Wenn jemand in der Bundeswehr rechte Netzwerke aufdeckt, wird schnell gehandelt: Gegen ihn…
„Aufgrund der Hinweise von Patrick J. startete der Truppengeheimdienst nach Informationen des SPIEGEL mindestens fünf Ermittlungen gegen Soldaten. In einem als Verschlusssache eingestuften Bericht des Bundesverteidigungsministeriums spricht der MAD von „nachrichtendienstlichen Operationen zu Verdachtspersonen“. Das Bundeskriminalamt prüfe seine Hinweise auf eine „mögliche strafrechtliche Relevanz“. Trotzdem soll der Unteroffizier nun entlassen werden. Die Bundeswehr spricht ihm die charakterliche Eignung für den Soldatenberuf ab. So habe er Kameraden zu Unrecht bezichtigt. In vielen Fällen hätten sich seine Vorwürfe „als übertrieben und haltlos erwiesen“, heißt es im Entlassungsschreiben des Personalamts der Bundeswehr. Nachdem ein Bundestagsabgeordneter und der SPIEGEL diese Woche Fragen zu dem Vorgang gestellt hatten, kündigte das Verteidigungsministerium überraschend an, den Fall nochmals zu überprüfen…“ – aus dem Beitrag „Bundeswehr will Whistleblower feuern“ von Matthias Gebauer und Wolf Wiedmann-Schmidt am 31. Mai 2019 bei Spiegel online über die Reaktionsschnelligkeit des Verteidigungsministeriums… Siehe dazu auch einen weiteren aktuellen Beitrag:
- „Der Korpsgeist des Whistleblowers“ von Ronen Steinke am 02. Juni 2019 in der SZ online berichtet unter anderem: „… An diesem Montagnachmittag wird in der obersten Etage des Verteidigungsministeriums ein ungewöhnlicher Besucher erwartet. Es ist ein junger Unteroffizier. Einer, der sehr genau hingehört hat, wenn seine Kameraden angeblich rechtsextreme oder NS-verherrlichende Sprüche machten in den vergangenen Jahren. Dutzende Kameraden hat er schon angezeigt. So viele vertrauliche Tipps auf rechte Umtriebe hat er abgegeben – und penibel dokumentiert – wie noch kein Bundeswehrsoldat je zuvor. Der Soldat heißt Patrick J., er ist 31 Jahre alt, und eingeladen hat ihn Staatssekretär Gerd Hoofe, ein langjähriger Begleiter der Ministerin Ursula von der Leyen (CDU). Aber es könnte ein frostiger Termin werden. Denn die Bundeswehr ist gerade dabei, diesen Unteroffizier hinauszuwerfen. Eine unehrenhafte Entlassung ist beschlossen. Am 15. Juni soll bereits sein letzter Tag sein, so berichtet der Spiegel. Die Vorgesetzten von Patrick J. meinen demnach, es fehle ihm an der „charakterlichen Eignung“. Zum einen wegen einer Geldstrafe von 1500 Euro, die er kürzlich wegen „Missbrauchs der Befehlsbefugnis“ bekommen hat; was noch nicht rechtskräftig ist. Vor allem aber wegen seiner vielen, angeblich häufig falschen Neonazi-Verdächtigungen…“