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Hamburger Krankenhausbewegung

Dossier

Hamburger KrankenhausbewegungWir Krankenhausbeschäftigte garantieren jeden Tag auf hohem professionellen Niveau die Gesundheitsversorgung Hamburgs. Doch wie es jetzt ist, darf es für uns und unsere PatientInnen nicht weitergehen. Wir arbeiten Tag für Tag am Limit. Das muss sich ändern! Der individuelle Bedarf des Patienten muss bestimmen, wie viel Personal auf einer Station eingesetzt wird. Nur so können wir menschenwürdig und mit hoher Qualität versorgen. Das ist der Anspruch aller KollegInnen und jedes einzelnen Patienten. Um menschenwürdige Bedingungen und hohe Versorgungsqualität in den Hamburger Krankenhäusern herzustellen brauchen wir: Ermittlung des Personalbedarfs für jede einzelne Schicht und jeden einzelnen Patienten. Die Instrumente dafür sind vorhanden. Feste Quoten für Bereiche wie Intensivmedizin, Kreißsäle, Notaufnahme, Geriatrie, Therapie und Reinigung, wie sie von Fachgesellschaften schon lange empfohlen werden. Erstklassige Ausbildung, in der die Auszubildenden nicht auf die Sollbesetzung angerechnet werden und ausreichende, qualifizierte Anleitung und Begleitung in der praktischen Ausbildung. Scharfe und wirksame Sanktionen gegen die Klinikbetreiber bei Nichteinhaltung der Regelungen.“ Die Selbstdarstellung „Was wir brauchen“ der Hamburger Krankenhausbewegung auf ihrer Homepage externer Link – siehe auch deren Twitter-Account externer Link und für Hamburg auch die Dossiers Hamburger Volksentscheid gegen Pflegenotstand im Krankenhaus und Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus sowie hier speziell zur Hamburger Krankenhausbewegung:

  • Manifest für würdige Bedingungen in unseren Krankenhäusern: „Wir bleiben und kämpfen, denn es muss sich alles ändern!“ New
    „Wir dürfen uns an den Notstand in der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nie gewöhnen. Wir dürfen uns niemals daran gewöhnen, dass der Personalmangel uns zu gefährlicher Unterversorgung zwingt, dass wir Medikamente zu spät zu geben oder dass Patientinnen und Patienten alleine sterben müssen. Die Pandemie hat für viele Kolleginnen und Kollegen das Fass zum Überlaufen gebracht. Von Politik und Arbeitgebern im Stich gelassen, häufig ohne ausreichenden Schutz für sich selbst und die Patientinnen und Patienten, sind viele weit über ihre Grenzen gegangen. Jetzt müssen wir zusehen, wie die Besten gehen, weil sie nicht mehr können. Wir werden weniger statt mehr! Wir kennen die Gründe dafür. Ein Finanzierungssystem, dass Einsparungen, Fusionen, Krankenhausschließungen und Gewinnmaximierung befördert. Fehlende Regelungen zur Personalbemessung, ohne die die Berufsflucht nicht aufzuhalten ist! Nur solche verbindlichen Regelungen können uns Sicherheit geben, jetzt und in Zukunft unseren Beruf so ausüben zu können, wie es unserem beruflichen Selbstverständnis entspricht. Aber die politisch Verantwortlichen in Hamburg heben nur die Hände und erklären uns, sie können nichts tun. Wir akzeptieren diese Gründe für den Notstand in der Versorgung unserer PatientInnen nicht länger. Wir bleiben, solange wir noch können, und kämpfen! Wir kämpfen um menschenwürdige Versorgung unserer Patientinnen und Patienten und dafür, dass in den Kliniken das Wohl der Menschen statt der Taschenrechner Priorität hat. Wir wissen das wir in diesem Kampf nicht allein sind. 160 Menschen aus den verschiedensten Bereichen dieser Stadt haben sich im Februar in Videoversammlungen versprochen, Seite an Seite gegen Einschüchterungen kritischer Kolleginnen und für menschenwürdige Bedingungen an unseren Krankenhäusern zu kämpfen. Unser gemeinsamer Kampf ist in diesen Tagen notwendiger denn je…“ Aufruf der Hamburger Krankenhausbewegung vom Juli 2021 externer Link
