Zwei Drittel aller Wohnungslosen sind Geflüchtete

[11. April] WOZU MODUL? Gute Wohnungen für alle! Wohnungsnot, Mieter_innen und Geflüchtete in BerlinNach Angaben der Wohnungslosenhilfe waren in diesem Jahr 678.000 Menschen ohne Unterkunft – mehrheitlich Geflüchtete. Frauen sind immer häufiger betroffen. Zwei Drittel der Wohnungslosen in Deutschland sind nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe geflüchtete Menschen. Insgesamt seien 2018 rund 678.000 Menschen ohne eigene Unterkunft gewesen, davon 441.000 anerkannte Geflüchtete, sagte die Geschäftsführerin des Verbandes, Werena Rosenke, der Rheinischen Post. Zudem sind den Angaben zufolge immer mehr Frauen von Wohnungslosigkeit betroffen. In Notunterkünften drohe ihnen häufig Gewalt. (…) Seit 2016 schließt der Verband nach eigenen Angaben in seine Schätzung die Zahl der Geflüchteten ein, bezieht sich aber in der näheren Auswertung ausschließlich auf die 237.000 Deutschen, EU-Migranten und Drittstaatler. Zu den geflüchteten Menschen fehlten demnach sozio-demografische Angaben wie Geschlechterverteilung, Familienstand und Haushaltsgröße. Viele von ihnen blieben in Asylunterkünften und seien in der Regel auch krankenversichert…“ Agenturmeldung vom 24. Dezember 2019 bei der Zeit online externer Link, siehe dazu:

  • Schlafcouch, Marke Solidarität. Solidaritätsgruppen helfen von Obdachlosigkeit bedrohten Flüchtlingen New
    Gruppen wie die Berliner »Schlafplatzorga« externer Link und das »Project Shelter« aus Frankfurt am Main externer Link vermitteln Schlafplätze an wohnungslose Geflüchtete. (…) Dass nur wenige Suchende vermittelt werden können, ist üblich. Der Schlafplatzorga zufolge liegt das vor allem daran, dass es immer an angebotenen Schlafplätzen mangelt. Ein Problem sei auch, dass die Freiwilligen vor allem dem eher prekären studentischen Milieu angehörten, selbst also meist wenig Geld und wenig Platz zur Verfügung hätten. Auch trügen sich nur wenige Menschen auf den Listen der Schlafplatzorga ein. Für viele sei es schlichtweg keine Option, fremde Menschen in ihrer Wohnung übernachten zu lassen, sei es wegen mangelnden Wohnraums oder persönlicher Befürchtungen. Viele Geflüchtete, die die Hilfe der Schlafplatzorga in Anspruch nehmen, sind nicht in Berlin, sondern in anderen Bundesländern oder gar in anderen EU-Staaten gemeldet, wo es oftmals schwierig ist, Arbeit oder eine angemessene Unterkunft zu finden. Es gebe zwar Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünfte in Brandenburg, in denen Geflüchtete unterkommen können, vor allem die Erstaufnahmeeinrichtungen seien aber so schlecht gelegen, dass es schwierig sei, Arbeit zu finden, ohne weite Strecken zurücklegen zu müssen, sagt Nelly von der Schlafplatzorga. Um von einem Ort zum anderen zu pendeln, fehle vielen Flüchtlingen schlicht das Geld. Deswegen kämen viele von ihnen nach Berlin, wo es oftmals leichter sei, eine Arbeit zu finden. Aber auch dort sei ihre Situation prekär. Wegen des Mangels an bezahlbarem Wohnraum sei es schwierig, eine feste und bezahlbare Bleibe zu finden. Wohnheime gebe es zwar, doch diese seien oft voll und viele Menschen fühlten sich dort unwohl. Geflüchtete, die nach einer Wohnung suchen, erhalten zudem häufig keinen Wohnberechtigungsschein. (…) Die Schlafplatzvermittlung in Berlin ist nicht die einzige hierzulande. In Frankfurt am Main vermittelt die Gruppe »Project Shelter« Schlafplätze an Flüchtlinge und hilft ihnen bei finanziellen Problemen sowie behördlichen Angelegenheiten. Der Gruppe aus Menschen mit Fluchterfahrung und solchen ohne geht es nach eigenen Angaben aber »um weit mehr als nur Obdach und Unterkunft«. Das »mittelfristige Ziel« bestehe darin, »ein selbstverwaltetes migrantisches Zentrum in Frankfurt am Main zu eröffnen«, heißt es auf der Website der Gruppe…“ Artikel von Tilman Bärwolff in der Jungle World vom 02.01.2020 externer Link
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