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Albanische Bergarbeiter im Kampf: Gegen das Unternehmen AlbChrome und dessen Gewerkschaft
Dossier
Am 17. November 2019 haben Arbeiter der Chrom-Mine des Unternehmens AlbChrome in Bulqiza die Gründung ihrer eigenen neuen Gewerkschaft (englisch: Trade Union of United Mineworkers of Bulqiza) bekannt gegeben. Die AlbChrome ist mit Abstand das größte Unternehmen der Region, in der es als „Alternative“ für Bergleute auch weit verbreitet „informellen Bergbau“ gibt, oftmals in enger Verbindung mit kriminellen Strukturen. Die Reaktion des Unternehmens – in enger Verbindung mit „Regierungs-Strukturen“ – war eindeutig: Der gewählte Gewerkschaftsvorsitzende wurde entlassen, was mit einem Streik beantwortet wurde, der zuerst einen Polizeieinsatz samt weiteren Entlassungsdrohungen – und dann, da der Polizeieinsatz ihn nicht beenden konnte – mit einer Zusage der regionalen Arbeitsinspektion beantwortet wurde, die Entlassung auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen. In der „Letter Union of United Mineworkers of Bulqiza“ vom 06. Dezember 2019 (die wir im folgenden dokumentieren) informieren die albanischen Bergleute die internationale Gewerkschaftsbewegung über diese Vorgänge. Sie schildern ausführlich ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen und begründen, warum sie sich von der Bergarbeitergewerkschaft im albanischen Gewerkschaftsbund (KSSH) nach 12 Jahren Untätigkeit nicht mehr vertreten fühlten und berichten auch, dass sich diese in der gesamten Auseinandersetzung offen auf die Seite des Unternehmens gestellt hat. Die Gründung der eigenen neuen Gewerkschaft sehen sie als das Ergebnis von im April 2018 vereinbarten Hungerlöhnen und dass es sieben Jahre lang weder Neuwahlen noch auch nur eine Gewerkschaftsversammlung gegeben habe… Siehe dazu die weitere Entwicklung:
- Der erste gewonnene Prozess: Entlassung des Gewerkschaftsvorsitzenden für unrechtmäßig erklärt – AlbChrome will in Berufung
Nach ihrer Gründung vor rund zwei Jahren, bekam die Gewerkschaft der Bergleute von Bulqiza Albanien den ganzen Gegenwind der Firma AlbChrome zu spüren (wir dokumentierten). Ihre gewählten 3 Vertreter Beqir Duricin, Behar Gjimi und Ali Gjeta wurden sofort entlassen. Nach vielen Verzögerungen durch die Gerichte, Druck und Einmischung seitens des Unternehmens ist einer der Prozesse abgeschlossen: Jetzt hat ein Gericht in erster Instanz entschieden, dass die Entlassung von Beqir Durici, des Vorsitzenden ihrer neu gegründeten Gewerkschaft, unrechtmäßig war und er von AlbChrome entschädigt werden sollte. Die Firma des Oligarchen Samir Mane geht in Berufung, aber die KollegInnen sind bereit, auch vor internationalen Gerichten weiter zu kämpfen. So die Zusammenfassung der (englischen) Meldung „We won the first labour trial against AlbChrome“ vom 25.8.2021 auf der Seite der „United Miners of Bulqiza Trade Union (SMBB)“ dort Links zu deren früheren Meldungen dazu - Unabhängige albanische Bergarbeitergewerkschaft reicht Beschwerde bei der ILO ein – das Unternehmen Albchrome (samt offiziellen Gewerkschaften und Behörden) brechen bestehende Gesetze
