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- Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21
[Montag, 3. Februar 2020] 500. Montagsdemo gegen Stuttgart21 und 10 Jahre Protestbewegung
„Warum gehen Menschen nun schon seit fast 10 Jahren jeden Montag auf die Straße, um gegen S21 zu demonstrieren? Weil S21 für Stuttgart und die Region eine Katastrophe wäre (der Schaden durch S21 wäre zu groß, als dass man ihn einfach hinnehmen könnte – und er wäre nie wieder revidierbar) – und weil es weiterhin hervorragende Alternativen gibt…“ Aufruf bei kopfbahnhof-21.de zur Kundgebung am Mo, 3. Februar 2020, 18:00 Uhr – 19:00 Uhr vor dem HBF Stuttgart (Schillerstr.) mit den Verkehrswissenschaftlern Prof. Heiner Monheim und Prof. Hermann Knoflacher, mit dem Journalisten Joe Bauer und der Bundestagsabgeordneten Sabine Leidig – und mit „Lenkungskreis Jazz“. Anschließend: 19:30 Veranstaltung Großer Saal, Rathaus Stuttgart mit Sabine Leidig, Prof. Hermann Knoflacher und Prof. Heiner Monheim. Siehe auch den Flyer bei „Bei Abriss Aufstand“ und dazu: 10 Jahre Protestbewegung – 500. Montagsdemo in Stuttgart: Einige Rückblicke:
- Stuttgarter Appell anlässlich der 500ten Montagsdemo zu S 21
„Die beiden bei der 500ten Montagsdemo präsenten Hauptredner Prof. Dr. Hermann Knoflacher von der TU Wien und Prof. Dr. Heiner Monheim von der Universität Trier haben den versammelten Demonstranten und der anwesenden Presse folgenden „Stuttgarter Appell“ überreicht, den sie an die hauptverantwortlichen Akteure des Projekts S 21 richten…“ Der Appell am 4. Februar 2020 bei soeslinkeplus.de - Immer noch oben. Großprotest: 4.000 Teilnehmer bei 500. Montagsdemo gegen »Stuttgart 21«. Deutsche Bahn AG hält stur am Spekulationsobjekt fest
Bericht von Ursel Beck in der jungen Welt vom 05.02.2020 , siehe dazu das Video bei youtube : 500. Montagsdemo Stuttgart Hauptbahnhof am 03.02.2020 - Die 500. Montagsdemo gegen das Monsterprojekt Stgt21 am 3. Februar und die fünf Lügen in der „Süddeutschen Zeitung“
„Das Projekt Stuttgart 21 rückt in diesen Tagen neu in die Schlagzeilen. Ein Grund ist die Tatsache, dass am 3. Februar 2020 in Stuttgart die 500. Montagsdemo stattfindet. Gleichzeitig jährt sich in diesem Jahr zum zehnten Mal der Höhepunkt der Proteste gegen Stuttgart 21. Unser Anlass, das Thema hier aufzugreifen, ist ein ganzseitiger Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“, der typisch ist für unsere Medienlandschaft. In ihm wird das zerstörerische Projekt ein weiteres Mal gerechtfertigt – und dies unter anderem, in dem fünf Mal faustdick die Unwahrheit gesagt wird...“ Artikel von Winfried Wolf vom 3. Februar 2020 bei den Nachdenkseiten - Baubeginn vor zehn Jahren„Stuttgart 21“: Zwischen Begeisterung und Bürgerprotesten
„Das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ wurde vor zehn Jahren von der Politik schon vor Baubeginn gefeiert mit der Begründung, dass es lebensnotwendig für Baden-Württemberg sei. In der Bevölkerung hingegen war das Vorhaben von Anfang an heftig umstritten. Die Folge: Großdemonstrationen sogenannter „Wutbürger“…“ Reportage von Peter Hölzle vom 02.02.2020 beim Deutschlandfunk - 10 Jahre Protestbewegung. Stuttgart: Der Protest gegen »Stuttgart 21« hat die Stadtgesellschaft politisiert – bis heute
