- Automobilindustrie
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
- Alltagswiderstand und Commons
- Bündnis Umfairteilen und Aktionen
- Die Occupy-Bewegung und Aktionstage
- Gewerkschaftliche Mobilisierung in der Krise
- Initiativen der Linken gegen den Kapitalismus und dessen Krisen
- Interventionen gegen die neoliberale EU
- Mobilisierungsdebatte: Wie kämpfen (gegen Kapitalismus)?
- Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21
Klimastreik als die Möglichkeit eines Einstiegs in die „große ökologische Transformation“ unserer Gesellschaft…
… wenn uns nicht wegen der Trägheit der Politik die Kipppunkte noch einen Strich durch die Rechnung machen. Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 1.12.2019 – wir danken!
Und weltweit haben Hundertausende für den Schutz des Klimas protestiert (https://www.jetzt.de/umwelt/bilder-im-netz-zum-riesigen-klimastreik-am-29-11 )
Zunächst noch ein kleines Vorwort zu dem Klimastreik am Freitag, den 29. 11. mit den drohenden Kipppunkten – nebst dem dabei sich langsam grundlegend verändernden Jetstream (https://de.wikipedia.org/wiki/Jetstream , https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-erderwaermung-kipppunkte-1.4701472 )
Schon vor zwei Jahrzehnten hatte der Weltklimarat Kipppunkte definiert, die wenn sie überschritten werden, unumkehrbare Folgen für das globale Gleichgewicht hätten (https://de.wikipedia.org/wiki/Kippelemente_im_Erdsystem ) und in der Folge eine Kettenreaktion auslösen könnten. Und diese Kippunkte könnten jetzt schneller erreicht werden, als bisher angenommen, das schreiben im aktuellen Fachblatt „Nature“ jetzt in einem Kommentar die Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber (https://www.br.de/nachrichten/bayern/klimaforscher-schellnhuber-neue-normalitaet-ist-das-extreme,Rj6wpey ), Johann Rockström, Owen Gaffney und Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimaforschung. (https://www.zdf.de/nachrichten/heute/klima-kipppunkte-wohl-schneller-erreicht-100.html )
Jetzt müssen diese Klimaforscher nach ihrem Erkenntnisstand feststellen, dass diese Kipppunkte wie das Schmelzen der Polarkappen, tauende Permafrostböden und zerstörte Wälder im Amozanas-Gebiet – besonders drastisch in der letzten Zeit (https://www.zdf.de/nachrichten/heute/brasilien-verliert-immer-mehr-regenwald-im-amazonas-100.html ) – sowie in polaren Breiten nur aufzuhalten sind, wenn die globale Erwärmung auf 1,5- Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit beschränkt bliebe. Angesichts der bisherigen Pläne für den Klimaschutz ist das illussorisch. (https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-erderwaermung-kipppunkte-1.4701472 )
Aber besonders gefährlich wird es eben dann, wenn die Kipppunkte überschritten werden und Kettenreaktionen ausgelöst werden – das ist einfach Physik versicherte auch hier uns neulich Hans-Joachim Schellnhuber. (https://www.zdf.de/nachrichten/heute/klima-kipppunkte-wohl-schneller-erreicht-100.html )
Und Kippunkt bedeutet eben, dass von einem bestimmten Punkt an niemand mehr diese Folgen des Klimawandels aufhalten kann. Und für Schellnhuber war bzw. ist Greta Thunberg und die ganze Friday for Future-Bewegung mit all diesen jungen Leuten plötzlich auch politisch eine neue Chance – denn auch auf diese Kipppunkte wurde schon seit 20 Jahren genauso wissenschaftlich präzise hingewiesen, aber die Politik hatte sie praktisch einfach ignoriert – und ohne politischen Druck wie es jetzt die „Friday for Future“ – Bewegung – sogar weltweit – macht.
