Corona-Krise und Parfümerien: Douglas lässt weiter arbeiten, meldet Kurzarbeit an und übt Druck auf Belegschaft aus!

Dossier

Corona-Krise: Douglas lässt weiter arbeiten, meldet Kurzarbeit an und übt Druck auf Belegschaft aus!“… Ist diese Maßnahme jedoch für Douglas wirklich notwendig, da das Unternehmen sonst nicht überleben kann? Fragwürdig! (…) Daher ist es nicht nachvollziehbar, dass das Unternehmen diese Ausnahmesituation, in der viele Mitarbeiter Angst um die Zukunft haben und sich wegen ihres Einkommen Sorgen machen, gewissenlos ausnutzt und in den, vom Staat zur Verfügung gestellten Geldtopf greifen will! 60% würden die Beschäftigten vom Staat erhalten, Douglas würde lediglich noch ganze 5% dazu zahlen! (…) Argumente wie betriebsbedingte Entlassungen oder Gefahr der Insolvenz bei nicht Einführung von Kurzarbeit, nutzt das Unternehmen, um die Mitarbeiter dazu zu bringen, die Vereinbarung zur Kurzarbeit zu unterschreiben. Wer nicht bereit ist zu unterschreiben, dem wird mit sofortiger betriebsbedingter Kündigung gedroht. (…)  Douglas scheint die getroffenen Maßnahmen und Apelle der Politik nicht ernst zu nehmen: Angestellte werden in die geschlossenen Filialen geordert um hier Aufräumarbeiten und Retourenbearbeitung zu leisten und um Regale aufzufüllen! Ein verantwortungsloses Verhalten, was sprachlos macht!…“ Beitrag vom 18.03.2020 im ver.di-Douglas-Blog externer Link – siehe auch die Kommentare darunter… Siehe dazu:

  • Douglas verweigert die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes: Dreister Wortbruch gegenüber Betriebsrat Frankfurt-Fressgass New
    Was gelten die Zusagen der Rechtsanwältin und des Labour Relations Managers bei der Parfümerie Douglas? Offenbar nichts! Denn nach einer Einigung mit dem Betriebsrat der Douglas-Filiale Frankfurt-Fressgass über eine Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit am 16. April 2021 weigerte sich die Geschäftsführung zwei Wochen später, die zugesagte Aufstockung des Kurzarbeitergeldes im April dieses Jahres auf 100 Prozent sowie im Mai und Juni auf 90 Prozent des Nettoentgelts einzuhalten. Nichts Anderes war wenige Tage vorher mit den Betriebsräten anderer hessischer Douglas-Filialen vereinbart worden. Es gibt keine nachvollziehbare Erklärung oder Begründung, weshalb die zwölf Kolleginnen in der Fressgass schlechter gestellt werden sollen als andere Beschäftigte in Filialen mit Betriebsrat. Wie es scheint, will Douglas hier ein Exempel statuieren. Die Anzahl der Filialen mit Betriebsrat nimmt seit einiger Zeit kontinuierlich zu. Und jedes neue Gremium beansprucht selbstverständlich die ihm gesetzlich gegebenen Mitbestimmungsrechte bei der Einführung oder Fortsetzung von Kurzarbeit. Das kostete in den vergangenen Monaten immer mehr Geld. Während die betriebsratslosen Stores von Douglas oft zu dem nur langsam steigenden gesetzlichen Kurzarbeitergeld verpflichtet wurden, erreichten die Betriebsräte regelmäßig eine Aufstockung seitens des Unternehmens auf bis zu 100 Prozent. Dieses in die Motivation und die Verbesserung der sozialen Lage der Beschäftigten investierte Geld will sich Douglas wohl künftig sparen. Dabei schrecken die Verantwortlichen der Parfümerie offensichtlich selbst vor einem dreisten Wortbruch nicht zurück. Das stinkt zum Himmel…“ Presseerklärung der ver.di Hessen vom 4.5.21 (per e-mail)
  • [Petition] Solidarität mit den Beschäftigten bei Douglas – Entlassungswelle muss sofort gestoppt werden! 
