein paar Sonnenstrahlen ins Innere. Dann, wenn im schleswig-holsteinischen Flachland die Sonne ihre Kraft entfalten kann. Vielleicht kitzelt in solch einem Moment einer der Strahlen eine der Schweinsnasen ein erstes und gleichzeitig letztes Mal, bevor das Tier wenig später als Schlachtvieh endet, als Zahl der täglichen Schlachtquote. 6.000 Schweine dürfen vor den Toren Kellinghusens abgeschlachtet werden. Tagtäglich. Das ist die genehmigte Zahl. Schlachtvieh für die billig Schnitzel auf deutschen Tellern oder Grillrosten. Oder auf chinesischen oder in welchen Ländern auch immer die Teller zum Auffüllen stehen. Für den „König der Schweine“, wie die ZEIT vor Jahren den Eigner des Schlachthofimperiums, Clemens Tönnies bezeichnete, ein lohnendes Geschäft. (…) Wir sind verärgert und besorgt über so vieles, was wir als Menschen dieser Stadt als Folge der industriellen Fleischproduktion der Tönnies Holding erleben und wollen dies nicht mehr einfach nur hinnehmen. Wir besuchen die Kläranlage, fragen in der Stadtverordnetenversammlung, fragen den Bürgermeister, fordern unabhängige Untersuchungen. Wir wollen Klarheit über den Zustand und die Verschwendung des Trinkwassers, fordern genaues Prüfen. Wollen darüber hinaus wissen, welche Katastrophenschutzpläne im Falle eines Ammoniakunfalls vorhanden sind, seitens der Stadt, der Feuerwehr, des Betriebs. Verantwortung im Fall der Fälle – wer trägt die? Wie werden die Werkvertragsarbeiter in diese Gefahrenlage eingeführt, wie in die Katastrophenschutzpläne, wo sie doch so gut wie kein deutsch sprechen?  Die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben. Weil sie noch nicht zu Ende ist. Wir werden gefordert bleiben mit unseren Aktionen, mit unseren Anfragen und unserer Einmischung in die Politik der Stadt. Es geht auch hier um Zukunftsfragen, individuelle, aber auch gesellschaftspolitische, es geht um unsere Ressourcen und um Menschenwürde. Wir bleiben am Ball…“ Bericht aus Kellinghusen vom Oktober 2019. Bisher unveröffentlicht. Aus aktuellem Anlass veröffentlich bei eha-media Mai 2020 externer Link
  • Vion will Betrieb hochfahren – und droht dem Kreis mit Klage / Landrat empört / [DGB] Angedrohte Klage: Vion zeigt wahres Gesicht 
    • [Vion-Schlachthof in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg)] Schlachthof will Betrieb hochfahren – und droht dem Kreis mit Klage
      “… Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein sind inzwischen 130 Mitarbeiter und deren Angehörige positiv auf das Virus getestet worden. Viele von ihnen wohnen in einer Sammelunterkunft in Kellinghusen (Kreis Steinburg). Geht es nach Schlachthofbetreiber Vion, kann die Quarantäne der Beschäftigten offenbar gar nicht schnell genug beendet werden. Vion fordert nach Angaben des Kreises Steinburg, dass die negativ getesteten Mitarbeiter wieder zur Arbeit gehen dürfen externer Link – und droht dem Kreis offenbar mit einer Klage. (…) Die Frage ist jedoch, ob die Behörden vielleicht doch eingreifen können – aus Pandemieschutzgründen. Denn auch im Werk selbst soll es Probleme geben. Nach NDR Informationen sollen mehrfach Mitarbeiter unter Druck gesetzt worden sein weiterzuarbeiten, obwohl sie über Corona-Symptome geklagt und ihre Vorarbeiter davon in Kenntnis gesetzt hatten. “ Es wird einem nicht geglaubt, wenn man krank ist“, sagt die Ex-Mitarbeiterin des Subunternehmens. „Es wird mit Rausschmiss gedroht oder damit, dass wir keinen neuen Vertrag bekommen.“…“ Beitrag samt Video vom 11.05.2020 bei NDR externer Link und die Reaktionen:
    • Landrat Wendt über Vion: „Ich bin empört“
      Betreiber Vion fordert nach Angaben des Kreises Steinburg, dass die negativ getesteten Mitarbeiter des Schlachthofs in Bad Bramstedt wieder zur Arbeit gehen dürfen. Landrat Torsten Wendt ist sauer.“ Video vom 11.5.2020 beim NDR externer Link
    • [Landrat Kreis Steinburg] Covid-19: Antrag eines Schlachtbetriebes – Einsatz quarantänisierter negativ getesteter Beschäftigter
