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Wenn einer eine Reise tut: Der DGB beim 14. Kongress des Gewerkschaftsbundes CGTP im Februar 2020

CGTP Demo in Lissabon gegen die neuen Arbeitsgesetze der Sozialdemokratie am 26.6.2018„…Die portugiesische Gewerkschaftsbewegung (siehe Infokasten) wird seit Ende der 1970er Jahre von zwei Strömungen dominiert: einerseits die gemäßigten sozialdemokratisch-sozialistischen Gewerkschaften unter dem Dach der UGT und andererseits die Gewerkschaften der CGTP-IN, die traditionell eine besondere Nähe zur Kommunistischen Partei aufweisen. Unter Costa spielen die Kommunist*innen das erste Mal seit langem eine bedeutende Rolle in der portugiesischen Politik: Da das Wahlbündnis CDU, zu dem auch die Kommunistische Partei gehört, die Regierung Costa im Parlament toleriert, übt es einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Regierung aus. Diese veränderte politische Situation wirkt sich auch auf das historisch enge Verhältnis zwischen Kommunistischer Partei und dem ihr nahestehenden Gewerkschaftsverband CGTP-IN aus, der vom 14.-15. Februar in Seixal, in der Nähe von Lissabon, seinen 14. Kongress abhielt und dabei sein fünfzigjähriges Bestehen feierte. Laut eigenen Aussagen ist die CGTP-IN der größte Gewerkschaftsdachverband in Portugal mit ca. 800.000 Mitgliedern. Seit dem letzten Kongress hat die CGTP-IN nach eigenen Bekundungen 114.683 neue Mitglieder gewonnen und so vor allem junge Menschen gewerkschaftlich organisieren können. Auf dem Kongress wurde Isabel Camarinha zur neuen Generalsekretärin gewählt – sie ist die erste Frau an der Spitze eines Gewerkschaftsbundes auf der iberischen Halbinsel. Gleichwohl ist sie als „Übergangs-Generalsekretärin“ gewählt, weil ihr ein zweites Mandat wegen der satzungsgemäßen Altersbeschränkungen nicht offenstehen wird. 55 der insgesamt 147 Mitglieder des nationalen Exekutivausschusses der CGTP-IN sind neu in ihre Ämter gewählt worden, bei der Organisation wird also gerade ein Generationenwechsel vollzogen – mit noch ungewissen Auswirkungen auf die politische Ausrichtung. Die CGTP-IN ist weder Mitglied im Internationalen Gewerkschaftsbund, noch in anderen internationalen Gewerkschaftsstrukturen. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet ihre Mitgliedschaft im Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB), doch auch dieses Verhältnis ist alles andere als spannungsfrei…“ – aus dem Kongressbericht „Rote Perlen auf der linken Riviera von Jan Stern und Lukas Hochscheidt am 09. März 2020 beim DGB externer Link worin die zahlreichen unabhängigen neuen Gewerkschaften der letzten Jahre, die keinem der beiden Verbände angehören kein Thema sind…

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=169791
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