Am 29. Juli 2020 nahm das ILO-Komitee für gewerkschaftliche Rechte die Beschwerde der United Miners of Bulqiza Trade Union (SMBB) entgegen, die diese nunmehr wegen der permanenten und andauernden Verfolgung der gewerkschaftlichen Tätigkeit durch das Unternehmen Albchrome erhoben hat. Dass das Unternehmen sich dabei keinen Deut um gesetzliche Bestimmungen Albaniens schert (siehe den Verweis am Ende dieses Beitrags) „verbessert“ die Aussichten auf Erfolg dieses Vorgehens der unabhängigen Gewerkschaft. In der Meldung „ILO took up the complaint of the SMBB regarding the serious violations of trade union rights“ am 21. August 2020 auf der Webseite der Gewerkschaft SMBB wird auch die reaktionäre Haltung des offiziellen albanischen Gewerkschaftsbundes nochmals kritisiert, sowie auf die gewollte und bewusste Untätigkeit der Behörden verwiesen, die bisher nichts unternommen haben, um das Unternehmen zur Einhaltung gültiger albanischer Gesetze zu bewegen. - Die Reihe der Verstöße der Unternehmensleitung von Albchrome gegen geltende Gesetze in Albanien wird immer länger…
Am 20. Januar 2020 verweigerte der Top-Manager des AlbChrome Bergwerkes den Gewerkschaftern der SMBB den Zugang zum Zechengelände zu einem mehrfach beantragten Treffen der Gewerkschaftsmitglieder auf dem Zechengelände. Dieses Recht aber steht den Gewerkschaften nach albanischen Gesetzen zu – es ist in Artikel 181 des Arbeitsgesetzes ausdrücklich genannt. Sowohl der oberste Manager Luan Saliaj, als auch der örtliche Manager Petrit Cara verweigerten außerdem ein Treffen mit der Gewerkschaft – und erklärten, sie könnten sich lediglich als Privatpersonen mit der Gewerkschaftsdelegation treffen – worauf diese schlicht verzichtete. In ihrer Stellungnahme „AlbChrome Company breakes again the labour code“ vom 21. Januar 2020 auf ihrer Webseite unterstreicht die Gewerkschaft, dass diese jüngsten Vorkommnisse sich in eine ganze Reihe solcher Maßnahmen einfügen, die allesamt bedeuten, dass die Unternehmensleitung nicht daran denke, die albanische Gesetzgebung zu befolgen und fordert abermals die zuständige Arbeitsinspektion dazu auf, tätig zu werden und die Geltung des Arbeitsgesetzes gegen das Unternehmen endlich durchzusetzen. Siehe dazu auch einen weiteren Beitrag über das eindeutige Verhalten des Unternehmens und einen Beitrag über die Entwicklung der albanischen Gewerkschaftsbewegung anhand des Beispiels der Bergarbeiter – sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu diesem Kampf (in dem auch nochmals auf die Unterstützung der Solidaritäts-Petition verwiesen wurde, was nachwievor aktuell bleibt…):- „The General Administer Luan Saliaj lied to Deutsche Welle“ von Elton Derbreshi am 13. Januar 2020 bei der Union of United Mineworkers of Bulqiza war die Stellungnahme des Vorsitzenden der neuen unabhängigen Gewerkschaft (der zu den vier entlassenen Aktivisten gehört) zu einem Interview des Topmanager von AlbChrome Luan Saliaj mit der Deutschen Welle, in dem dieser gesagt hatte, die Auseinandersetzungen gingen das Unternehmen nichts an, es sei Streit zwischen Gewerkschaften und nur wegen Konfrontationen habe es Entlassungen gegeben. In seiner Stellungnahme weist der Gewerkschaftsvorsitzende zum einen darauf hin, dass es sich nicht um einen Gewerkschaftsstreit handele, sondern darum, dass die Unternehmensleitung ihr Bündnis mit der alten Gewerkschaft voran treibe – und er keine einzige Schwierigkeit mit irgendeinem Kollegen habe oder gehabt habe…
- „The difficult birth of an indpendent labour movement in Albania“ von Edlira Xhafa im Januar 2020 bei der Global Labour Column zeichnet die Gesamtsituation der albanischen Gewerkschaftsbewegung und die Schwierigkeiten der Organisierung neuer Gewerkschaften am Beispiel von AlbChrome nochmals chronologisch nach.
