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Der Libanon hat eine neue Regierung – im lediglich teilweisen Konsens der Herrschenden. Ohne die Demokratiebewegung, die ihre Proteste fortsetzt

Auch bei den Protesten im Libanon spielen die Frauen eine zentrale Rolle, hier im November 2019 in Beirut„… Seine Minister entstammen nicht den traditionellen politischen Parteien des Landes. Damit soll eine zentrale Forderung der Demonstranten, die einen Rücktritt der gesamten politischen Führung gefordert hatten, erfüllt werden. Zudem arbeitet mit Zeina Akar nun erstmals eine Frau als Verteidigungsministerin sowie als stellvertretende Ministerpräsidentin des Libanon. Dem früheren Bildungsminister und Universitätsprofessor Diab war es wegen des Machtkampfs der wichtigsten politischen Blöcke lange nicht gelungen, ein neues Kabinett zu bilden. Besonders stark ist im Libanon die schiitische Hisbollah, die enge Kontakte zum Iran pflegt. Diab wurde unter anderem mithilfe der Unterstützung der Hisbollah und des Präsidenten Michel Aoun zum neuen Regierungschef ernannt. Vorgänger Saad Hariri war nach Massenprotesten im Land Ende Oktober zurückgetreten. Seitdem war der Libanon ohne Regierung. Mit seinen 18 religiösen Gruppen gleicht das gut sechs Millionen Einwohner zählende Land einem konfessionellen Flickenteppich…“ – aus der Meldung „Libanon hat eine neue Regierung“ am 21. Januar 2020 bei der Deutschen Welle externer Link, worin es zwar heißt. alle würden mitreden – was aber nicht die seit Monaten und in den ersten Tagen des neuen Jahres wieder verstärkt demonstrierenden meist jungen Menschen betrifft.  Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge sowie ein Interview mit einem linken Aktivisten aus dem Libanon zum neoliberalen Kurs der Proporz-Parteien – und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zur demokratischen Massenbewegung im Libanon:

  • „Revolutionär*innen kämpfen mit den Sicherheitskräften – Proteste in #Libanon eskalieren“ am 20. Januar 2020 bei Enough is Enough externer Link (also vor der Bekanntgabe der Existenz einer neuen Regierung) ist die deutsche Übersetzung eines Textes der Gruppe Fateh, worin unter anderem berichtet wird: „… Die kürzlich verzögerte Bildung einer neuen Regierung, die sich aus Fraktionen der gegenwärtigen politischen Elite zusammensetzt, wird den Zorn der Protestierenden nicht mindern. Revolutionär*innen haben sich gegen die politische Elite des Landes versammelt, die den Libanon seit dem Ende des Bürgerkriegs (1975-90) regiert hat. Der Aufstand begann in Opposition zu den neoliberalen Kürzungen und hat sich seitdem in Richtung eines vollständigen Sturzes des libanesischen Staates gedreht. Anarchist*innen, darunter die Gruppe Kafeh, haben ihre aktive Beteiligung an den Protesten fortgesetzt. In einem kürzlich erschienenen Twitter-Beitrag erklärte Kafeh, dass sie sich weiterhin aktiv an den Protesten beteiligen: „Die herrschende Bande im Libanon weiß nicht, was sie in den kommenden Wochen erwartet. Wir sind der Alptraum, der ihr Leben erschüttert. Wir sind bereit.“ Kafeh hat auch ein Foto mit anarchistischen Parolen und revolutionären Graffiti an den Bankfronten in Tyre, Libanon, veröffentlicht…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=161476
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