AfD-Neujahrsempfang in Münster: Absolutely not welcome – fanden sehr viele Antifaschistinnen und Antifaschisten. Auch der uniformierte Saalschutz der AfD konnte sie davon nicht abbringen…
„… Am 07.02.2020 schlossen sich in Münster erneut über 10.000 Menschen den Protesten gegen den Neujahrsempfang der Alternative für Deutschland (AfD) an. Auch die Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ (NikA) rief zu den Protesten auf. Es ging uns heute nicht nur darum, unseren Protest gegen die geistigen Brandstifter der AfD auf die Straße zu tragen, sondern auch im besonderen Maße auf jene aufmerksam zu machen, die sich den Faschist*innen der AfD als Steigbügelhalter anbieten. Das Konzept des Tages ging auf. An allen Ausgängen des Rathauses fanden Blockaden statt. In einer spontanen Dynamik schlossen sich viele Tausend der insgesammt 10 000 Demonstrierende unterschiedlichsten Alters und Hintergrund den Blockaden an. Zum Teil gingen die Kundgebungen von selbst in Blockaden über. Diese sorgten dafür, dass keine Gäste des Neujahrsempfangs störungsfrei zu ihrer Veranstaltung kamen. Viele geladene Gäste wurden sogar komplett an einer Teilnahme gehindert. Die Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative” rief im Vorhinein gemeinsam mit Ende Gelände Münster und Seebrücke Münster zur Teilnahme an der Kundgebung an der Klemensstraße/ Stadthaus 1 auf. Als politisch äußerst positiv betrachten wir die Klarheit und Entschlossenheit, mit der ein relevanter Teil der Bevölkerung sich für die Ausgrenzung der AfD einsetzte. Ganz im Sinne von Nika, hat sich der “solidarische Teil der Gesellschaft” an Mitmach-Aktionen beteiligt. In diesem Fall: Blockaden. Das ist auch das Ergebnis einer jahrelangen und alltägliche Arbeit, die sich an die Strategie des Non-Platforming hält und damit die Selbstevrharmloung und Normalisierung der AfD widersetzt…“ – aus dem Bericht „Massive Proteste gegen AfD-Neujahrsempfang in Münster“ am 10. Februar 2020 bei NIKA NRW zum Massenprotest gegen die AfD in Münster. Siehe dazu auch einen Beitrag zu den Freunden und Helfern der AfD und ihren Bemühungen an diesem Tag, sowie einen Link zu einer Münsteraner Gruppe mit vielen Fotos von diesem Tag:
- „Die Stimmung war aufgeheizt Acht Anzeigen bei Protesten gegen AfD-Veranstaltung / Polizei weist Vorwürfe der Polizeigewalt zurück“ am 10. Februar 2020 bei Alles Münster meldet unter anderem: „… „Dieser Polizeieinsatz gegen friedliche Demonstrierende war völlig überzogen”, bemängelt Heiko Wischnewski, Ratsherr der LINKEN, der die Vorkommnisse am Michaelisplatz gesehen haben will. “Zwei Protestierende mussten sich aufgrund von Gesichtsverletzungen in ärztliche Behandlung begeben”, nachdem sie von der Polizei mit Schmerzgriffen und Schlägen ins Gesicht traktiert worden seien. Auch in den Sozialen Medien gab es ähnliche Nachrichten. “Außerdem versuchte die Polizei, Personen an ihren Haaren und Ohren aus friedlichen Blockaden zu ziehen. Menschen die in Ketten standen haben sie getreten und ins Gesicht geschlagen”, heißt es in einem entsprechenden Posting. “Ja, es gab Einzelfälle, in denen die Polizei unmittelbaren Zwang angewendet hat”, sagt Polizeisprecherin Angela Lüttmann auf Anfrage. So habe beispielsweise eine Gruppe Demonstranten versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen. Gezielt seien dabei Einzelne mit den Ellbogen auf die Einsatzkräfte losgegangen. Daraufhin kam es zum Einsatz von Pfefferspray. “Unsere Aufgabe ist es, den Schutz beider Veranstaltungen zu gewährleisten”, erklärt Lüttmann weiter und weist in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit, aber auch auf die Verhältnismäßig der Maßnahmen hin, “die Stimmung war schon aufgeheizt.”
- Nationalismus ist keine Alternative hat unter „Massive Proteste gegen AfD-Neujahrsempfang in Münster“ am 10.2.20 ebenfalls einen ausführlichen Bericht
- „Eklat_ms“ ist der Twitter-Kanal einer der beteiligten Münsteraner Gruppen – dieser hier unter anderem mit vielen Bildern der Aktion. Siehe auch #ms0702