Mei, da stecken wir jetzt also wohl alle mittendrin…
29. November: Klimastreik… vor dem Weltklimagipfel in Madrid
Das Europa-Parlament weist mit einer symbolischen Handlung auf die Bedeutung hin – und ruft den Klima-Notstand aus (https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-klimanotstand-parlament-beschluss-1.4701180 ). Obwohl es im Augenblick nur Symbolpolitik im Europa-Parlament ist, kann man sich zu recht fragen, ob das nicht auch schon die Anzeichen für neue Mehrheiten in Europa – jenseits von CDU, CSU und EVP sind: (https://lostineu.eu/klimanotstand-vorbote-einer-neuen-mehrheit/ )
Denn auch in Deutschland weiß man auf Grund eines Regierungs-Berichtes alles: „Die Klimakrise trifft Deutschland schon jetzt“ (https://www.sueddeutsche.de/politik/bericht-der-bundesregierung-klimakrise-trifft-deutschland-schon-jetzt-1.4698009 )
Aber Joachim Wille muss feststellen : Tatsächlich gab es im vergangenen Jahr wieder einen neuen Spitzenwert bei den Treibhausgasen. (https://www.fr.de/politik/ehrgeiz-keine-spur-13255960.html )
Vor dem Klimagipfel in Madrid wird deutlich: Nur mit einer radikalen Kurskorrektur lässt sich die globale Erderwärmung noch bremsen. Doch die Staaten zeigen wenig Bereitschaft zum Handeln. (https://www.fr.de/politik/ehrgeiz-keine-spur-13255960.html )
Dazu merkt noch Luisa Neubauer (Fridays for Future) an: Ich erlebe, dass die Klimafrage politisch eine neue Qualität hat als politische Herausforderung. Es reicht eben nicht mehr zu sagen: Die Grünen kümmern sich um das Klima, die CDU um die Wirtschaft. Keines dieser Probleme kann gelöst werden, wenn wir uns nicht der Klimakrise annehmen. Ob wir das in einer konservativen, liberalen oder linksökologischen Weise machen ist dann eine andere Frage. Konkret zur Klimastreik-Aktivität am 29. 11. haben sich die „Scientists for Future“ noch geäußert. (https://www.youtube.com/watch?v=4ZYh0aTSvBA&feature=emb_title ) – man kann aber diese Frage nicht den Linken unterschieben und fröhlich weitermachen mit der neoliberalen Party. (https://taz.de/Vor-dem-Klimastreik/!5640907/ )
Gleichzeitig ist auch das Anstreben eines Endes der „neoliberalen Party“ für einen Ausstieg aus der immer dramatischer Ungleichheit ein gesellschaftliches Anliegen.
Und diese „neoliberale Party“, die die Luisa Neubauer so nebenher auch noch anspricht, ist ja der weitere Grund für die Instabilität unseres politischen Systems – wegen der in dieser „Party des Neoliberalismus“, der die Ungleichheit mit einer immer weiteren Verschiebung zugunsten der Reichen und immer Reicheren verschiebt.
Und so gilt einerseits beim Klimawandel die Mahnung von Michael Bauchmüller: „Wer sich mit dem Klimaschutz Zeit lässt, der wird später einmal doppelt und dreifach draufzahlen.“ (https://www.sueddeutsche.de/politik/klimaschutz-theorie-und-praxis-1.4697888 )
Deshalb wird auch heftig diskutiert: „Wie kann man das deutsche Klimapaket retten?“ (https://makronom.de/wie-kann-man-das-klimapaket-retten-33559 )
Interessant ist dabei vor allem die Ökonomin Claudia Kemfert vom DIW. Während andererseits gegen die Fortsetzung der „neoliberalen Party“ für die Reichen (siehe auch den Steuerraub durch „Cum-Ex“, den die GroKo-Politik auch einfach so laufen ließ (https://www.labournet.de/?p=157737) endlich ein „Green New Deal“ eine Chance gegen den „ewigen“ Neoliberalismus mit seinen asozialen Schlagseiten wäre. (vgl. „Das Ende einer Großideologie? Mit einem Green New Deal gegen Neoliberalismus“ (https://www.labournet.de/?p=156922)
Oder muss uns auf ewig die bittere Erkenntnis bleiben, dass diese „unsere“ deutsche GroKo-Regierung den Steuer-Raub der Großkonzerne immer weiter deckt? (https://www.change.org/p/stoppt-die-blockade-der-bundesregierung-im-kampf-gegen-steuervermeidung-großer-unternehmen/ )
Nur die für unsere gemeinsam Zukunft so wichtige „Große ökologische Transformation“ können wir mit dieser bisherigen skandalösen Politik nie schaffen. (vgl. „Wie schaffen wir die „große Ökologische Transformation“? (https://www.labournet.de/?p=156370)
- Siehe auch unser Dossier: 29. November 2019: 4. Globaler Klimastreik