„… Die Großbaustelle für das Bahnprojekt Stuttgart 21 im Herzen der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Stadtbilds geworden. Es erscheint kaum vorstellbar, dass sie einmal weichen wird. Für die noch immer zahlreichen Gegner des Projekts, die sich am Montag zum 500. Mal vor dem Hauptbahnhof versammeln, ist das auch längst nicht sicher. Ganz im Gegenteil: Eine Endlosbaustelle scheint ihnen als realistischer zu sein. Die Protestler haben sich, wie die Baustelle selbst, mit ihrer Anwesenheit fest ins Bewusstsein der Stadt eingegraben. Schon seit mehr als zehn Jahren treffen sie sich jeden Montag. Viele von ihnen glauben nicht daran, dass der Tiefbahnhof jemals in Betrieb gehen wird. Die Argumente tragen sie Woche für Woche vor. (…) Die Bedeutung der Montagsdemonstrationen beschränkt sich aber nicht auf die Gegnerschaft zu einem Bahnhofsprojekt und die damit verbundenen städtebaulichen Eingriffe und verschwendeten Gelder. Sie markiert vielmehr das Aufwachen der Bevölkerung einer satten, reichen Landeshauptstadt aus dem jahrzehntelangen Dämmerschlaf politischer Indifferenz. Wer vor 2010 von einem »politischen Stuttgart« sprach, konnte nur einen überschaubaren Zirkel gut vernetzter Kommunal- und Landespolitiker meinen, die sich einem scheinbar fügsamen und im öffentlichen Raum kaum sichtbaren Volk gegenübersahen. Das hat sich seither gründlich geändert. (…) Der Protestbewegung geben diese vielen Widersprüche und Ungereimtheiten bis heute genug geistiges Futter, um zu überleben und, wenn auch merklich geschrumpft, weiterzumachen – wenn nötig, noch zehn weitere Jahre.“Artikel von Tilman Baur in der jungen Welt vom 01.02.2020 - Bilanz von zehn Jahren Protest: »Über den Protest wurden viele politisiert«. Keine Euphorie, aber auch kein Verdruss vor 500. Montagsdemo in Stuttgart
„… Die Hoffnung ist ganz klar, dass unser Alternativprojekt »Umstieg 21« umgesetzt wird. »Ausweg aus der Sackgasse« haben wir das genannt. Wir haben gezeigt, wie die gegrabenen Gruben und die bereits gebauten Teile von »S21« sinnvoll umgenutzt werden können für einen erweiterten Kopfbahnhof mit Busbahnhof, Carsharing und Radstation. Auch die Erwartungen an Politik und Bahn bestehen weiterhin. Sie sollen zugeben, dass es nicht so funktioniert, wie sie es geplant haben. Dass sie sich verrannt haben, sowohl was den Brandschutz als auch was die Finanzierung angeht, und dass das Umstiegskonzept günstiger und verkehrstechnisch sinnvoller wäre. (…) Auch an anderen Großprojekten wurde lange Zeit eisenhart festgehalten, bevor sie dann doch gekippt wurden. Der Transrapid in München ist ein solches Beispiel, auch der Atomausstieg. Manchmal zieht die Politik die Reißleine, ohne dass es vorher Anzeichen dafür gibt. Aber es gibt natürlich genügend Großprojekte, die tatsächlich umgesetzt wurden, obwohl sie offensichtlicher Quatsch sind. (…) Ich kann mir bei »S21« beides vorstellen. Wir könnten noch eine jahrzehntelange Baustelle erleben, weil ein Problem nach dem anderen auftaucht. Das Thema Brandschutz zum Beispiel, dessen Klärung nur aufgeschoben ist. Auch die Finanzierung ist noch offen. Wenn die ersten viereinhalb Milliarden Euro ausgegeben sind, weiß niemand, wer weiterzahlt. Das sind alles potenzielle Reißleinen, die die Verantwortlichen vielleicht noch ziehen könnten…“ Interview von Tilman Baur mit Matthias von Herrmann in der jungen Welt vom 01.02.2020 – Matthias von Herrmann ist Sprecher der »Parkschützer«-Initiative in Stuttgart - Siehe auch: #RettetdasKlima: Umsteuern bei Stuttgart 21 jetzt!
Petition gestartet vom Aktionsbündnis K21 an den Minister Andreas Scheuer bei Campact - Und zur Erinnerung: Volker Lösch: 60 Lügen in 10 Minuten – Stuttgart 21.
Volker Lösch, Regisseur am Staatstheater Stuttgart, entlarvt in einem Staccato die 60 größten Lügen zum Milliardenprojekt Stuttgart 21 – Video bei youtube - Siehe – von Beginn an – unsere Rubrik im LabourNet-Archiv: Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21