      Beim Kreis Steinburg ist in den letzten Tagen ein Schreiben eines von Fa. VION beauftragten Rechtsanwaltes eingegangen, das auf den Einsatz bisher negativ getesteter aber gleichwohl quarantänisierte WerkvertragsarbeiterInnen ausgerichtet ist. Im Schreiben wird dem Kreis unter kurzer Fristsetzung mit einer Klage gedroht. Der Antrag hat beim Landrat Torsten Wendt Erstaunen ausgelöst. Die medizinische Bewertung der Lebens- und Wohnverhältnisse der im Kreis Steinburg quarantänisierten WerkvertragsarbeiterInnen zeigt, dass es sich bei dieser Personengruppe um eine epidemiologische Einheit handelt, bei der zahlreiche Möglichkeiten der gegenseitigen Ansteckung gegeben sind. Nicht ohne Grund steht die gesamt Personengruppe unter Quarantäne, sagt Torsten Wendt. Das Herauslösen der negativ getesteten Beschäftigten ist epidemiologisch gesehen sinnlos, da auch bislang nicht infizierte Personen sich jederzeit anstecken können. Zudem wäre zu erwarten, dass der Transport erneut in einem Bus durchgeführt wird und dort Sicherheitsabstände nicht eingehalten werden können. Es würde also ein nicht unbeträchtliches Risiko bestehen, wenn für diesen in Rede stehenden Personenkreis die Quarantäneregelungen gelockert würden. Eine solche Lockerung wäre nur dann gerechtfertigt bzw. denkbar, wenn hohe Allgemeininteressen den weiteren Betrieb unbedingt erforderlich machen. Natürlich zählen Schlacht- und Zerlegebetriebe als Teil der Ernährungswirtschaft zu den systemrelevanten Betrieben. Quarantäne ersetzende Maßnahmen sind jedoch nur vorgesehen, wenn der Nicht-Einsatz von Fachkräften zu einem Notstand führen würde, also z.B. bei Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Beim Ausfall einzelner Schlacht- und Zerlegebetriebe kommt es zu keinem Ernährungsnotstand der Bevölkerung. (…)  Bisher hat VION stets betont, dass man für die WerkvertragsarbeiterInnen nicht der Arbeitgeber und damit für die Beschäftigten in ihrer Wohnsituation nicht verantwortlich sei, sondern ein beauftragtes Subunternehmen (DZS). Nunmehr scheint man sich doch überraschend in einer direkten Verantwortung zu sehen. Zudem ist es erstaunlich, dass man in dieser scharfen Form dem Kreis gegenüber seine Unverantwortlichkeit gegenüber den Sicherheitsinteressen der Mitarbeiter im Schlachtbetrieb, dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung in Kellinghusen und dem nationalen Infektionsgeschehen gegenüber zum Ausdruck bringt. (…) Landrat Torsten Wendt weist darauf hin, dass der Kreis Steinburg in seinen Quarantäneent-scheidungen zusätzlich durch das zuständige Ministerium unterstützt und bestätigt wird, so dass es auch keinen Grund gibt, von der eingeschlagenen, für alle Beteiligten sicheren Linie abzurücken.““ Pressemitteilung vom 11.5.2020 von und beim Landrat Kreis Steinburg externer Link
    • [DGB] Angedrohte Klage: Vion zeigt wahres Gesicht
      “Vion und sein Subunternehmen Deutsche Schlacht- und Zerlegungs-GmbH (DSZ) lassen die Maske der umsichtigen Schlachthofbetreiber endgültig fallen“, kommentiert Susanne Uhl, Geschäftsführerin des DGB Schleswig-Holstein Nordwest die angedrohte Klage gegen den Kreis Steinburg und Landrat Torsten Wendt. „Vion und DSZ wollen trotz Corona weiter ungehindert Geschäfte machen. Sie setzen dafür ohne Bedenken die Gesundheit der vorwiegend rumänischen Schlachter und Zerleger aufs Spiel. Das ist wirklich zynisch“, empört sich Susanne Uhl. Schon in der Vergangenheit war nach Angaben der DGB Geschäftsführerin, auch das Geschäftsgebaren von Vion und seinem Subunternehmen ins Zwielicht geraten. So wurden zum Beispiel auch Unterkünfte von DSZ im Kreis Steinburg wegen unzumutbarer Hygiene- und Belegungsstandards geräumt. „Das Geschäftsmodell der großen industriellen Schlachthöfe spielt schon lange mit der Verletzung von Arbeitsschutzrechten und mit der Gesundheit von Werkvertragsbeschäftigten.“ so Uhl. Angesichts der leidvollen Enge in den Unterkünften der Subunternehmen können negative Corona-Tests immer nur eine Momentaufnahme sein. Denn noch nirgends sind die aktualisierten SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstan-dards des Bundesarbeitsministeriums umgesetzt. Danach ist grundsätzlich eine Einzelbelegung von Schlafräumen vorzusehen und eine Mehrfachbelegung nur für Partner bzw. enge Familienangehörige statthaft. An die Landtagsabgeordneten erneuerte die DGB-Geschäftsführerin Susanne Uhl ihren Appell, endlich ein Wohnraumaufsichtsgesetz zu verabschieden, damit die Überbelegung von Wohnungen und Unterkünften durch die Subunternehmer nicht nur mit den unzureichenden Mitteln des Arbeitsschutzes sanktioniert werden kann.“ Pressemitteilung vom 11.05.2020 beim DGB Schleswig Holstein Nordwest externer Link
    • Schlachthof Vion: Kritik an Sammelunterkünften
      130 Mitarbeiter des Schlachthofs Vion in Bad Bramstedt haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Sind die Arbeitsbedingungen und die Sammelunterkünfte dafür verantwortlich?…“ Video des Beitrags in der Sendung Schleswig-Holstein Magazin am 11.05.2020 beim NDR externer Link
