IG Metall stellt Webseite und Forum der LeiharbeiterInnen ZOOM zum 31.3.2020 ein – zu kritisch?
„… seit siebzehn Jahren war ZOOM eine feste Größe in der bundesweiten Diskussion über Sinn und Unsinn der Leiharbeit, vor allem aber bei der Diskussion über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kolleginnen und Kollegen in der Leiharbeit. Unsere Webseite diente der Information aber auch als Plattform für Forderungen und Vorschläge, die von den betroffenen Kollegen in den bundesweiten Workshops und den Arbeitskreisen vor Ort zusammengetragen wurden. Vor allem das Forum war für viele ein Ort, sich auszutauschen, sich über konkrete Arbeitsbedingungen zu informieren und vor allem als Betroffene einen Ort zu haben an dem Kritik und Diskussion möglich war. (…) Das Ziel, einen gewerkschaftlichen Ort Gesprächs- und Diskussionsraum zu schaffen, haben wir erreicht. Das Ziel, nachhaltig etwas an den immer noch katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Leiharbeit zu ändern, nicht. Im gesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Diskurs ist die Leiharbeit mehr und mehr in den Hintergrund geraten; alleiniges Thema scheinen die Tarifverträge zu sein, die allerdings aus Sicht von ZOOM in den letzte anderthalb Jahrzehnten keine wirklichen Verbesserungen gebracht haben…“ Soweit so richtig in der Mitteilung „Einstellung von Webseite und Forum zum 31.3.2020“ auf der Startseite von ZOOM – die Konsequenz halten wir jedoch für grundverkehrt: „Die IG Metall hat beschlossen, die Öffentlichkeitsarbeit für den Bereich der Leiharbeit neu aufzustellen. Hierbei sollen insbesondere die sozialen Medien genutzt werden…“ Es gibt eine beginnende Debatte im noch existierenden Forum (dort auch Stellungnahme des verantwortlichen Admin Christoph) – und auch wenn unsere KollegInnen von chefduzen.de eine bessere Alternative (nicht nur zu Fratzebuch) darstellen – wir halten Protest für angebracht, nicht nur weil die Aktiven bei ZOOM unsere besten Kooperationspartner im Kampf gegen die Tarifierung der Leiharbeit waren!