- Auch eine weitere Entlassung bei AlbChrome kann den Kampf der albanischen Bergarbeiter für ihre gewerkschaftlichen Rechte nicht stoppen – Solidaritätspetition läuft weiter
Die regionale Arbeitsinspektion im albanischen Bulqiza hat gegen das Unternehmen AlbChrome eine Untersuchung eingeleitet, die „ungerechtfertigte Entlassung von Gewerkschaftern“ zum Gegenstand hat. Auch ein Ergebnis der internationalen Solidarität, die sich unter anderem in inzwischen deutlich über 6.000 UnterzeichnerInnen der Solidaritäts-Petition ausdrückt. Darauf hat das Unternehmen nun reagiert: Mit der Entlassung eines weiteren Aktivisten der Trade Union of United Mineworkers of Bulqiza (TUUMB). In der Meldung „Update on the struggle at AlbChrome“ am 28. Dezember 2019 bei Labourstart wird informiert, dass am 26. Dezember 2019 nun auch ein vierter Gewerkschafter entlassen wurde und dazu aufgerufen, von der Arbeitsinspektion Aktionen für die Wiedereinstellung von Elton Debreshi, Beqir Duriçi, Behar Gjimi und nun auch Ali Gjeta zu unternehmen, das Unternehmen dazu zu zwingen. Es geht um das grundlegende Recht der albanischen Bergarbeiter, eine eigene Gewerkschaft zu organisieren. Siehe dazu einen ausführlichen Beitrag zur Reaktionen der Gewerkschaft und den Hintergründen ihrer Entwicklung – sowie den erneuten Hinweis auf die Solidaritätspetition, zu deren Unterzeichnung wir weiterhin aufrufen:- „Bergarbeiter in Albanien: „Wir haben die Angst überwunden““ von Max Brym am 02. Januar 2020 bei scharf links zur Reaktion der Bergarbeiter-Gewerkschaftsaktivisten auf die jüngste Entwicklung einleitend: „… Am 31. Dezember erklärte die Bergarbeitergewerkschaft aus Bulqizës in Albanien (Sindikatën e Minatorëve të Bashkuar të Bulqizës). „Das Jahr 2020 wird der Gewerkschaft gehören, es wird der Zukunft und den Minenarbeitern gehören. Das Jahr, das wir hinter uns lassen, war kein einfaches Jahr. Vier Bergleute unserer Gewerkschaft wurden wegen ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit entlassen. Wir alle wissen, dass dies eine Ungerechtigkeit ist, weil wir jeden Tag Ungerechtigkeiten ausgesetzt sind. Wir können mit dem Lohn unsere Familien nicht ernähren. Wir arbeiten unter unsäglichen Bedingungen. Täglich ist unser Leben durch die Arbeit gefährdet. Mitglieder unserer Gewerkschaft werden an andere Arbeitsstellen versetzt, um sie von den Kollegen zu trennen. Meist bekommen Sie Arbeitsplätze zugewiesen, die für sie extrem gefährlich sind. All dies sind Ungerechtigkeiten, mit denen wir seit Jahren leben. Aus all diesen Gründen haben wir gestreikt und werden streiken. Aber 2019 war anders als die anderen Jahre davor, denn in 2019 haben wir die Angst überwunden Wir sind zusammengekommen, weil wir die Ungerechtigkeit nicht länger ertragen können! Weil wir wollen, was uns gehört! Weil wir unsere Kinder nicht verwaist und ohne Gewissheit über ihre Zukunft lassen wollen! Deshalb sind wir zusammengekommen und haben in Bulqizë die Gewerkschaft der „Vereinigten Minenarbeiter (Sindikatën e Minatorëve të Bashkuar të Bulqizës) gegründet. Die Gründung unserer Gewerkschaft brachte neue Ungerechtigkeiten