  • [Nach NRW] Corona-Tests in allen Schlachthöfen Schleswig-Holsteins 
    “Schleswig-Holstein lässt die Belegschaft aller großen Schlachtbetriebe im Land auf Covid-19 testen. Auch Subunternehmer würden durch das zuständige Gesundheitsamt getestet, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Freitagabend. Damit reagiert das nördlichste Bundesland auf zahlreiche Corona-Fälle in einem Schlachthof in Bad Bramstedt externer Link (Kreis Segeberg). Dort sind nach Angaben der zuständigen Kreisverwaltungen Steinburg und Segeberg mittlerweile 119 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Da die meisten Infizierten aus dem Betrieb in einer Unterkunft in Kellinghusen im benachbarten Kreis Steinburg leben, liegt Steinburg seit Donnerstag – als erster Kreis in Norddeutschland – über einer von Bund und Ländern festgelegten Grenze. Demnach müssen die Kreise und kreisfreien Städte Schutzmaßnahmen ergreifen, wenn es mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche gibt. Im Kreis Steinburg liegt die Zahl der Neuinfektionen nach Angaben des Kreises bei 87. Der Grenzwert mit 131.000 Einwohnern liege bei 66 Neuinfektionen. Die Unterkunft in Kellinghusen steht nach Angaben des Kreises Steinburg bereits seit Ausbruch der Fälle unter Quarantäne. Der Kreis sei auch dabei, die Kontakte der Infizierten nachzuverfolgen, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Aufgrund des dynamischen Infektionsgeschehens, das sich nur noch schwer nachvollziehen und rückverfolgen lasse, habe der Infektionsschutz des Kreises Segeberg ebenfalls alle Mitarbeiter des Schlachthofs, die im Kreis Segeberg leben, unabhängig vom Testergebnis unter Quarantäne gestellt, sagte Segebergs Landrat Jan Peter Schröder (parteilos). Die Produktion im Betrieb wurde gestoppt externer Link. (…) Laut Landwirtschaftsministerium gibt es in Schleswig-Holstein derzeit etwa 50 Schlachtbetriebe, darunter sechs, sieben größere wie den in Bad Bramstedt. Sollten die Beschäftigten in Werkswohnungen oder ähnlichen privaten Gemeinschaftsunterkünften leben und dort weitere nicht im Schlachthof angestellte Personen wohnen, seien diese ebenfalls zu testen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Zudem sind weitergehende Tests für Erntehelfer in Abstimmung mit den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte in Vorbereitung…“ Beitrag von 08.05.2020 bei NDR externer Link und eine Aktualisierung vom 11.5.2020 externer Link
  • Nach Corona-Fällen: Schlachthof Vion stoppt Produktion 
    “Der Schlachthofbetreiber Vion hat die Produktion in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) gestoppt, nachdem bei zahlreichen Mitarbeitern eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde. Außerplanmäßige Betriebsferien sind das für die Mitarbeiter. Dies geschehe aus reiner Vorsicht und zum Schutz der Beschäftigten, so das Unternehmen. Zuvor hatte sich nach Angabe der beiden Kreisverwaltungen Steinburg und Segeberg die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf 51 erhöht. Darunter sind nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein 49 Arbeiter, die in einer Unterkunft in Kellinghusen zusammen leben und über einen Subunternehmer angestellt sind – und zwei direkt bei Vion Beschäftigte. Die Werksmitarbeiter wurden nun für zwei Wochen in ihren Wohnungen unter Quarantäne gestellt, insgesamt leben in dem Wohnblock, einer ehemaligen Kaserne, rund 110 Menschen – vor allem aus Rumänien. Der Kreis beauftragte einen Sicherheitsdienst, der kontrollieren soll, ob sich die Bewohner die Quarantäne-Vorschriften in der Unterkunft in Kellinghusen einhalten. „Viele der Bewohner waren froh, dass man endlich getestet worden ist, damit man Gewissheit hat, ob man positiv ist. Interessanterweise waren viele symptomatisch. Das heißt, sie hatten die Anzeichen einer Corona-Erkrankung geäußert“, sagte der Landrat des Kreises Steinburg, Torsten Wendt (parteilos). (…) Dabei werden die Unterkünfte von Mitarbeitern der Fleischindustrie seit Jahren kritisiert. „Man wohnt beengt, man fährt zusammen zur Arbeit. Man sitzt eng zusammen“, sagt Anja Halbritter. Gemeinsam mit einem Helferkreis kümmert sie sich um Angestellte in der Fleischindustrie. Sie führen die hohe Anzahl an Infizierten bei Vion auf die beengte Wohnsituation der Mitarbeiter zurück…“ Beitrag vom 05.05.2020 beim NDR externer Link
  • Siehe auch:
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=171569
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