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Der Streik bei GM USA geht auch in der zweiten Woche weiter – die nicht eben positive Rolle der Gewerkschaft UAW allerdings auch
„… Die UAW arbeitet ein Drehbuch für ein Stück ab, das von der Gewerkschaftsbürokratie seit den 1980er und 90er Jahren aufgeführt wird: isoliere die Arbeiter in ihren Kämpfen; weigere dich, die volle Kraft der Arbeiterklasse zu mobilisieren; warte, bis die Arbeiter ausgehungert sind; und zwinge sie dann zu Zugeständnissen. Sie haben es schon unzählige Male getan, und sie bereiten sich darauf vor, es wieder zu tun. Während der gesamten, von GM, Ford und Fiat Chrysler geführten „Verhandlungen“ über den Vertrag hat die UAW ihre Mitgliedschaft im Dunkeln gelassen und ihre wahren Ziele verheimlicht. Die UAW hat keine Liste konkreter Forderungen herausgegeben, weil sie nie eine formuliert hat. Die UAW erhielt ihre Marschbefehle schon vor langer Zeit von den Autobossen: mehr Leiharbeitskräfte, schlechtere Arbeitsbedingungen, niedrigere Löhne und höhere Gesundheitskosten aus der Tasche der Arbeiter. Was als „Vertragsverhandlungen“ bezeichnet wird, waren in Wirklichkeit Strategiegespräche in Hinterzimmern zwischen Offiziellen von Gewerkschaft und Unternehmen, um den effektivsten Weg zu finden, diese neuen Angriffe durchzusetzen. GM ist fest entschlossen, seine Arbeitskosten zu senken, und die UAW weiß das. Es steht mehr auf dem Spiel als nur die Gewinnmarge von GM: der im kommenden Vertrag festgelegte Rahmen würde als neue Grundlage für die Ausbeutung von Arbeitern nicht nur bei Ford und Fiat Chrysler, sondern in der gesamten Automobil- und anderen verarbeitenden Industrie im Allgemeinen dienen, mit weltweiten Auswirkungen auf das gesamte kapitalistische Wirtschaftssystem. Hinter GM haben diejenigen, die ihr Geld an der Wall Street angelegt haben, deutlich gemacht, dass sie keine Zugeständnisse an die Arbeiter akzeptieren werden…“ – aus dem Beitrag „Der Streik bei General Motors in den USA ist in Gefahr“ von Marcus Day am 24. September 2019 bei wsws , dessen Alternativen nicht neu sind, was aber der Kritik an der UAW keinen Abbruch tut. Siehe dazu einen weiteren Beitrag zur Streikführung, einen Hintergrundbeitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung von GM und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zum GM-Streik:
- „Internationalism and the General Motors Strike“ am 23. September 2019 beim Oakland Socialist ist ein Beitrag, der für einen globalen Streik gegen GM plädiert, und dabei auf bereits anderswo stattfindende Auseinandersetzungen ebenso hinweist, wie auf die diversen internationalen Solidaritätsbekundungen.
- „What’s at Stake in the General Motors Strike“ von Nelson Lichtensteil am 22. September 2019 bei Portside dokumentiert (ursprünglich bei Dissent) ist ein Beitrag, in dem nochmals ausführlich die Entwicklung des Unternehmens seit der „großen Krise“ vor über 10 Jahren nachgezeichnet wird (die mit massiven staatlichen Hilfen und einer weitgehenden gewerkschaftlichen Verzichtspolitik überwunden wurde – was trotz inzwischen jahrelanger positiver Bilanzen nicht zu einem Ende der Durchrationalisierung, der Werksschließungen geführt habe (was wir alles dokumentiert hatten).
- Zum GM-Streik zuletzt: „Der Streik bei General Motors USA geht in die zweite Woche: Belegschaft kämpft gegen ein ganzes System der Lohndiskrimierung“ am 23. September 2019 im LabourNet Germany