  • HÖRT AUF UNS! Offener Brief an die Hamburger Regierung 
    Beschäftigte aller Berufsgruppen aus Hamburger Krankenhäusern fordern vom Hamburger Senat: Die Vorbereitung auf die Corona Welle in den Krankenhäusern und der Schutz von Beschäftigten und Patienten darf nicht dem Markt überlassen werden! (…) Wir wissen nicht wie hart, aber mit Blick auf Italien, Spanien und Frankreich tun wir gut daran, vom schlimmsten auszugehen. Jeder Tag zählt, um notwendige Maßnahmen zu veranlassen. Darum genügt es jetzt nicht, den einzelnen Kliniken zu überlassen, wie sie sich vorbereiten. Das war die Krankenhaus- und Gesundheitspolitik der letzten Jahre, und sie hat uns in den Personalnotstand geführt. Jedes Krankenhaus für sich. Alle gegeneinander. Unterversorgung hier, Überversorgung dort. Je nachdem was die Fallpauschalen hergeben. Und immer weniger Personal einstellen, um mehr Gewinne zu machen oder die fehlenden Zahlungen der Bundesländer für Investitionen auszugleichen. Der Markt soll es regeln. Über dieses ganze bittere Kapitel deutscher Gesundheitspolitik wollen wir jetzt keine großen Worte verlieren. Die Zeit ist knapp und die Probleme sind bekannt. Was jetzt nötig ist: eine Umkehr um 180 Grad, das bedeutet eine vollumfassende Koordinierung und Kontrolle des Gesundheitswesens durch das Land Hamburg unter Beteiligung von Beschäftigten aller Berufsgruppen aus den Krankenhäusern. Diese Koordinierung und Kontrolle findet derzeit nicht statt, und das ist unverantwortlich. (…) Ja, wir sind bereit für unsere Patienten in der Krise alles zu geben. Und wir wissen was es braucht, damit uns das ermöglicht wird. Darum fordern wir Anweisung zur Einrichtung erweiterter Krisenstäbe an allen Kliniken. (…) Ausreichend Schutzmaterial (…) Umfassendes flächendeckendes Testen aller Berufsgruppen und Patienten im Krankenhaus (…) Sofortige Anweisung zur Aufstockung von Reinigungspersonal (…) Konsequente Mobilisierung von Ressourcen (…) Diese Krise macht deutlich, dass Marktlogik im Gesundheitssystem nichts zu suchen hat. Selbstverständlich fordern wir daher klare Bekenntnisse der politisch Verantwortlichen in Hamburg zu Kostendeckender Finanzierung statt Fallpauschalen, Verbindliche Regelungen zur bedarfsgerechten Personalbemessung, Insourcing ausgegliederter Bereiche…“ Offener Brief vom 3.4.2020 externer Link
  • Hamburger Krankenhausbewegung zur Corona-Krise: Mehr Testzentren und Reinigungskräfte und (Selbst)schutz 
    • Pressemitteilung v. d. Pressekonferenz am 17.3.2020 der Krankenhausbewegung Hamburg (bei Twitter als Grafik externer Link) und das Video der Pressekonferenz bei youtube externer Link
    • Krankenhausbewegung: Mehr Testzentren und Reinigungskräfte
      Die Hamburger Krankenhausbewegung hat die Schaffung von Coronavirus-Testzentren gefordert. „Die Möglichkeit zu massenhaften Tests ist ein entscheidendes Mittel zur Senkung der Infektionsrate“, sagte ein Sprecher der Bewegung am Dienstag in Hamburg. Stattdessen kämen die Menschen derzeit in die Notaufnahmen, die drohen, „unter dem Ansturm einfach zusammenzubrechen“. Ein weiterer Grund dafür sei, dass Kollegen derzeit tagelang ausfallen, weil sie nicht zeitnah getestet werden können. Der selbst organisierte Zusammenschluss aus Beschäftigten verschiedener Berufsgruppen in Hamburger Krankenhäusern appellierte zudem eindringlich an die Bevölkerung, die Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus ernst zunehmen. „Es geht darum, sich selbst und die Menschen, die Ihnen nahe stehen, zu schützen. Und zu gewährleisten, dass wir die medizinische Versorgung aufrecht erhalten können“, sagte eine Sprecherin dazu. Dabei gehe es vor allem darum, „die Last vor allem auf den Hamburger Intensivstationen so gering wie möglich zu halten“. Nur, wenn alle konsequent ihre sozialen Kontakte so weit wie möglich einschränken, könne gewährleistet sein, „dass die Gesundheitsversorgung im Krankenhaus nicht zusammenbricht“. Zudem fordert die Bewegung, dass Vertreter aus allen Klinikbereichen Teil von neu eingerichteten Krisenstäbe werden und dass das Reinigungspersonal an allen Krankenhäusern aufgestockt werden muss.“ Meldung vom 17.03.2020 bei t-online externer Link