mit sich, Ungerechtigkeiten, die zu denen hinzukommen, mit denen wir täglich leben und auf die wir reagiert haben. Aber diese neuen Ungerechtigkeiten sind anders. Diese Ungerechtigkeiten sollten uns nicht nur in die Minen drücken. Diese sollen uns demütigen! Sie wollten uns erschrecken. Die Firma wollte unsere Köpfe zerquetschen und senken! Sie wollten uns unseren Stolz nehmen. Und warum? Weil wir es gewagt haben zu fordern, was uns gehört. Wir sollten stolz auf unsere Freunde sein, die heute verfolgt werden. Für Elton Debreshin, Beqir Duriçin, Behar Gjimin und Ali Gjetën. Dies alles, weil sie die Last von uns allen tragen. Sie werden von der Albchrome Company entlassen, damit wir es nicht wagen, dass sich der Rest von uns erhebt. Aber sie sind nicht allein, denn heute sind wir die Mehrheit der Arbeiter, in Bulqizë. Die Mehrheit der Arbeiter steht hinter unserer Gewerkschaft. Wenn 2019 das Jahr der Verfolgung gegen uns war, dann wird das Jahr 2020 das Jahr, in dem wir unsere Kameraden wieder an die Arbeit bringen. Wir werden alle die Rechte bekommen, die uns gehören. Im Januar 2020 sind wir uns einig, dass wir das Recht erhalten, über die Bedingungen des neuen Tarifvertrags zu verhandeln...“
- Solidaritätskampagne mit albanischen Bergarbeitern und ihrer neuen Gewerkschaft: Protestbrief gegen Repression unterzeichnen!
Seit dem 12. Dezember 2019 organisiert Labourstart eine Solidaritätskampagne mit den Aktivisten der neuen Gewerkschaft im Chrom-Bergwerk von Bulqize – siehe dazu unten den Verweis auf unseren Beitrag vom 13. Dezember 2019, eine Dokumentation des (englischen) Offenen Briefes der Bergarbeitergewerkschaft an die internationale Gewerkschaftsbewegung, in dem Situation und Entwicklung ausführlich dargestellt werden – die umso mehr nötig ist, als am 12. Dezember erneut ein Gewerkschaftsaktivist entlassen wurde. In dem Aufruf „Albania: Solidarity with the miners – end repression now“ seit dem 12. Dezember 2019 bei Labourstart wird dieser Brief kurz zusammen gefasst und, wie bei Labourstart Kampagnen üblich, als eine Möglichkeit des Ausdrucks von Solidarität ein Muster-Protestbrief zur Unterzeichnung vorgeschlagen. In den drei Tagen seit Begin der Solidaritätskampagne haben bereits über 2.200 Menschen dies unterzeichnet (darunter auch LabourNet Germany, das hiermit seine Leserinnen und Leser dazu aufruft, dies ebenfalls zu tun). Siehe dazu auch die Dokumentation einer Solidaritätserklärung der IGBCE auf der Facebook-Seite der albanischen Gewerkschaft, eine deutsche Übersetzung des Labourstart-Aufrufs und eben den Hinweis auf unseren ersten Beitrag dazu:- „MBËSHTETJE NGA GJERMANIA, NGA SINDIKATA E INDUSTRISË SË MINIERAVE, KIMISË DHE ENERGJISË (PËRFAQËSUESE E 630.000 PUNËTORËVE)“ am 13. Dezember 2019 bei Sindikata e Minatorëve të Bashkuar të Bulqizës (Facebook) meldet (und dokumentiert) das Solidaritätsschreiben der IG BCE an die albanische Bergarbeitergewerkschaft, worin der IG BCE Vorsitzende auch erklärt, sich im Rahmen der Internationalen Föderation IndustriAll dafür einzusetzen, dass auch weitere Gewerkschaften aktiv Solidarität üben.