    Mitten in der Pandemie will Douglas treue Beschäftigte im Stich lassen und auf die Straße setzen. Konkret geht es um die Streichung von 2.500 Arbeitsplätzen und die Schließung von 500 Filialen, die Tina Müller, Vorstandsvorsitzende der Douglas-Parfümerie, derzeit versucht, durchzusetzen. Das Unternehmen steht gut dar und verzeichnet nach einigen Angaben einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Zudem hat Douglas während des Lockdowns staatliche Gelder erhalten, um die Löhne der Beschäftigten zu decken. Der Ababu der Arbeitsplätze und Filailaschließungen stehen somit in keinem Verhältnis zu den Auswirkungen der Pandemie. Vielmehr nutzt das Management die Pandemie als Vorwand, um Arbeitsplätze abzubauen und mehr Gewinne an die Aktionäre zu verschieben. Die Gewerkschaften der betroffenen Ländern haben alternative Vorschläge gemacht, damit die Arbeitsplätze erhalten belieben und gleichzeitig die Profitabilität des Unternehmens sichergestellt ist. Zeigen Sie sich solidarisch – machen wir der Unternehmensleitung gemeinsam deutlich, dass sie die Profitgier des Unternehmens nicht über die Zukunft der Beschäftigten stellen soll.Petition von UNI Global Union externer Link mit einem Kampagnen-Video
  • Trotz Lockdown offen: Parfümerie Rituals gab sich als Drogerie aus – Bericht einer Kollegin 
    “Der Einzelhandel ist im Lockdown. Ausgenommen sind nur lebensnotwendige Geschäfte wie Supermärkte. Doch auch Parfümerien wie Douglas oder Rituals blieben offen. Wir haben ein Interview mit einer Beschäftigten geführt, wie sie den „harten“ Lockdown wahrgenommen hat. (…) Dienstag schließen wir die Türen, dachte ich. Dem war nicht so, wie ich ein paar Stunden später merkte. Denn wir haben eine ominöse WhatsApp Gruppe für die Dienstpläne und so. Völlig überraschend wurde um 22 Uhr abends tatsächlich von unserer Chefin noch mal reingeschrieben: „Ihr Lieben, zu später Stunde gibt es News. Wir werden ab morgen nun doch weiter geöffnet haben. Von Mo-Sa von 10-18 Uhr. Da wir über 75 Prozent Körperpflege Produkte verkaufen, zählen wir vom Sortiment her zu Drogerien, das hat der Handelsverband so bestätigt.“ Gleichzeitig hat die Chefin die Bitte gestellt, dass doch die Dienstpläne weiter einzuhalten seien, wenn das möglich ist. (…) Für mich gingen Fragen durch den Kopf wie: „Ok, Kinder dürfen nicht mehr zur Schule gehen, aber wir sollen hier irgendwie luxuriöse Geschenkartikel verkaufen“. Das fand ich schon ziemlich komisch, aber alles in allem war das dann eine total spontane Sache, dass dann auch Mittwoch diejenigen, die dafür eingeteilt waren, dann zur Arbeit erscheinen sollten. (…) [Was sagen deine Kolleg:innen zu dem ganzen Vorfall? Wie ist die Stimmung?] Jael: Dienstagabend kriegen wir irgendwie mit, dass der Laden am Mittwoch doch einfach offen haben soll. Mittwoch habe ich mich nicht weiter damit auseinandergesetzt, habe aber gemerkt, dass Douglas dafür schon harte Kritik geerntet hat. Am Donnerstag kam daneben wieder in der WhatsApp-Gruppe die Nachricht, dass das Geschäft jetzt eben doch zu machen muss. Die Begründung, die der CEO dazu gesagt hat, ist wirklich witzig: „Es ist sehr stark von Euch, wie Ihr die Last-Minute-Entscheidung des Unternehmens aufgenommen habt, die Shops gestern geöffnet zu lassen. Das hat wirklich Euren wahren Kampfgeist gezeigt.“ Nachdem am Donnerstag klar war, dass das Geschäft doch geschlossen wird, bin ich am Freitag dort vorbei gegangen, um meine Arbeitsuniform abzugeben. Dort habe ich zwei Kolleginnen getroffen, die komischerweise immer noch damit beschäftigt waren, Bestellungen vorzubereiten für diejenigen Leute, die eben im Internet geshoppt haben und es beim Geschäft abholen wollten. Das ist wieder so ein weiteres verwirrendes Detail in der ganzen Geschichte….“ Interview von Simon Finnigan mit Jael Horvath vom 04.12.2021 bei Klasse gegen Klasse externer Link
  • Unglaublich: Wie Douglas durch neu gegründete GmbH alte Mitarbeiter aus dem Unternehmen drängt! 