  • 19.02.2020 in Hamburg: 800 Menschen auf der Straße für mehr Personal im Krankenhaus 
    Video der Demo auf dem Twitter-Account von Krankenhausbewegung Hamburg externer Link , dort auch Bilder der Demo. Siehe auch:

    • Gesellschaft – Hamburg:Krankenhausbewegung: Notstand bei SPD nicht angekommen
      Die Hamburger Krankenhausbewegung hat eine gemischte Bilanz der Reaktionen aus dem rot-grünen Senat auf ihre Forderungen gegen den Personalnotstand an Hamburger Kliniken gezogen. Von der SPD sei die Bewegung enttäuscht, bei den Grünen seien die Forderungen nach bedarfsgerechter Personalausstattung auf den Klinikstationen nicht wirkungslos abgeprallt, berichtete der Sprecher der Bewegung, Maik Sprenger, am Mittwoch in Hamburg. „Es scheint bei ihnen angekommen zu sein, dass dringender Handlungsbedarf besteht.“ Die SPD habe lediglich auf die Regelungen des Bundes verwiesen und die Hamburger Allianz für Pflege, die aber auf den Stationen bisher keine Verbesserungen gebracht habe. (…) Der selbst organisierte Zusammenschluss aus Beschäftigten verschiedener Berufsgruppen – darunter Pfleger, Hebammen und Reinigungskräfte – in Hamburger Krankenhäusern fordert eine bedarfsgerechte Personalbemessung und bessere Ausbildungsbedingungen. Im Dezember hatten fast 4500 Beschäftigte eine entsprechende Petition an die Bürgerschaft übergeben, am 10. Februar kam es zu einer Anhörung mit Politkern beider Regierungsparteien (…) Ihnen wurden Berichte von Klinik-Mitarbeitern vorgetragen, die beispielsweise von Missständen auf einer Geburtsstation zeugten, wo eine Hebamme und eine Auszubildende für mehrere Geburten inklusive Komplikationen zuständig waren. In einer Bauchchirurgie war eine examinierte Krankenschwester in einer Schicht allein für 33 Patienten verantwortlich. „Die Wut der Angehörigen landet direkt bei den Mitarbeitern“, sagte Sprenger. Diese Schilderungen wurden am Mittwoch auch Journalisten vorgetragen. Am Nachmittag zogen Beschäftigte der Hamburger Kliniken in einem Demonstrationszug vom Allgemeinen Krankenhaus St. Georg zum Rathausmarkt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.“ dpa-Meldung vom 19. Februar 2020 bei der Süddeutschen Zeitung online externer Link
  • Demonstration am 19.02.2020 in Hamburg: Gemeinsam für würdige Bedingungen in unseren Krankenhäusern! 
    “Wir, die Beschäftigten aus Hamburger Krankenhäusern, sichern jeden Tag die Gesundheitsversorgung der Stadt. Doch der Personalmangel lässt uns Tag für Tag am Limit arbeiten Patient*innen sind Gefahr. So darf es für uns und unsere Patient*innen nicht weiter gehen! Die Hamburger Regierung ist in der Verantwortung an unseren Krankenhäusern durch Regelungen zur Personalbemessung würdige Bedingungen für alle zu schaffen.“ Aufruf vom 06.02.2020 bei Red Nurse auf Twitter externer Link zur Demonstration „Gemeinsam für würdige Bedingungen in unseren Krankenhäusern. Der Hamburger Senat muss endlich handeln!“ am 19. Februar um 16 Uhr, Lohmühlenstraße, Ecke Lange Reihe in Hamburg, siehe auch den Aufruf bei der Hamburger Krankenhausbewegung externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=162982
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