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Textilarbeiterinnen in Bangladesch: Jetzt sollen sie auch noch die Last der Corona-Krise tragen – zusammen mit den heimkehrenden MigrantInnen
„… Weltweit führende Textilfirmen haben Medienberichten zufolge bei mehr als 1000 Produktionsstätten Aufträge in Höhe von rund 1,5 Mrd. US-Dollar (1,4 Mrd. Euro) ausgesetzt oder storniert. Grund für die zurückgerufenen Aufträge sind die wegen der Pandemie geschlossenen Läden, habe Rubana Huq, die Chefin der Vereinigung der Textilproduzenten von Bangladesch, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa zu Protokoll gegeben. Die Vereinigung habe dem deutschen Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) einen Brief geschickt, indem darauf hingewiesen wird, dass wegen der Stornierungen in Milliardenhöhe viele Arbeiterinnen nicht mehr bezahlt werden könnten. In dem Schreiben soll Huq den Minister aufgefordert haben, deutsche Firmen dazu aufzurufen, die Aufträge in Bangladesch nicht zurückzurufen, heißt es weiter in dem Bericht. Die Vorsitzende habe zudem darauf hingewiesen, dass Geschäftsleute in Deutschland angesichts der Verluste finanzielle Unterstützung von der Regierung erhalten würden – es eine solche aber in Bangladesch nicht gebe und die Arbeiter bezahlt werden müssten. Dem Agenturbericht zufolge will Huq den Ministern anderer Länder einen vergleichbaren Brief schreiben. Die Textilindustrie ist für Bangladesch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. So entfallen laut Süddeutscher Zeitung fast 80% der Exporteinnahmen des Landes auf Bekleidung. Für die europäischen Modeanbieter wiederum ist Bangladesch nach China das zweitwichtigste Sourcing-Land…“ – aus dem Beitrag „Textilfirmen stornieren in Bangladesch Aufträge in Milliardenhöhe“ von Katharina Brecht am 23. März 2020 in Textilwirtschaft über die Probleme in Bangladeschs wichtigster Branche – die „natürlich“ wer ausbaden soll? Siehe dazu auch einen Beitrag über die Auswirkungen dieser Entwicklung sowohl auf Beschäftigte der Textilindustrie, als auch auf MigrantInnen, die zurück kehren… und weswegen die Regierung dann auch gleich einmal die Armee mobilisiert:
- „‘Our Situation is Apocalyptic’: Bangladesh Garment Workers Face Ruin“ von Elizabeth Paton am 31. März 2020 in der New York Times ist ein Beitrag, der davon ausgeht, dass die Unternehmen in Bangladesch ihre Belegschaften ohnehin nicht weiter bezahlen können, und dass sich diese Not zusammen ballt mit jener, die Hunderttausende Bengalis erleben, die gerade jetzt von ihren diversen Ländern zurück kehren, wo sie gearbeitet haben und auch nichts erhalten. Die Hauptmaßnahme der Regierung: Neben der Polizei wurde auch die Armee mobilisiert, um das 160 Millionen Volk hinter geschlossenen Türen zu behalten…