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Fracking in Argentinien: Auf dass die Erde zittere
„… In Argentinien kämpft nur eine sehr überschaubare Anzahl von Umweltschützern vor Ort und die Mapuche-Indianer dagegen. „Obwohl wir laut Gesetz ein Recht auf Anhörung haben, werden wir nicht einmal informiert, wenn eine Erdölfirma unser Land besetzt“, so Jorge Nahuel, Koordinator der Mapuche Konföderation. „Heute sind Erdbeben Alltag“, sagt Hernán Scandizzo von der Beobachtungsstelle Erdölfragen im Süden, „die Regierung von Neuquén wie die (nationale Erdölfirma) YPF machen die Kritik am Fracking lächerlich. Sie verweigern jede Diskussion. Wenn sie doch darüber sprechen, dann nur über das, was auf der Erd-Oberfläche passiert, wenn die Häuser einstürzen. Aber sie verschweigen die Konsequenzen dieser Beben auf das unterirdische Rohr-System.“ (…) Als es immer häufiger bebte, begann Professor Javier Grosso, die Daten mit den Aktivitäten der Erdölfirmen zu vergleichen: „Auffällig ist, dass das erste Erdbeben in Vaca Muerta im November 2015 registriert wurde, mit 4,5 Grad auf der Richterskala, ein starkes Beben. In den Monaten danach blieb es relativ ruhig, aber ab 2018/ 2019 bebte die Erde immer mehr. Die Stärke blieb etwa gleich, im Durchschnitt zwischen 2,5 und 3,5 Grad. Aber die Beben wurden häufiger, je mehr in den Fördergebieten gefrackt wurde.“…“ – aus dem Bericht „Argentinien: Fracking am Ende?“ von Gaby Weber am 25. Februar 2020 bei telepolis über das angebliche neue El Dorado Argentiniens. Siehe dazu auch den Videofilm der Autorin und einen älteren Beitrag, der deutlich macht, wie lange die Auseinandersetzungen um dieses „Projekt“ schon andauern…
- „Fracking – Erdbeben im Bauch der Toten Kuh“ von Gaby Weber am 16. Februar 2020 bei You Tube eingestellt, ist eben der Film zum Thema, der folgendermaßen vorgestellt wird: „Goldgräberstimmung in Patagonien. Neuquén gilt als das neue El Dorado, das Saudi Arabien Südamerikas. Die weltweit größten Öl-Vorkommen sollen hier liegen, in Vaca Muerta, auf deutsch: die tote Kuh. Gemeint ist: Schieferöl. In der Planung sind 12.000 Bohrtürme. El Dorado in Patagonien – oder alles nur ein großer Bluff, um das Ende der Ära der fossilen Brennstoffe herauszuzögern? In Vaca Muerta wird gefrackt. Von den vertikalen Bohrlöcher, die bis zu 6000 Meter tief sind, gehen horizontale Stollen ab, bis zu 4000 Meter Länge. Bis zu hundert pro Bohrloch. Ganze Erdschichten werden durchlöchert. Mit Chemikalien versetztes Wasser wird mit hohem Druck eingespritzt, um das Gestein aufzubrechen…“
- „Proteste gegen Fracking in Patagonien“ von Magdalena Kuehne am 02. September 2013 bei amerika21.de berichtete bereits damals unter anderem: „… Tausende Demonstranten hatten sich am vergangenen Mittwoch vor dem Gebäude des Parlaments der nordpatagonischen Provinz Neuquén in der gleichnamigen Hauptstadt versammelt. Sie protestierten gegen die vorgesehene Ratifizierung eines Vertrags zwischen dem staatlichen argentinischen Ölkonzern YPF und dem multinationalen US-Energieriesen Chevron. Mitglieder der Gewerkschaftszentrale CTA (Central de Trabajadores de la Argentina) und linker Parteien, Aktivsten in den sozialen Bewegungen, Studierende und Lehrkräfte der Universität Comahue und Vertreter von indigenen Gruppen erinnerten die Volksvertreter lautstark an die ablehnende Haltung einer Mehrheit der Bevölkerung zu den Plänen einer groß angelegten Ausbeutung von Erdölvorkommen in der Region mittels der riskanten und umweltzerstörenden Fördermethode „Fracking“. Während drinnen die Abgeordneten debattierten und zur Abstimmung schritten, griff auf der Straße die Polizei die Demonstranten unter Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen massiv an...“
- Siehe zum Thema zuerst: Alltag in Argentinien. Artikel von Gaby Weber, Buenos Aires, 22.01.2014