- „Helft den Bergarbeitern in Bulqizës-Albanien“ von Max Brym am 15. Dezember 2019 bei scharf links ist eine Übersetzung des Labourstart-Solidaritätsaufrufs, die so eingeleitet wird: „… In Albanien werden Gewerkschafter und Arbeiter besonders im Bergbau brutal unterdrückt. Unabhängige Gewerkschaften werden illegalisiert. Gewerkschaftskollegen entlassen. Polizei wurde gegen streikende Bergarbeiter eingesetzt. Aber die Arbeiter kämpfen weiter für ihre Rechte. Die albanische Regierung steht an der Seite des albanischen Multimillionärs Samir Mane. Mit den Bergarbeitern solidarisiert sich in Albanien besonders die linke Organisation „Organisata Politike“ Jetzt gibt es einen internationalen Solidaritätsaufruf der „Unabhängigen Bergarbeitergewerkschaft“ in Bulqizës. Wir dokumentieren den Aufruf und fordern vor allem gewerkschaftliche Mitglieder und Gewerkschaftsgremien in Deutschland dazu auf, den Aufruf zu unterschreiben. Wir bringen den Aufruf in Deutsch und kurz in Albanisch...“
- Dear brothers and sisters of international trade unions,
„We are writing to inform you of the dire situation we find ourselves in and of our resistance, and to comradely ask for your solidarity and support in our struggle.
We, the mineworkers of Bulqiza, have paid the highest price for the export revenues generated by the chromium mines in Albania, which amounted to over 100 million euros in 2018. We live in one of the poorest regions of the country and work in what are notoriously known as the “death shafts”, so that before we start working, we greet each other “May you come out alive!” In the informal mines, which are run in a mafia-style by people connected with the crime, the situation is extremely dangerous, and it is here where instances of child labour are also found. The wages, however, are higher than in formal mines such as AlbChrome. This pushes many workers, especially young workers, to work in such mines despite the imminent danger to life.
Over the last decades, the unholy alliance between the state and private operators has left our communities poor and devastated from lost lives of our friends and family members.
And it is not that we have accepted this quietly. We have tried to resist. We have protested and we have gone in hunger strikes, but we have been betrayed over and over again by the existing trade unions.
The trade union federation of mineworkers, which is affiliated to the Confederation of Albanian Trade Unions (KSSH), claims to represent mine workers in Bulqiza for 12 years. This union, however, has ceased to be our voice and has instead become an advocate of the employer’s interests. In the biggest mine in the region, AlbChrome, which has a collective agreement, or rather a “sweet deal”, with KSSH-affiliated trade union, wages and the bonuses have fallen since the last hunger strike in 2011. Meanwhile, the production targets have at least doubled. Before 2011, the food allowance was additional to the wage we received. Now it is part of the wage. We no longer receive compensations for job hazards and seniority. Although the health and safety situation is relatively better than in the informal mines, we have to go through a very long procedure just to be equipped with gloves. Boots are only provided every four months. One needs to have some connections to be able to access basic PPE. Meanwhile, gas explosion is a daily threat.
Our poverty wages are the direct result of the way in which our voice and interests are undermined by the obscure functioning of the KSSH-affiliated trade union in Bulqiza. The collective agreements are negotiated in secrecy by a small group of people. There has never been any consultation with us workers of what should be negotiated. The provisions of the collective agreement are unknown to us as we have never seen the collective agreement.
The individual contract is agreed between the management and the headquarters of the trade union. So, when asked to sign the agreement, workers are forced to accept the conditions, or the union will be the first to ask them to leave the job. Again, workers are not even given a copy of their individual contract.
The KSSH-affiliated trade union has not called a general assembly meeting or conducted any leadership elections for the local trade union for more than 7 years. The local leadership is handpicked by the trade union federation in Tirana. There are no documents available to the members for the functioning of the local trade union or how the membership fees are used. In some occasions, where workers have self-organised themselves and prepared petitions, they have been fired or given disciplinary measures. The KSSH-affiliated trade union has failed to listen to workers’ grievances, more so present these grievances to the employer and protect workers. Even worse, it has even helped the management prepare the list of workers to be disciplined for self-organising.
The anger of workers towards the existing trade union has increased over the years. In April 2018, the president of the KSSH, who has led the existing trade union for many years and continues to do so indirectly, came in Bulqiza for a public meeting regarding the Statute of the Mineworker. That public meeting turned into a protest against the leadership of KSSH.