    “Derzeit zeichnet sich ein trübes Bild in der Münchner Innenstadt ab. Eine Douglas-Filiale nach der anderen wird mangels Rentabilität geschlossen, dazu gehören die Stores in der Neuhauserstr. 3, Neuhauserstr. 39, sowie das Geschäft in der Sendlingerstr. 62. Zudem steht auch die Schließung des Stores in der Leopoldstr. bevor. Viele der langjährigen Mitarbeiter verlieren somit ihre Arbeitsplätze. Der geschockten Belegschaft wurde zuvor allerdings Hoffnung gemacht, indem man sie ermutigte, sich doch in dem neuen Douglas Megastore, der am 26.11.2020 in der Kaufingerstr. 17 eröffnet wurde, zu bewerben. Das neue Prachtstück von Douglas erstreckt sich über 4 Etagen, auf 1160 m², es hätten sehr viele Angestellte weiterbeschäftigt werden können. Leider hat man in der Chefetage andere Pläne, denn mithilfe von juristischen Tricksereien setzt man nun einen Großteil der Beschäftigten auf die Straße. Was den Kollegen*innen nicht mitgeteilt wurde: Es handelt sich bei dem neuen Douglas Megastore um eine komplett neue GmbH, welche unter dem Namen Douglas läuft. Statt der Parfümerie Douglas Deutschland GmbH handelt es sich nun um die Megastore GmbH. Dies hat zur Folge, dass Beschäftigte, die bereits 15, 20 oder sogar 30 Jahre im Unternehmen Douglas arbeiten, wieder bei null anfangen müssen, wenn sie denn überhaupt genommen werden. Im Klartext bedeutet dies neue und somit schlechtere Arbeitsverträge mit Probezeiten und zahlreichen weiteren Nachteilen für die langjährigen Beschäftigten! Mit der Hoffnung auf eine fortlaufende Beschäftigung bei ihrem jahrelangen Arbeitgeber haben sich etliche Mitarbeiter beim neuen Flagshipstore – welcher gerade mal 20 m von der Schließungsfiliale Neuhauserstr. entfernt ist – beworben und wurden auf unmenschlichste Art und Weise abgewiesen. Laut der Aussage einer Kollegin arbeitet man mit Begründungen wie „man sei nicht kompetent genug“. Mitarbeiter, die seit Jahrzenten im Unternehmen tätig sind, gelten plötzlich nicht mehr als kompetent? (…) In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Kollegen*innen teilweise nach ihrer Instagram-Followerzahl bei der Bewerbung gefragt wurden. Wird so mittlerweile Kompetenz bei Douglas definiert? Mit verantwortlich für die Filialschließungen und Massenentlassungen ohne Weiterbeschäftigung ist der zu Douglas geholte Chief Restructuring Officer Michael Keppel. Dieser ist für seine Unternehmens-Sanierungen durch Härte und Gnadenlosigkeit bereits bekannt und gefürchtet. Es heißt, wer ihn ins Boot holt, will sein Geschäft schleifen…“ Meldung vom 03.12.2020 im ver.di bei Douglas-Blog externer Link
  • Mitten in der Corona-Pandemie: So drängt Douglas Mitarbeiter, sich nicht krank zu melden! 
    “In dem Douglas-Store im Münchner PEP-Einkaufszentrum wurde kürzlich eine neue Aktion innerhalb der Belegschaft vorgestellt: Unter dem Motto „Fülle deine Weihnachtstüte“ gehst es darum, dass Angestellte sich 5 Parfüm-Tester pro Kalendermonat aussuchen können und für ihre Weihnachtstüte, welche am Ende des Jahres ausgehändigt wird, „speichern“ können. Die ausgesuchten Tester erhält man allerdings nur, wenn man in den entsprechenden Monaten kein einziges Mal krankheitsbedingt ausgefallen ist – bei nur einem einzigen Fehltag im Monat verfallen die ausgesuchten Tester, und man erhält nichts. Die Mitarbeiter können „selbst entscheiden“, wie voll die Weihnachtstüte wird, indem sie ganz einfach nie krank werden, bzw. nie krankheitsbedingt ausfallen. Dass man sich eine derartig geschmacklose Aktion ausdenkt, um die Krankheitsquote künstlich niedrig zu halten ist in Pandemiezeiten nicht nur dreist, sondern unverantwortlich und respektlos allen Mitarbeitern und Kunden gegenüber. Man beweist uns hiermit, dass man sich bei Douglas der Fürsorgepflicht seiner Belegschaft gegenüber offenbar keineswegs bewusst ist, oder diese auch nur ansatzweise ernst nimmt! Wir befinden uns coronabedingt in einer ohnehin sehr angespannten Situation, auf der es auf die Rücksicht aller ankommt. Mit dieser Aktion drängt man die Belegschaft dazu, sich nicht arbeitsunfähig zu melden, und riskiert so die Gesundheit von unseren Kollegen*innen und Kundschaft! Hat man laut Douglas-Verantwortlichen also einen Einfluss darauf, ob man krank wird, oder nicht? Scheinbar ja – anders macht diese Aktion nämlich keinen Sinn, denn kranke Kollegen*innen werden bestraft, indem sie keine Tester erhalten. Was bedeutet das in der Praxis? Wenn man nun beispielsweise Beschwerden mit den oberen Atemwegen hat, geht man womöglich nicht, wie üblich zum Arzt, sondern schleppt sich in die Arbeit, da ja sonst die versprochenen Tester verfallen. Mit Folgen für alle! So ernst nimmt man bei Douglas also den Gesundheitsschutz in Hinblick auf Corona!…“ Beitrag vom 12.10.2020 im ver.dis Douglas-Blog externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=164730
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