The failure to achieve the Statute of the Mineworker was seen a direct result of the subordinate relation that KSSH and its affiliates have with the Socialist Government. The leadership of KSSH has publicly and actively campaigned for the Socialist Party, the chairman of which has infamously invited the Italian entrepreneurs to invest in Albania, because, in his words “there are no trade unions here”. The same situation is with the other trade union confederation, BSPSH, which has given to the historic leader of the right-wing party (the Democratic Party) the highest honour title in the organisation.
Against this bleak reality of exploitation from the employers, the total lack of attention from the Government, and the complete failure of existing trade unions to protect us and their betrayal of our interests, we the mine workers of Bulqiza have decided to exercise our right to establish a democratic and accountable trade union run by us and able represent and negotiate in our own interests, and not in the interests of the employers.
Thus, on 17 November 2019 we declared the formation of our trade union. The public announcement, which took place in the town centre, was filled with anger for the severe poverty, the death of so many mine workers, the hazardous working conditions and feelings of betrayal by existing trade unions. But there was also hope at what a truly independent, worker-driven trade union could achieve.
Mere days after the public announcement, the leaders and activists of the new union were faced with an onslaught of intimidation, pressure and threats, all meant to destroy an 3 independent, legitimate trade union, before it gains strength. On November 22, the chairman of our union, Elton Debreshi, who works at AlbChrome, was dismissed. Few days later, some of the members of the executive committee have been detained and interrogated by the local police about the organising drive. They have been threatened with dismissal if they continued their involvement in the union. On December 3, another member of the Executive Committee, Beqir Duriçi, was fired from work.
In response to this situation, the majority of workers in AlbChrome boycotted the work demanding the immediate reinstatement of our trade union leader. Few days later, the demands included higher wages and a review of the production targets which, as stated earlier, have doubled.
AlbChrome, at all its levels of management, engaged in a campaign of threats of penalisation, downgrading and dismissal to pressure workers to stop the strike. Worse, in total violation of the Rules for Technical Security, AlbChrome forced workers who were reporting to work to perform work that is out of their profile of work, their experience and training. The company also ordered these workers to work more than one shift. All these actions, which violate the basic safety rules, exposed workers to very dangerous situations, potentially leading to very serious accidents.
Unfortunately, we are faced with an even more vicious attack by the existing KSSH-affiliated trade union and the KSSH leadership that have openly sided with the employer asking workers to stop the strike. They have threatened workers that if they do not resume work, they will not receive the 13-th month pay. Using a typical employer language, the KSSH leadership cited as reasons for stopping the strike, the fluctuating chromium prices in the international markets as well as other mines closing down. In a painful irony, the KSSH leadership used the informal mines, where they have failed to organise, as a threat to end the strike: “you will lose your jobs and end in the informal mines”.
The threats of the KSSH leadership to the workers have been accompanied by a smear campaign not only against our organising drive but also against the labour activists, who have supported our organising by calling them all sorts of names “manipulators of mineworkers”, “extremist-communists”, “Marxists”, “Che Guevara-inspired”, “careerists”, “kamikaze”, “vagabonds from Tirana who are financed by trafficking”, “people with devil intentions, probably to bankrupt the AlbChrome”. The unbelievable mix of characterisations for the activists is an expression of the deep fear of the existing trade unions of any genuine organising drive.
We, mineworkers of Bulqiza, are deeply offended that the KSSH leadership thinks and declares that we are being anipulated by the labour activists, who are our sons and daughters from working class families. It angers us that the KSSH leadership clearly underestimates our ability to analyse and understand the real culprits of our tragic situation. It also rages us that the KSSH leadership cannot comprehe d that after 30 years of exploitation and betrayals, we want to have a say over our work democratic organisation and elect our own leaders, we want fair wages, we are bringing in the pockets of the company and in the Albanian respect.
Dear brothers and sisters of the international trade union family, this is what forced us to form our own trade union, run by democratically choose and accountable to us. Under attack from and the KSSH-affiliated trade union, as well as under a total me clearly decided to side with the richest man in Albania, we are closin Our fight, however, continues. We earnestly hope for your support- We exercise the right to establish free democratic and independent bargain for our interest and not for the interests of the employer the international standards. In solidarity, Trade Union of United Mineworkers of Bulqiza (6 December 2019)“